Klangcharakteristik eines LS und DSP

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Big_Jeff
Stammgast
#1 erstellt: 12. Dez 2019, 14:55
Mich würde mal interessieren, inwieweit man einen Lautsprecher durch digitale Raumkorrektur verändern kann.
Mal ganz platt gefragt, kann ich aus einem Studiomonitor, sagen wir mal einer Neumann 420, eine BW aus der 800 Serien machen?

Oder sie zumindest ähnlich klingen lassen?

Gleiches Gehäusevolumen und Membranfläche und gleiches Konstruktionsprinzip, CB, TML usw., und natürlich potente Software wie Acourate oder Trinnov vorausgesetzt.
Hüb'
Moderator
#2 erstellt: 12. Dez 2019, 15:26
Vermutlich kann man den Klang ein Stück weit annähern, zumindest als Frequenzgang-Summe an einem definierten Hörplatz.
Exakt nachbilden kann man ihn via DSP nicht. Grund ist das unterschiedliche Abstrahlverhalten. Man müsste den Frequenzgang unter verschiedenen Winkeln korrigieren können, was eben nicht möglich ist.
thewas
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 12. Dez 2019, 15:34
Genau so ist es, auch wenn man sie auf den identischen Freifeldfrequenzgang oder identischen Hörplatzfrequentzgang entzerrt, klingen sie deutlich unterschiedlich weil das Abstrahllverhalten unterschiedlich ist und somit der anteilige direkte und reflektierte Schall. Nur im Freifeld würden sie quasi identisch klingen.
Big_Jeff
Stammgast
#4 erstellt: 12. Dez 2019, 16:46
Leuchtet mir ein. Wovon hängt das Abstrahlverhalten ab?
Peas
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 12. Dez 2019, 16:51
Ein Raumkorrektorsystem wie Acourate und vor allem Trinnov hilft Dir da nicht weiter.

Bei bestehender Schallwandgeometrie kannst Du das Abstrahlverhalten und einige andere Dinge beeinflussen, indem Du die Trennfrequenzen variierst.
Hüb'
Moderator
#6 erstellt: 12. Dez 2019, 16:56

Big_Jeff (Beitrag #4) schrieb:
Wovon hängt das Abstrahlverhalten ab?


Peas (Beitrag #5) schrieb:
Bei bestehender Schallwandgeometrie kannst Du das Abstrahlverhalten und einige andere Dinge beeinflussen, indem Du die Trennfrequenzen variierst.

(Etwas) Konkreter geantwortet: Gehäusegröße/-form und Trennfrequenzen der Treiber.

Weiterhin hängt es davon, wie unterschiedlich LS in einem Raum klingen, wie das Verhältnis Direkt- zu Diffusschall in diesem Raum am Hörplatz ist.
Tendenz: stark bedämpfte Räume dürften weniger anffällig für Klangunterschiede aufgrund unterschiedlichen Abstrahlverhaltens sein.

Auch wird man ähnlich (stark) bündelnde LS besser mit Hilfe von DSP klanglich angleichen/ homogenisieren können.


[Beitrag von Hüb' am 12. Dez 2019, 17:09 bearbeitet]
Peas
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 12. Dez 2019, 17:11
So wie ich das verstanden habe, will er einen bestehenden Lautsprecher "umsounden".

Dann ist das Gehäuse gegeben.

Wenn nicht, dann käme noch einiges hinzu: Treiberpositionen, Schallführungen etc.
Hüb'
Moderator
#8 erstellt: 12. Dez 2019, 17:14

Peas (Beitrag #7) schrieb:
So wie ich das verstanden habe, will er einen bestehenden Lautsprecher "umsounden".

Ja, wobei ich die Frage nach "wovon es abhängt" jetzt als allgemein und theoretisch verstanden habe.

Peas (Beitrag #7) schrieb:
Treiberpositionen, Schallführungen etc.

Jupp. Hätte ich jetzt unter "Gehäuseform" subsumiert.


[Beitrag von Hüb' am 12. Dez 2019, 17:21 bearbeitet]
Big_Jeff
Stammgast
#9 erstellt: 13. Dez 2019, 01:24

Peas (Beitrag #7) schrieb:
So wie ich das verstanden habe, will er einen bestehenden Lautsprecher "umsounden".



Nein, nein. Meine Frage wurde ausgelöst durch eine DSP-Spielerei, deren Ergebnis mich so überrascht hat, dass ich mich gefragt habe, wie weit man das Sounding so treiben kann.

Als tendenzieller Neutralhörer war ich allerdings etwas erschrocken, wie gut mir das gefallen hat.


[Beitrag von Big_Jeff am 13. Dez 2019, 01:34 bearbeitet]
thewas
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 13. Dez 2019, 08:30
Könntest du mehr zu dieser DSP-Spielerei sagen?
W1nter
Stammgast
#11 erstellt: 29. Dez 2019, 01:16
da geht unglaublich viel, je nachdem wie potent, bzw, diffizil der DSP und die software ist und wieviel Bock man hat stundenlang an den knöpfle zu drehen

Mich hats persönlich auch erschrocken wie ich nach dem einbau des DSPs aus einer zunächst klanglich bescheidenen Endstufe (wo woher ne geile drin war, OHNE dsp) mit dem dsp schlussendlich auch wieder geilen sound hatte, und das besser als vorher.

Zum Thema umsoundung. Geht meiner bescheidenen Erfahrung nach nicht. Hab 2 grundverschiedene TMTs versucht mit dem DSP anzugleichen. Erfolglos, schlussendlich blieb dann der subjektiv klanglich schönere drinne. Aber ich stehe auch erst am Anfang der DSP Spielereien. Im kommenden Frühjahr werde ich mich dem auch wieder intensiver widmen, und dann ist der HT dran
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