Ist mein Tonarm für MC-Tonabnehmer geeignet?

Ich mache ab und zu Bandaufnahmen mit 19cm/s, mitunter wechsle ich da mit CD- und LP-Aufnahmen ab. Auf meinem "Systemhaufen" hier gibt es ein Tonabnehmersystem. das so gut abtastet, dass ich - sehr gute Platten vorausgesetzt - zwischen dem vorhergehenden CD-Song und dem nachfolgenden LP-Song im Direktvergleich nicht sagen könnte, ob das nun die CD- oder die LP-Aufnahme ist. Es ist das Ultra 500, ein MM, mit der SAS-B-Nadel von Jico.

In der Tat kommt das Ortofon OM-40 in der Variante ohne dem "Super", das sonst ja eher kontrovers diskutiert wird, diesem "CD-Niveau" ebenfalls bemerkenswert nahe. Bei meinen anderen Systemen, darunter befindet sich übrigens auch ein MC, ist der Unterschied stärker hörbar.

Was mich aber überhaupt nicht stört; und meist will ich gar keinen CD-ähnlichen Klang, wenn ich Platten höre.

LG
Manuel

Hallo Manuel
Ist jetzt o.T. aber ich sehe Du hast eine A77. Halb oder Viertelspur? Ich habe seit 35 Jahren eine Teac X2000R Viertelspur. Leider zur Zeit nicht funktionsfähig, weil Abdruckrollenschlitten total verharzt.

A77 Mk IV Halbspur, eingemessen auf BASF LPR35. Ganz simples Teil, aber klanglich überragend.

Punkto Features ist Deine Teac natürlich ein anderes Kaliber. Würde ich an Deiner Stelle unbedingt restaurieren (lassen); so eine findet man nicht an jeder Ecke und die sechs Ton köpfe sind schon ein Schmankerl.


Damit wir aber auch noch beim Thema bleiben: Wenn der Threadersteller ein Hifi-Geschäft gefunden hat, wo einem noch verschiedene Toabnehmer vorgeführt werden, würde ich mir unbedingt auch noch weitere TA's vorführen lassen. Vielleicht fällt die Wahl aufgrund des Gehörten dann eben doch aufs teure Ortofon 2M Black. Oder sogar auf was ganz anderes.

LG
Manuel

Hier mal ein Update was sich in den letzten (fast) 2 Jahren alles getan hat:

Aufgrund eines Umzugs steht der Plattenspieler nicht mehr in der Nähe des Verstärkers sondern auf einem "Pro-Ject Wallmount it 1" Wandhalter.
Die ca.4m Kabelweg (Sommer Cable SC ALBEDO MKII) waren dann wohl doch etwas zu viel und irgendwie klang alles sehr verwaschen.

Also musste jetzt auf jeden Fall ein Phono Vorverstärker her. Die Wahl fiel hier auf die "Pro-Ject Phono Box S3 B".

Klassiker wie ein Lehmannaudio Black Cube oder etwas von Graham Slee hätten mich auch gereizt allerdings ist die Auswahl an HiFi-Händlern in Schleswig Holstein nicht so groß und auf online kaufen und zurück schicken hatte ich keine Lust.

Also anstatt groß zu hören hat mich die Phono Box S3 B einfach mit der Ausstattung und dem Preis von 350€ überzeugt:
Eingangsimpedanz, Eingangskapazität und Verstärkung lassen sich bequem an der Gerätefront einstellen und sind (meiner Meinung nach) von den einzustellenden Werten flexibel genug für noch kommende Tonabnehmer.

Zum Klang:
Tatsächlich höre ich keinen Unterschied zwischen dem internen Phonoeingang und dem externen Phonovorverstärker (ausser wenn der Plattenspieler am 4m langen Kabel hängt natürlich).

Nachdem der externe Phono Vorverstärker also keine hörbare Veränderung gebracht hatte, lag der Fokus nun ganz klar auf dem Tonabnehmer.

Nachdem ich mich fleißig durch das Lowbeats Klangorakel gehört habe (danke für die verschiedenen Vorgeschlagenen Tonabnehmer) war mein Favorit das Nagaoka MP-150.

Nachdem ich dann das Objekt der Begierde beim Auditorium in Hamburg in der Vitrine sah kamen mir dann allerdings Zweifel:
370€ für einen Tonabnehmer der an einem 900€ Dreher spielen soll?

Zusätzlich war die Motivation des Verkäufers am späten Samstag Nachmittag nicht unbedingt auf ihrem Höhepunkt und ehrlicherweise gab er gleich zu kein Phono-Experte zu sein.
Also wurde erstmal nichts gekauft.

Die Suche ging von vorne los. Was genau störte mich denn eigentlich aktuell bzw. was wollte ich verbessern?

Tatsächlich stört mich hauptsächlich, dass manche Platten mir zu dumpf klingen bzw. die Höhen nicht richtig durchkommen. Hauptsächlich Platten von Mastodon wie z.B. "Once More ’Round the Sun" oder AFIs "Sing the Sorrow".

Die Eingangskapazität des Phono Vorverstärkers hatte ich probehalber schon verringert, nicht dass die Höhen durch eine zu hohe Kapazität des Anschlusskabels gedämpft werden. Dem war leider nicht so.

Das Problem lag eher an den Aufnahmen selber. Die besagten Problemplatten habe ich ebenfalls auf CD bzw. als FLAC-Datei auf meinem NAS und hier klingt es genau so.

Es muss also ein Tonabnehmer her, der die Höhen übermäßig stark betont.
Da ist mir direkt das Ortofon 2m Blue eingefallen. Beim Anhören über das Lowbeats Klangorakel ist mir dieser Tonabnehmer eher unangenehm aufgefallen, da es beim Anhören schon fast in den Ohren weh tat, so schrill wirkten die Höhen teilweise. Es könnte also genau das sein was ich brauche.

Bei einem Besuch in Düsseldorf habe ich dann Nägel mit Köpfen gemacht und bei HiFi-Kliubben das letzte 2m Blue im Laden gekauft.
Vorteilhaft beim Einbau war die Tatsache, dass das 2m Blue und das Pick it S2 exakt identische Abmessungen besitzen. Ein Nachstellen des Tonarms (abgesehen vom Auflagegewicht) war daher nicht nötig.
Der Einbau und die Justage klappten ohne Probleme nicht zuletzt auch dank der THAKKER CAP-01 Überhangschablone.

Fazit:
Ich bin für den Moment wunschlos glücklich. Meine Lieblingsplatten hören sich jetzt genau so an wie es sich für mich gut anhört und in nächster Zeit wird das Geld nur noch für neue Platten ausgegeben.