Goldring 1042 "entschärfen"

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sc1775
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 19. Jul 2008, 01:34
Hallo, nenne seit einigen Jahren das Goldring 1042 mein Eigen. Hab jetzt hier schon oft gelesen das es in den Höhen zu scharf klingt, was meins auch tat.
Dann hab ich etwas mit der Eingangkapazität der Phonstufe experimentiert, diese lag bei 165pF. Mit dieser Einstellung hatte ich bei hellen Stimmen und hohen Tönen das besagte zischeln. Ich habe weiterexperimentiert, bis ich schließlich bei 183pF angekommen bin, das zischeln ist sogut wie verschwunden, wenn ich allerdings höher gehe, verliert es etwas Detailreichtum (kann auh Einbildung sein).

Also an alle die das "Problem" bei diesem System auch haben, einfach mal etwas experimentieren, es lohnt sich. Die angegebenen Werte bringen natürlich nicht bei jedem Phonoverstärker das gleiche Resultat, ist ja eigentlich logisch


[Beitrag von sc1775 am 19. Jul 2008, 01:37 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#2 erstellt: 19. Jul 2008, 09:06
Hallo!

Die relativ hohe Kapazitätsempindlichkeit der Goldring MMs ist bekannt, Goldring selbst gibt als Abschlußkapazität 150-200 Pikofarad an. Je nach verwendetem Phonokabel und Schaltungseingangskapazität können sich auch deutlich niedrigere Werte zwischen 68 und 120 Pikofarad ergeben. Ich selbst verwende diese Systeme nicht mehr da sie für den Großteil der nicht anpassbaren Phono-Entzerrer nicht gut geeignet sind.

MFG Günther
pha
Stammgast
#3 erstellt: 19. Jul 2008, 09:26
Moin!

Eigenartigerweise findet man gerade beim 1042 ganz unterschiedliche Kommentare im Netz. Manche finden es hell und scharf, andere wieder zu wenig hell, wieder andere finden Verzerrungen und zischeln.
Alle diese Eigenschaften kann ich nicht nachvollziehen. Ich verwende zwei 1042, und empfinde das System als sehr neutral. Allerdings, und ich könnte mir vorstellen, dass daher manche kritische Einschätzung des System kommt, muss das 1042 penibelst justiert werden. Andere Systeme sind da gnädiger. Ansonsten kommt es schon bei geringer Fehljustierung zu unschönen Verzerrungen und Fehlern in der Höhenwiedergabe. Leider macht der Systemkörper der Goldrings einem die Justage nicht gerade einfach, daher kann eine korrekte Justierung in längeres Gefummel ausarten. Aber es lohnt sich auf jeden Fall!


Grüße,
Peter
Hörbert
Inventar
#4 erstellt: 19. Jul 2008, 15:00
Hallo!

@pha

Leider liegt es in den meisten Fällen wenn das G-1024 zischelt oder zu dumpf klingt eben nicht an einer schlechten Justage sondern in der Tat an einer fehlerhaften Kapazitätsanpassung. Die Systeme haben nur einen recht schmalen Bereich der zudem noch inerhalb der Spanne liegt in der dir deine Phonokabelkapazität und deine Schaltungseingangskapazität eine vernünftige Kapazitätsanpassung recht schwer machen können.

Magnetsysteme benötigen diese Kapazität um einen Resonanzschwingkreis auszubilden der dem bauartbedingten frühen Höhenabfall entgegenwirkt. Liegt dieser Resonanzschwingkreis zu hoch oder zu tief kommt es eben zu diesen Effekten des zu dumpfen oder zu spitzen Klanges.

MFG Günther
sc1775
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 19. Jul 2008, 15:21
Also ich denke mal das mein System gut justiert ist.

Aber ein gutes Beispiel in meinem Fall ist die LP von Norah Jones - come away with me. Vorher war ihre Stimme im Titel "Don't Know Why" gräßlich mit anzuhören, jetzt nach der Kapazitätsänderung ist es als ob da ein anderes System spielt.


[Beitrag von sc1775 am 19. Jul 2008, 15:22 bearbeitet]
stbeer
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 19. Jul 2008, 22:01
... probiere doch mal andere Kabel aus; und auch die Laenge der Kabel kannst Du variieren ...

Ich selbst war von der Klangcharakteristik des 1042 allerdings auch eher enttaeuscht ...

Gruss Stefan
ruedi01
Gesperrt
#7 erstellt: 20. Jul 2008, 09:52
Ich denke da hilft nur ein entsprechend weniger höhenlastiges System. Alles andere wäre nur ein Workaround, bestenfalls,

Goldring ist für diese Klangcharakteristik bekannt....

Als Alternative wäre ein Grado oder ein Ortofon (Rondo Serie) zu nennen. Nicht Benz und auch nicht Clearaudio, das wäre das Gleiche in Grün...

Gruß

RD
Hörbert
Inventar
#8 erstellt: 20. Jul 2008, 17:10
Hallo!

@ruedi01

Deine Klangeinschätzung der Goldringsysteme kann ich so nicht nachvollziehen. Ein Kapazitiv korrekt abgeschlossenes G-1042 klingt, -zumindestens an den Anlagen die ich kenne-, keinesfalls Höhenlastig, sowenig wie z.B. ein Goldring Eroica LX L oder eines der beiden Elite Systeme.

Die Goldring Systeme klingen sogar weit weniger hell timbriert als z.B. ein AudioTechnica AT 440 MLa respektive ein AudioTechnica OC 9. Auch Benz-Micro Systeme klingen zumindestens ab dem ACE aufwärts tonal sehr ausgewogen, beim MC-Gold ist es auch eher eine Frage der korreken Imtendanzanpassung und der richtigen eff. bewegten Tonarmmasse als ein typischer Eigenklang.

Eventuell ist aber deine Kette besonders hell abgestimmt, -ich bevorzuge eher eine lineare Abstimmung- da kann man wohl unter Umständen schon zu anderen Einschätzungen kommen.

MFG Günther
ruedi01
Gesperrt
#9 erstellt: 21. Jul 2008, 10:01

Eventuell ist aber deine Kette besonders hell abgestimmt, -ich bevorzuge eher eine lineare Abstimmung- da kann man wohl unter Umständen schon zu anderen Einschätzungen kommen.


Ich verlasse mich da weitgehend auf mein Gehör. Und mache den Vergleich mit anderen Komponenten wie z.B. dem CD-Spieler, dem ja weitgehend eine ausgeglichene Tonalität nachgesagt wird (die richtige CD vorausgesetzt!). Auf meine eigene Kette beziehe ich diese Aussage auch gar nicht, da ich selber eine Anlage besitze, die tonal recht ausgewogen klingt. Sowohl die Elektronik. Als auch die Lautsprecher. Darauf lege ich Wert.

Mir ist nur bei einigen Vorführungen bei Händlern aufgefallen, dass eher hochtonlastige Abstimmungen offenbar heute bevorzugt werden. Wenn man dann nachgefragt hat, welches System montiert ist, dann war es eben in aller Regel ein Clearaudio, ein Benz oder ein Goldring. Und ich kann auch nicht kontrollieren, ob der jeweils verwendete PhonoPre die für das verwendete System korrekte kapazitive Anpassung besaß. Außerdem besitzen viele Phonovorstufen eine solche Anpassung erst gar nicht. Vor allem in Vollverstärkern integrierte Vorstufen.

Ich vermute, dass mit einem Hang zu mehr Höhen eher bewusst auf Effekte gesetzt wird. Im ersten Moment klingt das ja auch recht ansprechend und dynamisch knackig, vor allem mit der richtigen Musik. Erst nach längerem und genauem Hinhören muss man feststellen, dass es nicht richtig ist und sogar auf die Nerven geht. Aber man hat natürlich erst mal ein gewichtiges Verkaufsargument. Der Trick mit den Höhen ist nicht neu und wird ja auch von vielen Lautsprecherhersteller praktiziert. Und wenn jetzt ein hochtonlastiger LS auf einen ebenso hochtonlastigen TA trifft, dann wird’s richtig übel...

Ich bevorzuge ein TA-System, das möglichst unkritische Werte besitzt und mit praktisch jedem PhonoPre ohne weiteres zusammenpasst. An meiner Vorstufe habe ich die vom Systemhersteller empfohlenen Werte eingestellt und siehe da, es passt, so und nicht anders soll es sein. Nach einer gewissen Einspielzeit – die man jedem System gönnen muss – sollte es ‚‘richtig‘ und tonal ausgewogen klingen. Ich habe danach auch mit anderen Einstellungen rumprobiert, nur der Neugier halber, und auch damit habe ich keine deutlichen klanglichen Auffälligkeiten feststellen können. Offenbar arbeitet mein System in einem weiten Bereich vollkommen unkritisch, was ich vorher auch nicht gewusst habe, aber genau so soll es sein. Ich habe weder Lust, mir bei jedem Systemwechsel, auch gleich einen neuen PhonoPre zuzulegen, noch will ich mit Messplatten und Messtechnik bestückt erst mal einen riesen Test- und Messzirkus veranstalten müssen, nur damit am Ende das System ein ausgewogenes Klangbild abgibt. Montieren, justieren, Einstellungen vornehmen, fertig...so und nicht anders muss es sein.

Gruß

RD
Hörbert
Inventar
#10 erstellt: 21. Jul 2008, 18:39
Hallo!

@ruedi01


Hallo!




Montieren, justieren, Einstellungen vornehmen, fertig...so und nicht anders muss es sein



Das ist natürlich der Idealfall, aber der trifft leider nur sehr selten zu. Ein passables, anhörbares Ergebniss zu erzielen ist nicht schwer, allerdings sind sehr viele Tonabnehmer damit lange noch nicht ausgereizt. Ob man allerdings sich dransetzen und Rechnen, Messen, Justieren und dergleichen will um noch eiun wenig mehr rauszuholen oder kleine Fehler ausbügel will ist natürlich Geschmackssache. Für mich gehört das einfach zum Hobby dazu.

Das bei vielen Vorführungen eine unausgewogene Kette verwendet wird der den einen oder anderen Tonabnehmer suboptimal präsentiert ist leider nur zu wahr. Allerdings sind auch recht viele Händler die einen Tonabnehmer mehr schlecht als recht justieren können und die die Zusammenhänge zwischen diversen Tonarmen/Systemen, Kapazitäts-/Inpendanzanpassung und was der Dinge mehr sind nur sehr oberflächlich kennen auf den Analogen Hype-Zug aufgesprungen. Das da mitunter recht seltsame Ergebnisse, -teilweise mit teuerster Hardware-, zustande kommen darf also wirklich nicht verwundern.

Eigentlich beurteile b.z.w. bewerte ich Abtastsysteme nur entweder an meiner eigenen Kette oder auch mal an der Kette guter Freunde die ich sehr genau kenne. Ich tue mir ohne direkte Vergleichsmöglichkeit immer recht schwer in der Beurteilung dererlei, zu verschieden sind die Einflüsse von Lautsprechern, verwendetem Entzerrer (Anpassung des Systems)und Abhörlautstärke um ein System an einer Vorführkette bei einem Händler wirklich beurteilen zu können, einen oberflächlichen Eindruck der Klangcharakteristik der sich später zu Hause durchaus relartivieren kann ist -jedenfalls in meinem Falle-, schon das äusserste der Gefühle

MFG Günther
Albus
Inventar
#11 erstellt: 22. Jul 2008, 10:22
Morgen,

man sollte/könnte mit Aussicht auf Erfolg statt 47 Kiloohm mit 33 Kilohm Eingangswiderstand Phono proben. Der Buckel von bis zu >5 dB im Bereich 8-20 kHz würde deutlich geglättet.

Freundlich
Albus
m_c
Stammgast
#12 erstellt: 24. Feb 2010, 11:23
das zischheln ist da, aber nicht so direkt hörbar.
macht aber nichts. kommt auf den anspruch an, den man hat.

bei extrem gut auflösenden verstärkern ist das zischeln dauerhaft präsent. man kann dann die höhen absenken - kapazität erhöhen, oder vor den hochtöner einen geeigneten widerstand setzen.

das mit dem widerstand einsetzen vor den hochtöner ist bei 97% der lautsprecher eh der fall.
es senkt nicht nur den pegel, sondern beeinflusst die impedanz, aber auch das auflösungsverhalten und die dynamischen eigenschaften bei impulswiedergabe.

die meisten sind mit solchen konzepten anscheinend zufrieden, oder kennen / hören es nicht beesser.

aber sowas darf man nicht laut sagen - man schlägt damit aus der art. ich höre mir keine lautsprecher mehr mit widerständen an, genausowenig bin ich bereit einen schlecht -/ durchschnittlich auflösenden verstärker anzuhören.

das hat natürlich auch die folge , dass man alles hören muss, was auf der rille eingeritzt ist. sollte aber auch das ideal sein, denke ich, höre ich.
GandRalf
Inventar
#13 erstellt: 24. Feb 2010, 13:46
Moin MC,

Du hast aber schon bemerkt, dass es in diesem Thread um das Thema Tonabnehmer geht (ging), und nicht um Lautsprecher...


andre11
Inventar
#14 erstellt: 24. Feb 2010, 14:46

m_c schrieb:
.....ich höre mir keine lautsprecher mehr mit widerständen an....

Na das macht die verfügbaren Produkte ja für Dich überschaubar!

Ansonsten stimme ich den Vorrednern (zum Thema TONABNEHMER ) durchaus zu.
Ohne anpassbare Vorstufe und penible Justage kann ein 1042 schon mal etwas giftig klingen.
Meins tut es nicht!

Gruß

André
applewoi
Stammgast
#15 erstellt: 28. Feb 2010, 14:08

GandRalf schrieb:
Moin MC,

Du hast aber schon bemerkt, dass es in diesem Thread um das Thema Tonabnehmer geht (ging), und nicht um Lautsprecher...


:prost




Moin Ralf,

der Kollege ist mittlerweile von seinem Schlangennest so gestresst, dass er den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr hört. Ist aber auch egal.

Beratungsresistenz in Verbindung mit Besserwisserei hat einem im Leben schon immer ganz weit nach vorne gebracht.


frnk
GandRalf
Inventar
#16 erstellt: 28. Feb 2010, 14:37
Moin Frank,

Ich verfolge es lose...

m_c
Stammgast
#17 erstellt: 05. Mrz 2010, 18:26
apfelwein - kann auch benebeln ... nicht hochprozentig , aber nur in maassen geniessbar,je nach giftstoff-resistenz.

so:
zischeln und "überspitzte" hochtonwiedergabe sind 2 völlig verschiedene, nicht rekurierbare phänomene.
ich entschuldige mich nicht für geistige indifferenzen auf seiten des gegenübers.

siehe thread dazu.lesen ... denken ... urteilen.

im übrigen hat das goldring elektra - das preiswerte gr - auch eine übertriebene hochtonwiedergabe, bei 200pF.es klingt ausgesprochen künstlich und gesoundet.schwache durchzeichnung,aufgeblähter tiefbass und höhen, unmusikalische unaufgelöste, flache ,leblose mitten.

eine familiäre bindung etwa im spiel??

andre: ich brauche mir zum glück nichts von der stange zu kaufen.lediglich hinsichtlich elektronik bin ich in der abhängigkeitsfalle und muss schauen was der markt für mich bereithält.
eigentlich ist eine person mit fachkenntnissen elektrotechnik, spezialisierung auf wartung von verstärker (70er,80er geräte) für mich wichtig.
den rest bekomme ich so hin, dass ich kaum den spagat zwischen anspruch und realisierter klangwiedergabe, durch den faktor "geldbörse" bewerkstelligen muss.

ein segen ...


[Beitrag von m_c am 05. Mrz 2010, 18:33 bearbeitet]
applewoi
Stammgast
#18 erstellt: 05. Mrz 2010, 19:27

m_c schrieb:


siehe thread dazu.lesen ... denken ... urteilen.





Jo. Ein Urteil hab ich mir zu dem Gefasel schon lange gebildet.
m_c
Stammgast
#19 erstellt: 05. Mrz 2010, 19:34
ok,ich fange manchmal auch hinten an.

und bleiebe sehr lange ganz weit unten ... freu mich dann wenn ich mal das licht erblicken darf - so aus der distanz.


leben is so - oder? weiss nich ...
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