Bassabsenkung mittels Kondensator

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frischi
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 26. Feb 2008, 14:33
Hallo zuammen, habe einen Center-Lautsprecher der aufgrund des Einbaus unter unserem Stubenbufett zu basslastig arbeitet.
Ich war bei "Onkel Conrad" und der Hifi-Typ hat mit einer Liste rumgewedelt, die verschiedene Kondensatoren mit ihren Frequenzgängen behandelt.

Ich hab jetzt einen bipolaren Kondensator mit 6 µF eingeschliffen, und es klingt schon anders (aber jetzt eigentlich zu wenig Bass!)
Dann hab ich von "Onkel Conrad" noch einen 6,8µF und einen 8µF bekommen.
Kann mir einer bei diesen Werten der Kondensatoren sagen, bei welchen Frequenzen ich jetzt abschneide?
Oder hat jemand gleich so eine Tabelle, wo ich die Abhängigkeit der Frequenz ersehen kann?
Danke und Gruß
frischi
richi44
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 26. Feb 2008, 16:13
Das ist immer so eine Sache...
Erstens kann man mit einem Seriekondensator (der also in Reihe mit einer der beiden Kabeladern liegt) den Bass absenken. Wie stark dies wirkt, bezw. bei welcher Frequenz hängt einmal vom Wert des Kondensators ab, aber auch von der Lautsprecherimpedanz.
Sinnvoll ist es, den Bass bei etwa 80Hz zu dämpfen. Das ergibt üblicherweise einen Kondensator von 250 Mikrofarad bei 8 Ohm Boxen und 500 Mikrofarad bei 4 Ohm Boxen.
Mit den 8 Mikrofarad landest Du bei 2500Hz oder 5000Hz, also im reinen Hochtonbereich.

Nun gibt es aber ein Problem: Wenn z.B. der Lautsprecher seine Eigenresonanz im Bereich dieser 80Hz hat, wird diese Resonanz normalerweise durch den Verstärker bedämpft (Dämpfungsfaktor des Verstärkers). Wird die Bedämpfung durch den Kondensator schwächer, kann es zumindest in diesem Resonanzbereich zu einer Überhöhung und damit zu einem dröhnenden Bass kommen. Darum würde ich parallel zum Kondensator einen Widerstand mit mindestens 10 Watt Belastbarkeit schalten.

Da die Elkos nicht in der normalen Ausführung verwendet werden können, sondern Bipolare nötig sind, hier die Bestellnummern von Visaton:
für 8 Ohm 2 Stück 5378 (100 Mikrofarad) und 1 Stück 5372 (47 Mikrofarad), zusätzlich ein Widerstand 5296, alles parallel geschaltet und die ganze Geschichte in Reihe zu einer Kabelader.
Für 4 Ohm 5 Stück 5378 und ein 5290. Billigschrott ist wirklich nicht zu empfehlen.
frischi
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 26. Feb 2008, 22:36
Danke für die umfassende Beratung.

Die Rechnungsart mit dem Kondensator und dem Widerstand kenn ich auch (z.B. Lautsprechershop.de/tools) aber das hat glaub ich mit meinem Problem nicht so viel zu tun. Ich hab jetzt mal den 8,2µF eingebaut und mittels Tonegenerator belastet. Bei dem 6µF Kondensator war bei ca. 100Hz schluß, bei dem 8,2µF kam ich ungefähr bis 80Hz!
Ich glaube, daß ich auf dem richtigen Weg bin, aber diese Tabelle hät ich gerne doch noch irgendwo mal gesehen!
Gruß und danke
frischi
richi44
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 27. Feb 2008, 10:01
Dafür reicht die Berechnung der Grenzfrequenz. Diese Formel ist bekannt und lautet:
Fg = 1 : (2 Pi mal R mal C)
Wenn Du also von einem Widerstand von 4 Ohm ausgehst und einem Kondensator von 500 Mikrofarad, so sieht die Rechnung wie folgt aus:
1 : {(6,28 mal 4 mal 500 mal 10^-6) = 12560 mal 10^6} = 1:0,01256 = 79,6
Wenn Du nun statt der 500 Mikrofarad 8 Mikrofarad einsetzt, so bekommst Du die angegebenen knapp 5 kHz.
Was Du wie mit dem Tongenerator gemessen hast, weiss ich nicht, aber sicher nichts, das im entferntesten mit einer Endstufe, einem Lautsprecher und der Grenzfrequenz zu tun hat.

Oder verstehst Du unter "schluss" eine Dämpfung von mehr als 3dB? Die Grenzfrequenz bezieht sich nunmal auf diese 3dB und von da an fällt der Pegel relativ konstant ab. Ein "schluss" gibt es nicht, sondern nur einen konstanten Abfall mit 6dB/Oktave.
markusred
Inventar
#5 erstellt: 27. Feb 2008, 10:23
Frischi,

mein Vorredner hat Recht. Besorg dir mal ein paar billige Elkos mit z.B. 33/56/100µF und experimentiere, wie sich der Klang verändert. Mit Werten unter 10µF fällt der Pegel bereits in den Mitten ab und die Box wird nur noch ganz dünn/plärrig klingen. Dir ist auch klar, dass die Trennung durch einen simplen Kondensator nicht abrupt ist, sondern dass die Lautstärke nur allmählich abgesenkt wird?
lonestarr2
Stammgast
#6 erstellt: 27. Feb 2008, 12:24
kleine Zwischenfrage:
der Center-LSP wird doch bestimmt an einem Surroundverstaerker betrieben.
Fast alle geraete dieser Art, die ich kenne, lassen doch eine anpassung an die Lautsprechergroesse zu.
Wenn man dann da fuer die Groesse des Center SMALL waehlt wird diesem dann ein Hocpassfilter (meist bei 80 - 120Hz) zugeschaltet.
waere doch genau das Richtige, oder
frischi
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 27. Feb 2008, 22:39
Der Conrad-Berater hat von 12dB/Oktave gesprochen.

ad lonestarr2
Das Signal geht bei mir in einen A/D-Wandler, dann über ein passives Potentiometer (100K log.), danach kommt ein Monoblock und dann dieser Kondensator und am Schluß der Center.
Da gibt es also keine Verstellmöglichkeit.

Gruß und Danke,

frischi
Mackie-Messer
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 27. Feb 2008, 22:58
Wieso nicht einen Trimmkondensator nehmen und sich rantesten.
Amperlite
Inventar
#9 erstellt: 28. Feb 2008, 03:46

Mackie-Messer schrieb:
Wieso nicht einen Trimmkondensator nehmen und sich rantesten.

Wie viele µF hat der größte Trimm-C, den du kennst?
richi44
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 28. Feb 2008, 09:44
Wenn der Scherzkeks von Conrad von 12dB spricht, soll er gleich noch die richtige Spule dazu geben, denn mit einem Kondensator allein wird das mit 12 dB nichts!

Bei einem Kondensator von 312 Mikrofarad und einer Spule von 10mH bekommst Du bei einer 4 Ohm Box eine Grenzfrequenz von 90Hz, für eine 8 Ohm Box und eine Grenzfrequenz von 90Hz brauchst Du eine Spule von 20mH und einen Kondensator von 156 Mikrofarad.

Das mit den 6 bis 8 Mikrofarad ist halt so, wie es der Conrad-Gehülfe versteht, nämlich nichts!

Und wenn der ganze Scherz einigermassen Sinn machen soll, dann kommt das Filter nach dem Wandler, vor dem Poti. Da kann man (am besten mit einem aktiven Klangregler oder Filter oder EQ) den Frequenzgang am besten anpassen.
Mackie-Messer
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 28. Feb 2008, 13:01

Amperlite schrieb:

Mackie-Messer schrieb:
Wieso nicht einen Trimmkondensator nehmen und sich rantesten.

Wie viele µF hat der größte Trimm-C, den du kennst?


Ich habe mich da nicht umgeschaut war nur sone Idee.
Mackie-Messer
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 28. Feb 2008, 13:11

Amperlite schrieb:

Mackie-Messer schrieb:
Wieso nicht einen Trimmkondensator nehmen und sich rantesten.

Wie viele µF hat der größte Trimm-C, den du kennst?


Ja, kannst vergessen sind fast alle nur im PF Bereich oder knapp darüber. Habe mir nie angesehen in welchen Größen es die gibt.
Amperlite
Inventar
#13 erstellt: 28. Feb 2008, 15:33

Mackie-Messer schrieb:
Ja, kannst vergessen sind fast alle nur im PF Bereich oder knapp darüber. Habe mir nie angesehen in welchen Größen es die gibt.

Brav!
frischi
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 12. Mrz 2008, 00:59
aber wenn ihr alles sagt, daß es so nicht funktioniert wie der Berater vom Onkel Conrad gesagt hat, warum klappt es denn bei mir???
Ich hab den 6,8µF drinn und er schneidet sauber zwischen ca. 80-90 Hz ab (ist ein bipolarer)

Versteh ich nicht?
Trotzdem danke für Eure Tips

frischi
richi44
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 12. Mrz 2008, 09:29
Am Besten machst Du mal eine Zeichnung, wie Du den Kondensator eingesetzt hast. Dann sehen wir weiter.
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