Statische Aufladung wegen Label

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check0
Stammgast
#1 erstellt: 21. Nov 2011, 18:35
Hallo,
ich habe ein sehr abstraktes Problem mit meiner Uriah Heep - Live. Die Platte wird im Vergleich zu anderen Scheien extrem schnell und stark aufgeladen. Jetzt hab ich mir die Platte mal ganz genau angesehen umd festgestell, dass das Label am Loch für den Mitteldorn ezwas zu groß ist.un an diesem schleift. Kann das zur Aufladung führen? Oder sitzt der Fehler woander nur ich merke es nicht?


[Beitrag von check0 am 21. Nov 2011, 18:36 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 21. Nov 2011, 22:27
Moin,

wenn da etwas schleift, hast du entweder einen ganz alten Dreher mit festem oder nicht fest mit dem Teller verbundenen Mitteldorn (Dual 1009), oder einen neueren Billigdual?

Das hat mit statischer Aufladung nicht direkt etwas zu tun.
Indirekt zeigt es aber eine mangelhafte Pressung, bzw. Verarbeitung..
Es gibt in der Pressmasse vieler (besonders älterer) Schallplatten Antistatikzusätze, die übermässige Aufladung verhindern oder zumindest verringern.
Billigpressungen und Solche aus neuerer Zeit (etwa nach 1980, geschätzt!) haben diese Zusätze anscheinend nicht oder selten und knistern daher wie Teufel.

Man kann diese Platten durch eine Nassreinigung eventuell "entschärfen", wenn dabei ein antistatisches Mittel verwedet wird.
(machen lassen)
Von langer Dauer ist das aber vermutlich nicht.
Antistatische Hüllen mit Plastikfolie in Papier verringern die Aufladungen ebenfalls.
Interessant auch, dass Platten, die in unmittelbarer Nähe des Spielers stehen meistens weniger aufgeladen sind als solche, die weit weg stehen.
(entweder unterschiedliche statische Potentiale oder Aufladung auf dem Weg zum TT)

Man kann die Gummimatte mit Antistatikspray behandeln.
(Filzmatten auch)
Das hilft wieder etwas.

Ein Plattenspieler aus Metall und mit fast nur Verbindungsteilen aus Metall (Headshell, Tonarmlager usw.) ist ebenfalls weniger anfällig als ein Plastik- oder Presspapp- Bomber.

Luftbefeuchter und grössere Zimmerpflanzen sind auch gut gegen statische Aufladungen.

Gruss, Jens
check0
Stammgast
#3 erstellt: 21. Nov 2011, 22:42
Ich glaube ich habe mich etwas undeutlich ausgedrückt. Die Platte an sich ist in Ordnung, lediglich das Label ist etwas, ca. 1mm, zu groß geraten und dieses berührt den Mitteldorn. Mein Dreher ist ein Dual 607 und mit anderen Scheiben habe ich keine Probleme. Die Platte ist von 1973, Gummimatte habe ich auch und das kuriose, die Platte steht direkt neben meiner Rise Against - Endgame von 2011 und diese habe ich als Referrenz direkt danach aufgelegt (bzw. es hat so sehr geknistert, dass ich die Uriah Heep nicht zu Ende gehört habe) und da hat nichts geknistert. Kann man Platten zum Beispiel mit einem Metall-Gegenstand entladen? Wäre das eine Möglichkeit?
Burkie
Inventar
#4 erstellt: 21. Nov 2011, 23:14
Hallo,

keine Ahnung, woran es liegt, dass sie sich stark auflädt.

Die Knosti hat in ihrem Original-Reinigungsmittel antistatische Zusätze, die meiner Erfahrung nach wirken.

Falls Du so eine hast, oder mit dem Gedanken spielst, Deine alten Platten waschen zu wollen, ist die Knosti eine Überlegung wert. Bedienungskomfort ist nicht sehr groß, aber sie ist verhältnismässig günstig und funktioniert.

MfG
rorenoren
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 21. Nov 2011, 23:16
Moin,

Knistern ist nicht immer statische Aufladung.
Sicher dass es das ist?
Kratzer und Schmutz knistern auch.
Kratzer machen immer an derselben Stelle ein Geräusch, fester Schmutz auch.
Statisches Knistern ist unregelmässig und seltener, ähnlich wie lockerer Staub/Schmutz.
Es knackt dann eher nur ab und zu mal.

Wie gesagt, vielleicht ist es eine Pressung ohne antistatischen Zusatz.
Die sind halt so, wobei sich das nicht unbedingt durch Knistern bemerkbar macht.
Die Jahreszahlen waren nur so dahingesagt, weil ich in etwa aus diesen Zeiträumen entsprechende Platten habe/hatte.

Mit Metall kannst du nicht direkt entladen.
Es gibt Carbonbürsten, die angeblich entladen.
(tun sie aber nicht)
Reinigungsarme (trocken) helfen auch mit Erdungskabel und Kupferborsten nicht wirklich.
Es lädt sich ja auch die Plastikheadshell auf, evtl. auch der Systemkörper.
Die Nadel selbst ist meistens elektrisch isoliert aufgehängt, der Diamant leitet auch nicht so gut.

Um sicherzugehen, dass das Knistern nicht Schmutz oder Kratzer sind, würde ich die Platte mal professionell reinigen lassen.
(und/oder mal auf einem anderen Plattenspieler anhören)
Ist es danach für lange Zeit besser, war´s wohl Schmutz, hilft es nur kurz, statische Aufladungen.

Knistern meinst du, nicht Verzerrungen?
Die nehmen naturgemäss zum Ende der Platte immer mehr zu.
Das wäre wieder ein Indiz für eine schlechte Pressung, abgenudelte Platte oder eine defekte Nadel.
(die sich bei kritischen Tönen bemerkbar macht)

Der 607 hat Direktantrieb, so dass das Label ja nur beim Auflegen und Abheben schleift.
Der Mitteldorn dreht sich hier selbstverständlich mit.
Da kann nichts passieren.

Gruss, Jens
check0
Stammgast
#6 erstellt: 21. Nov 2011, 23:52
Verzerrungen kann ich ausschließen, ich habe mir erst einen neue Nadel gekauft. Carbonfaserbürste benutze ich auch. Die Platte sieht von der Sauberkeit nicht minder, wie meine anderen Platte aus. Ich komm einfach nicht drauf wo der Fehler sitzt. Es ist übrigens definitiv Aufladung (spürt man ja wenn man die Platte, vom Teller hebt). Es kann theoretisch nur das mit der Pressung sein, was ich mir bei einer Uriah Heep einfach nicht vorstellen kann. Vllt. hat die Platte heute einfach nur nen schlechten Tag gehabt. Ich leg sie morgen einfach noch mal auf.
rorenoren
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 22. Nov 2011, 00:26
Moin,

das mit dem schlechten Tag ist möglich, wenn es vorher nie aufgetreten ist.
Die Band hat recht wenig Einfluss auf die Pressqualität, zumal es viele Presswerke über die ganze Welt verteilt gab.
(ud über Jahre gepresst wurde, oft mit ausgeleierten Matritzen)
Uriah Heep habe ich fast nur auf "Bronze".
Manche (Very ´Eavy, Very ´Umble) klingen richtig klasse, manche (Sweet Freedom) eher besch....

Wie gesagt, am schief geklebten, bzw. zu grossen/zu engen Label liegt´s sicher nicht.

Schmutz auf Schallplatten sieht man nicht unbedingt.
Interessant ist weniger der grobe Staub den man sieht, sondern der fiese, klebrige, feine Dreck in den Rillen und an deren Wänden, der unsichtbar bleibt.

Wenn die neue Nadel ein Nachbau ist oder etwas anders qualitativ nicht so hochwertiges, könnten trotz Allem Verzerrungen auftreten, die bei lauten Stellen ein Knistern auslösen.
Beim Nachbau ist die nötige Auflagekraft nicht selten höher.
(also z.B. anstelle von 1,5g satte 2g)

Gruss, Jens
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