Sorgenkind Thorens TD 170-1 wieder fit machen?

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/derhans/
Neuling

#1 erstellt: 12. Apr 2020, 21:37

Hallo zusammen! Vorweg erstmal, ist mein erster Post hier also entschuldigt bitte, wenn ich blöde Fragen stelle oder die Forenetikette nicht perfekt ist.
Ich dachte mir, jetzt wo man eh mehr Zeit daheim hat, schauste dir den alten Plattenspieler von den Eltern mal an, den die vor paar Jahren ausrangiert haben, weil er nicht mehr ging. Ist ein Thorens TD 170-1, ziemlich schick, auf jeden Fall längen besser als mein aktueller 30 Jahre alter Billigdreher von Sansui.

Das gute Stück hat verschiedenste Macken, die aber sicher alle lösbar sind.

Zuerst mal macht die Armheber Funktion gar nichts. Der kleine Kolben hinten am Arm hebt sich zwar ein bisschen, erreicht aber die Aufnahme gar nicht. Durch die Stellschraube daneben bekomme ich das Ding auch nicht hoch genug (bzw. ich kann es mit der Hand nach oben drücken, es rutscht aber wieder ab sobald der Arm darauf liegt)

Die Startautomatik macht auch fast gar nichts. Der Drehteller läuft an, der Arm zuckt kurz ein bisschen, dann kommt der Teller wieder zum stehen. An dem Punkt lässt sich der Arm auch nicht von Hand zur Platte bewegen (er klemmt quasi), der Start/stopp Hebel lässt sich auch nicht bewegen. Erst wenn man dem Drehteller einen kleinen Schubs gibt, rührt sich wieder was. Die Platte dreht sich wieder, bis ein knacksen vom Arm zu hören ist, der Teller stehen bleibt und der Start/stopp Hebel wieder in die neutrale Position geht.

Wenn man den Spieler manuell verwenden will läuft die Platte zwar an sobald man den Arm aus der Auflage bewegt und stoppt auch wieder wenn man den Arm wieder zurückbewegt, der Tonabnehmer wird aber ständig mit so einem Zug nach außen gezogen, dass die Nadel nicht in der Rille bleiben kann (Antiskating und Auflagedruck sind nach Handbuch eingestellt,auch bei Antiskating auf niedrigster Einstellung ändert sich nichts). Es kommt mir fast so vor, als ob dauerhaft die automatische Rückholfunktion aktiviert ist.

Was ich schon probiert habe, ist bei der Automatikfunktion mal einen Durchlauf von Hand zu kurbeln, damit die Teile alle wieder in ihre Startposition zurückkehren können, hat aber leider nichts geändert.

Für jegliche Ratschläge bin ich super dankbar! Wenn möglich alles bisschen einfach halten, bin zwar technisch nicht ganz blöd, habe aber noch nie an einem Plattenspieler rumgeschraubt.

Grüße und bleibt gesund, Hans

evilknievel
Inventar

#2 erstellt: 13. Apr 2020, 18:52

Hallo,

deine Fehlerbeschreibung beinhaltet Problematiken, die sich aus der Ferne nur schlecht lösen lassen.

Im Thorens ist Dualtechnik basierend auf dem CS435-1 verbaut. So gesehen gibt es erstmal zwei Ansatzpunkte.

1. Tonarm verriegeln und Start drücken und durchlaufen lassen bis der Motor wieder abschaltet. Das renkt die Automatik wieder ein. Könnte ein Teil des Problems sein, muß aber nicht.
2. Stuerpimpel muß erneuert werden ???

Um die Liftmechanik müßte man sich später kümmern, sonst zäumt man das Pferd von hinten auf. Es bringt nichts, sich vorrangig damit zu beschäftigen.

Gruß Evil

/derhans/
Neuling

#3 erstellt: 13. Apr 2020, 22:02

Danke für die Antwort Evil,
ist natürlich logisch, dass man so was per Ferndiagnose nur schwer machen kann. Das mit dem Automatik wieder einrenken hat bei mir leider nichts geändert, dann werde ich das Teil morgen nach der Arbeit mal aufmachen und mir die Sache mal aus der Nähe anschauen. Das mit dem Steuerpimpel hab ich schon ein paar mal gelesen bei den Modellen, das werde ich auf jeden Fall überprüfen, beschädigte Antiskatingscheibe (bzw. nicht zentrierte Feder?) scheint auch öfter ein Problem zu sein.
Mal ganz blöd gefragt, was wären grundsätzlich noch Sachen, nach denen man üblicherweise schauen sollte? Ich würde jetzt einfach mal alles, was ich unbeschädigt zerlegt kriege mal anständig reinigen und neu fetten, das bewirkt manchmal Wunder.

Mit der Liftmechanik hast du auf jeden Fall Recht, die ist mir auch fürs Erste nicht so wichtig, Hauptsache man kann überhaupt mal eine Platte abspielen.

evilknievel
Inventar

#4 erstellt: 14. Apr 2020, 00:16

Hallo,

ich bin zwar was Dual angeht halbwgs fit. Das betrifft aber eher Modellreihen aus den 70ern.
Ich weiß bei diesem Gerät so gut wie nichts.
Zu überprüfen gilt auf jeden Fall die Bewegung und Funktion des Kurvenrads.
Wenn der Tonarm beim einschwenken hakelt liegt es bei alten Modellen gerne an der Sperrklinke.
Wie dieses Gerät mechanisch aufgebaut ist (hab leider keine Serviceanleitung auf die schnelle gefunden) kann ich von hier nicht sagen.
Aussagekräftige Fotos würden helfen.

Falls ich dir nicht helfen kann und kein anderer User mit Know How weiterhilft, sollte das Dual-Board deine Anlaufadresse sein.
Wir können es aber auch erstmal hier versuchen.

Gruß Evil