Welches Tonabnehmersystem für Pro-ject 1

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jentz68
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 25. Okt 2008, 20:28
Hallo,

ich habe meinen alten (BJ 1991,Riemenantrieb) Pro-ject 1 (später auch Pro-ject 0.5) reaktiviert. Laut Betriebsanleitung ausgelegt für TA-Systeme von 5 - 7,5 Gramm.

Gegenwärtig betreibe ich ihn mit dem alten System (Audio Technica 95 e pro). Ich habe allerdings den Eindruck,dass man mehr rausholen könnte.

Preislich möchte ich mich bis höchstens 200 Euros bewegen.

Meine Vorauswahl:
Ortofon Vinylmaster Blue
Shure M97xE
Audio Technica 440 ML
Sumiko Black Pearl
Ortofon OM 20 Super

Ich höre am liebsten Rock/Pop, manchmal kommte aber auch ne Klassikscheibe zum Einsatz.

Hät auch noch ne weitere Frage:
Beim ersten Mal starten am Tag zeigt mein Spieler leichte Anzeichen von Altersschwäche: Er quietscht und ächzt, und oft muss ich ihn von Hand "antreiben" damit der Plattenteller ins laufen kommt. Hab einen neuen Riemen eingelegt, der allerdings auch schon einige Jahre auf dem Buckel hat - hat sich nix verändert. An was kann das liegen? Bin zwar kein Bastler, aber vielleicht würde ich es ja hinkriegen.

Ich sag schon mal DANKE!

Jens
Hörbert
Inventar
#2 erstellt: 25. Okt 2008, 23:27
Hallo!

Du könntest z.B. einfach mal das Tellerlager ölen, oft wirkt ein Tropfen Öl bei Plattenspielern wahre Wunder, -zumal wenn sie eine ganze Weile nicht in Betrieb waren.

Wenn ich mich recht an den Plattenspieler erinnere ist das doch der mit dem Plattgewalzten Tonarmrohrende als Headshell? Der hat jedenfalls einen deutlich mittelschweren Tonarm, da würde eigentlich jedes der von dir genannten Systeme gut passen.

Das VM-blue wäre schon recht hochwertig, man sollte den etwas nüchternen unspektakulären Orofon-Sound allerdings schon mögen.

Das Shure M97xE liefert den bekannten und beliebten Shure-Sound ist aber kein Auflösungsexperte und kommt lange nicht an die berühmten Shure-Systeme der V-15 Serien heran. Für den Preis allerdings ein Topsystem.

Das Audio Technica AT-440 ML
hat von allen hier genanten Systemen die beste Auflösung aber auch reichlich Hochtonpfeffer und ist mir eigentlich etwas zu schlank im Tieftonbereich.

Über das Sumiko Black Pearl möchte ich eigentlich nichts Schreiben ich persönlich mag weder dieses Sumiko noch sonst irgendeines, aber das ist Geschmackssache.

Für das OM-20S gilt für mich im wesentlichen das gleiche wie für das VM-blue, wenn man den Ortofon-Sound mag (ich z.B mag ihn sehr) eine sehr gute Wahl mit gutem Preis-Leistungsverhältniss.

MFG Günther
jentz68
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 26. Okt 2008, 10:17
Hi Günther,
erst mal Danke für die Unterstützung.
Da ich wenig Sound-Erfahrungen hab, wäre es mir hilfreich, wenn Zeit besteht, wenn Du den typischen Ortofon bzw. Shure Sound beschreiben könntest.
Für mich noch wichtig zu wissen: Wäre mit diesen Systemen eine Soundverbesserung bemerkbar?
Ölen werd ich gleich mal....
rorenoren
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 26. Okt 2008, 10:50
Moin,

diese alten Project Geräte haben m.E. noch die Plastikheadshell, also vermutlich einen eher nicht so schweren Arm.
(dünnes Armrohr)

Hat meiner zumindest.

Edit, sieht so aus:



Was bei den Geräten vorkommt, sind verzogene Teller.

Diese sind vermutlich aus minderwertigem Zinkdruckguss, der von innen her aufquillt.

Da hilft dann nur ein neuer Teller.

Läuft der Teller ohne Riemen nach dem Anstossen ohne Geräusche und längere Zeit (10 sek. und mehr) aus?

Läuft er rund ohne Höhenschlag?

Der Teller von meinem lag schon auf dem Gehäuse auf.
(habe mir dann einen Plexi- Teller gebastelt)

Falls es der Teller sein sollte, lässt der sich provisorisch durch 2-3 alte Schallplatten ersetzen.
(am Besten Schellack, läuft aber zum kurzen Probieren auch nur mit dem Innenteller)

In meinem ist auch das AT95 (keine Ahnung welche Version) eingebaut, vermutlich ab Werk.

Das kann natürlich nicht allzuviel, aber so richtig schlecht klingt es auch wieder nicht.

Wenn der Dreher völlig in Ordnung ist, lässt sich mit einem besseren System sicher noch einiges herausholen.

Aber dazu kann ich nichts beitragen.
(wobei ich vermute, dass er mit den Shure V15III gut zurechtkäme, aber das gibt´s ja nicht mehr)

Gruss, Jens


[Beitrag von rorenoren am 26. Okt 2008, 10:54 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#5 erstellt: 26. Okt 2008, 20:35
Hallo!

@rorenoren

Das ist ein späteres Modell als ich meine, der an den ich mich erinnere hatte einfach ein am vorderen Ende aufgeschnittenes plattgewalztes Tonarmrohr daß dann zu einer Headshell ausgeformt und mit Langlöchern versehen war. Das Modell kam ca.1988-1989 auf den Markt und war meines Wissens nach der erste Plattenspieler der Firma Pro-Ject überhaupt das jemals auf den Markt kam.

@jentz68

Oh jemineh, wie beschreibt man in einem solchen Fall den typischen Haussound eines Herstellers?

Na, ich werde es einfach mal versuchen, Also ausgehend vom Klangbild deines AT-95E klingt ein Vinylmaster Blue System von Ortofon weniger spitz und schrill im Hochtonbereich und hat klarere Mitten die gut durchhörbar und (immer im Vergleich mit dem AT-95E) ausgewogen sind. Der Tieftonbereich ist weniger hohl, hat mehr Kontur ist trotzdem nicht so mager und reicht einfach vernehmlich tiefer runter. Das System klingt nicht so unruhig, hat weniger Scheindynamik, Instrumente und Stimmen wirken nicht so nervös und angestrengt wie beim AT-95E. Alles in allen ein recht unspektakuläres und ruhigeres, sicheres Klangbild das unangestregtes hören auch über einige Stunden ermöglicht.

Nun vom gleichen Punkt ausgehend der Versuch einer Soundbeschreibung eines Shure M97xE. Das Klangbild wirkt rund und homogen, Stimmen und Schlagzeugbecken werden ein wenig verrundet, die Mitten sind unaufdringlich , recht klar aber bei weitem nicht so gut aufgelöst wie z.B. bei einem VM-blue von Ortofon. Der Baß ist ebenfalls ein wenig rundlich mit minimal weniger Kontur als bei einem VM-blue aber weitaus mehr als bei deinem AT-95E. Auch klingt der Baß nicht ganz so straff wie beim Ortofon und tritt etwas mehr in den Vordergrund.

Beide Systeme wären gegenüber deinem AT-95E klanglich ein Gewinn, persönlich würde ich wohl das Ortofon vorziehen könnte aber auch mit dem Shure leben. Der Abstand zum AT-95E ist schon bei beiden deutlich bemerkbar, ich würde die Unterschiede mal so Formulieren. Das AT-95E ist ein Einsteigersystem der untersten Schiene, die beiden genannten Systeme sind an der Schwelle zur Mittelklasse.

MFG Günther
jentz68
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 26. Okt 2008, 21:17
Hörbert, herzlichen Dank für die ausführliche, ansprechende und plastische Beschreibung - jetzt kann ich es mir doch besser vorstellen.
Jetzt heisst es nur noch eine Entscheidung zu treffen....
Hörbert
Inventar
#7 erstellt: 26. Okt 2008, 21:55
Hallo!

Das ist natürlich eine reine Geschmacksfrage, ich besitze neben anderen Syxstemen (darunter auch einige recht hochwertige MC-Systeme) auch ein altes Shure VC-15/III auf das ich immer wieder zurückkomme da mir für ganz bestimmte Aufnahmen der Sound einfach liegt. Bei anderen Schallplatten ziehe ich z.B. das Benz-Micro ACE-L oder das Ortofon Rondo-bronze vor. Eigentlich könnte ich mit jedem dieser Systeme auch alleine recht gut Musik hören, aber dann würde mir einfach der spezifische Sound der anderen Systeme bei verschiedenen Musikrichtungen fehlen.

Wenn immer möglich höre dir zumindestens mal das VM-blue irgendwo bei einem HiFi-Händler an, die Chance das er beide da hat sind recht gering, das Shure findest du ohnehin recht selten als Vorführsystem, die Systeme VM-Serie sind zum Glück etwas häufiger vertreten.

MFG Günther
tomasio
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 01. Mrz 2011, 22:18
Der Thread ist zwar uralt, aber mein Project P-1 auch. Ich hab ihn 1996 gekauft, und jetzt mit einem neuen Tonabnehmer versehen (Sumiko Black Pearl). Auch wenn der Black Pearl weiter oben eher ignoriert wurde, finde ich ihn im Vergleich zu dem vom Werk verbauten Sumiko Oyster doch um Einiges besser im Klang. Ich hab mir extra eine '69er Decca Pressung einer Stones-Platte gekauft und die mit der CD-Version verglichen und die Platte klingt sowohl aus den Lautsprechern wie Kopfhörern organischer und irgendwie interessanter.
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