Schallpegel, Wärme und Unterforderung von Lautsprechern

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MasterKenobi
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 22. Mrz 2015, 15:48
Schönen Sonntag erst einmal an alle. Ich weiß gar nicht so Recht, ob dieses Thema hier richtig ist oder doch besser im allgemeinen Bereich aufgehoben ist. Falls ja, kann man es mir ja freundlich mitteilen.

Man sagt ja eigentlich immer nur, quäle deine Lautsprecher nicht so, dann hast du länger Freude mit ihnen. Oder, wenn die Lautsprecher mit ganz normalen Pegeln gefahren werden, hält sich der mechanische Verschleiß auch in Grenzen und erhöht ebenfalls die Lebensdauer.

Doch gibt es eigentlich auch den umgekehrten Weg? Meine die Frage durchaus Ernst. Kann man einen Lautsprecher auch unterfordern, ihn irgendwie auf Dauer schädigen, wenn man mit ihm immer nur sehr leise hört oder hören muss?? Ich spreche dabei durchaus auch von Pegeln, die noch unterhalb der Zimmerlautstärke liegen.
Ich frage deshalb, weil ich überall immer nur zu lesen bekomme, daß ein Lautsprecher die meiste Leistung die man ihm gibt, in Wärme umwandelt anstatt diese Leistung in Schall abzugeben.
Und das ganze würde man im Grunde ja noch fördern, wenn man immer nur sehr leise hört. Denn bei solchen Minipegeln wird ja kaum noch Schall produziert, sondern fast nur noch Wärme, oder irre ich mich da? Falls ich mich nicht irre, ja dann würde ich gerne wissen von euch, ob eine sogenannte Unterforderung den Lautsprecher irgendwie schädigen kann, genauer gesagt, ob die Wärme auf Dauer schädlich sein kann, die bei solch kleinen Pegeln hauptsächlich nur noch produziert wird.


und nochmal eine ganz andere Frage. Hören hier, wie ich auch oft lesen musste, wirklich so viele mit teilweise über 90db oder sogar 100db ihre Musik zu Hause?

Wenn ja, wie geht das? Ich kommte zb aus einem Bereich, in dem man Gehörschutz tragen muss. Und dieser ist bei solchen Geräten schon Pflicht, die, die 75 db erreichen können. Und 75 db soll ungefair vergleichbar mit lautem Straßenlärm sein. Das habe ich aber nur gelesen.


[Beitrag von MasterKenobi am 22. Mrz 2015, 15:58 bearbeitet]
Janus525
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 22. Mrz 2015, 16:06
Nun, ich kenne viele Lautsprecher die geschädigt oder gar zerstört wurden durch zu hohe Pegel, zu kleine Endstufen die durch extreme Verzerrungen die Hochtöner zerstört haben, zu heftige Tieftonimpulse, durch welche die Schwingspule aufgeschlagen ist und verformt wurde. Auch leiden Schaumstoffsicken irgendwann unter Zerfallserscheinungen und zerbröseln geradezu. In einigen Hochtönern verflüchtigt sich mit den Jahren das Ferrofluid im Spalt. Elkos in der Frequenzweiche altern mit der Zeit usw.

Aber dass Lautsprecher alleine dadurch Schaden nehmen, dass sie immer nur leise gespielt werden, habe ich noch nichts gehört. Und selbst wenn hier eine Gefahr bestünde, könnte man dem ja leicht vorbeugen, indem man ab und zu auch einmal lauter spielt. Unterforderung von Lautsprechern die zu Schäden führt...? Gibt es mMn nicht.


Was die Abhörlautstärke anbelangt: Es hängt sehr von den unterschiedlichen Hörbedingungen ab. Lautstärke (objektiv) und Lautheit (subjektiv) sind zwei ganz unterschiedliche Dinge. In einem kleineren Hörraum, mit kleinen Lautsprechern die angestrengt wirken und auf kürzere Distanz, werden am Hörplatz im Mittel gemessene 85dB bereits als laut empfunden. In einem großen Hörraum, mit großen Hornkonstruktionen und auf größere Distanz, wirken selbst Pegel von 100dB und darüber am Hörplatz nicht besonders laut. Wie laut es tatsächlich ist bemerkt man erst, wenn man dem Nebenmann etwas sagen möchte und das nicht mehr möglich ist, obwohl die Musik noch sehr angenehm klingt und keinsfalls als zu laut empfunden wird.

Viele Grüße: Janus...


[Beitrag von Janus525 am 22. Mrz 2015, 16:16 bearbeitet]
ATC
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 22. Mrz 2015, 16:50
Gibt es nicht, wenn weniger Leistung zugeführt wird gibt es auch nicht MEHR Wärmeentwicklung,
das wäre gegen die Naturgesetze.
Marc-Andre
Inventar
#4 erstellt: 22. Mrz 2015, 17:05

meridianfan01 (Beitrag #3) schrieb:
Gibt es nicht, wenn weniger Leistung zugeführt wird gibt es auch nicht MEHR Wärmeentwicklung,
das wäre gegen die Naturgesetze.


Ich denke es geht dem TE darum ob der Wirkungsgrad bei niedrigen Lautstärker niedriger ist...nein das ist er nicht

Grundsätzlich ist es so dass, je mehr Energie du dem Lautsprecher zuführst desto höher ist auch die Wärmeentwicklung.

Das Verhältnis von zugeführter Enegie zu Verlusten in Form von Reibung und Wärme bleibt in seiner Tendenz gleich.

Streiten könnte man sich allenfalls darüber dass sich die Aufhängung der Lautsprecher durch mangelnde Bewegung ein wenig versteift. Für den TE aber wohl ohne Bedeutung.

Gruß

Marc
thewas
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 22. Mrz 2015, 19:30
Marc-Andre hat es auf den Punkt gebracht, da die thermische Abgabe eines Chassis nicht ähnlich hoch mit der Eingangsleistung steigt, gibt es thermische Probleme nur mit zu viel Leistung, also keine Sorge beim leise hören. Nichtlinearitäten von Elastomeren sind teilweise reversibel, das heißt dass man jeden Tag diese Bauteile immer wieder partiell "einspielt".
Schöne Grüße,
Theo


[Beitrag von thewas am 22. Mrz 2015, 21:12 bearbeitet]
ehemals_Mwf
Inventar
#6 erstellt: 22. Mrz 2015, 21:02
Hi,

passend z. Thema "Unterforderung":

(bipolare) Elkos auf den Frequenzweichen brauchen gelegentlich richtig hohe Pegel -- für einige Minuten -- um sich zu regenerieren (*).
Speziell bei Elkos mit glatter Folie (die größeren, teureren...) habe ich nach 10 /20 Jahren Ruhe /nur leise gespielt diesen Effekt deutlich feststellen können.

Gruss,
Michael


---------------------------------------------
(*) "Unterforderung" im Home-Audiobetrieb nennt sich bei Elektrolytkondensatoren "Spannungslose Lagerung" .
Die Folgen können durch sog. "Nach-Formieren" weitgehend rückgängig gemacht werden,
im AC-Fall am einfachsten durch normalen Betrieb mit ordentlich Pegel, aber nicht zu lange...
(für PA-Einsatz mit dauerhaft hohen Pegeln sind Elkos auf LS-Weichen zu recht nicht angesagt bzw. müssen kräftig überdimensioniert werden...)

Obwohl es sich -- wie fast immer -- um gepolte Elkos handelt, gibts hier ein wenig Hintergrund-Info:
http://www.elektronikpraxis.vogel.de/passive/articles/111770/
Marc-Andre
Inventar
#7 erstellt: 22. Mrz 2015, 21:26

Mwf (Beitrag #6) schrieb:
gelegentlich richtig hohe Pegel


Hi,

ging das nicht irgendwie mit Nennspannung, Widerstand und mindestens 60 Minuten?

Gruß

Marc
ehemals_Mwf
Inventar
#8 erstellt: 22. Mrz 2015, 21:32

Marc-Andre (Beitrag #7) schrieb:
...ging das nicht irgendwie mit Nennspannung, Widerstand und mindestens 60 Minuten?...

Ja,
aber wem -- Laien -- willst du das vorschlagen ?

... mal "durchpusten" ist besser als nix,
und die Widerstände sind in der Schaltung schon drin.


[Beitrag von ehemals_Mwf am 22. Mrz 2015, 21:36 bearbeitet]
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