Neuling: Plattenspieler o. Verstärker defekt? Aufbau nicht korrekt?

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tiihei
Neuling
#1 erstellt: 28. Jun 2018, 15:15
Hallo liebes HiFi-Forum!

Mein Name ist Sebastian, ich bin (leider) ein kompletter Neuling im Bezug auf Plattenspieler und habe ein (paar) Problem(e).

Zum Geburtstag habe ich von einem Freund einen Plattenspieler + Verstärker bekommen.
Ich habe zwar auf längere Frist schon vorgehabt mir einen Spieler zu besorgen, jedoch wollte ich damit noch einige Zeit warten (bis Geld vorhanden ist ). Entsprechend habe ich mich noch nicht viel mit der Thematik auseinandergesetzt - entschuldigt also bitte mein Unwissen!

Zum Problem:
Ich habe folgenden Spieler + Verstärker geschenkt bekommen:
American Audio TTD-2400 + fungeneration UA-202

Der Aufbau ist eigentlich selbst erklärend:
Plattenspieler -> 2 Cinch(l/r) + Erdung -> Verstärker -> Cinch zu Klinke -> Kompaktanlage (wavemaster MX3+)
oder auch noch einmal visuell dargestellt (Profi-Paint):
Aufbau

Das Problem ist, dass der gezeigte Aufbau leider nicht funktioniert - also absolut nicht. Es kommt kein Signal oder Ton an.

Also habe ich etwas herumprobiert um den Fehler zu analysieren.
1. Plattenspieler direkt mit der Kompaktanlage verbunden (mit Cinch zu Klinke Kabel) -> funktioniert! ist aber entsprechend leise, da kein Verstärker
2. Verstärker ausgetauscht. Da ich die Befürchtung hatte, dass der Verstärker kaputt ist, habe ich diesen bei Thomann umtauschen lassen. -> Neuer Verstärker gekommen, funktioniert leider immer noch nicht.

3. Checkliste für sonstige eventuelle Probleme.
- Verstärker mit Storm versorgt via USB -> Check
- Verstärker ist auf Phono geschaltet -> Check
- Input und Output nicht vertauscht -> Check
- Erdungen sind angeschlossen bei Spieler und Verstärker -> Check

Mehr ist mir bei der Fehlersuche ist leider nicht eingefallen. Das einzige was ich noch nicht probiert habe ist das Cinch-Kabel + Erdung zw. Spieler und Verstärker auszutauschen, leider habe ich da kein Ersatz. Da es aber neu ist und vollkommen in Ordnung aussieht, gehe ich nicht davon aus, das dort der Fehler liegt.

Leider wurde ich aus dem Internet bisher auch nicht schlauer, trotz intensiver Recherche.
Daher stellen sich mir ein paar Fragen, bei denen ihr mir vielleicht (bitte) behilflich sein könntet.

1. Liegt ein grundlegender Fehler beim Aufbau vor? Muss ich mir eventuell einen Vorverstärker holen (bin mir bei der Recherche nicht zu 100% sicher gewesen, gehe aber davon aus, dass ich keinen bei dem Plattenspieler brauche.

2. Liegt es eventuell komplett an dem Verstärker? Dieser wird aber als Bundle von Thomann zusammen mit dem Plattenspieler verkauft. Daher denke ich nicht, dass es an diesem liegen wird, auch wenn er sehr billig ist.

3. Kann es an dem Cinch zu Klinke Kabel eventuell liegen? Eigentlich denke ich auch nicht, dass der Fehler hier liegt, schließlich funktioniert es ohne Verstärker (aber wie gesagt nur leise)

4. Sonstige Ideen? Eventuell eine Möglichkeit den Fehler genau zu identifizieren durch diverse Tests? Leider habe ich nur eine sehr begrenzte Auswahl an anderem Hifi-Equipment (keine sonstigen Verstärker oder Cinch-Kabel)

Ich hoffe, dass vielleicht jemand eine Idee hätte, was ich da verbockt habe. Ich danke euch trotzdem schon einmal!

Viele liebe Grüße
euer verzweifelter Sebastian
gapigen
Inventar
#2 erstellt: 28. Jun 2018, 15:39

Plattenspieler -> 2 Cinch(l/r) + Erdung -> Verstärker -> Cinch zu Klinke -> Kompaktanlage (wavemaster MX3+)
oder auch noch einmal visuell dargestellt (Profi-Paint):
Aufbau

Ist der PhonoPre an Lautsprecher oder an eine Kompaktanlage angeschlossen. Ersteres geht nicht, bei letzterem: Kommt überhaupt etwas aus der Kompaktanlage?
tiihei
Neuling
#3 erstellt: 28. Jun 2018, 15:43
Wenn du mit PhonoPre den Verstärker (ua-202) meinst:
dieser ist mit einem cinch zu klinke kabel mit einer kompaktanlage angeschlossen. diese funktioniert auch einwandfrei, da ich sie jeden tag benutze.
außerdem funktionierte auch der aufbau mit plattenspieler zu kompaktanlage (direkt) auch, allerdings wiegesagt leider nur leise

edit: leider hat die anlage (wavemaster px3+) nur einen klinkeneingang, desshalb auch das kabel.
die klinke wird mit dem bassgehäuse verbunden, von dort aus werden dann auch die lautsprecher angesteuert

ansonsten kommt zwischen verstärker und kompaktanlage garnichts an


[Beitrag von tiihei am 28. Jun 2018, 16:06 bearbeitet]
lini
Inventar
#4 erstellt: 28. Jun 2018, 16:20
Sebastian: Das Problem wird höchstwahrscheinlich sein, dass das FG UA-202 nicht wirklich eine Phono-Vorstufe darstellt, sondern ein USB-Sound-Interface, und somit wohl eher keinen Stand-Alone-Betrieb unterstützen wird (*), sondern erst dann wirklich zum Leben erwacht, wenn es an einen Computer angeschlossen wird, der es steuert. Sprich, wahrscheinlich funktioniert das UA-202 einwandfrei, nur eben nicht für Deinen Verwendungszweck ohne angeschlossenen Computer. Je nach Design/Aufbau des Geräts könnte es sogar sein, dass es nicht nur generell einen Computer zur Steuerung benötigt, sondern im Phono-Modus auch die nötige RIAA-Entzerrung nicht Hardware-, sondern Software-seitig erledigt.

Grüße aus München!

Manfred / lini

*) Stand-Alone-Betrieb ist (leider) ein Feature, das nur wenige externe Sound-Interfaces bieten - schlichtweg weil das mehr Aufwand erfordert, als einfach nur einen der üblichen USB-Audio-Codec-Chips mit ein paar peripheren Bauteilen drumherum in ein Gehäuse zu packen, denn schließlich muss für den Betrieb ohne angeschlossenen Rechner ja irgendetwas vorhanden sein, was dann stattdessen die Steuerung des Gerätes übernimmt (also im Zweifel irgeneine Art Microcontroller oder dergleichen...). Gerade bei einem so günstigen Modell wie dem FG UA-202 ist eher nicht zu erwarten, dass sich der Hersteller diesen Extra-Aufwand leistet...


[Beitrag von lini am 28. Jun 2018, 16:21 bearbeitet]
tiihei
Neuling
#5 erstellt: 28. Jun 2018, 17:13
Vielen Dank Manfred!

Das wusste ich auch noch nicht. Als Stromquelle ist es natürlich mit meinem Computer verbunden, dieser erkennt das Gerät auch. Wird dahingehend ein weiteres Vorgehen benötigt (Software)? Leider liegt dem Produkt keine weiteren Informationen bei, außer das ich es mit Strom über USB am Computer verbinden soll und bei "record players with phono output" auf phone stellen soll

was du mit der RIAA-Entzerrung meinst, verstehe ich leider nicht ganz

trotzdem schon einmal vielen dank!

Technische Daten des UA-202 Interfaces:

Audiointerface mit Phonopreamp
2 Cinch-Eingänge (R/L)
2 Cinch-Ausgänge (R/L)
koaxialer digital S/PDIF-Stereo-Ausgang
Eingang umschaltbar Line/Phono
USB-buspowered
Masseanschluß für Plattenspieler
Power-LED
USB-Port
Windows und Mac OSX kompatibel
Technische Daten:

Frequenzgang: 22 - 20.000 Hz, +/- 0,5 dB
Verzerrung: 0,05 % @ 1 kHz
Signal-/Rauschabstand: 90 dB
Eingangsimpedanz: 25 kO
Maximaler Eingangspegel: Line: 2 dB
Phono: -36 dB
Wandler: Sigma-Delta, 16-bit
Spannungsversorgung: USB, 5 V 100 mA max.
Abmessungen (B x H x T): 91,5 x 28,3 x 62 mm
Gewicht: 0,09 kg


[Beitrag von tiihei am 28. Jun 2018, 17:35 bearbeitet]
lini
Inventar
#6 erstellt: 28. Jun 2018, 17:56
Sebastian: Erstmal zur Phono-Entzerrung: Das Signal wird beim Schneiden nicht frequenzlinear graviert, sondern über ein Flter, das eine von der RIAA definierte Kennlinie hat - grob gesagt, senkt dieses Filter vom 0-dB-Punkt bei 1 kHz aus gesehen in Richtung 20 Hz um maximal rund 20 dB an und hebt in Richtung 20 kHz und maximal rund 20 dB an. Das verschafft der Platte mehr Laufzeit und erleichtert der Abnehmernadel die Arbeit. Diese "Vorverzerrung" muss nun beim Abspielen quasi spiegelbildlich wieder kompensiert werden - deshalb muss eine Phono-Vorstufe das schwache Signal von MM-, MI- und MC-Tonabnehmern nicht nur entsprechend verstärken, sondern eben auch durch entsprechende Filtrierung entzerren. Entsprechend nennt man Phono-Vorstufen hierzulande auch gern Entzerrer-Vorverstärker.

Und ja, im Wesentlichen wär das jetzt nur noch eine Frage der Konfiguration im Betriebssystem, und gegebenenfalls bräuchtest Du auch noch eine Software wie etwa das kostenlose Audacity (gibt's für Windows, MacOS und Linux). Sprich: Letztlich müsstest Du jetzt nur noch mit Hilfe der Audio-Software sowie den Einstellungsmöglichkeiten dieser, des Betriebssystems und gegebenenfalls noch des Treibers und/oder des Software-Mixers den Rechner dazu bringen, das von der ADC-Sektion des UA-202 via USB angelieferte Signal anzunehmen und anschließend wieder ans UA-202 zurückzuschicken, um es dort von der DAC-Sektion auf den Line-Ausgang ausgeben zu lassen. Hast Du einen Computer-Spezl, der mit Computer-Audio-Geschichten vertraut ist? Denn Dich aus der Ferne anzuleiten, wär eher schwierig bzw. zumindest aufwendig...

Grüße aus München!

Manfred / lini
8erberg
Inventar
#7 erstellt: 28. Jun 2018, 17:58
Hallo

steht der Eingang vom Interface auf Line oder Phono?


Peter


[Beitrag von 8erberg am 28. Jun 2018, 18:02 bearbeitet]
tiihei
Neuling
#8 erstellt: 28. Jun 2018, 18:23
@manfred
Vielen Dank! Dank deiner Beiträge bin ich schon einmal ein gutes Stück weiter gekommen! Und zwar: Ich habe erkannt, dass tatsächlich das Interface die Musik auf meinen Computer überträgt. Und das als Aufnahmegeräte (quasi wie ein Mikrofon-Input)
Mit Audacity konnte ich es dann auch einfach so auf meine Lautstärker werfen, ohne dass diese am Interface befestigt sind (also quasi so, als ob ich ein ganz normales Lied vom Rechner abspiele)

Das Signal ist laut, aber noch nicht qualitativ gut. Entsprechend werde ich jetzt versuchen das Signal zurück zum Interface zu schicken und dort die Ausgänge zu verwenden - das dürfte die Qualität dann vermutlich verbessern?

Ich bin sehr froh, dass jetzt überhaupt schon mal was läuft! Tausend Dank schon einmal dafür.
Zum Glück kenne ich mich mit den Audiokanälen am Computer etwas aus - da werde ich also etwas tüfetln
Ich werde euch auf dem laufenden halten!

@8erberg
Wie schon geschrieben steht der Eingang auf Phono
Jazzy
Inventar
#9 erstellt: 28. Jun 2018, 19:52
Kauf dir nen ARTDJpre und gut is.
lini
Inventar
#10 erstellt: 28. Jun 2018, 23:58
Sebastian: Sven Vorschlag wär in der Tat normalerwise die sinnvollere Lösung - sprich, Dir eine richtige Phono-Vorstufe anzuschaffen. Ausnahmefall wär, wenn der ansteuernde Rechner sowieso mehr oder weniger ständig liefe, z.B. für irgendwelche niederen Tasks (Email-Server...), sodass es nicht weiter stören würde, wenn der während des Musikhörens noch die Steuerung des UA-202 übernehmen würde. Aber sonst wär das eher unnötiger Aufwand (allein schon vom Energiebedarf her) und/oder eine unnötige Zusatzlast für den Rechner, die jener zudem möglicherweise auch nicht mehr unterbrechungsfrei bewältigen wird, wenn Du ihn mit so richtig lastintensiven Tasks beschäftigst. Sprich, wenn Du eigentlich eine Lösung für regelmäßiges Musikhören von Platte suchst und nebenbei den Rechner weiter vollumfänglich benutzen können willst, wär's schon schlauer, Du besorgtest Dir eine dedizierte Phono-Vorstufe - und der von Sven vorgeschlagene Art DJPreII stellt dabei durchaus eine gute Wahl dar, wenn man nicht viel ausgeben, aber dennoch schon was Vernünftiges haben will. Der billigere Behringer PP400 zum Beispiel wär hingegen eher nur so lala - und scheint wohl auch gerne mal "already dead on arrival" zu sein...

Grüße aus München!

Manfred / lini
tiihei
Neuling
#11 erstellt: 29. Jun 2018, 09:33
Wurde soeben bestellt! Ich sehe ein, dass diese Lösung vermutlich die bessere Wahl ist

Nichtsdestotrotz vielen dank für eure kompetente und schnelle Hilfe!
Ohne die Hinweise von dir lini wär ich vermutlich nicht darauf gekommen, dass es mit Sicherheit an dem UA-202 liegt.. ich habe da komplett im Dunklen getappt.

Bis demnächst, beste Grüße
Sebastian
(kann geschlossen werden)
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