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Sinn eines Plattenbeschwerers?

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MichiV
Stammgast
#1 erstellt: 03. Apr 2007, 23:33
Sinn eines Plattenbeschwerers?

Hallo, ich verstehe meinen ClearAudio QuadroClamp nicht so richtig.

Laut Beschreibung der Hersteller soll ein Plattenbeschwerer die Platte stärker an den Teller drücken, dadurch soll irgendwas positives bewirkt werden. Da ich ein Skeptiker was solch Voodookram angeht bin, hab ich das Ding mal genauer unter die Lupe genommen, und beobachtet, was mit der Platte passiert:

Das GEGENTEIL!

Ist auch logisch! Ein Plattenbeschwerer liegt ja immer nur auf dem Label auf, denn die Rillen müssen ja für die Nadel frei bleiben.

Wenn ich also das Ding mit meinem Acrylteller benutze, wird die Platte ENTKOPPELT!
Auf Höhe des Labels hat der Acrylteller eine minimale Vertiefung für den Plattenlabel, das Label einer Platte ist aber nicht so hoch, wie die Vertiefung des Teller. Die Platte liegt also mit der Rillenfläche stärker auf den Teller, als mit der Label Fläche. Wenn ich nun den Plattenbeschwerer drauf lege, wird die Labelfläche nach unten gedrückt. Dadurch entsteht nun eine Trichterform, denn wenn die Labelfläche in der Vertiefung nach unten gedrückt wird, dann wird der Rand der Platte um ca. 1mm (Leichte Platten werden stärker nach oben gedrückt, schwere weniger) nach oben gewellt und die Platte hat nun eine Trichterform. Noch extremer ist es, wenn ich den Originalteller ohne Vertiefung auf Höhe des Labels benutze, denn da drauf kommt die Filzmatte. Nun wird nicht nur die Schallplatte auf Höhe des Labels nach unten gedrückt, sondern auch die drunter liegende Filzmatte, dadurch ist der Trichtereffekt noch stärker.

Das soll den Klang verbessern, wo es doch immer heißt, dass eine Platte möglichst plan sein sollte?

Wenn eine Schallplatte aus Stahl wäre, würde tatsächlich der gesamte Bereich angedrückt werden, aber das weiche Vinyl wird zum Trichter.

Nun hab ich 3 Theorien:
1. Kann natürlich sein, dass solche Beschwerer nur für Teller gedacht sind, die weder eine Auflage haben, noch eine Vertiefung für den Plattenlabel. Dann könnte das Funktionieren.

2: Die andere Möglichkeit wäre, dass die Trichterform gewollt ist. Am Anfang der Platte wird so der Kontakt zum Teller verringert (da die ja nach oben wellt) und je weiter sich die Nadel der Mitte nähert, desto mehr Kontakt hat die Platte mit dem Label und so wird die Fehlstellung der Nadel zur Mitte hin korrigiert.

3. Es soll nur die Brieftasche der Hersteller und Vermarkter beschwert werden
TomSawyer
Stammgast
#2 erstellt: 04. Apr 2007, 07:30
Hallo,

die grundsätzliche Idee (also mal in der Theorie) soll die Platte fixiert werden, damit sie möglichst wenig schwingt.
Das soll bewirken, dass das Signal von der Rille sauberer abgetastet wird (leuchtet ja ein). Und mit Voodoo hat das nichts am Hut, nur mit Physik.

In der Praxis kann das passieren, was Du beschreibst.

Es gibt einen PS-Hersteller (dessen Name mir jetzt mal entfallen ist), der von Haus aus leicht konkave Plattenteller herstellt, damit die Platte mit dem Gewicht auf der gesamten Fläche aufliegt.

Andere arbeite(te)n mit Ansaugung der Platte mit Vakuum. Soll gut funktioniert haben, und der Vorteil ist, dass die Platte auf der ganzen Fläche an den Plattenteller angepresst wird.

Noch ein Konzept arbeitet mit einem schweren Metalling, der außen auf die Platte aufgelegt wird. Da die Platte am Außenrand angepresst wird, gibt es diese Verformung, die Du beobachtest nicht, und das soll auch sehr gut bei verwellten Platten funktioneren.

Ich persönlich verwende den Thorens Stabilizer auf der Original Gummimatte des Thorens (die auch eine Vertiefung für das Label hat).
Der Effekt: die Musik kommt ruhiger, entspannter und sauberer rüber, ich möchte sie nciht missen
Eine Veformung der Platte kann ich dabei nicht beobachten.

Da stellen sich folgende Fragen, wenn Du diese Verformung beobachtest:

  • Wie fest fixierst Du die Platte, dass sie sich verbiegt?
    Ein Auflagegewicht von 200-500g sollte ausreichen.
  • Wie dick/dünn sind Deine Platten? Halbwegs ordentliche Pressungen, ganz zu schweigen von 180g oder 200g-Pressungen sollten sich nciht verbiegen (außer, siehe Frage oben ;)). Bei den dünnen 80er Jahre Pop-Platten ist das schon eher möglich


LG

Babak
raphael.t
Inventar
#3 erstellt: 04. Apr 2007, 08:03
Hallo miteinander!

Ich habe beides, Klemmen und Beschwerer und verwende sie doch nicht, denn die Gefahr, dass böses Rumpeln aus dem Tellerlager vermehrt auf die Platte/denTonabnehmer übertragen wird, ist leider gegeben.

Grüße Raphael
Rillenohr
Inventar
#4 erstellt: 04. Apr 2007, 08:56
Ich schließe mich meinem Vorredner an. Klangunterschiede konnte ich noch nie feststellen. Welche großen Kräfte sollen denn bitte auf die Platte wirken, dass sie selbst zu schwingen anfängt? Sollen die von der Nadel kommen? Bei den kleinen, unscheinbaren Bewegungen? Oder vom Motor? Dann stimmt wohl etwas Grundsätzliches nicht. Der einzige Fall ist wohl, die Platte ist sehr stark verwellt. In der Regel funktioniert dann der Beschwerer aber nur für eine Plattenseite (Trichterform nach unten).
Um das Problem mit der schlechten Auflage verwellter Platten von vorne herein auszuschließen, kann man sie bügeln. Die erste Maßnahme ist natürlich, keine solchen Platten zu kaufen, aber da heute die Auswahl begrenzt ist, muss man oft nehmen, was man findet.


[Beitrag von Rillenohr am 04. Apr 2007, 09:01 bearbeitet]
TomSawyer
Stammgast
#5 erstellt: 04. Apr 2007, 10:29
Hallo,

ein Lagertuning a la Joel (Hartmetall-Lagersoiegel, Ölwechsel) machen zumindest meinen Thorens TD 320 fit dafür.

  1. Das Lagerrumpeln wird deutlich reduziert
  2. Das Lager hält mehr aus (entspricht dem Lager des 320 "S", der einen Plattenteller mit 9kg hat).

Zusätzlich ist ja eine Aufgabe der Thorens-Matte, die Übertragung des Rumpelns zu reduzieren.

Woher die Schwingungen von der Platte kommen, ist für mich klar.
Wenn sie nicht ganz fixiert ist und nicht 100% plan aufliegt (die wenigsten platten tun das) hat sie einen zusätzlichen Freiheitsgrad, in dem sie sich bewegen kann.

Es sind nicht nur die kleinen unscheinbaren Bewegungen der Nadel (wer glaubt, dass das Vinly Schwingungen nicht weiterleitet sondern ganz schluckt, irrt etwas), es gibt ja noch den Auflagedruck, der den zusätzlichen Freiheitsgrad ausnutzen kann.

Gerade bei einer mechanischen Abtastung ist es mir lieber, die Platte ist fixiert. Das minimiert die Freiheitsgrade und macht den ganzen Vorgang präziser und besser reproduzierbar.

Im endeffekt muss es jeder für sich probieren: mal mit, mal ohne Gewicht/Klemme.
Und ich persönlich höre den Unteschied, es gibt sicher Leute, die keinen hören. Die sparen sich das Geld

Ich mache sicher kein Dogma draus

LG

Babak


[Beitrag von TomSawyer am 04. Apr 2007, 10:31 bearbeitet]
Albus
Inventar
#6 erstellt: 04. Apr 2007, 11:38
Tag,

mit jedem Zubehör ergibt sich die erste Zusatzaufgabe, herauszufinden, ob und wann es Sinn oder Unsinn macht, das Zubehör einzusetzen; somit auch im Blick auf Klemmen, Gewichte, Sauger, Randauflagen, etc.

Was Gewichte angeht, man achte auch auf die mehr oder weniger merkliche Veränderung des Gleichlaufes und der Solldrehgeschwindigkeit (Zentralgewichte ab 500 g sind geeignet, einen Rega P3 abzubremsen, beispielsweise).

MfG
Albus
MichiV
Stammgast
#7 erstellt: 04. Apr 2007, 11:49
Also mein ClearAudio QuadroClamp wiegt um 380g. Tatsächlich ist der Trichtereffekt bei alten dünnen Popplatten stärker, als bei neuen dickeren Platten, dort verwellt sich nichts mit Auflagegewicht, da die Platte sehr stabil ist. Naja, habs halt beim Gebrauchtkauf mitbekommen und werd mal schauen, ob ich es verkaufen werde.
raphael.t
Inventar
#8 erstellt: 04. Apr 2007, 11:58
Hallo Tom Sawyer und all die anderen!

Schade, dass du aus der Frage kein Dogma machen willst, denn mit Dogmatikern lässt es sich so herrlich disputieren ...!

Zum Vakuumanpressung der welligen Platte:
Gut von der Idee her, doch der Teufel sitzt bekanntlich im Detail, genannt Staubkorn, denn neben verwellten Platten wurden leider auch allzuoft Staubkörner angesaugt. Dichtlippen konnten bei dieser Konstruktion undicht werden und das Lager erforderte generell mehr Aufwand.
Luxman, Nakamichi, aber auch Thorens und andere hatten Vakuum-Modelle in ihrem Angebot. Der Nakamichi TX 1000 konnte ansaugen und Platten mit exzentrischen Bohrlöchern zentrieren, oder konnte er doch nur letzteres, bin mir jetzt nicht sicher ...?!
Dann gab es noch Vakuum-Matten einiger Hersteller, Polypush, Phonogen u.a.
Durchgesetzt hat sich die Anpressung letztlich nicht, Bequemlichkeit ist sicher mit ein Grund dafür.

Zum ehemaligen Kenwood-Außenring (heute gibt´s irgendwas anderes von wem anderen):
Theoretisch gut, denn außen niedergedrückt ist wirksamer als innen und der doch schwere Ring ist dort, wo die Masse bei einem Teller hingehört. Nur bekommt er eine innerere Aufwölbung auch nicht in den Griff; und der Gedanke, der dann logisch folgen muss, nämlich innen zu klemmen und außen zu beschweren, wirkt sehr beschwerlich und als Ösi bin ich ja sowieso mehr für die bequemere Lösung.

Ich verwende eine Plattenklemme nur , wenn ich einen Plattenspieler mit Acrylteller in Betrieb habe und die Platte direkt an den Teller koppeln will, was sinnvoll ist, da sonst wenig Haftreibung zwischen Platte und Teller besteht.

Ausprobieren, und wie du richtig sgast, kein Dogma draus machen, denn in jeder Konfiguration kann eine Kemme oder ein Beschwerer andere Klangauswirkungen haben.
Was bei Reibradlern eher eine Brücke fürs Rumpeln sein wird, kann bei anderen Konstruktionen durchaus Sinn machen.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael


[Beitrag von raphael.t am 04. Apr 2007, 12:01 bearbeitet]
Albus
Inventar
#9 erstellt: 04. Apr 2007, 12:00
Tag erneut,

nichts kann einen aber auch beispielsweise davon abhalten, bei erforderlicher Beschwerung, für den Fall einer verbogenen dünneren Platte ohne Mittenverstärkung, der Gefahr des Trichtereffektes durch eine passende Zwischenlage (dünne Scheibe aus Gummi, Kork, Pappe) vorzubeugen. - Eigentlich sollte jedes Gewicht und Klemme mit einer derartigen Zwischenlagenscheibe daherkommen.

MfG
Albus


[Beitrag von Albus am 04. Apr 2007, 12:59 bearbeitet]
Rillenohr
Inventar
#10 erstellt: 04. Apr 2007, 13:08

TomSawyer schrieb:


Woher die Schwingungen von der Platte kommen, ist für mich klar.
Wenn sie nicht ganz fixiert ist und nicht 100% plan aufliegt (die wenigsten platten tun das) hat sie einen zusätzlichen Freiheitsgrad, in dem sie sich bewegen kann.

Es sind nicht nur die kleinen unscheinbaren Bewegungen der Nadel (wer glaubt, dass das Vinly Schwingungen nicht weiterleitet sondern ganz schluckt, irrt etwas), es gibt ja noch den Auflagedruck, der den zusätzlichen Freiheitsgrad ausnutzen kann.


Ein Platte, die sich bewegt, ist ja noch keine Platte, die schwingt. Damit sich die Platte nicht bewegt, bedarf es keiner 100%-Auflage. Eine 100%-Auflage erhältst du auch nicht mit einem 500g-Gewicht, das auf dem Label sitzt.

Ich stimme voll zu, dass die Platte möglichst nicht klaffen sollte, das ist selbstverständlich. Solche Platten werden bei mir gebügelt.


TomSawyer schrieb:

Und ich persönlich höre den Unteschied, es gibt sicher Leute, die keinen hören. Die sparen sich das Geld


Es gibt Extremplatten, da höre sogar ich etwas, aber das ist - zum Glück - bei meinen Platten nicht die Regel. Einen Haufen Geld spart das, wie wahr.


[Beitrag von Rillenohr am 04. Apr 2007, 13:10 bearbeitet]
TomSawyer
Stammgast
#11 erstellt: 04. Apr 2007, 14:14
Hallöchen

erst mal 'tschuldigung, dass ich nciht disputieren will. Da kann ich mir netteres vorstellen

[quote="Rillenohr"]
Eine Platte, die sich bewegt, ist ja noch keine Platte, die schwingt. Damit sich die Platte nicht bewegt, bedarf es keiner 100%-Auflage. Eine 100%-Auflage erhältst du auch nicht mit einem 500g-Gewicht, das auf dem Label sitzt.

Ich stimme voll zu, dass die Platte möglichst nicht klaffen sollte, das ist selbstverständlich. Solche Platten werden bei mir gebügelt.
[/quote]

Es geht ja, nicht nur um schwingende Plattem, sondern auch um sich bewegende Platten.
Bei einer mechanischen Abstastung sollte sich in meinen Augen die Platte möglichst nur in Drehrichtung bewegen, nicht auch noch auf und ab.
Daher finde ich, sollte die PLatte fixiert sein.

Eine 100%ige Auflage hilft nur zusätzlich, die Platte zu fixieren (da kein auf und ab möglich). Wenn sie nciht 100% aufliegt, sollte sie anders fixiert sein.

Zu der schwingenden Platte.
Ein Gewicht (die leichten Klemmen aus Plastik weniger)absorbiert zusätzlich Schwingungen.

Wellige Platten gehören selbstverfreilich gebügelt.

So viel hat das Ding auch nicht gekostet. Ich habe für meinen Thorens Stabilizer (Nachbau) heiße € 45,- bezahlt.

@ Albus:
Sind solche günstige Lösungen für High-End akzeptabel? Kann es echt ördinäre Pappe sein, oder normaler Kork? Muss es nicht hangeschnittener spanischer Kork sein oder ein High-Tech-Material aus der Raumfahrt oder aus dem Rennsport, das Vibrationen besser dämpft?
Das kann für manche High-Ender eine unbefriedigende Lösung sein (da zu banal, zu wenig exklusiv)

LG

Babak


[Beitrag von TomSawyer am 04. Apr 2007, 14:16 bearbeitet]
Albus
Inventar
#12 erstellt: 04. Apr 2007, 14:24
Tag erneut,
und Tag Babak,

Pappe ist nicht von Pappe, da Pappe so beliebt, weil Pappe so gute innere Dämpfung hat wie eben - Pappe, warum Pappe als Membranmaterial so prominent ist. Ja, das alles ist Pappe. Man nehme als High Ender weiße Luxus-Pappe oder mache Papperlapapp.

Pappe, nicht zu verwechseln mit Pappi.

Freundlich
Albus
Rillenohr
Inventar
#13 erstellt: 04. Apr 2007, 14:45
@TomSawyer
Das ist doch in vielem auch meine Rede. Ich bin nur der Ansicht, dass gutes Plattenmaterial keinen Beschwerer benötigt. Die zusätzliche Lagerbelastung ist schlicht Fakt, auch wenn man Vorkehrungen triff. Die Vorteile eines HM-Lagerspiegels werden wahrscheinlich wieder kompensiert.

Insofern halte ich es immer noch für das Sinnvollste, auf Qualität beim Medium zu achten.
... auch wenn so ein Stabilisator einfach gut aussieht.

TomSawyer
Stammgast
#14 erstellt: 04. Apr 2007, 15:09
Hallo,

nun, mit 2,7 kg Plattenteller + ca. 500g Gummimatte + ca. 500g Plattengewicht bin ich weit unter der Hälfte der 9kg beim 320 "S" , für die das Lager mit HM-Spiegel geeignet ist (also innerhalb der Akzeptanzkriterien funktioniert).

Somit bin ich auf der sicheren Seite, die Vorteile überwiegen

Ich kann nicht immer auf das Medium achten, da ich die Platten nach den Stücken und Interpretationen aussuche, und nicht nach auiophiler Tauglichkeit. Oft sind nicht beide zusammen vorhanden.

Bei der Pappe könnte man doch zumindest auf handgeschöpfte Pappe achten, aus Fasern der Südostkanadischen Blautanne, die hat die besten klanglichen Eigenschaften.
Ein paar Pappnasen können das sicher besorgen, wenn sie ihre Pappenheimer kennen

LG

Babak


[Beitrag von TomSawyer am 04. Apr 2007, 15:10 bearbeitet]
Rillenohr
Inventar
#15 erstellt: 04. Apr 2007, 15:26
Wo steht denn das mit dem 9kg-Plattenteller?

Wenn das Ding so schwer ist, dann stellt sich die Frage, was da wohl für ein Lager verwendet wurde, auch bezügl. des Durchmessers. Ein Standardlager, also mit 7mm?

Ich bin ja froh, dass ich ein Gerät mit 10mm-Lager ergattern konnte, dennoch möchte ich es nicht unnötig belasten. Das Lager hat es sozusagen richtig gut bei mir. Und ein Lager weiß so etwas zu schätzen, in the long run.
TomSawyer
Stammgast
#16 erstellt: 04. Apr 2007, 16:09
Hallo

das mit dem 9kg-teller steht unter diesem Thread:
http://www.hifi-forum.de/viewthread-26-945-3.html

Details zum Lager kann Joel geben

LG

Babak
rebel32
Stammgast
#17 erstellt: 04. Apr 2007, 19:27

Solche Platten werden bei mir gebügelt.

wie machst du das genau?
Rillenohr
Inventar
#18 erstellt: 04. Apr 2007, 19:34
Im Backofen bei ca. 50 Grad C, etwa eine Stunde lang. Ich lege die Platte zwischen zwei Glasplatten, die ich mir in der entsprechenden Größe beim Glaser besorgt habe.
cohibamann
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 04. Apr 2007, 20:20
Ich "bügel" zwischen zwei Badezimmerspiegelfliesen. Haben zufällig 30cm mal 30cm Kantenlänge.

Aber bitte nicht über 60Grad gehen, sonst werden die Platten unbrauchbar. Am besten zuerst einmal die Temperatur im Ofen messen und mit dem Eingestellten Wert am Regler vergleichen. Bei mir war 50Grad eingestellt, es waren aber knapp 75Grad im Ofen. Wichtig ist auch, dass langsam abgekühlt wird, sonst verziehen sich die Platten sehr stark. Am besten mit einer Platte "probebügeln"

Uwe
TimothyMcLuren
Stammgast
#20 erstellt: 04. Apr 2007, 20:50
Na von so einer Art des Bügelns habe ich ja noch nie gehört, da verändert sich auf Dauer auch nichts in der Platte?
Rillenohr
Inventar
#21 erstellt: 04. Apr 2007, 20:57
Nein, funktioniert ganz gut. Die Platten werden ziemlich plan, nicht unbedingt 100%ig, aber Präzision gibt es im Zusammenhang mit Schallplatten ohnehin keine.
Ich hatte bisher nur einmal Pech. Die Temperatur war wie immer auf 50 C eingestellt, aber eine Decca-Scheibe aus den 60er Jahren hat in der Tat Schaden genommen. Es zeigten sich hinterher Abdrücke. Das ist aber bislang nur einmal vorgekommen. Also keine Hemmungen!
Es gibt auch Leute, welche die Fußbodenheizung für diesen Zweck nutzen.
raphael.t
Inventar
#22 erstellt: 05. Apr 2007, 08:37
Hallo!

Ohne Backofen gehts auch, zwischen zwei Glasscheiben mehrere Stunden in die Sonne legen.
Wichtig, wie schon gesagt wurde, langsam abkühlen.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
Wolfgang_K.
Inventar
#23 erstellt: 05. Apr 2007, 09:28
Bei stark verwellten Platten ist das eine gute Sache, außerdem sind diese Gewichte ein echter Hingucker. Wenn es so etwas von Thorens noch zu kaufen geäbe, ich hätte da schon längst zugegriffen.
rebel32
Stammgast
#24 erstellt: 05. Apr 2007, 09:44

Wenn es so etwas von Thorens noch zu kaufen geäbe, ich hätte da schon längst zugegriffen.


Die Teile gibt es noch, sehr edel:

http://www.dienadel....061916526,google.htm
Albus
Inventar
#25 erstellt: 05. Apr 2007, 10:26
Tag,

der Thorens-Stabilizer kostete einst DM 85, was schon vergleichsweise teuer gewesen war. Dazu gilt die Aufmerksamkeit zweckmässig den Haltegummis, die schon mal bei Entnahme aus dem Holzkästchen rundum Risse zeigen (Ersatzgummiringe kann man nachkaufen). Angesichts des Gewichtes von über 500 g wäre eine mitgelieferte Stützlage gegen Durchbiegen der Platte im Etikettenbereich naheliegend, aber nicht vorhanden. Zu beachten ferner, der Andruck durch das Gewicht ist nicht vollflächig, sondern nur kleinstflächig an simplen geklebten Filzgleitern (die Platte gerät also unter sektorale Innenspannung).

MfG
Albus


[Beitrag von Albus am 05. Apr 2007, 10:51 bearbeitet]
rebel32
Stammgast
#26 erstellt: 05. Apr 2007, 10:58

der Thorens-Stabilizer kostete einst DM 85

Hallo,

der aktuelle Preis ist natürlich ein Witz, aber es ist eben das meines Wissens einzige Thorens-Gewicht das noch neu erhältlich ist -
für einen Subchassis Spieler allerdings aufgrund des hohen Gewichts weniger geeignet.

Grüsse


[Beitrag von rebel32 am 05. Apr 2007, 10:59 bearbeitet]
TomSawyer
Stammgast
#27 erstellt: 05. Apr 2007, 22:06
Hallo an alle Schwermütigen


Albus schrieb:

Zu beachten ferner, der Andruck durch das Gewicht ist nicht vollflächig, sondern nur kleinstflächig an simplen geklebten Filzgleitern (die Platte gerät also unter sektorale Innenspannung).


Mein Thorens-Nachbau schaut genauso edel aus (es steht oben nur nicht "Thorens" drauf (die Schrift ist eh nicht sehr fesch), sondern das Plättchen oben ist ganz schwarz), und er steht nicht auf Filzgleitern, sondern auf kleinen weichen Gummifüsschen.
Vielleicht dämpft das noch besser.

Die sektorale Innenspannung kann amn denke ich vernachlässigen, da der Durchmesser des Stabilizers kleiner ist als das Label. Und dort ist die Platte eh dicker und sollte das bisschen Gewicht aushalten, vor allem, da sie im bereich des Labels (dort, wo das Gewicht lastet) voll aufliegt.
Oder denke ich da falsch?


rebel32 schrieb:

der aktuelle Preis ist natürlich ein Witz, aber es ist eben das meines Wissens einzige Thorens-Gewicht das noch neu erhältlich ist -
für einen Subchassis Spieler allerdings aufgrund des hohen Gewichts weniger geeignet


Ich hab mich dazu vorher mit Joel kurzgeschlossen.
Er meinte vor allem bei den Blattfeder-Thorensen (wie bei meinem 320er) macht es nichts aus. Man muss nur das Subchassis nachjustieren, was ja beim 320er sehr einfach und schnell geht.

Also, wer so ein Teil haben will kann es billiger haben. Es steht eben nicht Thorens oben drauf, und es kommt nicht in einer Holzschatulle.
Ich denke das Fehlend er Holzschatulle wurd sich klanglich nicht sehr stark auswirken.

LG

Babak
RunT
Stammgast
#28 erstellt: 06. Apr 2007, 23:01
Hi,

tja, der Sinn eines Plattenbeschwerers, oder einer Klemme.
Es soll wohl hauptsächlich Schwingungen der Platte verhindern - aber warum?
Was bringt den die Platte überhaupt in Schwingung?
Da ist einmal der Antrieb und das Lager des Tellers zu nennen. Diese Schwingungen wollen wir nicht haben, aber was passiert, wenn die Platte mit noch höherem Druck an diese Schwingungsquelle gedrückt wird?

Zum anderen ist da die Abtastung selbst, d.h. die Auslenkung der Rille, die die Nadel in Schwingung versetzt, auch hierdurch wird die Platte in Schwingung versetzt.
Was passiert, wenn nun diese Schwingung mit einem Gewicht unterbunden wird, klappt das für jede Freuenz? Ich denke nein, für manche Frequenzen wird es gar Überhöhungen geben

Ziel ist es bei der Abtastung möglichst viel dieser Schwingung in elektrische Energie umzuwandeln. Wenn ich die Platte fixiere, wird dan mehr oder weniger elektrische Energie erzeugt? Ich denke weniger, denn - OK der Vergleich hinkt jetzt ein wenig, aber - wenn man mit einer Schlagbohrmaschine ein Loch in eine Wand bohrt geht das besser, wenn man nur geringen Druck auf die Maschine ausübt als wenn man mit aller Kraft versucht die Maschine in das Loch zu drücken.
...Nur mal so als Denkanstoß;)

Fazit: Ich benutze keine Gewichte oder Klemmen mehr, denn was bei den ersten Tönen mit einem Gewicht als Gewinn erschien ging nach und nach ins nervige über, ähnlich wie die Platte auf den nackten Teller zu legen, ohne Matte. Zugegeben, manchmal hat es auch wirklich Vorteile gebracht, aber meistens eben mehr Nachteile.

Ich bin eher ein Freund von einer sanften Bedämpfung durch eine geeignete Matte aus dünner Pappe, Kork, Filz oder Samt, ist für meine Ohren homogener - je nach Geschmack.

Aber es muss jeder für sich entscheiden

cu
TomSawyer
Stammgast
#29 erstellt: 06. Apr 2007, 23:54
Hallo Thorsten,

meine Meinung dazu:

Das Abtasten einer Schallplatte durch die Nadel ist ein mechanischer Vorgang.

Je genauer dieser Vorgang, desto genauer ist die Wiedergabe der Musik.

Wenn die Platte zusätzliche Freiheitsgrade in der Bewegung hat (also nicht nur die Drehbewegung in 33 1/3 rpm, sondern auch etwas rauf und runter), stört das die Abtastung und macht sie ungenauer.

Ähnlich will ich ja auch andere störende Schwingungen ausschließen, indem ich den Plattenspieler entkpple, Subchassis verwende oder ein Masselaufwerk verwende (oder eine Kombination von alledem). Auch stelle ich den Plattenspieler nicht in die direkte Nähe von Lautsprechern.

Wenn eine Platte, die nie 100% plan ist, nur am Plattenteller liegt, hat sie gewisse zusätzliche Freiheitsgrade, in der sie sich bewegen oder auch schwingen kann.

Ein Gewicht oder eine Klemme fixieren die Platte, sodass sie nur die Rotationsbewegung mitmacht., und nichts anderes.

Somit hilft ein Gewicht bzw. eine Klemme, das Signal sauber abzutasten, und störende Resonanzen auszuschließen, genauso wie die richtige Aufstellung.

Ob jetzt dieser detailliertere Klang einem gefällt oder nciht, ist eine andere Frage.
Es gibt ja Leute, die lieber "analytischer" hören, andere bevorzugen einen "wärmeren" Klang.

LG

Babak
RunT
Stammgast
#30 erstellt: 07. Apr 2007, 00:05
Hi Babak,

du hast natürlich Recht was die möglichst genaue Abtastung angeht, aber...


TomSawyer schrieb:
Hallo Thorsten,
...
Somit hilft ein Gewicht bzw. eine Klemme, das Signal sauber abzutasten, und störende Resonanzen auszuschließen, genauso wie die richtige Aufstellung.

LG

Babak


...genau das bezweifle ich.

aber, wie du und auch ich schon sagten, dass muss man für sich herausfinden - ich wollte nur mal eine andere Sichtweise aufzeigen, daher jeweils als Frage formuliert.

cu
Rillenohr
Inventar
#31 erstellt: 07. Apr 2007, 10:47
Hallo zusammen,
also meine Beobachtung ist schlicht die, dass bei meinem Dreher nichts schwingt. Jedenfalls schwingt nichts in der Weise, dass es für die Praxis relevant wäre - die Nadel selbstverständlich ausgenommen. Auch eine Platte, die klafft - was natürlich unerwünscht ist -, ist nur in Extremfällen ein wirkliches Problem, da jeder gute Tonarm Unregelmäßigkeiten bis zu einen gewissen Grade unhörbar ausgleicht.
Das mit den Schwingungen ist alles sehr theoretisch. Jede Platte hat andere Auflagepunkte, auch mit Beschwerer, so dass die Verhältnisse bei jeder Platte andere sind. Es wird viel von Schwingungen geredet, aber immer auf sehr abstrakter Ebene. Z.B. weiß niemand Frequenzen anzugeben, um die es dabei gehen soll, egal, über welches Detail beim Plattenspieler man gerade diskutiert, sei es Platten, Plattenteller, Zargen...
Natürlich übertragen feste Gegenstände - und damit auch Platten - Erschütterungen. Aber das haben gute Plattenspieler seit x Jahren im Griff. Bei Reibradantrieben ist das vielleicht noch ein Problem. Aber selbst wenn es geringe Einflüsse gibt, so werden diese vom Musikgeschehen zugedeckt. Diese angenommenen Minimaleinflüsse haben doch verschwindend geringe Amplituden im Vergleich zur modulierten Rille.
In meinen Augen sind das alles theoretische Spitzfindigkeiten. Bei der mechanischen Abtastung gibt es keine Präzision, sondern nur ein Sammelsurium von Kompromissen. Und mancher dieser Kompromisse ist viel problematischer als die Frage "Gewicht ja/nein". Ein Präzisionsfreak müsste eigentlich auf CD umsteigen.


[Beitrag von Rillenohr am 07. Apr 2007, 10:48 bearbeitet]
MichiV
Stammgast
#32 erstellt: 07. Apr 2007, 11:31

TomSawyer schrieb:


Wenn die Platte zusätzliche Freiheitsgrade in der Bewegung hat (also nicht nur die Drehbewegung in 33 1/3 rpm, sondern auch etwas rauf und runter), stört das die Abtastung und macht sie ungenauer.



Aber genau das macht doch ein Plattengewicht, es sorgt für zusätzliche freiheitsgrade, je schwerer das Gewicht, desto mehr Freiheitsgrade nach außen hin. In der Mitte ist zugegebenermaßen ein höhrer Anpressdruck. Ich sehe nur die Möglichkeit, dass Gewichte ausschließlich für Plattenteller geeignet sind, die enweder ohne Matten betrieben werden, wobei der Teller dann keine Vertiefung für den Plattenlabel haben darf, denn dann entsteht ja dieser Trichtereffekt (zusätzliche Freiheitsgrade), denn der Rand dieser Vertiefung dient als hebel wenn da Gewicht drauf kommt.

Oder es werden harte Matten verwendet, die nicht nachgeben.

In meinem Fall (Glasteller mit Filzauflage) erhöhen sich die Freiheitsgrade nach Außen hin und werden zur Mitte hin geringer. Eine Klopfprobe während die Nadel auf der Einlaufrille ist genügt: Ohne Gewicht mit dem Finger draufgekloppt ist der Ton leiser und trockener (bei planen und verwellten Scheiben), mit Gewicht lauter und hohler. Das gleiche passiert mit dem Acrylteller, nur ist der Effekt hier noch stärker. Beim Acrylteller kann man an der Einlaufrille auch noch mit dem Fingernagel den Abstand zwischen Teller und Platte prüfen, mit Gewicht wird der Abstand größer, was für den lauteren und hohleren Ton sorgt.


TomSawyer schrieb:

Ein Gewicht oder eine Klemme fixieren die Platte, sodass sie nur die Rotationsbewegung mitmacht., und nichts anderes.


Kann natürlich seint, das trotz des größeren Abstandes zwichen Teller und Scheibe trotzdem weniger Schwingungen auftretet, da der Druck in der Mitte erhöht ist!?



RunT schrieb:

Ich bin eher ein Freund von einer sanften Bedämpfung durch eine geeignete Matte aus dünner Pappe, Kork, Filz oder Samt, ist für meine Ohren homogener - je nach Geschmack.


So sehe ich das auch!


Fazit: Teller mit Filzauflage oder Acrylteller mit Vertiefung für Plattenlabel in jedem Fall ohne Gewicht betreiben. Die Vertiefung sorgt dafüt, dass der Rest der Platte (wenn sie plan ist) voll auf dem Teller liegt, mit gewicht passiert das Gegenteil!

Nun habe ich soviel Antiwerbung für Plattengewichte gemacht, dass ich meine ClearAudio QuadroClamp wahrscheinlich nicht mehr los werde


[Beitrag von MichiV am 07. Apr 2007, 11:50 bearbeitet]
passione
Stammgast
#33 erstellt: 07. Apr 2007, 14:42
Nun habe ich soviel Antiwerbung für Plattengewichte gemacht, dass ich meine ClearAudio QuadroClamp wahrscheinlich nicht mehr los werde [/quote]
_______________________________________________________________


OK. Bevor der nur rumliegt und Du ihn nicht los wirst, nehm ich ihn als Briefbeschwerer. Porto übernehme natürlich ich...
TomSawyer
Stammgast
#34 erstellt: 07. Apr 2007, 19:48
Hallo,

klar kann sich eine trichterförimge Verformung ergeben.

Wie viele kg haben Eure Plattengewichte, bzw, mit welchem Druckbringt Ihr die Klemmen an, dass sowas passiert.

Ich muss schon ganz schön heftig andrücken, damit sich die Platten bei mir so verformen.

Bei dem halben kg des Gewichts, das ich verwende, gibt es keine solche Verformung.
Die Platte liegt auch am Außenrand fest auf der Matte auf. Und wenn ich mit dem Finger draufklopfe, klingt nichts hohl, eher kurz und dumpf.

Vielleicht macht auch hier die Dosis die Wirkung aus.
Weniger ist mehr (in diesem Fall an Druck bzw. Gewicht)

LG

Babak
MichiV
Stammgast
#35 erstellt: 07. Apr 2007, 20:20
Hi, also mein Plattenbeschwerer wiegt keine 400g. Mit Trichterform meine ich auch, dass es sich außen (also an der Einlaufrille) minimal nach oben bewegt. Otisch ist da kein Unterschied zu sehen, aber mit dem Fingernagel kann man merken, dass mit Gewicht minimal mehr Luft zwischen Platte und Teller ist. Aslo ist "Trichterform" vielleicht etwas übertrieben, da sich die Verformung um deutlich unter 1mm bewegt. Außerdem auf planen, schwerere Platten tritt der Effekt nicht auf, denn hier reichen die unter 400g nicht aus, um eine Verformung zu verursachen. Von daher merkt man nur ein unterschied bei der Klopfprobe bei dünnen und verwellten Scheiben.

Wenn die Tellerauflage aus einem härteren Material besteht und keine Vertiefung für den Label hat, dann trittt der Effekt auch nicht auf. Dann könnte ich mir vorstellen, dass ein Beschwerer Sinn macht. Aber so wie ich es gesehen habe, haben fast alle harten Matten und fast alle Acrylteller eine Vertiefung für den Plattenlabel, so dass der effekt bei dünnen Scheiben auftritt.

Letztendlich ist das eine Frage der persönlichen Philosophie und jeder muss selber an das glauben was er will und entscheiden, ob ein unterschied im positivem Sinnne zu hören ist. Ich glaube halt nicht daran, da ja wie schon mehrfach gesagt, die Platte mit Gewicht (wenn sie dünn oder verwellt ist (komisch, und dass wo doch gerade bei verwellten Platten angeblich ein besserer Anpressdruck erreicht werden soll)) Außen abhebt. Da nun die Platten nach Außen hin weniger Konntakt mit dem Teller hat, kann meiner Meinung nach dass mit dem Ableiten von Resonanzen nicht funktionieren. Man kann aber auch glauben, dass die Resonanzen in der Mitte abgebaut werden, dann funktioniert dass mit dem Gewicht natürlich.
Da ich kein Physiker bin, weiß ich nicht, was nun der Reralität entspricht.


[Beitrag von MichiV am 07. Apr 2007, 20:22 bearbeitet]
TomSawyer
Stammgast
#36 erstellt: 07. Apr 2007, 20:38
Hallo Michi,

MichiV schrieb:
Ich glaube halt nicht daran, [...] kann meiner Meinung nach [...] Man kann aber auch glauben, [...]
Da ich kein Physiker bin, weiß ich nicht, was nun der Reralität entspricht.


Das geht uns allen oft hier im Forum so; glauben, meinen, nicht wissen

Auch ich bin kein Physiker, meine Abhandlungen können genausogut falsch sein.

Ist mir eigentlich auch nicht wichtig. Mir geht es nicht darum Hypothesen über Fuktionsweisen aufzustellen, sodern darum, dass mein System für mich möglichst gut klingt.

Vieles kann ich nicht erklären, doch es funktioniert und hat eine Wirkung. Ich muss nicht überall ein Experte sein.
Auch muss ich kein Auto-Konstrukteur sein um zu sagen, dass ein Wagen besser in der Kurve liegt als ein anderer. Man muss auch nicht vorher wissen, wie Acetylsalicylsäure wirkt, bevor man Aspririn gegen Kopfschmerzen nimmt.

Da ich Pragmatiker bin, habe ich es ausprobiert, und für mich war das Ergebnis eine hörbare Verbesserung.

Daher mein Ansatz (und vielleicht auch ein Tipp:)
Nicht immer erst versuchen zu verstehen, sondern einfach mal ausprobieren, und sich selber ein Bild machen.
Und dieses Bild kann sich durchaus von dem Bild einer anderen Person unterscheiden.

LG und

Babak


[Beitrag von TomSawyer am 07. Apr 2007, 20:39 bearbeitet]
TomSawyer
Stammgast
#37 erstellt: 09. Apr 2007, 17:26
Hallo

ich melde mich wieder mal.

Jetzt hab ich mir mal bei einer Platte (und es war weder eine 180g noch eine 200g-Pressung) angesehen, wie sich das mit der "Schüsselbildung" beim Thorens mit der Originalmatte und dem Stabilizer verhält.

Ergebnis: Gar nichts ist da zu merken!

Die Platte liegt auf der gesamten Fläche satt auf, auch am Außenrand.
Sie ist plan (sofern se nicht verwellt ist), von einer schüsselförmigen Wölbung keine Spur...
Somit ist die Platte gut fixiert.

Ist bei Euren Versuchen die Ausnehmung für das Labe zu tief, sodass das Label auf keiner Unterlage aufliegt?

Anders kann ich es mir nicht erklären, dass Ihr solche Sachen beobachtet.

Sinnvollerweise sollte die Aunehmung so tief sein, wie die Erhabenheit des Labelbereichs hoch ist.
Alles andere (komplett planer Plattenteller, zu tiefe Ausnehmung für das Label) ist da - naja sagen wir wie es modern ist - suboptimal

LG

Babak


[Beitrag von TomSawyer am 09. Apr 2007, 17:27 bearbeitet]
MichiV
Stammgast
#38 erstellt: 09. Apr 2007, 20:20

TomSawyer schrieb:

Ist bei Euren Versuchen die Ausnehmung für das Labe zu tief, sodass das Label auf keiner Unterlage aufliegt?

Anders kann ich es mir nicht erklären, dass Ihr solche Sachen beobachtet.

Babak


Ja, die Vertiefung ist bei meinem Acrylteller tiefer, als das Plattenlabel hoch ist. Aber genau daran wird es liegen, dass bei einigen Platten der oft genannte Effekt entsteht.
Triodensound
Stammgast
#39 erstellt: 10. Apr 2007, 10:57
Hallo zusammen,

ich glaube dass man die Sache mit dem Gewicht nicht pauschal abhandeln kann. Ich spreche jetzt weder für noch gegen ein Gewicht, ich möchte hier nur ein paar Denkanstöße geben. Folgende Plattentypen nehme ich mal als Beispiel.

1. Platten die gleichmässig gewölbt sind (konkav od. kovex) je nach Plattenseite.

2. Platten die komplett verwellt sind.

3. Platten mit nicht zentischem Mittelloch.

4. Platten die fast völlig plan sind.

5. Platten mit Höhenschlag.

6. Platten mit Pressfehlern.

So, bei welchen Plattentyp könnte ein Gewicht helfen ?

Bei Typ 1, denke ich ja, aber nur für die konvexe Seite.
Bei Typ 2 vielleicht, aber nur bedingt (innen mehr, aussen weniger).
Bei Typ 3 garnicht würde ich sagen.
Bei Typ 4 auch nicht, liegt ja eh schon gut auf.
Bei Typ 5 vielleicht bedingt, wie bei Typ 2
Bei Typ 6 garnicht.

Bei verwendung von Gewichten entstehen evtl. Spannungen in der Platte, ob diese einen negativen Einfluss auf die Abtastung, haben kann ich nicht beurteilen.

Viele Grüße, Markus


[Beitrag von Triodensound am 10. Apr 2007, 12:22 bearbeitet]
TomSawyer
Stammgast
#40 erstellt: 10. Apr 2007, 18:09
Hallo Markus,

Triodensound schrieb:
Hallo zusammen,

ich glaube dass man die Sache mit dem Gewicht nicht pauschal abhandeln kann. Ich spreche jetzt weder für noch gegen ein Gewicht, ich möchte hier nur ein paar Denkanstöße geben. Folgende Plattentypen nehme ich mal als Beispiel.

1. Platten die gleichmässig gewölbt sind (konkav od. kovex) je nach Plattenseite.

2. Platten die komplett verwellt sind.

3. Platten mit nicht zentischem Mittelloch.

4. Platten die fast völlig plan sind.

5. Platten mit Höhenschlag.

6. Platten mit Pressfehlern.

So, bei welchen Plattentyp könnte ein Gewicht helfen ?

Bei Typ 1, denke ich ja, aber nur für die konvexe Seite.
Bei Typ 2 vielleicht, aber nur bedingt (innen mehr, aussen weniger).
Bei Typ 3 garnicht würde ich sagen.
Bei Typ 4 auch nicht, liegt ja eh schon gut auf.
Bei Typ 5 vielleicht bedingt, wie bei Typ 2
Bei Typ 6 garnicht.

Bei verwendung von Gewichten entstehen evtl. Spannungen in der Platte, ob diese einen negativen Einfluss auf die Abtastung, haben kann ich nicht beurteilen.

Viele Grüße, Markus


Theoretisch betrachtet kann das vielleicht stimmen.
Ich glaube aber nicht, dass die Idee ist, verwellte oder verbogene LP's platt zu drücken.

Praktisch gesehen kann ich auch beim Punkt 4 einen positiven Effekt ausmachen.

LG

Babak
TimothyMcLuren
Stammgast
#41 erstellt: 10. Apr 2007, 21:12
Ja ich denke da genauso wie TomSawyer,
Sinn wird wohl eher sein die Masse der Platte im Verhältnis zur Kraft des Tonabnehmers zu erhöhen. Und die Platte fest mit dem Spieler zu fixieren.
Rillenohr
Inventar
#42 erstellt: 10. Apr 2007, 23:10
Wenn das so ist, dann hätte ich einen Tipp: Man nehme ein Schneideisen M7, das gibt es, und schneide ein Gewinde auf den Stummel der Tellerachse. Als Gegenstück nehme man eine entsprechende Mutter mit einer dicken Unterlegscheibe mit Labeldurchmsser und schraube das Ganze fest. Erst auf diese Weise erhält man einen perfekten Kontakt zwischen Platte und Teller.
TomSawyer
Stammgast
#43 erstellt: 10. Apr 2007, 23:29
Hi

Rillenohr schrieb:
Wenn das so ist, dann hätte ich einen Tipp: Man nehme ein Schneideisen M7, das gibt es, und schneide ein Gewinde auf den Stummel der Tellerachse. Als Gegenstück nehme man eine entsprechende Mutter mit einer dicken Unterlegscheibe mit Labeldurchmsser und schraube das Ganze fest. Erst auf diese Weise erhält man einen perfekten Kontakt zwischen Platte und Teller. :D


... und überträgt jenes Lagerrumpeln auf die Schallplatte, die man mit der Tellerauflage isolieren wollte

Daher haben ja Plattenklemmen meist größere Masse, sind aus resonanzarmem Material (z.B. RDC), entkoppeln durch ihre Konstruktion (Clearaudio Cleverclamp) und/oder haben eine dämpfende AuflageFläche oder Gummifüßchen (Thorens Stabilizer).

LG

Babak
passione
Stammgast
#44 erstellt: 11. Apr 2007, 07:15
Als ich bin mir sicher das es Hersteller von Plattenspieler gibt, die dem Prinzip, beschrieben von "Rillenrohr", folgen.

Ich meine AVID,VPI wären solche!?

Macht sich den das Lagerrumpeln so bemerkbar? Und woran merke ich das?

VG
Ferruccio
TomSawyer
Stammgast
#45 erstellt: 11. Apr 2007, 17:24
Hallo Ferruccio

Im Grunde bemerkst Du das Lagerrumpeln erst, wenn Du es entfernt hast
Mehr Ruhe, mehr Dynamik, sauberer detaillierterer Klang (vor allem in den Bässen).

Es gibt ja Leute, die basteln/kaufen sich Teile, die die Schallplatt am Mittelloch von Dorn der Tellerachse entkoppeln, damit sie die Übertragung des Lagerrumpelns minimieren.

Zu den AVID oder VPI "Schraubklemmen" kann ich mich nur mit dem vorigen Beitrag zitieren ("Daher haben ja...")


LG

Babak
Rillenohr
Inventar
#46 erstellt: 11. Apr 2007, 18:22

TomSawyer schrieb:
...
Mehr Ruhe...

Und ich dachte immer, das Ausschalten von Störquellen führt zu einer lebhafteren Wiedergabe.


Ferruccio, das Lagerrumpeln kannst du einfach minimieren, indem du den Teller nicht unnötig beschwerst. Denn je höher das Gewicht, das auf den Lagergrund wirkt, desto höher die Reibung an dieser Stelle, desto stärker das Rumpeln.


[Beitrag von Rillenohr am 11. Apr 2007, 18:33 bearbeitet]
TomSawyer
Stammgast
#47 erstellt: 11. Apr 2007, 22:56
Hallo

Rillenohr schrieb:

TomSawyer schrieb:
...
Mehr Ruhe...

Und ich dachte immer, das Ausschalten von Störquellen führt zu einer lebhafteren Wiedergabe.


Ferruccio, das Lagerrumpeln kannst du einfach minimieren, indem du den Teller nicht unnötig beschwerst. Denn je höher das Gewicht, das auf den Lagergrund wirkt, desto höher die Reibung an dieser Stelle, desto stärker das Rumpeln.



ok, vielelicht habe ich mich ungenau ausgedrückt...
Etwas präsziser:
Ruhe im Sinne von Fehlen von Störgeräuschen (Rumpeln). Das erhöht die Dynamik (Verhältnis laut:leise), was sich als mehr Lebendigkeit zeigt.

oder: in der Ruhe liegt die Kraft

Zu der Beschwerung des Tellers siehe meine ersten Beiträge. Man muss es differenziert sehen.

Wenn man sich mit dem Gesamtgewicht Plattenteller + Auflage + Platte + Plattengewicht unter dem Gewicht liegt, für das das Lager ausgelegt worden ist, ist alles ok.
Bei meinem Dreher (TD 320)
2,7 kg Plattenteller + 500g Gummiauflage + 200g Schallplatte + 550g Stabilizer = 3,95 kg Gesamtgewicht.
Lager mit Hartmetallspiegel ist ausgelegt ür 9 kg.
Also bin ich da weit im grünen Bereich.

Wie kann man Rumpeln minimieren?

  • Leichtläufiges Lager
    (z.B. Hartmetallspiegel bei den Thorensen verwenden, Lager polieren, die neuartigen Magnetlager, usw.)
  • Das richtiger Lageröl verwenden
    (hat auch dämpfende Eigenschaften, wichtig: das Öl muss für unterschiedliche Gewichte unterschiedlich viskos sein)
  • Tellerauflage
    (einer der Gründe für die Gummimatten bei den Thorensen)


Also wenn man es sehr falsch machen will:

  • schlechtes Lager (schwergängig)
  • falsches Öl (z.B. Nähmaschinenöl, das nicht dämpft)
  • harten Plattenteller ohne Auflage verwenden (Metall oder Glas)
  • Platte mit einer Mutter am Dorn (mit Gewinde) festknallen.
  • Sehr schweres Plattengewicht vewenden (3 kg? ;))



LG

Babak
captainchaoshund
Stammgast
#48 erstellt: 11. Apr 2007, 23:27
Gibt auch sog. Plattenklemmen...gleicher Effekt....
Erwünscht ist, dass die Schallplatte plan aufliegt und gut fixiert ist........dafür gilt der Grundsatz: 500gr sind völlig ausreichend....man kann auch für viel Geld 1000gr kaufen, dann hast du den Effekt, dass die Scheibe am Aussenrand abhebt.....also einen unerwünschten Effekt...

Sinn macht das Ganze erst, wenn Du semiprofessionelles Equipment hast..fängt an bei...Dreher und System ab 1000€ + Phonovorstufe ect. ect.-sonst hörst Du davon nix....

Wenn du einen Dual 701 Dein Eigen nennst, kannst Du das von mir Geschriebene ganz schnell wieder vergessen...
Grüsse
Jürgen
Rillenohr
Inventar
#49 erstellt: 12. Apr 2007, 08:42

TomSawyer schrieb:

Wenn man sich mit dem Gesamtgewicht Plattenteller + Auflage + Platte + Plattengewicht unter dem Gewicht liegt, für das das Lager ausgelegt worden ist, ist alles ok.
Bei meinem Dreher (TD 320)
2,7 kg Plattenteller + 500g Gummiauflage + 200g Schallplatte + 550g Stabilizer = 3,95 kg Gesamtgewicht.
Lager mit Hartmetallspiegel ist ausgelegt ür 9 kg.
Also bin ich da weit im grünen Bereich.


Was heißt schon ausgelegt sein? Kaputt gehen wird wohl nichts in kurzer Zeit.
Mein Punkt ist der: Auch wenn das Lager für 9kg ausgelegt sein sollte, die Reibung am Lagergrund vergrößert sich mit dem einwirkenden Gewicht, und das hat immer ungünstige Auswirkungen auf die Rumpelwerte. Wenn schon HM-Lagerspiegel, warum dann die Laufeigenschaften wieder unnötig verschlechtern?



TomSawyer schrieb:


... das Öl muss für unterschiedliche Gewichte unterschiedlich viskos sein...


Hast du da irgendwelche Werte?


[Beitrag von Rillenohr am 12. Apr 2007, 08:43 bearbeitet]
TomSawyer
Stammgast
#50 erstellt: 12. Apr 2007, 09:01

Rillenohr schrieb:
Was heißt schon ausgelegt sein? Kaputt gehen wird wohl nichts in kurzer Zeit.
Mein Punkt ist der: Auch wenn das Lager für 9kg ausgelegt sein sollte, die Reibung am Lagergrund vergrößert sich mit dem einwirkenden Gewicht, und das hat immer ungünstige Auswirkungen auf die Rumpelwerte. Wenn schon HM-Lagerspiegel, warum dann die Laufeigenschaften wieder unnötig verschlechtern?


ich verstehe dich schon.

"Ausgelegt": damit meine ich, dass auch bei 9kg Gewicht das Lagerrumpeln unterhalb der noch akzeptablen grenze liegt.

Oder soll ich es geneuer beschreiben?


Rillenohr schrieb:

TomSawyer schrieb:


... das Öl muss für unterschiedliche Gewichte unterschiedlich viskos sein...


Hast du da irgendwelche Werte?


Diese Info habe ich von Joel. Ich weiss nicht mwhr, ob er sie ind iesem Forum gepostet hat oder in einem anderen

LG

Babak
Triodensound
Stammgast
#51 erstellt: 12. Apr 2007, 09:20
Guten Morgen,

die Diskusion hier kommt ja wieder richtig ins Rollen, das gefällt mir.

Bei all den Gewichts- u. Lagerfragen nähern wir uns auch ein Stück an die Diskusion über "Masselaufwerk ja/nein" an, oder ?

Gruß, Markus
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