Widerstand in Lautsprecherleitung?

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Bluecontacter
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 24. Feb 2008, 16:57
Hallo zusammen,

ich habe einen alten Monacor sa 500 hier stehen und habe dort ein paar Pioneer Lautsprecher dran. Die Kombination hört sich schon recht gut an, aber mir kommt es vor, als ob die Boxen eine zu geringe Impedanz haben. Ich kann die Lautstärke am Regler grade mal auf 1/5 drehen und es ist schon verdammt laut. Daher meine Frage:
Kann ich einen Lastwiderstand in die LS Leitung einfügen, um die LS etwas zu drosseln? Über einen normalen Widerstand dürfte sich doch Phasenmäßig nichts tun, oder? Und wenn, dann ja in beiden Kanälen gleichermaßen. Oder habe ich da was übersehen?

Gruß Bastian
pragmatiker
Administrator
#2 erstellt: 24. Feb 2008, 17:03
Servus Bastian,

im Prinzip geht das, nur geht Dir dann der Däpfungsfaktor in den Keller, da der Lautsprecher jetzt als Verstärkerinnenwiderstand den echten Innenwiderstand der Endstufe plus den Wert des Widerstandes sieht. Sowas verändert das Klangbild - wieviel und in welche Richtung, läßt sich nicht vorhersagen. Im übrigen haben die Boxen sicherlich keine zu geringe Impedanz, sondern entweder einen sehr hohen Wirkungsgrad oder aber der Verstärker hat eine recht hohe Eingangsempfindlichkeit.

Besser wäre es, dem Verstärker durch geeignete Maßnahmen (z.B. in die Cinch-Stecker eingelötete Spannungsteiler aus Miniaturwiderständen) von Haus aus weniger Signalpegel anzubieten - dann bleibt der Dämpfungsfaktor erhalten (und die Übersteuerungssicherheit aller Stufen vor dem Lautstärkesteller steigt).

Grüße

Herbert
Bluecontacter
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 24. Feb 2008, 23:31
Hallo Herbert,

danke schon einmal für deine Antwort. Besser wäre es also auf der Eingangsseite den Pegel anzupassen. OK. Kann ich da einfach einen Widerstand einfügen, oder wie meinst du das? Als Spannungsteiler kenne ich bisher nur zwei widerstände quasi in Reihe, wobei die höhere Spannung ann außen anliegt und ich die niedrigere ann zwischen den Rs abgreife. Meinst du das?

Gruß Bastian
pragmatiker
Administrator
#4 erstellt: 25. Feb 2008, 12:40
Servus Bastian,


Bluecontacter schrieb:
Als Spannungsteiler kenne ich bisher nur zwei widerstände quasi in Reihe, wobei die höhere Spannung ann außen anliegt und ich die niedrigere ann zwischen den Rs abgreife. Meinst du das?


genau das meinte ich, z.B. so:

Innenleiter Quelle --> 10[kOhm] Widerstand #1 --> (Knotenpunkt) --> 10[kOhm] Widerstand #2 --> Masse (= Außenleiter Cinch Quelle).

Der Knotenpunkt der beiden 10[kOhm] Widerstände wird anschließend mit dem Innenleiter des Verstärkereingangs verbunden; die Außenleiter Quelle und Verstärker sind über den Schirm des Koaxkabels sowieso miteinander verbunden.

Mit diesem 10[kOhm] / 10[kOhm] Spannungsteiler erhältst Du eine Dämpfung von 6[dB], d.h. bei gleicher Stellung des Lautstärkestellers wie vorher und ansonsten identischen Bedingungen kommt nur noch 1/4 der Leistung aus dem Verstärker.

Die 10[kOhm] Widerstände sollten 1%-ige Typen sein, damit ein hinreichender Gleichlauf zwischen linkem und rechtem Kanal sichergestellt ist.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 25. Feb 2008, 12:41 bearbeitet]
Bluecontacter
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 25. Feb 2008, 17:07
Hallo nochmal,

OK, Spannungsteiler soweit klar. Die Widerstände müssen ja keine große Leistung verarbeiten, ich denke ich komme mit den "0815" Viertel Watt Rs aus, oder?

Ich denke, ich werde mir da eine kleine Platine löten und das Ganze in einem kleinen (geschirmten) Kästchen unterbringen. Oder ich baue den Spannungsteiler direkt in das Verstärkergehäuse..

Danke für deine Hilfe.

Gruß Bastian

PS:
Da fällt mir noch ein:
Wie verhält es sich mit der Dämpfung? 10k sagst du sind 6 db. Ich halbiere doch letztlich die anliegende Spannung, da ich ja identische Rs nutze. Wie verhalten sich denn ander Widerstandspaarungen? Wenn ich den 1. Widerstand vergrößere, wird mein Signal doch schwächer. Wenn ich den verkleinere, wird es wieder stärker, oder? In Bezug auf deine Erklärung von oben...
pragmatiker
Administrator
#6 erstellt: 25. Feb 2008, 18:39

Bluecontacter schrieb:
Die Widerstände müssen ja keine große Leistung verarbeiten, ich denke ich komme mit den "0815" Viertel Watt Rs aus, oder?

Das reicht als Belastbarkeit leicht - kannst ja mal mit dem alten Herrn Ohm nachrechnen: Wir nehmen mal 3[Veff]Signalpegel über der 20[kOhm] Widerstandskombination an, dann fließen da 150[µAeff] Strom (I = U/R). Und nach P = U * I sind das insgesamt 3[Veff] * 150[µAeff] = 450[µW] Leistung. Diese Leistung halbieren wir jetzt noch (da wir ja zwei gleiche Widerstände haben) und erhalten eine Leistungsbelastung von 225[µW] pro Widerstand. Mit einer Belastbarkeit von einem viertel Watt haben wir also eine tausendfache Überdimensionierung, was für die meisten Zwecke reichen sollte. Das alles gilt natürlich nur, wenn die Eingangsimpedanz des Verstärkers unendlich ist - der worst case wäre hier eine Eingangsimpedanz des Verstärkers von 0[Ohm], hierdurch würden die kompletten 3[V] am oberen Widerstand des Spannungsteilers abfallen, welcher dadurch nach obigen Gleichungen mit sagenhaften 900[µW] Leistung belastet wird (was ebenfalls noch dick im grünen Bereich ist). Dies ist, wie gesagt, der Extremfall, der absolut sinnlos ist (da der Verstärker dann nichts mehr verstärken würde) und höchstens auftritt, wenn jemand verstärkerseitig den Cinchstecker absteckt und kurzschließt.

Wie verhält es sich mit der Dämpfung? 10k sagst du sind 6 db. Ich halbiere doch letztlich die anliegende Spannung, da ich ja identische Rs nutze. Wie verhalten sich denn ander Widerstandspaarungen? Wenn ich den 1. Widerstand vergrößere, wird mein Signal doch schwächer. Wenn ich den verkleinere, wird es wieder stärker, oder? In Bezug auf deine Erklärung von oben...

Zur Dämpfungsberechnung (hier setzen wir zur Vereinfachung die Ausgangsimpedanz der Quelle auf 0[Ohm] und die Eingangsimpedanz des Verstärkers auf unendlich): Dämpfung des Spannungsteilers in [dB] = 20 * log (1 + (R_oben / R_unten)), wobei "R_oben" der Widerstandswert des Widerstandes in [kOhm] ist, der zwischen Ausgang der Quelle und Knotenpunkt hängt und "R_unten" der Widerstandswert des Widerstandes in [kOhm] ist, welcher zwischen Knotenpunkt und Masse hängt.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 25. Feb 2008, 18:41 bearbeitet]
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