Rundstrahler / viel gelesen und doch nichts verstanden

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Andreas_K.
Inventar
#1 erstellt: 27. Jun 2006, 21:39
Wie einige evtl. schon verfolgt habe, bin ich rechnt neu hier, lese viel und Frage noch mehr.

Es geht im Grunde darum, dass ich meine vorhandenen LS austauschen möchte.

Dabei habe angefangen mich mit Marken wie Wharfedale zu beschäftigen und habe mich auch über einen möglichen eigenbau informiert.

Nun bin ich bei Stöbern im web noch auf das Thema "Rundstrahler" getroffen und habe sofort angefangen mich im Forum einzulesen.

Leider hab ich, für meinen Geschack, zu viel "fachbeträge" gefunden, die mir bei meiner Frage auch nicht weiter geholfen haben, wobei die ganz einfach ist.

Rundstrahler - Was erwartet mich und welche wesentlichen Unterschiede git es zu "normalen" LS?

Ihr müsst wissen, ich hab ein 40m2 Wohnzimmer mit offene Küche. Wir haben links den HIFI - Berich, recht mittig einen Ess- und Familientisch und rechts die offen Küche.
Ich habe mich halt gefragt, ob ein Rundstrahler hier eine alternative sein kann.
Ich muss dazu sagen, dass ich es liebe, wenn ich merke das ein Instrument mal nur "einseitig" oder im wechsel kommt.

Ich bin ja mal auf Eure Antworten gespannt.
************

ach ja... nutzt mal dann einen LS oder auch zwei?


[Beitrag von Andreas_K. am 27. Jun 2006, 21:54 bearbeitet]
markusred
Inventar
#2 erstellt: 28. Jun 2006, 08:54
Hi Andreas,

Zielvorgaben sind gefragt, die Du dir vorher überlegen solltest:
1) warum willst Du deine Lautsprecher tauschen?
2) was sollen die neuen Boxen besser machen bzw. was sind deine Klangvorstellungen, die die neuen erfüllen sollen?

Bei einem Rundstrahler wird der größte Teil des in den Raum abgestrahlten Schalls erst auf Umwegen durch Reflektionen an den Hörer gelangen.

Welche Konsequenzen das hat, kannst Du dir vielleicht selbst denken. Beim Rundumstrahler spielt der Raum und seine Einrichtung eine sehr große Rolle. Je nachdem (bedämpft/unbedämpft, hallig, Fensterflächen, Teppiche, Holz-/Betondecken, Vorhänge, Raummoden/Raumresonanzen usw.) kann dann ein deutlich unterschiedlicher Klang(brei) die Folge sein. Man kann quasi nicht vorhersagen, wie ein Rundumstrahler bei dir klingen wird.

Durch das diffuse Klangbild und eine ausgedehnte Räumlichkeit eignen sich Rundumstrahler zur Hintergrundbeschallung, als Effektlautsprecher und als hintere Surroundlautsprecher.

Soll jedoch nicht der Hörraum den Klang bestimmen sondern Klangereignisse möglichst unbeeinflusst und direkt übertragen werden, sind stärker bündelnde Lautsprecher die bessere Wahl.

Du kannst ja mal einen Test machen:

lege deine (Kompakt-)Boxen auf den Rücken, so dass sie nach oben abstrahlen und nicht mehr direkt zum Hörplatz. Beschreibe mal, was Du dann hörst.
Andreas_K.
Inventar
#3 erstellt: 28. Jun 2006, 19:02
mir ging es bei der Frage auch mehr darum, mal in einfachen Worten zu erfahren, wie Rund-LS arbeiten und wo die Unterschiede zu "normalen LS" liegen.

Wie man sie zu stellen oder anzuschließen hat, ob man 1 oder zwei braucht (bitte nicht lachen).

Selbstverständlich werde ich die LS die mir so langsam ins Auge fallen alle Probehören bevor eine entscheidung fällt.

Ich bin halt nur aus das Thema getroffen und hab nicht ganz verstanden, wie die Dinger arbeiten..
Vul_Kuolun
Inventar
#4 erstellt: 01. Jul 2006, 12:09
Hallo,

versuch doch mal in deine Suche den Begriff "Dipole" einzubeziehen; die klanglichen auswirkungen sind in beiden Fällen ähnlich.

Der klangliche Hauptunterschied zu normalen "Direktstrahlern" ist, daß es Rundstrahlern/Dipolen (LS, die auch auf der Rückseite Schall abgeben) sehr leicht fällt, ein von den Boxen losgelöstes Klangbild aufzubauen.
Die faszinierende Räumlichkeit einiger, sehr teurer "Flächenstrahler" beruht zumindest z.T. auf diesem Effekt.
Der Nachteil ist, das die Schallereignisse nicht so scharf fokussiert sind; Wenn z.B. der Sänger bei guten "normalen" LS (und der richtigen Sitzposition!) genau in der Mitte steht, dehnt er sich bei Rundstrahlern/ Dipolen evtl. etwas links und recht davon aus.
Wenn Du jemand bist, der wie angenagelt im Stereodreieck sitzt, bekommst Du mit normalem LS wahrscheinlich das bessere, genauere Klangbild.
Anders siehts aus, wenn Du (wie ich) auf dem Sofa rumfläzt.
Wenn du bei normalen LS nicht wirklich im Stereodreieck sitzt (im sog. "Sweetspot") pasiert es Dir schnell daß Du keine "Bühne" mehr wahrnimmst, sondern den Lautsprecher als solchen (meist den, an dem Du näher dran sitzt).
Das passiert Dir mit Rundstrahlern/Dipolen so gut wie nicht.
Ich selbst höre im übrigen mit Dipolen.
Kannst ja mal hier kucken:

http://www.nubert-forum.de/nuforum/ftopic11605.html

Du brauchst übrigens auch bei Rundstrahlern 2 Lautsprecher.

Wg. der Aufstellung: In dem Du den Abstand zwischen LS und Wand veränderst, beeinflusst Du auch das Verhältniss zwischen Direktschall (also Schall der dich direkt vom LS aus erreicht) und Diffus-Schall (der von den Wänden zu Dir reflektiert wird). Je freier Du die LS aufstellt, umso mehr werden Sie wie normale LS klingen.

Das Beispiel vom Kollegen oben (mit der auf dem Rücken liegenden Kompaktbox) triffts übrigens nicht wirklich. Die Balance zwischen den Frequenzbereichen ist so natürlich total am Arsch, so schlecht klingen Rundstrahler / Dipole bei weitem nicht! Die tonale Balance ist wie bei normalen LS, wenn auch (wie bereits korrekt bemerkt) etwas von der Umgebung abhängig. Das ist allerdings immer ein Stück weit der Fall -es sei denn man benutzt wirklich furtztrockene LS (z.B. Studiomonitore), die die Umgebung als Einflussfaktor bewusst so weit als möglich ausschließen.


[Beitrag von Vul_Kuolun am 01. Jul 2006, 12:41 bearbeitet]
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