Erfahrungen Shure V15-III, Technics EPC 207C

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deepwave
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 28. Aug 2023, 00:59
Hallo,
die beiden genannten Systeme habe ich als Beifang erworben.
Ich überlege nun, erst mal für eins der Systeme eine gute Standardnadel (MyStylus / Thakker ca. 70€ gebondete Ellipse Japan, JICO ?) und ggf. später nochmal eine höherwertige Nadel (bis ~ 150€, Jico nackte -/ Hyperellipse anzuschaffen.
Die knapp 300 Steine für die SAS sind mir eigentlich deutlich zu viel .....

Das 207C hat momentan noch die Originalnadel drauf (40 ?? Jahre, oder mehr ?), und klingt damit eigentlich recht gut.
Das Shure mit der Bezeichnung HOFA-35 (laut Dual-Board baugleich mit V15-III) scheint eine günstige Nachbaunadel drauf zu haben (ohne jegliche Beschriftung) und klingt rund und angenehm, glänzt aber nicht gerade mit Details.

Würden die Kenner hier einem der beiden Systeme den klaren Vorzug geben ?
Oder ist es doch mehr Geschmackssache ?

Weiterhin habe ich an aktuellen Systemen noch ein Nagaoka MP-110, mit Nadel unbestimmten Alters, was auch sehr schön rund, aber deutlich detailreicher als das V15 mit der Nadel unklarer Herkunft klingt.
Außerdem ist noch ein AT-VM520EB vorhanden, das sehr räumlich und knackig, aber manchmal auch ein ganz klein wenig zisselig in den Höhen klingt.
Oder ist eher diesen aktuellen Systemen der Vorzug zu geben (Nadeln liegen auch so bei 70-90 €) ?
Schließlich bin ich auch noch stolzer Besitzer eines Concorde MK2 Club, das mir eigentlich auch ganz gut gefällt, sehr ausgewogen und sehr knackige Bässe (und sieht COOL aus )

Zu mir: ich bin schon irgendwo ein kleiner Basshead, aber einer mit recht guten Ohren.
Beats-Kopfhörer gehen gar nicht, momentan höre ich mit Nighthawk und Hifiman Edition XS

Wenn jemand diese Systeme gut kennt, v.a. das V15 und das 207C, und mir seine Einschätzung mitteilen würde, wäre das super !

Viele Grüße
Franz
8erberg
Inventar
#2 erstellt: 28. Aug 2023, 09:03
Hallo,

grundsätzlich: den größten Teil von dem was wir mit "Klang" umschreiben liegt an der Abtastnadel.

Da es für beide Systeme (Shure wie auch Technics) keine Original-Nadeln zu vernünftigen Preisen gibt ist man auf das Nachbauangebot angewiesen.

Da eine Empfehlung auszugeben ist nicht leicht, in Zeiten wo es angeblich noch 3 Betriebe weltweit gibt die Hifi-Nadeln fertigen sind alle Anbieter mehr oder weniger Konfektionäre die den Nadeleinschub, Lagerung und Magneten fertigen und alles zusammenbauen.

Entscheidend ist was für ein Tonarm soll genutzt werden: das Shure mit Original-Nadeln mochte lieber leichte Tonarme, selbst Dual-Tonarme brachten die besten Ergebnisse wenn ein Antiresonator eingesetzt wurde.

Heutige Nachbaunadeln sind eher weniger nachgiebig.

Peter
deepwave
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 28. Aug 2023, 18:51
Hallo,
danke für deine Einschätzung.
Tonarme sind die vom Technics SL-Q3, -Q33 und demnächst vom SL-1610 mk2,
wenn er fertig restauriert ist.
Also eher nicht von der ganz leichten Sorte.
Dann wäre es wohl eher der 207C, das war ja auch der originale Tonabnehmer, der sollte ja zu den Technics-Armen passen.
Ich glaube, dann probiere ich erst mal die gebondete Japan-Ellipse für ca 70€, die soll ja angeblich von Jico sein.
Wenns mich dann überkommt, probiere ich vielleicht mal die neue nackte Ellipse von Jico fürs 207C, die liegt so bei 160.
SAS ist mir ehrlich gesagt zu teuer.

Grüße
Franz
Jazzy
Inventar
#4 erstellt: 28. Aug 2023, 18:55
Der Q3 und 1610er haben ja den 12g-Tonarm mit SME-Kupplung, da gehen die meisten TAs. Der Trend geht eh zum Viertsystem
Habe am 1210er sowohl mit dem AT-VM95ML wie auch mit dem Denon DL 103 keine Klangprobleme. Wobei ich beim steiferen 103 das Headshell etwas beschwert habe.


[Beitrag von Jazzy am 28. Aug 2023, 18:59 bearbeitet]
aufmberg
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 28. Aug 2023, 19:19
@ deepwave oder Franz,
kann deine Gedankengänge sehr gut nachvollziehen.
Du probierst hier mal € 70,00 und 6 Wochen später da mal € 70,00 bis € 90,00. Hörst damit und stellst fest: Wo investiere ich nun einen "schmalen" Taler.
Und weiter geht die Reise, noch eine nackte Ellipse für € 160,00...
Habe die Reise hinter mich gebracht und in den sauren Apfel gebissen: Jico SAS am Shure V15 III, Ende der Reise (für mich)
Beste Grüße
Gurkenhals
Inventar
#6 erstellt: 28. Aug 2023, 23:30
Tach Franz,

ich komme nicht umhin, meinem Vorredner Recht geben zu müssen.

Habe vor einiger Zeit vor ähnlichen Entscheidungen gestanden, ein EPC270 und ein ESG794 "frisch" bestücken zu wollen, zu müssen, was auch immer.
Bei beiden fiel nach reiflicher Überlegung, vielen Belesens und Abwägens letztendlich doch die Wahl auf die Jico SAS, auch wenn es ein bisken schmerzte.

Warum? Ganz einfach, es gibt nüx besseres.
Du wirst dich ärgern, erst 70€ (oder wieviel auch immer) ausgegeben zu haben, wenn du weißt, da geht noch mehr. Und dir dann doch letztenendes die SAS gönnst.
Und glaub' mir, viel besser geht nicht.

Einziges Problem ist, zu wissen, daß da 'ne nicht ganz ungünstige Nadel am TA hängt, der du die entsprechende Sorgfalt angedeihen lassen solltest.
Ein falscher Handgriff (mir leider passiert) und entweder die Nadel ist krumm oder gar ab. Und schon sind - mittlerweile! - 300 Öcken im Arxxx.
Bei mir kosteten diese Teile aber auch noch immerhin 250. Das ist dann ärgerlich.

Wenn du aber weit weg bist, nach perfekten Nadeln und entspr. dann auch höher bepreisten zu schauen und dir bspw. eine HE (Hyperellipse) ausreichend erscheint, dann greif' dazu.
Und ja, auch damit kann man sehr gut Schallplatten hören. Hab' selber auch zwei Stück.
Oder eine einfache Ellipse, auch die funktionieren recht gut, aber eben bei der einen oder anderen Platte mit Einschränkungen.

Diese Erfahrungen mußt du selber machen. Haben die meisten unter uns, mich eingeschlossen, auch machen dürfen.



Gruß,

Ulf
Marsilio
Inventar
#7 erstellt: 29. Aug 2023, 11:29
Ich schlage in die gleiche Kerbe. Obwohl ich selber die Shure-Systeme sehr mag, würde ich beim vorhandenen Technis-Plattenspieler wohl in das Technics-System investieren, das übrigens auch einen ausgezeichneten Ruf hat.

Du zählst ja eine ganze Reihe solider Systeme auf - EPC207 mit (wohl sphärischer) Originalnadel, V15III mit wohl billiger Nachbaunadel, AT-VM520 (in der Originalbestückung mit nackter elliptischer Nadel), Nagaoka MP110 (getippte elliptische Nadel) und dann auch noch ein Concorde. Wenn Du nun fürs EPC207 oder fürs V15III ebenfalls eine Ellipse dazukaufst, bleibst Du in derselben Liga.

Mit der SAS hingegen würdest Du zwei Ligen aufsteigen und wärest dann ganz oben dabei.

Bei der SAS gilt es noch festzuhalten, dass ein derart raffiniert geschliffener Diamant deutlich länger hält als eine normale Ellipse, das relativiert den hohen Kaufpreis zumindest etwas. Die Detailwiedergabe ist bei der SAS eh perfekt, besser geht's eigentlich nicht.

Und sollte es etwas am Kleingeld fehlen: Das V15III liesse sich sicher gut weiterverkaufen.

Hier nochmals das ganze Spektrum an Nachbauten:
https://www.dacapoaudio.com/1559-Technics-EPS-207-ED-styli.html

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 29. Aug 2023, 11:38 bearbeitet]
Gratwanderer_
Stammgast
#8 erstellt: 29. Aug 2023, 14:37
Es ist gerade bei Nadeln ein ureigener Lernprozess denke ich mal. Wieviele haben billig angefangen, sich dann überwunden doch 40 Euro mehr auszugeben... Aber das aha kam erst bei 150 Euro.
So war es bei mir. Mittlerweile laufen 2 mc Systeme und ich habe aktuell keinen Drang nach mehr. Dafür liegen nun einige Systeme rum. 🤣

Cheers Ronny

Ich bin übrigens auch für sas bei shure und epc. 😁
Klaus_N
Stammgast
#9 erstellt: 30. Aug 2023, 13:50
Ich habe die elliptische Jico Nude am V15 III und kann sie mit der SAS am M95 vergleichen, allerdings auf zwei unterschiedlichen Drehern mit unterschiedlichen Phonopres.

Ja, die SAS setzt nochmal eins drauf, wobei die nackte elliptische Nadel wirklich klasse spielt. Ich finde, für 160 Euro ist sie ein sehr guter Kauf.
8erberg
Inventar
#10 erstellt: 30. Aug 2023, 13:57
Hallo,

@ Klaus: schreibt bei den Unterlagen Jico was von der Nadelnachgiebigkeit?

Peter
Klaus_N
Stammgast
#11 erstellt: 30. Aug 2023, 14:06
Nein, keinerlei Angaben, das Manual bezieht sich fast nur auf die Gewährleistung. Ich habe sie am Ortofon S212 mit 1,3g laufen - spielt gut.


[Beitrag von Klaus_N am 30. Aug 2023, 14:07 bearbeitet]
Holger
Inventar
#12 erstellt: 30. Aug 2023, 15:17
Also ich vertraue hier JICO... wenn die eine Nadel für das V15 anbieten und dazu eine empfohlene AK angeben... dann IST das eine geeignete Nadel für das V15.
Dass man dieses System dann in Tonarmen benutzt, für die das V15 entwickelt wurde und nicht in irgendwelchen superschweren Prügeln... das ist Sache des Anwenders bzw. dessen (hoffentlich) gesunden Menschenverstands.
deepwave
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 31. Aug 2023, 18:58
Neiiiiin,
genau das wollte ich jetzt nicht hören .......

Und du bist mit der SAS "angekommen" ?
deepwave
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 31. Aug 2023, 19:09
Nochmal an alle:

vielen vielen Dank für euren tollen Input !!

So wie ich sehe, sind die meisten doch überzeugt von der Jico SAS, das hatte ich auch vorher schon immer gelesen.
Ich hatte ja eigentlich gehofft, irgend jemand nennt mit jetzt hier ne Ellipse für knapp 150, die fast genau so gut ist ...
Na ja war ja klar, man kriegt (dann doch oft), was man zahlt.

Ich tendiere jetzt nach den ganzen Tipps hier zum Technics-System für den Technics-Dreher, also das 207C, vielleicht dann doch mit SAS / Boron.

Wie gesagt, tolle Beratung macht ihr hier, das macht Spass so !

Allen einen schönen Abend (mit ein paar guten Scheiben auf dem Teller)

Franz
Marsilio
Inventar
#15 erstellt: 01. Sep 2023, 08:35
Ich habe bereits die zweite SAS-Boron - wenn ich nicht überzeugt wäre, hätte ich einige Jahre später nicht nochmals eine gekauft.

Der Diamant bei der SAS von Jico ist ein Namiki-Produkt, eine japanische Edelsteinmanufaktur, die seit Jahrzehnten für hochwertige Tonabnehmersysteme die Steinchen liefert. Also was sehr bewährtes.

LG
Manuel
deepwave
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 01. Sep 2023, 12:38
Ich hab schon angefangen zu sparen.
Ich hab schon vorher immer gelesen, und zwar speziell im Zusammenhang mit dem Technics EPC 207C:
da gehört ne SAS-Boron drauf und nix anderes.
Dann steckt es praktisch alle anderen MM-Systeme, fast egal wie teuer, in die Tasche oder ist zumindest ebenbürtig.
Das scheint dann wohl so zu sein.

Ist diese Nadel und speziell der Boron-Cantilever eigentlich empfindlicher als eine "normale" Nadel mit Aluträger ?
Ich hatte mal irgendwo gelesen, einmal etwas heftiger auf die Platte aufgesetzt, bricht das Boron sofort .....
Hat das schon mal jemand hier ausprobiert ?


Und nochmal ne Frage zum Klang:
es gibt ja diese ganzen Beschreibungen wie spritzig, warm, präzise, neutral, brilliant, usw.
Ich weiss, das ist natürlich alles stark subjektiv, trotzdem:
Welche Adjektive würdet ihr der SAS-Boron zuordnen ?
guklplatzwart
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 02. Sep 2023, 08:29
Hallo @deepwave.

Mir ist mal die SAS-Nadel mit dem Boron Nadelträger in der Ausführung des T4P-Körpers auf den Teppichboden gefallen. Nach ganz kurzem Schreck kein Problem.
Auch mache ich bei Bedarf die Nadel mit einem kleinen Kosmetik Bürstchen sauber. Es ist eine richtiger Bürste - aber auch wirklich klein.

Alles Prolemlos bei vorsichtiger Handhabung. Der Nadelträger ist zwar empfindlich - aber lange nicht so empfindlich wie du dir das gerade einreden möchtest.

Als kleinen Nachsatz sei mir gestattet auch eine echte Empfehlung für die SAS-Nadel auf Technics aus zu sprechen. Eine Klangbeschreibung ist immer subjektiv und gewagt. Meine Beschreibung würde lauten : präzise ohne analytisch zu sein. Am ehesten vergleichbar mit einer CD (gute justage vorausgesetzt). Für die Justierung solte man sich aber auch Zeit nehmen. Hat bei mir ohne technische Hilfmittel zwei Monate gedauert, aber dann ......

Gruß
guklplatzwart


[Beitrag von guklplatzwart am 02. Sep 2023, 08:35 bearbeitet]
Gurkenhals
Inventar
#18 erstellt: 02. Sep 2023, 13:24
Tach Franz,

Hab grad mal eben die SAS am ESG794 dranbammelnd untergehängt.

IMG_7095

Diese Nadel weiß sehr wohl ggü. der Vorgängerin (einf. Ellipse) sehr gut zu überzeugen. Gerade auch bei Frauenstimmen.
Sehr klar, detailliert, ohne anstrengend zu wirken, top im Hochton (der mir wichtig ist), Bass auch top, vllt etwas, aber auch nur etwas (!) nachlässig im MItten/Präsenzbereich, Darstellung im Allgemeinen hervorragend.

Bin nach wie vor sehr zufrieden mit meiner damaligen Entscheidung.

Und nein, dat Borstäbchen ist kein Diamant, dat bricht so schnell nicht. Hier nur mal ein paar Bilder, wie meine SAS vom EPC270 nach dem Unfall ausschaute und nun einem Retipping harrt.
Im ersten Bild ist zu erkennen, wie extrem verdreht ich dann den TA hab einbauen müssen. Hat zwar auch funktioniert, aber leider hören meine Augen mit....

SAS_Cantilever_ schief 270_sas_broken_1 270_sas_broken_2 270_sas_broken_3

Dat arme Stück ist noch keine 30 Stunden alt, also fast jungfräulich.
Wie du klar sehen kannst, ist das Boronstäbchen in einem Aluröhrchen verklebt. Und das verbiegt sich deutlich eher, als das Boronstäbchen abbricht.
Nur mal zu deiner Information.

Kauf' dat Dingens, mehr geht für unter 500 Öre nich'.


Gruß,

Ulf
bssmusic
Neuling
#19 erstellt: 02. Sep 2023, 16:28
Hi,
Das V15III ist nicht so schlecht wie sein Ruf! Ich habe es mit JICO Nadel auf einem Sony PS-X 7, das klingt gut.
Wichtig ist beim V15III, dass Du die Eingangskapazität niedrig hältst: Kabel und Eingangskondensator sollten möglichst nicht über 50, maximal 60pF liegen, sonst bekommst Du wegen der hohen Induktivität bei 20 kHz einen Tchebyshev, das gibt den manchmal beschriebenen "spitzen" oder "harschen" Klang. Ansonsten schließe ich mich den Vorrednern an
Gruß
Peter
8erberg
Inventar
#20 erstellt: 02. Sep 2023, 17:22
Hallo,

hat das Shure V15 III einen schlechten Ruf?
Was müssten dann die ATs für ein Image haben?

Peter
schmiddi
Inventar
#21 erstellt: 02. Sep 2023, 18:19

bssmusic (Beitrag #19) schrieb:
sonst bekommst Du wegen der hohen Induktivität bei 20 kHz einen Tchebyshev, das gibt den manchmal beschriebenen "spitzen" oder "harschen" Klang.
Peter


Da bin ich aber froh, dass auf einer Platte 20 KHz nicht drauf sind. Ich kann so hoch eh nicht mehr hören,. Daher ist es doch vollkommen irrelevant was da bei 20KHz passieren kann.
bssmusic
Neuling
#22 erstellt: 02. Sep 2023, 20:01
Sooo schlecht auch wieder nicht! Das habe ich beileibe nicht gemeint. Ich habe aber schon mehrfach von Leuten mit empfindlichen Ohren gehört, dass es "rau" klingt. Wir haben dann versucht, das zu verifizieren: Statt der Standardkabel am Dreher ein uns bekanntes 75 Ohm Kabel aus dem Videobereich, das wirklich gut "klingt" verwendet, und seidenweicher Klang. Am Eingang 75pF parallel, und das spitze war wieder da.
Also nichts gegen das V15!
Mist, habe vergessenzu zitieren, sorry 8erberg


[Beitrag von bssmusic am 02. Sep 2023, 20:09 bearbeitet]
bssmusic
Neuling
#23 erstellt: 02. Sep 2023, 20:07
@schmiddi, sorry wie oben
Vorsicht, was Du hörst, sind nicht die 20k, sondern die IMs, die können bis 2,5k runterreichen. Das ist dann das irgendwie als "rau" oder ähnlich empfundene. Aber wie gesagt, bei einem ordentlichen RIAA und vernünftigen Kabeln passiert das sowieso nicht. Darfst also ruhig weiter V15 hören, ich mache es ja auch


[Beitrag von bssmusic am 02. Sep 2023, 20:10 bearbeitet]
schmiddi
Inventar
#24 erstellt: 02. Sep 2023, 20:21
Ich höre aktuell mit einem AT OC9 XSL, von daher habe ich mit Kapazitäten nicht viel am Hut.
ardina
Stammgast
#25 erstellt: 02. Sep 2023, 21:02
Ich bin schon etwas erstaunt, über die Einschätzung von bssmusic des Shure V15 III, ist es doch ein über Jahrzehnte recht beliebtes System.

Zunächst, das mit der angebotenen Kapazität von 40 – 50pF für das System am Phonoeingang finde ich interessant. Kabel im Tonarm, Kabel zum Phonoeingang und dann die Kapazität von Phonoeingang selbst und das möglichst unter 50pF halten. Das dürfte in den meisten Fällen schwierig werden und ist auch im Zusammenhang mit den Shure V15 III nicht richtig. Ich denke da wurde einfach eine „0“ vergessen. Das entspreche dann auch ungefähr den Angaben des Herstellers und den allgemeinen Erfahrungen.

Dann ist der Generator von den V15 X auch sehr beliebt für seinen vollen, satten Sound, das System besteht ja nicht nur aus Cantilever und Abtastnadel, irgendwo muss ja das elektrische Signal erzeugt werden.

Die polierte Ellipse von dem V15 III finde ich auch nicht so passend. Sehr interessant wird es aber beim V15 IV mit der Hyper Ellipse und erstrecht bei V15 V mit Beryllium Cantilever und MR-Schliff. Das System gehört dann wohl mit zu den Besten. Mit der Jico SAS mit Boron Cantilever an einem V15 III/IV/V erreicht man fast das gleiche Ergebnis.

Was mich an dem System mehr stört ist die geringe AK. Sind die Platten sauber und ohne Staub, ist das kein Problem. Ist aber irgendwas im Weg, was auch während des Abspielvorgangs auf die Platte fallen kann, springt das gerne mal. Ist bei vielen Systemen aus der Zeit so, auch bei vielen ELAC und AT-Systemen.
Bei dem Technics 207 nicht so und auch nicht bei dem SAS-Einschub. Das ist eine gute Kombination.

Übrigens, 20 KHz haben beim Musikhören praktisch keine Relevanz, egal ob man das noch hört oder nicht.

Marsilio
Inventar
#26 erstellt: 02. Sep 2023, 22:47
Dass die älteren Shure-Tonabnehmer eine möglichst geringe Anschlusskapazität haben sollen, höre ich hier das erste Mal.

Ich habe hier eine ganze Reihe von Shure-Systemen. Aufgrund meiner Hörerfahrungen schätze ich sie sie als gutmütig ein was die Anschlusskapazitäten betrifft. Vor allem die älteren Modelle wie das M75, M91, M95 und selbst das erwähnte V15III. Beim neueren V15V würde ich auch etwas tiefer gehen,150pF Eingangskapazität beim Pre plus Kabel plus Dreher, summa summarum also ca. 300 bis 350pF, passen da sicher problemlos.

Ansonsten teile ich die Auffassung, dass bereits das ältere Shure V15III ein prima System ist, selbst wenn es "nur" mir der (Original-)Ellipse bestückt ist. Die hat nämlich noch den heute selten gewordenen scharfen 0.2x0.7mil Verrundungsradius.

LG
Manuel
akem
Inventar
#27 erstellt: 03. Sep 2023, 14:38

deepwave (Beitrag #16) schrieb:
Ist diese Nadel und speziell der Boron-Cantilever eigentlich empfindlicher als eine "normale" Nadel mit Aluträger ?
Ich hatte mal irgendwo gelesen, einmal etwas heftiger auf die Platte aufgesetzt, bricht das Boron sofort .....
Hat das schon mal jemand hier ausprobiert ?


Und nochmal ne Frage zum Klang:
es gibt ja diese ganzen Beschreibungen wie spritzig, warm, präzise, neutral, brilliant, usw.
Ich weiss, das ist natürlich alles stark subjektiv, trotzdem:
Welche Adjektive würdet ihr der SAS-Boron zuordnen ?


Nein, Bor ist definitiv nicht empfindlicher als Alu - im Gegenteil. Bei Kräften, wo sich ein Alu-Nadelträger schon längst verbogen hat, passiert Bor noch gar nix. Aber: Wenn's zu viel Krafteinwirkung gibt, dann bricht Bor eben, das verbiegt sich nicht erst.
Bei Nadelträgern aus Saphir oder Rubin wäre ich mir bezüglich deren Stabilität nicht so sicher, aber das steht hier ja nicht zur Debatte.

Zu den klanglichen Attributen:
Der SAS-Schliff ist ein Micro-Ridge Typ. Etwas Besseres in Sachen Feinauflösung und Verzerrungsarmut wirst Du nicht (oder bestenfalls bei Van den Hul) bekommen. Eine sauber justierte SAS-Nadel holt Dir so ziemlich alles aus der Rille, was drinsteckt. Und: bei Presssungen, die mit einer Ellipse schon absolut ungenießbar sind, wirst Du immer noch die musikalischen Strukturen heraushören.
Ja, es gibt solche und solche Ellipsen. Die ganzen Nachbau-Nadeln haben aber keine besonders guten Ellipsen (unter gut verstehe ich eine nackte Ellipse mit 5x18µm Radien - nur werden die offenbar heute nicht mehr produziert...).
Fazit: die SAS ist bei Nachbaunadeln das Beste was Du kriegen kannst. Besser geht's eigentlich nicht mehr oder zumindest nicht mit bezahlbarem Aufwand. Und: solche Nadeln (Micro-Ridge plus Bor-Nadelträger) findest Du bei Neuware erst bei Tonabnehmern für knapp 1000 Euro aufwärts (das "billigste" ist wohl das Nagaoka MP500). Das nur zur Einordnung, was Du da bekommst...

Und noch was: die Micro-Ridge-Typen halten mindestens doppelt wenn nicht gar dreimal so lange wie eine Ellipse... Allein das relativiert den Mehrpreis deutlich zumal Du ja auch noch den besseren Klang bekommst.

Gruß
Andreas
Ludger
Inventar
#28 erstellt: 04. Sep 2023, 16:16
Hallo Deepwave,

ich habe das EPC 207 sowohl mit Originalnadel, mit Jico Ellipse und mit SAS/Boron. Klarer Favorit: die SAS-Nadel. Sauber, präzise, bei gleichen Abmischungen fast identisch mit der CD. Bei meinem Vorverstärker hat es sich positiv bemerkbar gemacht, 150 pF hinzuzufügen.
Es lohnt sich, dafür das Geld zu sparen, definitiv.

Gruß
Ludger
doc_sisiphus
Stammgast
#29 erstellt: 04. Sep 2023, 19:17
@ Ludger:
Ohne die ganzen Beiträge naclesen zu müssen:
Frage: Wo steht denn die SAS / Boron Nadel aktuell preislich? Vielleicht laß ich mich auch darauf ein.......
ardina
Stammgast
#30 erstellt: 04. Sep 2023, 20:07

doc_sisiphus (Beitrag #29) schrieb:
@ Ludger:
Ohne die ganzen Beiträge naclesen zu müssen:
Frage: Wo steht denn die SAS / Boron Nadel aktuell preislich? Vielleicht laß ich mich auch darauf ein.......


Bin zwar nicht Ludger, aber ca. 275€

dacapoaudio

aufmberg
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 04. Okt 2023, 19:42
Nabend zusammen,
die Preise haben angezogen, Extremst !!!! Macht nur noch wenig Spaß das Alles, machste nix.
Wie vor Seiten Geschrieben, mein Dual 721 mit Jico SAS ...... ein GEDICHT!!! Ein Dreher für "Goldöhrchen"
Der Dreher hält zwar nicht die gewünschte Drehzahl wie ein Dual 731.... egal: Shure V15III ...!!!!!. Küsschen
Lasst andere in Bohrtürme investieren
Beste Grüße
S04-Hotspur
Inventar
#32 erstellt: 05. Okt 2023, 07:33
Bei dacapo zahlt man aber noch 10 € Versand für die Lieferung nach Deutschland bei einer Bestellung unter 300 €. Deshalb ist Thakker mit 282 € inklusive Versand am günstigsten. Rechnet man alle Nebenkosten dazu, ist auch der Kauf über Ebay in Japan nicht günstiger. Wenn es mal ein Problem gibt, fährt man mit Thakker vermutlich auch am besten.

Zum Preis: Neulich stand ich im Supermarkt und sah einen Artikel im Regal für 1,99 €. Ich war mir sicher, dass ich dafür vor drei Jahren noch 99 Cent bezahlt hatte. Die Preissteigerung der SAS-Nadel ist relativ zum genannten Beispiel nicht so hoch. Nun könnte man natürlich noch 100 andere Vergleiche ziehen ...

Gruß, Andreas


[Beitrag von S04-Hotspur am 05. Okt 2023, 07:37 bearbeitet]
deepwave
Ist häufiger hier
#33 erstellt: 06. Okt 2023, 18:50

Ludger (Beitrag #28) schrieb:
Hallo Deepwave,

ich habe das EPC 207 sowohl mit Originalnadel, mit Jico Ellipse und mit SAS/Boron. Klarer Favorit: die SAS-Nadel. Sauber, präzise, bei gleichen Abmischungen fast identisch mit der CD. Bei meinem Vorverstärker hat es sich positiv bemerkbar gemacht, 150 pF hinzuzufügen.
Es lohnt sich, dafür das Geld zu sparen, definitiv.

Gruß
Ludger


Hi @Ludger,
da Du einige verschiedene Nadeln für das EPC-207C kennst, und vor allem auch die Originalnadel:

welche aktuelle Nadel ist der nicht mehr erhältlichen Originalnadel EPS-207ED am nächsten ?
Die gebondete Jico-Elipse ??

Ich frage deswegen, weil mir die originale Nadel (bei der ich keine Ahnung habe, wieviel sie benutzt wurde, sie ist auf jeden Fall ziemlich alt)
von allen Nadeln, die ich habe, mit am besten gefällt.
(Das andere System, das ich momentan am meisten benutze, ist das Nagaoka MP-110. Auch da kenne ich die Vergangenheit der Nadel nicht, sie klingt auf jeden Fall wirklich gut, sehr runde Mitten, kräftige, tiefe Bässe, und nicht so latent zu scharf in den Höhen wie das AT VM520EB.)
Ludger
Inventar
#34 erstellt: 08. Okt 2023, 16:41
Hallo,
ja die Jico Ellipse klingt der originalen sehr ähnlich, aus meiner Sicht sogar etwas besser.
Gruß
Ludger
deepwave
Ist häufiger hier
#35 erstellt: 12. Okt 2023, 19:52
Hi Ludger,
vielen Dank für den Tipp !
Jetzt muss ich nur noch nen Laden finden, wo es die gibt.
Momentan scheinen sie überall ausverkauft zu sein ......
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