Dual 701

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torbi
Inventar
#1 erstellt: 19. Sep 2007, 23:19
Guten Abend zusammen,

vor ca. einer 3/4 Stunde habe ich, des Bastelns am L75 überdrüssig, einen Dual 701 mit V15 III "in Dienst gestellt", bis ich für den Lenco einen vernünftigen Tonarm gefunden habe.

Ob ich was anderes finden muss, daran kommen mir gerade ernsthafte Zweifel. Hätte ich nicht gedacht. Herrschaftszeiten, das Teil kann was! Aber hallo !

Ok, erst nachdem ich das Teil auf die "Wunderwaffe" RDC-Kegel gestellt hatte, aber immerhin, jetzt gehts absolout prima.

Meine Fragen:
a) Hört sich doof an, aber mit welchem Thorens-Modell kann man den klanglich vergleichen? Ich hatte mal einen aufgemötzten TD160, keine Chance gegen den Dual.
b) Gibts bei dem 701 noch Tuningpotential? Dickere Zarge oder so?

Ich danke Euch schonmal!
Schönen Abend noch,
Torben
Rillenohr
Inventar
#2 erstellt: 20. Sep 2007, 00:03

torbi schrieb:
... aber mit welchem Thorens-Modell kann man den klanglich vergleichen?


Mit keinem.


torbi schrieb:

Ich hatte mal einen aufgemötzten TD160, keine Chance gegen den Dual.


Manchmal bewirkt "aufmotzen" das krasse Gegenteil, was man haben möchte. Daher lieber im Originalzustand belassen.

pet2
Inventar
#3 erstellt: 20. Sep 2007, 00:17
Hallo,

wie bei den meißten hochwertigen Plattenspielern aus der Zeit als man selbige noch bauen konnte, reicht im Grunde zunächstmal ihn wieder auf den Stand von früher zu bringen.
Bei eigentlich allen Dual Plattenspielern heißt das zunächstmal: Reinigen der Kontakte im Headshell, dem Tonkopfträger (TK) und den Systempins und deren Anschlußsteckern.
Es kann auch nicht schaden, die gesamte Mechanik von verharztem Fett zu befreien und neu zu schmieren.
Da der 701 serienmäßig mit einem Din Anschlußkabel ausgeliefert wurde, macht es auch Sinn komplett auf neue Cinchkabel umzubauen (muß kein Highendvoodookram sein, RG 58C/U und vernünftige Stecker reichen schon):
Eine Umbauanleitung findet sich im Dual-Tutorial.
Wenn man es noch weiter treiben will, bietet sich eine massive DIY Zarge an.
Ich habe so etwas für einen 1229 gebaut, die Unterschiede zu einem anderen in einem Standartgehäuse sind schon beachtlich.
Mehr Tuningmaßnahmen machen gerade an einem 701 wenig Sinn.
Er war schon damals einer der besten Plattenspieler mit einem Neupreis von 1000 DM.
Zum Vergleich: ein Thorens TD 125 kostste mit Originaltonarm auch gerade mal 50 DM mehr.
Einen TD 160 gab es für die Hälfte!
Einen Lenco L75 übrigens auch .

Gruß

pet
Yorck
Gesperrt
#4 erstellt: 20. Sep 2007, 00:36
Hallo,

stimmt deshalb habe ich heute auch mit Torbi zusammen den 701 (Bj 1973, feine MK1 Serie mit Vollstahl/Alu Schwing-Chassis) komplett entharzt, und neu Cinch verkabelt mit symmetrierter und getrennter Masse und zwar mit einem in der PF Kapazität korrekten (Günstig-)Kabel für das V15/3, das Torbi darauf mit seinem Jico Super Stylus betreibt.

Demnächst müssen wir den verhärteten Steuerpimpel noch austauschen und das Silikonöl des Lifts erneuern, da sind wir heute nicht mehr dazu gekommen, aber zumeist geht die Automatik, wenn auch noch etwas ruppig... und Harz ist kein Thema mehr, Ballistol, Q-Tips und Küchenkrepp sei dank...;-)

So ein Dual 701, aber auch 601 / 1249 ist ein toller Plattenspieler, wenn er ein wenig liebevoll gewartet wurde..Torbis 701 ist echt gut erhalten, muß sehr wenig benutzt worden sein, denn sogar die gerne durch thermische Alterung außen reißenden Papier-Entstörfolienblockkondensatoren von RIFA auf der Netzteilplatine waren neuwertig und brauchten nicht getauscht zu werden...nicht mal ein Haariss zu sehen, ganz anders als bei meinem stark benutzten 701, den ich vor 8 Jahren kaufte und restaurierte. Bei dem explodierten diese Folienkondensatoren wie eine Rauchbombe...(bevor ich von deren Existenz in der schwarzen Netzteilkste innen wusste;-))Idch dachte damals echt der Plattenspieler explodiert gleich---wie das gestunken hat...kann nur jedem raten diese Teile zu untersuchen, bevor der Plattenspieler dauerhaft am Netz bleibt...

Dem 701 ist es, nach meiner Erfahrung, total egal ob da eine Zarge aus Massivholz drunter ist oder Spikes oder ein Grabstein..(solange man nicht drumherum auf einem schwingenden Holz-Dielenboden tanzt) das Gerät ist bereits ab Werk (Siehe Testberichte der 70er) nicht zu verbessern und jeder Schallplatte überlegen...eher rumpelt der Tonträger als der 701...der Tonarm ist an den Grenzen der geometrischen und lagertechnischen Machbarkeit im 9 Zoll Bereich angesiedelt (Siehe Test Fonoforum zum Thema Abtastfähigkeit!)...das V15/3 mit Originalnadel oder Jico ist ferner perfekt darauf abgestimmt..außer Cinch und aufgetrennter Masse----nichts am 701 ändern oder verbasteln....KLangverbesserungen ohne Störschallquelle sind Einbildung (habe allerlei schon mit Referenz-Kopfhörern Beyer DT990 Pro probiert mit dem 701...im A/B Blindtest nicht zu unterscheiden...eher schon die Nadeln die man verwendet....(Meine Meinung) Anders sieht es natürlich aus, wenn der Player in der Nähe der Lautsprecher steht und Störschall überhalb der Trittschallfrequenz über Gehäuseresonanzen aufnimmt..das absorbiert eine 30 Kilo Eichenzarge natürlich viel besser als die DUAL Original-Fakewood-Pappschachtel...Dual hat jedenfalls die 1000DM damals voll in die hochinnovative Technik investiert und nicht in die Zarge..die dürfte 1973 20 DM gekostet haben;-)

Beste Grüße

Dirk


[Beitrag von Yorck am 20. Sep 2007, 00:50 bearbeitet]
torbi
Inventar
#5 erstellt: 20. Sep 2007, 12:31
Hallo pet2,

danke für Deine Infos. Ja, neue Kabel sind jetzt dran, alles gescmiert, die Zicken der Mechanik kriegen wir auch noch in den Griff. Kein Brumm. Puh.

Was ich nicht wusste, dass der Dual preislich ein direkter Konkurrent zu meinem eigentlichen Traumplayer TD125 war und sich die beiden zumindest preislich nichts taten. Kann ich aus diesem Umstand schliessen, dass die auch klanglich vergleichbare Qualität liefern ("Liga" spare ich mir mal )? Habe da leider keine Erfahrungen mit.

Ich merke zumindest, das ist was ganz anderes als so'n TD160, muss man ja nur mal reingucken und hochheben

Nur schade, dass man den Tonarm nicht in der Höhe verstellen kann. Naja, man kann nicht alles kriegen für €58.

Lg,
Torben
pet2
Inventar
#6 erstellt: 20. Sep 2007, 13:48
Hallo Torben,

wenn Du Wert auf eine Tonarmhöhenverstellung legst, solltest Du zum Nachfolgemodell 721 oder dessen halbautomatischen Bruder 704 greifen.
Die haben dann so etwas.
Beide sind aber nicht mehr ganz so massiv wie der 701.
Hier:
http://wega.we.funpic.de/dual.html
findest Du noch so einiges zum 701 ;).
Als der 701 1973 auf den Markt kam war er schlicht eine Sensation.
Ich kann mich noch gut an die Diskussionen erinnern, die er damals auslöste.
Für die einen war er der Plattenspieler überhaupt, die anderen trauten der Elektronik nicht.
Er löste damals immerhin den rein mechanischen 1229 ab.
Für die Zweifler gab es dann ab 1975 den 601, der zwar den gleichen Tonarm hatte, aber über einen Riemenantrieb verfügte.
Die Zargen genossen damals bei allen Herstellern keine besondere Bedeutung.
Gerade bei Dual dienten sie eigentlich nur der Aufbewahrung der Chassis.
Ich habe vor einiger Zeit mal Tests mit verschiedenen 1219/1229 in unterschiedlichen Zargen gemacht.
Beim 1229 in einer massiven Multiplexzarge gewinnt vor allem die Präzision der Tieftonwiedergabe.
Es kann aber schon sein, daß der 701 da nicht so stark drauf reagiert ;).

Gruß

pet
torbi
Inventar
#7 erstellt: 20. Sep 2007, 14:58
Hallo pet,

danke für die Infos!

Superteil ist das, so ganz anders als mein L78, der erst eine 20kg-Zarge und einen anderen Tonarm braucht(e), um sich nicht ganz so präzise wie der 701 von der Stange anzuhören Bin echt überrascht, wie präzise der ist, klanglich und auch mechanisch...

VTA-Verstellung brauche ich vorerst und evtl. in alle Ewigkeit nicht, da ich V15 III-Fan bin und das System praktischerweise schon dabei war und genau passt.

Ich danke Euch und schmeiss erstmal ne schöne Scheibe an
Ludger
Inventar
#8 erstellt: 20. Sep 2007, 15:31
Hallo Torben,
so ganz kann ich deine Einschätzung nicht teilen. Ich habe einen modizierten TD 166, einen modifizierten L 75 und hatte vorübergehend einen 701.
Meinen Lenco mit Einpunktarm würde ich nicht gegen einen DUAL 701 tauschen, wenn beide im Originalzustand wären, würde ich allerdings den DUAL vorziehen.
Der modifizierte Thorens bewegt sich aus meiner Sicht mindestens auf gleichem Niveau wie der Original-DUAL.
Leider konnte ich dem DUAL nicht einen meiner Einpunktarme verpassen, mich hätte schon interessiert, was man aus dem DUAL alles so machen kann.
Um nicht missverstanden zu werden: der DUAl interessiert mich immer noch sehr, ich habe mich schon ein klein wenig geärgert, ihn damals verkauft zu haben.
Gruß
Ludger
pet2
Inventar
#9 erstellt: 20. Sep 2007, 16:11
Hallo,

den Tonarm eines Dual 701 muß man nicht austauschen, der ist auch so schon Spitzenklasse.
Warum 1-Punkt Tonarme ohne Antiskating plötzlich das Maß aller Dinge darstellen sollen, empfinde ich als gelinde gesagt zumindest sehr fragwürdig .
Ich bin aber auch eher der Tonarmwechselmuffel, ich betreibe sogar einen Lenco L78 mit einem generalüberholten Originaltonarm ;).
Das hält mich auch davon ab mir wieder einen Thorens zuzulegen.
Die Originaltonarme müssen ja unter aller Kanone sein .

Gruß

pet
torbi
Inventar
#10 erstellt: 20. Sep 2007, 16:35
Hi,

naja, der Decca-Arm am Lenco hat SCHON Antiskating und läuft in der Theorie, also im Prospekt auch gut. Nur, der Arm sitzt im Lenco viel zu tief, so dass Du das Antiskating mit dem Schieber nicht vernünfitg einstellen kannst. &$§/&$(§(%

2 Nervenzusammenbrüche später: Einsicht, ist für mich Käse, SO freakig bin ich dann doch nicht.

Mal sehen was es noch so gibt an Tonarmen, naja der Decca hat ja nur €30 gekostet. Geht ja noch...

Hach, ja und dieser Dual, er funktioniert einfach. Herrliches Gefühl. Kannte ich gar nicht mehr.
Ludger
Inventar
#11 erstellt: 20. Sep 2007, 16:37
Hallo Pet,
wieso ohne Antiskating?
Davon abgesehen, ist der Einpunktarm für die meisten DIYer wohl die einzige Möglichkeit, sich selbst einen Tonarm zu bauen. Und wenn es vernünftig gemacht wird, kann man so ganz hervorragende Ergebnisse erzielen. Zudem sind die Preise für Industrieprodukte selbst gebraucht kaum noch zu bezahlen.
Gruß
Ludger
Ludger
Inventar
#12 erstellt: 20. Sep 2007, 16:42
Hallo Torben,
den DECCA bekommst du bei E-Bay nicht mehr unter 100€...
Gruß
Ludger
torbi
Inventar
#13 erstellt: 20. Sep 2007, 17:02
Ludger: JUHU ich bin reich!!
Ludger
Inventar
#14 erstellt: 20. Sep 2007, 20:14
Hallo Torben,
was meinst du wohl, wie reich du bist, wenn wir den 701er ordentlich hypen.
Aber mal im Ernst: lobt mir den DUAL nicht zu sehr, ich will mir auf Dauer einen kaufen, also nicht die Preise hochtreiben.
Gruß
Ludger
torbi
Inventar
#15 erstellt: 21. Sep 2007, 10:05
Moin Ludger,

bin ich wahnsinig überall noch extra rumzuerzaehlen dass er alles was ich bisher hatte "mit Haut und Haaren frisst" ? Ne, keine Sorge. Ich will meine hifi-begeisterte Freunde + bessere Hälfte zu Weihnachten auch noch mit 701ern verwöhnen

Lg,
Torben

PS: Gibts irgendwo diese Papierscheiben für das Stroboskop? Der Monteuer von meinem 701 war lt. Datumsstempel am 6.9.1973 besoffen und hat die Papierscheibe schief (nicht zentrisch) eingeklebt. Deswegen (hoffentlich) macht das Strobo komische Bewegungen einmal pro Umdrehung.
pet2
Inventar
#16 erstellt: 21. Sep 2007, 14:50
Hallo,

such mal dort:

http://www.dual-board.de/index.php

im Bereich: Hilfen/Faqs..., dort gibt es meines Wissens eine zum download.
Könnte aber auch für ein anderes Modell sein, der 1228, 1229 und 601 hatten soetwas auch.
Unter Umständen mußt Du halt beim Ausdrucken die Größe etwas anpassen .

Gruß

pet
torbi
Inventar
#17 erstellt: 21. Sep 2007, 21:00
Hallo Ludger,

ich hatte noch gar nicht auf deine Einschätzung deiner Player geantwortet, hatte ich ganz übersehen. Interessant, ich sehe es ganz anders. Für mich klingt der Dual am "straightesten", dh, ich bekomme das neutralste, klarste Klangbild und höre sehr viele schöne Details und Klangfarben. Nichts ist übertrieben. Für mich passt das V15 III mit dem Gerät wie "A*** auf Eimer". Im direkten Vergleich zum Lenco (mit 20kg-Zarge) und Decca-Arm muss man sich ein wenig umstellen, da der Lenco viiiel mehr "Schub" macht, was ich auf Dauer etwas ermüdend fand. Den werd ich für Rock auf jeden Fall behalten, muss nur einen vernünftigen Arm finden. Jemand Tips? Na klar ist das ein Super-Teil, so wollte ich das nicht verstanden wissen. Das ist alles Jammern auf hohem Niveau . Und was meinen TD160 angeht, mit SME-Tonarm: Der ging dagegen gar nicht. Fand ich im direkten Vergleich lasch, gebremst, Spassbremse...

Sowas hört man ja nur im direkten Vergleich, und man muss auch den Rest der Anlage mit einbeziehen. Der Dual passt bei mir am besten, andere finden den Klang zu trocken, analytisch. Bei mir gehts, weil ich einen Röhrenverstärker habe.

Allerdings, das muss ich sagen, hat der 701 erst gezeigt was er kann, als er auf den Wunderwaffen-Spikes stand. RDC2-Kegel, kann ich nur emfehlen. Voher war's ein bisschen pappig, jetzt löst sich allles schön von den Speakern. War halt das Gefühl: Achtung, nichts mehr anpacken, so passt es

---

Hallo pet2,

danke für den Link, ich schau mal rein!

Liebe Grüsse,
Torben
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