Brumm von Netztransformatoren aktiv eliminieren

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prengelmeister
Stammgast
#1 erstellt: 27. Okt 2021, 16:28
Moin,
ich lese hier im Forum immer öfter über die Probleme moderner Verstärker und AVR mit der sogenannten
"Netzverschmutzung" durch die Einspeisungen aus der Photovoltaik und hochfrequente Störungen aus den
vielen im Haushalt verteilen Schaltnetzteilen ins öffentliche Versorgungsnetz.
Die mannigfaltig angepriesenen Filterschaltungen haben gegen die Gleichspannungskomponente in den
Versorgungsnetzen keine Wirkung.
Um den Brumm der Ringkerntransformatoren aktueller hochwertiger, hochpreisiger Verstärker zu eliminieren,
braucht es m.E. eine Netzfrequenz unabhängige Spannungsversorgung mit reinem Sinus, der für den magnetischen
Fluss im Ringkern ideal ist.
Da kommen günstige "Unterbrechungsfreie Stromversorgungen" aus der EDV ins Spiel. Ich habe vor Jahren einen
astreinen Sinus an deren Steckdosen oszilloskopiert.

Eine USV ist heutzutage günstig in der Anschaffung und langlebig. Hätte ich einen dieser Problemboliden in meinen
Reihen, würde ich mir eine von der Leistung her passende USV besorgen und die Probe aufs Exempel durchführen.
anstatt mit wirkungslosen Filtern meine Zeit zu verplempern.
Ich stelle meinen Lösungsvorschlag hier zur Diskussion.

Grüße
Harty


[Beitrag von prengelmeister am 27. Okt 2021, 17:37 bearbeitet]
Verstärker123
Stammgast
#2 erstellt: 27. Okt 2021, 23:22
Bei mir genügte es einfach den Plasma TV mit Schaltnetzteil auszumachen, Standby genügte völlig, und der Ringkerntrafo in meinem Verstärker war mucksmäuschenstill.
Ingor
Inventar
#3 erstellt: 28. Okt 2021, 10:35
Das Thema wurde in diesem Thread: http://www.hifi-foru...m_id=29&thread=15168 bereits diskutiert. Da gibt es durchaus Filterschaltungen, die den Gleichstromanteil beseitigen. Sicher deutlich günstiger und kleiner als eine USV.
prengelmeister
Stammgast
#4 erstellt: 28. Okt 2021, 12:56
@ Ingor,
der Thread ist mir bekannt. Da wird darüber diskutiert, ein Problem unter Einsatz passiver Bauelemente zu lösen,
dass sich leider nur über einen geblechten Trenntrafo oder eben geräuschlos aktiv über eine USV eliminieren lässt.

Mir geht es darum zu erfahren, ob jemand aus dem Forum schon seinen "Brummer" probeweise an einer USV betrieben
hat, bzw. plant es zu testen.

Gruß
Harti
aairfccha
Stammgast
#5 erstellt: 28. Okt 2021, 13:27
Längst nicht alle USV eignen sich für den Einsatz als Netzfilter. Die einfacheren (Klasse 3, Offline) leiten den Netzstrom einfach zum Gerät durch solange das Netz vorhanden ist und schalten nur im Bedarfsfall auf den Wechselrichter um.

https://de.wikipedia...-Interaktiv,_Offline


[Beitrag von aairfccha am 28. Okt 2021, 13:31 bearbeitet]
prengelmeister
Stammgast
#6 erstellt: 28. Okt 2021, 21:41
Moin,
ich habe nach passenden USVs recherchiert und dabei festgestellt, dass diese preislich jenseits von Gut und Böse
angesiedelt sind. Schade eigentlich, denn damit entfällt eine Plug und Play Lösung für elektrotechnische Laien.

Bleibt nur noch die vage Möglichkeit über einen Nullspannungsschalter (Solid State Relais) den Gleichspannungsanteil
der Netzspannung zu unterdrücken.
Der gar nicht mal so kostenintensive Königsweg wäre der Einsatz eines "Einphasen- Zwischenkreis- Umrichters"
aus der 1,5 kW- Klasse. Der Aufbau der beiden Lösungswege beschränkt sich leider auf Elektrotechniker.

Grüße
Harty
Ingor
Inventar
#7 erstellt: 28. Okt 2021, 22:05
Ich glaube du solltest den erwähnten Thread mal bis zu Ende lesen. Ein Nullspannungsscahlter bringt mit Sicherheit nichts.
prengelmeister
Stammgast
#8 erstellt: 31. Okt 2021, 21:58
Moin,
wie heißt es so schön im Volksmund: Versuch macht Kluch.. Ich habe mit einem Nullspannugsrelais einen 500VA Ringkerntrafo
geschaltet. Das Ergebnis ergab nach der alten Elektriker Regel: "Wenn Trafos brummen sind sie glücklich" eine höhere
Brummlautstärke als im Netzbetrieb. -Ich habe den lückenden Strom durch die Primärwicklung nicht bedacht-

Wie @Ingor schon vorhersagte, sind Versuche das Brummen von Ringkerntrafos über aktive Schaltungen zu eliminieren
leider nicht zielführend. Den Test mit einem aktuellen Zwischenkreisumrichter kann ich mir daher ersparen, denn der lückende
Strom beim Einphasen- Umrichter brächte das gleiche Ergebnis.

Als Ergebnis bleibt festzuhalten, dass Entbrummen von Trafos leider nur über passive Schaltungen möglich ist.


Grüße
Harty
iFi_Audio_D/A/CH
Neuling
#9 erstellt: 06. Nov 2021, 13:18
Hallo,

es gibt kleine kostengünstige DC Blocker die den Gleichspannungsanteil aus der Wechselspannung blocken.
Sollte man auf jeden Fall mal testen.
EW_76
Stammgast
#10 erstellt: 07. Nov 2021, 01:10

iFi_Audio_D/A/CH (Beitrag #9) schrieb:
Hallo,

es gibt kleine kostengünstige DC Blocker die den Gleichspannungsanteil aus der Wechselspannung blocken.
Sollte man auf jeden Fall mal testen.


Hallo Werner

Wo findet man die, würde mich Interessieren.


Gruß Elmar
Uwe_Mettmann
Inventar
#11 erstellt: 07. Nov 2021, 03:52

prengelmeister (Beitrag #8) schrieb:
Als Ergebnis bleibt festzuhalten, dass Entbrummen von Trafos leider nur über passive Schaltungen möglich ist.


Hallo Harty,

es gibt auch die aktive Lösung, dass eine elektronische Schaltung die Gleichspannung misst und auswertet und dann z.B. bei einem positiven DC-Anteil die positive Halbwelle des AC-Sinus durch zuschalten von passenden Widerständen so belastet, dass der DC-Anteil beseitigt wird. Bei einem negativen DC-Anteil wird halt die negative Halbwelle belastet.

Ob das die richtige Lösung ist? Was aber sicher ist, dass diese Lösung sehr teuer ist.

Hier mal ein Bildchen, das zeigt, was ein DC-Anteil auf dem Stromnetz bewirkt:



Einem idealen Netzsinus wurde eine Geleichspannung von 0,5 V überlagert. Angeschlossen war ein Trenntrafo. Die gelbe Kurve zeigt die Eingangsspannung am Trafo, die violette die Ausgangsspannung und blaue die Stromaufnahme.

Man sieht, wenn der Trafokern in die Sättigung gerät, dass dann die Stromaufnahme schlagartig ansteigt. Das führt dann zum Brummen.

Wenn du dir selbst einen DC-Filter baust, ist wichtig, dass das Gehäuse aus flammhemmendem Material besteht. Also einfach ein beliebiges Kunststoffgehäuse zu nehmen, ist nicht.


Gruß

Uwe
prengelmeister
Stammgast
#12 erstellt: 07. Nov 2021, 21:27
Moin.
ich hatte in den 90er Jahren einen DIY- PA- Verstärker mit Ringkerntrafo in Betrieb, der durch Netztransienten
zum mechanischen Brumm angeregt wurde. Die normalen Netzfilter hatten damals nicht den gewünschten Effekt
gebracht. Der Verstärker ist mittlerweile ausgeschlachtet, daher habe ich z.Zt. keinen dringlichen Bedarf an der Technik.

Aktive Königswege gibt es einige, mein Ziel ist aber eine Problemlösung ala Cheap, Quick and Dirty.
Daher sind alle aktiven Schaltungsansätze wegen zu teuer und aufwändig für mich raus.

Gruß
Harty
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