RFT SP3935

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Uran238
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 16. Jan 2024, 11:33
Hallo zusammen!

Kennt sich jemand von euch mit dem o.g. Plattenspieler aus, bzw. hatte schon mal jemand das Vergnügen diesen von Innen näher zu betrachten?

Kurz zu den Umständen: Ich habe diesen Plattenspieler samt der zugehörigen Anlage als Geschenk erhalten. Der äußerliche Zustand war miserabel. Die Anlage wurde wohl über Jahre in einem Unterstand im Außenbereich gelagert. Zunächst möchte ich mich dem Plattenspieler widmen.
Das gute Stück habe ich fürs erste von außen gereinigt und bisher noch nicht eingeschalten. Zumindest konnte ich feststellen, dass der Netzschalter bzw. dessen Mechanik nicht mehr so recht will. Meine größte Sorge jedoch, ist die Mechanik vom Tragarm im Zusammenhang mit dem Abtaster und Drehschalter für die Geschwindigkeit. Hier könnte ich etwas Hilfe im Bezug zum Sollzustand gebrauchen.

Wenn die vorgenannten Punkte funktionstüchtig sind, würde ich mich an die Elektronik ran machen.

Vermutlich werde ich frühestens heute Abend soweit sein, das Teil mal einzuschalten.

Vorab wäre ich sehr dankbar für ein paar konstruktive Gedanken und Tipps


Grüße, Jan
einstein-2
Inventar
#2 erstellt: 16. Jan 2024, 14:39
Hallo
Wenn das Gerät tatsächlich über Jahre im Freien unter Dach stand, sind da mit Sicherheit durch die Luftfeuchtigkeit alle Metallteile mehr oder weniger stark oxydiert. Ich würde an deiner Stelle nicht rumexperimentieren zumal das Teil nicht mal Antiskating hat. So leid es mir tut, das ist Elektroschrott.
Uran238
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 16. Jan 2024, 16:04
Hallo Einstein,

oxidiert ist da wundersamerweise kaum etwas. Wäre dem so gewesen, hätte ich es schon längst entsorgt

Ich hab schon einiges restauriert, was in nem schlimmeren Zustand war. Ich sehe bei diesem Teil noch genug Potential.
pegasusmc
Inventar
#4 erstellt: 16. Jan 2024, 16:07
Gibt auch keine Nadeln mehr.
Uran238
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 16. Jan 2024, 16:31
Ich bekomme fast das Gefühl, man wolle mir diesen Plattenspieler madig machen

Es gibt wohl Ersatznadeln: Gemini CN-15
pegasusmc
Inventar
#6 erstellt: 16. Jan 2024, 16:39
Das ist ein anderer Tonabnehmer und nicht das orginale VM 2103 von Tesla. Für das orginal gibt es keine Nadeln mehr.
hoehne
Inventar
#7 erstellt: 16. Jan 2024, 16:41
Also Gemini CN-15 sind Nadeln, die auf ein AT3600 passen. Der RFT hatte damals aber die Tesla-Systeme VM 2103 verbaut. Die Ersatznadeln sahen anders aus: https://www.thakker....2103-nachbau/a-9559/

Hier bekommst du eine Bedienungsanleitung mi Schaltbildern und Wartungsplan - vielleicht hilft es ja weiter:
https://elektrotanya...pdf/download.html#dl
B-Bear
Stammgast
#8 erstellt: 16. Jan 2024, 16:50
Bilder sagen mehr wie tausend Worte.
Wegen der Nadel, würde ich mal hier nachfragen.

Gruß
Bernd
frank60
Inventar
#9 erstellt: 16. Jan 2024, 17:01
Zum Thema Tonabnehmer/Nadeln:
https://www.kleinanz.../2307888634-172-7839
https://www.kleinanz...2394742293-172-20552
https://www.kleinanz.../2416570177-172-7754

Ersatz gibt es da also schon einmal.

Ansonsten Innereien reinigen und pflegen, dann weiter schauen. Wenn die Schalter nicht mehr wollen, auf diversen Plattformen finden sich auch dafür immer wieder Ersatzteile, notfalls auch mal hier Bilder posten.
Bollze
Inventar
#10 erstellt: 16. Jan 2024, 17:23
Ich verbaue an diesen Plattenspieler ein Audio Technica AT90 bzw 91.. ich passe dann auf der Vorverstärkerplatine die Eingangskapazität auf 100pF... 200 pF an, Original sind da 330pF oder mehr vorhanden. Achso ja, die Auflagekraft muss noch angepasst werden.
Bei DDR-Geräten gammeln meist die Sicherungshalter, der Kontakt zwischen Sicherung und Halter werden hochohmig, schlimmstenfalls bekommt dadurch das Gerät zu wenig "Saft" oder nichts geht mehr.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 16. Jan 2024, 19:23 bearbeitet]
Uran238
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 16. Jan 2024, 21:21
Vielen Dank für die Verweise zu Ersatzteilen und dem Schaltplan! Hoffentlich komme ich so weit, um diese auch zu nutzen.

Nach dem ersten Einschalten kann ich zumindest feststellen, dass der Antrieb und dessen Regelung noch funktioniert.

Zunächst bin ich noch bei der Mechanik… siehe Bilder
Irgendwie klemmts da12
B-Bear
Stammgast
#12 erstellt: 16. Jan 2024, 21:27
Alles zerlegen und reinigen. Dabei immer Bilder machen,
damit man später weiß was wohin kommt.
So mache ich das immer wenn ich einen Patienten habe.
Anschließend zusammenbauen und die mechanischen Teile
mit Harz und Säurefreien Fett etwas schmieren.
hoehne
Inventar
#13 erstellt: 17. Jan 2024, 09:12

B-Bear (Beitrag #12) schrieb:
... die mechanischen Teile
mit Harz und Säurefreien Fett etwas schmieren.

ganz normale Vaseline habe ich immer als gutes Mittel empfunden.
hoehne
Inventar
#14 erstellt: 17. Jan 2024, 09:14

Bollze (Beitrag #10) schrieb:
.. ich passe dann auf der Vorverstärkerplatine die Eingangskapazität auf 100pF... 200 pF an, Original sind da 330pF oder mehr vorhanden.

Ich hatte damals einem Freund einen (anderen) RFT-Dreher aufgearbeitet - den PhonoPre habe ich rausgehauen und den Tonarm direkt neu verkabelt; der Dreher hat ein Ortofon OM mit einer BlackDiamond Nadel bekommen.

Ach und wenn alles fertig ist, überprüfe bitte die Drehzahlen. Die RFT-Dreher wollen nach den Jahren gerne mal nachjustiert werden.


[Beitrag von hoehne am 17. Jan 2024, 09:17 bearbeitet]
Bollze
Inventar
#15 erstellt: 17. Jan 2024, 09:37
Der SP3935 hat vorne ein kleines Mäusekino mit Drehzahlfeineinstellung.

Der Vorverstärker habe ich drin gelassen, weil das Gerät so an viele neuere Anlagen angeschlossen werden kann. Den DIN-Stecker hab ich durch Cinch-Stecker ersetzt. Das AT 90/91 ist oder war billiger, als die erhältlichen Ersatznadeln für das Tesla. Mit dem AT kann man auf günstige Ersatznadeln eines Massenproduktes zugreifen. Ich finde das AT90/ 91 ist ein gutes System, richtig angepasst. Bei der Verwendung des eingebauten Vorverstärkers liegt die Anpassung in meiner Hand. Bei Verwendung externe Vorverstärker gibt es da nur zufällig die richtige Anpassung. Da das AT 100pF bis 200 pF verlangt, kann man davon ausgehen, dass eigentlich nur Kenner der Problematik es korrekt anschliessen. Bei zuviel Kapazität klingt das AT etwas höhenlastig bis stumpf. Viele Vorverstärker sind auf 220pF ausgelegt, dazu muss man noch die Kabelkapazität rechnen.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 17. Jan 2024, 12:28 bearbeitet]
Uran238
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 17. Jan 2024, 20:00
Vielen Dank für die vielseitigen Tipps!

Die Mechanik funktioniert jetzt erstmal so wie sie soll. Auch der Netzschalter tut wieder seinen Dienst.
Nun muss ich mich um einen neuen Riemen kümmern und mich für eine Nadel entscheiden. Eventuell wäre es sinnvoll, den Tonabnehmer komplett zu erneuern. Da ich von der Elektronik eh alle Elkos tausche und den Vorverstärker damit einmal in Hand habe, könnte ich dort gleich die Eingangskapazität anpassen.

Da ich bisher selten was mit Plattenspielern zu tun hatte, an dieser Stelle noch eine Frage:
Wie gehe ich richtig vor, um die Auflage vom Arm bzw. vom Abnehmer einzustellen?

Grüße, Jan
pegasusmc
Inventar
#17 erstellt: 17. Jan 2024, 20:48
Du hast doch schon einen anderen Tonabnehmer. Stell doch mal ein Bild davon ein .


[Beitrag von pegasusmc am 17. Jan 2024, 20:49 bearbeitet]
Bollze
Inventar
#18 erstellt: 17. Jan 2024, 20:58
Bei den Parallelkapazitäten sollte man auf die "Polung" achten, um die Sache störfester zu machen.
https://youtu.be/iSEVI4vFGnU?t=862

Bei eine eventuellen Tausch des Systems würde ich darauf achten, dass die Nadel des neuen System genau dort landet, wo sie sich bei den alten System befunden hat. Die gedachte Linie der Schrauben sollte im rechten Winkel zu Halter stehen.
Die Auflagekraft z.B. des AT 91 liegt bei 1,5 Gramm bis 2,5 Gramm man kann es mit einer Waage machen. ich mach es nach Gefühl, ein Cent Stück hat 2,3 Gramm zum Vergleich.. Die Nadel sollte ungefähr senkrecht stehen.. Augenmass, die Lage der Nadel sollte so aussehen, wie man es "gewohnt" ist.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 17. Jan 2024, 21:11 bearbeitet]
Uran238
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 17. Jan 2024, 21:47
Noch ist alles original. Ich hatte lediglich bei einer schnellen Suche den Gemini CN-15 als Alternative gefunden.

Danke Bollze! Nun, 1,5g - 2,5g sind für mich machbare Dimensionen. Waage habe ich und ebenso ein gutes Augenmaß.
Wenn alles soweit ist, folgen Bilder.

Den Rest der Anlage werde ich vielleicht auch hier im Forum Kundtun…
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