pro-ject xpression II und audiotechnica - viel zu heller klang!?!

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kelux
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 30. Jan 2006, 01:49
hallo,

nachdem mein alter sony-plattenspieler aus den 70ern endgültig zu verfallen drohte, hab ich mich vor kurzem entschieden, einen pro-ject xpression II als neuen plattenspieler anzuschaffen.
empfohlen wurde er mir mit dem audio-technica-system AT95E, nur muss ich nach einem monat hörzeit schon klar sagen, dass ich den klang dieses systems als viel zu hell empfinde. gerade bei maxi-singles scheren die höhen manchmal sehr unangenehm aus - hat jemand auch diese erfahrung gemacht?
ich hatte auf meinem sony ein sumiko black pearl montiert, wo mich der etwas muffige sound auch nicht unbedingt umgehauen hat, bei dem allerdings der klang bei wirklich jeder pressung im angenehm hörbaren bereich geblieben ist -

wer kann mir ein nicht so hell klingendes system für den pro-ject empfehlen? da ich sehr viel vinyl höre (ca 2 stunen täglich) und daher regelmäßig neue ersatznadeln brauche, will ich allerdings nicht mehr als 50 bis 70 euro für das system ausgeben.

max
Hörbert
Inventar
#2 erstellt: 30. Jan 2006, 02:21
Hallo!
Das AT 95E ist für seinen grellen und verfärbten Hochtonbereich bekannt, genau aus diesem Grund versuchte ich schon öfter gerade User die noch keine Bekanntschaft mit dem Ding gemacht haben davor zu warnen. Je nachden was du für ein System anlegen willst kann ich dir z.B das Goldring Elektra oder das Grado Prestige Black das etws runder und Wärmer klingt empfehlen oder für etwa 100 Euro auch das Shure M97xE

MFG Günther
Schwarzwald
Inventar
#3 erstellt: 30. Jan 2006, 15:35
selbe empfehlung: goldring 1012 oder 22, evtl. auch ortofon vinylmaster red.

grüße - schwarzwald
Druide16
Inventar
#4 erstellt: 30. Jan 2006, 18:26
Moin,

das Goldring G1022 GX ist wirklich eine gute Wahl für den Xpression.

Edit: Aber versuche doch mal, die Auflagekraft etwas zu erhöhen (ans obere Limit des möglichen Bereichs). Damit klingr das AT95E schon besser als mit dem empfohlenen Mittelwert.

Gruß,

V.


[Beitrag von Druide16 am 30. Jan 2006, 18:28 bearbeitet]
kelux
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 31. Jan 2006, 02:20
hallo,
vielen dank für eure empfehlungen!
gibt es eigentlich systeme, die besonders gut auf die fehleranfällige wickelposition zum ende der plattenseite hin reagieren? die dort auftretenden verzerrungen sind meiner meinung nach der einzige nachteil von vinyl - oder muss man bei manchen platten einfach damit leben, weil sie eben schon fehlerhaft gepresst sind?

kann ich eigentlich mit der anleitung vom pro-ject das system selbst montieren? oder ist das ganze doch etwas komplizierter? sachen wie azimuth-einstellung und korrekte tonarmhöhe scheinen ja doch eher eine "fitzelei" zu sein, wie man hier in österreich sagt.

und: warum knackst der project eigentlich so stark, vor allem, wenn man den tonarm berührt? hatte früher nie ein solches problem, egal wie statisch aufgeladen die platten auch waren.

danke und schöne grüsse,
max
Druide16
Inventar
#6 erstellt: 31. Jan 2006, 02:40
Moin Max,

mit einem richtig eingestelltem System hat der Xpression keine Probleme mit der Innenseite der Platte.

Hier: Klick findest Du eine Anleitung und Schablonen zur Systemjustage.

Gruß,

V.
Schwarzwald
Inventar
#7 erstellt: 31. Jan 2006, 13:46
max - das mit den verzerrungen siehst du ganz richtig - auch in meinen augen ist das einige der wenigen limitationen des mediums. die zweite, die mir auch ganz schön auf die nerven geht, ist die verwellbarkeit von vinyl; von 10 platten sind bestimmt 5 nicht ganz plan.

je länger eine plattenseite ist - und über 20 min wird das auf jeden fall zum problem - desto größer sind die verzerrungen. ich habe einige platten, die annähernd 30 min lang sind - das ist natürlich scheiße!

die verzerrungen kannst du minimieren, in dem du eher auf den inneren meßpunkt der schablone den spurwinkelfehler optmierst (ich meine den, der ca. 66 mm vom ursprung entfernt ist). hat die headshell von project langlöcher? dann ist der äußere meßpunkt sowieso zu vernachlässigen.

sicherlich ist auch der (nicht so großartige) arm des projects ein problem - vielleicht muß du aufrüsten. mein händler bei phonophono.de (tip: lad dir mal den gesamtkatalog als pdf runter - 200 s nur über schallplatte) hat den 6.1 ausdrücklich gelobt. die projects sind wohl einiges besser geworden...

link zu deinem plattenspieler (mit ta empehlungen):
http://www.phonophono.de/YD14012*_36.php3?Kennung=
link zu 6.1:
http://www.phonophono.de/YD14022*_36.php3?Kennung=

grüße - schwarzwald.
audiolog
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 31. Jan 2006, 14:18
...und bitte daran denken, daß die varianz des VTA
ebenfalls erheblichen einfluss darauf hat !!!

...ebenso der untergrund - so fördert bspw. schiefer
den bass...

gruß
Schwarzwald
Inventar
#9 erstellt: 31. Jan 2006, 14:30
die VTA hat einfluß auf die verzerrungen oder auf den klang? auf die verzerrungen am plattenende wohl kaum.

natürlich spielen auch plattenteller-auflagen aus versch. klanglich eine rolle, nur lohnt es sich vielleicht nicht, an einem gerät rumzudoktern, daß einfach nicht gut genug für deine (höheren) ansprüche ist.

grüße - sw
feldi1969
Stammgast
#10 erstellt: 31. Jan 2006, 21:23
Hallo zusammen,
möchte jetzt auch mal meinen Senf dazu geben. Ich besitze einen Pro-Ject 1.2 comfort, der ja fast mit dem Xpression gleich zu setzen ist.

Also zum AT 95 E: Aus eigener Erfahrung: FINGER WEG !!! Keine Ahnung, warum dieses System fast überall über den grünen Klee gelobt wird, hatte es kurz in meinem Pro-Ject als Alternative zum serienmäßigen OMB 5. Persönliche Meinung: Vollkommen überbewertetes System... Kaum Bass, total überbetonte Höhen, die Mitten harsch und rauh, trotz optimaler Justage... Ich dachte, das legt sich nach der Einspielzeit, aber über 50 Stunden ???!???

Zum Einbau: Auch hier hatte ich große Probleme wegen der dünnen Tonarm-Käbelchen. Zwei sind mir gleich abgerissen, weil die PINs viel zu fest stecken, also ich würde bei einem Pro-Ject keinen TA mehr einbauen. Es sei denn, man ist ein guter Löter...

Meine klare Empfehlung für ein bezahlbares, unempfindliches und gut zu meinem Pro-Ject passendes System: Clearaudio Aurum Classics Wood... Hat mich 130 Euro inkl. Einbau gekostet und lässt sich mit der mitgelieferten Schablone prima einstellen... Neutraler Klang mit prima Bass und seidigen Höhen...

Ich bin jedenfalls begeistert...
Druide16
Inventar
#11 erstellt: 31. Jan 2006, 21:38
Moin,


feldi1969 schrieb:

Zum Einbau: Auch hier hatte ich große Probleme wegen der dünnen Tonarm-Käbelchen. Zwei sind mir gleich abgerissen, weil die PINs viel zu fest stecken, also ich würde bei einem Pro-Ject keinen TA mehr einbauen. Es sei denn, man ist ein guter Löter...


Mit dem nötigen Fingerspitzengefühl und dem richtigen Werkzeug ist es auch bei einem Pro-Ject kein Problem, das System zu wechseln ;).
Was das AT95E angeht: So schlecht ist es nun auch wieder nicht. Aber 30 Euro und 130 Euro sind ja auch ein kleiner Preisunterschied, der sich beim Klang bemerkbar machen sollte.

Gruß,

V.
pet2
Inventar
#12 erstellt: 31. Jan 2006, 21:46
Hallo,

dann gebe ich auch nochmal meine Empfehlung:

Ortofon OMB 20

habe ich bisher nur hier gefunden:

http://www.mrstylus....er/dual/dual-701.htm

Benutze ich selber an einem Thorens TD 105 und ist einem OMB 10 bereits deutlich überlegen.

Der Vorteil: Da das System in der Bauform mit dem OMB 5 identisch ist, sollte es keine VTA Probleme geben (wenn denn Project sauber gearbeitet hat).

Gruß

pet
directdrive
Inventar
#13 erstellt: 31. Jan 2006, 22:46
Hallo Guido,


feldi1969 schrieb:
... Also zum AT 95 E: Aus eigener Erfahrung: FINGER WEG !!! ...
Meine klare Empfehlung für ein bezahlbares, unempfindliches und gut zu meinem Pro-Ject passendes System: Clearaudio Aurum Classics Wood...


Du bist Dir aber schon klar darüber, daß das Aurum Classics Wood ein selektiertes und stark modifiziertes AT-93/95 bist, oder?

Ich will jetzt ganz sicher nichts "schlechtreden" oder gar schmälern, Clearaudio hat ganz exzellente Sachen gebaut und das Aurum geht preislich für den betriebenen Aufwand ganz sicher in Ordnung, aber schwer fällt's mir, den von Dir beschriebenen gewaltigen Unterschied zwischen den Abtastern nachzuvollziehen.

Ich halte es für durchaus wahrscheinlich, daß Du ein übles AT-95E Exemplar erwischt hast. Das Audio Technica wird weitestgehend maschinell gefertigt und unterliegt offensichtlich keiner besonders genauen Endkontrolle.

Viele Grüße von

Brent


[Beitrag von directdrive am 31. Jan 2006, 22:48 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#14 erstellt: 01. Feb 2006, 02:45
Hallo!
Also den Eindruck den feldi1969 vom AT 95E hat kann ich nur bestätigen und ich glaube nicht daß er einen Ausreisser nach unten erwischt hat, ich habe mir mehere Exemplare das AT 95E angehört, alle waren in etwa so wie von feldi1969 beschrieben - wobei ich noch finde das er dem System damit Schmeichelt, mein eigener Höreindruck ist da durchaus Schlimmer -. Aber die Toleranzschwelle ist da wohl sehr verschieden, offenbar gibts jede Menge Hörer denen die Verzerrungen des AT 95E die meinen Gehörsinn peinigen nichts auszumachen scheinen. Das Aurum Classics Wood kenne ich nicht kann also nichts drüber sagen. Nach meiner Erfahrung ist der Innenteil einer Platte am einfachsten Sauber mit einer Rundnadel abzutasten, das liegt wohl daran das eine Rundnadel am unkritischten auf Justagefehler reagiert. Man kriegt es auch mit einem beliebigen anderen Nadeltyp irgendwann hin aber das gibt dann zuweilen einen gewaltigen Justageaufwand, wohl dem der eine abnehmbare Headshell hat.

MFG Günther
feldi1969
Stammgast
#15 erstellt: 01. Feb 2006, 09:06
Hallo allerseits,

@ Druide16: Dein Preisvergleich hinkt, offiziell ist das AT 95 E doch wohl deutlich teurer. Soweit ich weiß, gibt es hier eine OPE von 59 Euro. Und das mit der Qualitätskontrolle ist sicher eine Sache des Preises. Aber auch für einen günstigen Presi sollten die von dir angesprochenen Serienstreuungen kein SOOOO großes Thema sein, insbesondere weil AudioTechnica ja kein kleiner Garagenbetrieb ist.

@directdrive: Da hilft wohl nur ausprobieren, dann wirst du selber den eklatanten Unterschied feststellen. Möglicherweise passt das Clearaudio ja auch nur einfach besser zum Arm des Pro-Ject und ich hatte einfach nur Glück und mein Händler hat richtig geraten...

@all: Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich vortrefflich streiten, daher sage ich immer: Jedem das Seine und mir das Beste. In diesem Sinne...
Druide16
Inventar
#16 erstellt: 01. Feb 2006, 13:39

feldi1969 schrieb:
Hallo allerseits,

@ Druide16: Dein Preisvergleich hinkt, offiziell ist das AT 95 E doch wohl deutlich teurer. Soweit ich weiß, gibt es hier eine OPE von 59 Euro. Und das mit der Qualitätskontrolle ist sicher eine Sache des Preises. Aber auch für einen günstigen Presi sollten die von dir angesprochenen Serienstreuungen kein SOOOO großes Thema sein, insbesondere weil AudioTechnica ja kein kleiner Garagenbetrieb ist.



Was soll denn da hinken? Sicherlich hast Du mit Deiner UVP recht, aber meistens bekommt man das System deutlich günstiger.

Gruß,

V.
machase
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 01. Feb 2006, 14:47
Mein Senf dazu!

Was will man zum Preis des AT95 erwarten?
Ich denke für die paar Teuro wird man woanders kaum was besseres finden.
Ganz wichtig: Ist der TA korrekt justiert?!!!

Das genannte Clearaudio habe ich an einem "Emotion" gehört und fand es vor allem für den Preis sehr stimmig.
In der gleichen Preisliga gibt es sehr gute Ortofon (VM Serie) und Goldring (10xx Serie) Tonabnehmer. Diese kosten jedoch über 100 Euro.
Darunter gibt´s kaum was vernünftiges. Vielleicht ein Empire 800 MM für knappe 80 Euro!
Ich wüsste allerdings nicht, wo man im Handel Empire Produkte kaufen soll.
Im Netz z.B. http://www.scheu-analog.de
feldi1969
Stammgast
#18 erstellt: 01. Feb 2006, 21:08
Ich nochmal,

@Druide16: Hinken tut der Vergleich, denn ich muss doch von der UvPE ausgehen, oder? Und außerdem muss ich den TA selbst einbauen, wenn ich ihn im Netz kaufe, so hat das mein Händler besorgt. Da gönn ich ihm doch seine Gewinnspanne und lehne mich entspannt zurück.

Wenn ich allerdings davon ausgehe, dass bei ebay die AT 95 E schon für 19 Euro den Besitzer wechseln, muss ich dir recht geben, für das Geld gibts nix besseres....

@machase: Nachdem ich nun das Clearaudio im Vergleich zu Billigst-TAs gehört habe, behaupte ich mal ganz dreist, die Investition von 130 Euro hat sich eher gelohnt, als das billige AT 95 E...
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