Passiver Vorverstärker an 2 Endstufen?

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Luxfrau
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 21. Feb 2023, 16:50
Hallo,
ich habe als Endstufen einen Röhrenverstärker und einen "normalen" ohne Röhre. Außerdem eine passive Vorstufe (ohne Stromanschluss) mit zwei Ausgängen, die man aber nicht schalten kann.

Ich möchte das jetzt wieder in Betrieb nehmen.

Wenn ich mich recht erinnere, hatte ich die zwei Ausgänge damals,
um alternativ den Röhrenverstärker oder den anderen zu nutzen.

Jetzt frage ich mich, ob man das so anschließen kann oder ob das gefährlich sein kann. Die Endstufen werden dann nur ausgewählt, indem man eine eben nicht einschaltet. Läuft alles über Cinchkabel.

Mir ist auch nicht mehr klar, wie ich die Lautsprecher da dran hatte. Gibt es eine Möglichkeit ein Lautsprecherpaar an beide Endstufen anzuschließen?

Würde mich sehr freuen, wenn jemand weiterhelfen könnte.

Vielen lieben Dank im Voraus


[Beitrag von Luxfrau am 21. Feb 2023, 16:57 bearbeitet]
Keksstein
Inventar
#2 erstellt: 21. Feb 2023, 17:36
Hallo,

für den Röhrenverstärker besteht nur dann Gefahr wenn der Ausgang unbelastet ist und das Gerät in Betrieb ist. Es gibt Geräte die das ohne Probleme mitmachen, andere werden spätestens mit Signal schwer beschädigt. Da hilft eine Nachfrage beim Hersteller und das ist natürlich nur dann relevant wenn man ein Pärchen LS an beiden Endstufen anwählen kann. Eventuell kann man das Problem mit einer "kleinen" Last am Ausgang lösen.

Bei den Eingängen gibt es 2 Dinge zu beachten:

Einmal liegen beide Eingangswiderstände damit parallel, mit einer passiven Vorstufe kann das Probleme geben. Der Regelbereich des Lautstärkeknopfs ist dann nicht mehr sinnvoll, kannst Du gefahrlos ausprobieren ob das ein Problem gibt. Ohne die Geräte zu kennen kann man da nicht viel sagen.

Das zweite ist schwieriger zu erklären, Eingänge abgeschalteter (Transistor) Verstärker belasten das Signal oft oder schleißen es praktisch kurz. Sauber lässt sich das nur lösen mit einem echten Umschalter, der nicht benutzte Ausgang sollte (falls man den falschen Verstärker versehentlich einschaltet) kurzgeschlossen werden. Ich benutze für die selbe Aufgabe einen Umschalter von Dodocus, leider recht teuer.
Valenzband
Inventar
#3 erstellt: 21. Feb 2023, 17:39
An den Ausgängen wird man in jedem Fall einen soliden Umschalter oder ein Relais brauchen. Einige Röhrenkisten benötigen zudem immer einen gewissen Abschluß, mit offenem Ausgang ("abgeschaltet") können Instabilitäten mit mehr oder weniger dramatischen Folgen auftreten.
Wenn man das vermeiden will, muss zumindest der Röhrenumschalter auf einen passenden Lastwiderstand (8 oder 4 Ohm, mindestens 10W, je nach Leistungsklasse des Verstärkers ggf. mehr), geschaltet werden.
Ob man die Eingänge der beiden Verstärker parallel an die passive Vorstufe schalten kann hängt u.A. davon ab, welche Impedanzen seitens der Quelle und dem Rest der Anlage vorliegen. Letzlich muss irgendeine Quelle beide Verstärker ansteuern, denn der passive Teil frisst so oder so Leistung weg.
Weil Röhrenverstärker mit hoher Betriebsspannung oft geerdet sind (Schutzklasse 1), können auch fiese Brummschleifen auftreten.
Luxfrau
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 21. Feb 2023, 18:47
Vielen Dank für eure schnellen und ausführlichen Antworten!

Fazit also: Den Röhrenverstärker lieber immer per Hand erst in die Vorstufe stöpseln, auch wenn er ausgeschaltet ist? Nur den Stromstecker ziehen ändert dann ja vermutlich auch nichts, oder?

Die Röhre ist ein More Fidelity Musiqa No. 3. Die Vorstufe ist ein handgefertigtes Gerät mit handgewickelten Spulen. Finde dazu leider keinen Link mehr. Hat vier Audioeingänge mit Umschalter, Lautstärkeregler und eben die zwei Ausgänge.

Dann bleibt das Problem mit den Lautsprecherkabeln. Ist natürlich mühsam, die jeweils neu anzuschrauben.
kempi
Inventar
#5 erstellt: 21. Feb 2023, 19:16
Zwischen Vorverstärker und Endstufen: https://www.conrad.d...-switch-1435387.html
Zwischen Endstufen und Lautsprecher: https://www.conrad.d...schwarz-1629556.html
Du musst aber beide Geräte „umgekehrt“ verwenden.
Keksstein
Inventar
#6 erstellt: 21. Feb 2023, 19:33
Die Röhre ist eine SE Endstufe, die Wahrscheinlichkeit das die Leerlauf überlebt ist nicht sehr hoch. Ehrlich, wäre es mein Setup würde ich am Ausgang nichts schalten, auch nicht mit Ersatzlast.
Valenzband
Inventar
#7 erstellt: 21. Feb 2023, 20:25

Luxfrau (Beitrag #4) schrieb:
Den Röhrenverstärker lieber immer per Hand erst in die Vorstufe stöpseln, auch wenn er ausgeschaltet ist? Nur den Stromstecker ziehen ändert dann ja vermutlich auch nichts, oder?

Das ist ein etwas anderes Thema als oben besprochen. Aber grundsätzlich sollte man nur an ausgeschalteten Komponenten/Geräten Stöpseln. Darauf wird eigentlich in jeder Betriebsanleitung auch hingewiesen. Manche Geräte reagieren auch empfindlich auf elektrostatische Entladung, die ggf. dauerhafte Schäden hinterlassen kann. Gerade die bei HiFi üblichen RCA / Cinch Stecker sind prolematisch, weil der mittlere Kontakt (Signal) regelmäßig vor dem Massekontakt schließt und so der Enldagung freien Lauf gibt. Am besten vorher mit der Hand gleichzeitig das Gehäuse und den Stecker anfassen, reicht meistens aus. Mit Knister-Woll-Pulli im Winter wäre ich auch dann noch vorsichtig.


Dann bleibt das Problem mit den Lautsprecherkabeln. Ist natürlich mühsam, die jeweils neu anzuschrauben.

Überlege evtl. ein zweites Paar Lautsprecher anzuschaffen. Wenn die Röhre nicht allzu viel Wumms hat könnte ein System mit hohem Wirkungsgrad ohnehin besser passen. Ist natürlich auch eine Frage von Aufstellmöglichkeiten und letztlich Kosten.


[Beitrag von Valenzband am 21. Feb 2023, 20:25 bearbeitet]
Luxfrau
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 21. Feb 2023, 21:55
Vielen Dank für eure wertvollen Hinweise.

Ja klar, Lautsprecher und Kabel anschließen würde ich dann natürlich jeweils vor Inbetriebnahme solange noch alles ausgeschaltet ist. Mühsam, aber besser als was zu beschädigen. Deshalb habe ich lieber hier gefragt. Kann ich die Cinchkabel dann in einer Komponente stecken lassen (welcher?) oder ist das auch ein Problem?
Valenzband
Inventar
#9 erstellt: 21. Feb 2023, 22:03

Luxfrau (Beitrag #8) schrieb:
Kann ich die Cinchkabel dann in einer Komponente stecken lassen (welcher?) oder ist das auch ein Problem?

Aus der Ferne und ohne Details zum Gerät fällt es schwer, zuverlässige Prognosen zu stellen. In erster Näherung würde ich sagen, dass es mit einer rein passiven Vorstufe keine Probleme geben sollte. Allenfalls könnten o. gen. Brummstörungen auftreten. Dann müsste man halt wieder abstöpseln. Vorher aber bitte ausschalten, versteht sich
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