Klangeinbußen bei Reihenschaltung ?

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tommyknocker
Inventar
#1 erstellt: 18. Jul 2005, 23:38
Hi,
hab zwar schon gesucht, hab hier aber nichts definitives dazu gefunden. Und deswegen die Frage:

Was für Klangeinbußen und in welchem Umfang hat man zu erwarten, wenn man an jedem Kanal 2 Boxen in Reihe schaltet ?
Natürlich abgesehen von der Ortbarkeit, das leuchtet mir auch ein. Es handelt sich um 2 paar gleiche Kompaktboxen !

Vielen Dank im voraus ! Tommy
endie
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 19. Jul 2005, 02:35
Als relativ neu und unerfahren aber gelernter Energieelektroniker
kann ich nur warnen; da zwei Widerstände in Reihe ADDIERT werden, könnte es vermutlich zu clipping ( )kommen. Welche Leistungen/Belastbarkeiten (und Widerstände) haben denn Verstärker und Boxen?

Meine Boxen brauchen mindestens >30 Watt, bei Reihenschaltung wären das >60!
Vermute, dass Du leichte Klangeinbußen haben würdest und
die Lautstärke wäre ja auch viel geringer. Auch könnte der Verstärker kaputtgehen, kann das sein?
mfg

______________
Heco Vitas 600


[Beitrag von endie am 19. Jul 2005, 05:11 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 19. Jul 2005, 09:32

endie schrieb:
Als relativ neu und unerfahren aber gelernter Energieelektroniker
kann ich nur warnen; da zwei Widerstände in Reihe ADDIERT werden, könnte es vermutlich zu clipping ( )kommen. Welche Leistungen/Belastbarkeiten (und Widerstände) haben denn Verstärker und Boxen?

Meine Boxen brauchen mindestens >30 Watt, bei Reihenschaltung wären das >60!
Vermute, dass Du leichte Klangeinbußen haben würdest und
die Lautstärke wäre ja auch viel geringer. Auch könnte der Verstärker kaputtgehen, kann das sein?
mfg

______________
Heco Vitas 600


Lautsprecher in Reihe schalten ist weder für die Boxen noch den Verstärker ein Problem, denn durch den höheren Widerstand fliesst jetzt weniger Strom und die Leistung und damit die Lautstärke nimmt ab.

Generell ist es aber so, dass dort, wo ein Lautsprecher eine höhere Impedanz hat, also bei der Grundresonanz, an ihm mehr Spannung abfällt und dieser daher bei der Frequenz lauter wird. Dies spielt aber nur dann eine Rolle, wenn unterschiedliche Lautsprecher in Reihe geschaltet werden, welche unterschiedliche Impedanzkurven aufweisen. In Deinem Fall passiert hier mal nichts negatives, weil bei gleichen Boxen die Impedanzkurven doch sehr genau überein stimmen.
Was sich verändern kann, ist die Dämpfung der Tieftöner. Wenn man den Verstärker einschaltet ohne Ton und nun den einen Tieftöner von hand etwas bewegt, so geht das recht leicht und der zweite Tieftöner macht die gleiche Bewegung, nur jeweils genau umgekehrt. Wäre nur ein Lautsprecher angeschlossen, liesse sich die Membran nicht so leicht bewegen. Daraus folgt, dass die Bedämpfung schlechter wird. Wie weit sich das klanglich auswirkt, bleibt die Frage, denn wenn die Boxen dicht zusammenstehen, löscht sich die unkontrollierte Bewegung (einer rein, der andere raus) akustisch aus.
Versuchs, dann bist Du schlauer.
tommyknocker
Inventar
#4 erstellt: 19. Jul 2005, 16:44
Jo, merci schonmal.
Aufgebaut isses schon - ich persönlich find´s recht nett, wenn man zentral beschallt wird, hab aber die Reihenschaltung mit Kompaktboxen nur aus Platzgründen gemacht.

Die Boxen sind ausserdem Denon sc-f88 mit je 4 Ohm Nennimpendanz und der Verstärker ein Denon Pma-1080r mit über 100w an 8 Ohm - von der Leistung her ist das kein Problem.
Tommy
Amperlite
Inventar
#5 erstellt: 30. Jul 2005, 21:08

endie schrieb:
Als relativ neu und unerfahren aber gelernter Energieelektroniker
kann ich nur warnen; da zwei Widerstände in Reihe ADDIERT werden, könnte es vermutlich zu clipping ( )kommen. Welche Leistungen/Belastbarkeiten (und Widerstände) haben denn Verstärker und Boxen?

Meine Boxen brauchen mindestens >30 Watt, bei Reihenschaltung wären das >60!
Vermute, dass Du leichte Klangeinbußen haben würdest und
die Lautstärke wäre ja auch viel geringer. Auch könnte der Verstärker kaputtgehen, kann das sein?



Setzen, Sechs. Zurück ins erste Lehrjahr!

Eine Reihenschaltung GLEICHER Lautsprecher ist unproblematisch (da sich die Impedanz addiert und somit bei gleicher Spannung weniger Strom fließt), bei unterschiedlichen sollte man es bleiben (vgl. Impedanzverlauf) lassen.
Klangwolke
Stammgast
#6 erstellt: 30. Jul 2005, 21:32
Also, bei gleicher Spannung fliesst weniger Strom, das bedeutet weniger Leistung und auch weniger Lautstärke. Wenn Du die gleiche Lautsärke, d.h. gleich viel Leistung, haben willst, nützt nur ein Dreh nach rechts am Lautstärkeregler (der Name passt nicht...), was die Ausgangsspannung erhöht.

Das bedeutet, dass die Gefahr des Clippens höher ist, weil die Ausgangsspannung generell höher ist und man eher den Anschlag erreicht, falls der Verstärker etwas knapp ausgelegt ist.

Amperlite und endie, Plätze tauschen.

Gruss Jürg
lens2310
Inventar
#7 erstellt: 30. Jul 2005, 21:44
Allgemein kann der Klang nur schlechter werden.
Die "andere Box" sieht immer nur den hohen Innenwiderstand des Verstärkers und der Lautsprecherbox die jetzt in Reihe zu ihr liegt. Von Bedämpfung seitens des Endverstärkers kann keine Rede mehr sein. Also arbeitet sie unter schlechten Bedingungen. Mit der anderen Halbwelle des Signals siehts genauso aus. Wie schon oben gesagt ändern sich auch die Parameter der gesamten Kombination, so das es zu Schalldrucküberhöhungen bei bestimmten Frequenzen kommen kann. Reihenschaltung von Lautsprechern (Boxen) wird allgemein nicht empfohlen, es sei denn die Weichen sind darauf abgestimmt.
tommyknocker
Inventar
#8 erstellt: 31. Jul 2005, 03:28
Hmm, ist mir jetzt nicht so wirklich klar, warum die Dämpfung weggehen soll und was das mit der Halbwelle bedeutet ( hab da keine tiefgründige Ahnung von ).

Gibs da eigentlich nen Unterschied zu z.B. ner grossen Standbox mit mehreren gleichen Chassis ? Sind die dort über die Weiche parallel geschaltet ?
MHbach72
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 14. Jan 2022, 22:06
Ich hab eine Magnat 502 und eine MB Quart in Reihe geschaltet und ich finde es klingt besser, als an zwei Verstärkern. Schlussendlich muss der Klang gefallen.
Böötman
Inventar
#10 erstellt: 14. Jan 2022, 22:18
Wow, ich glaube Du liegst ganz weit vorn im Rennen um die goldene Schaufel. Der Threat ist über 16 Jahre alt und wurde trotzdem ausgegraben. Respekt!
Rabia_sorda
Inventar
#11 erstellt: 14. Jan 2022, 23:29

Der Threat ist über 16 Jahre alt und wurde trotzdem ausgegraben. Respekt!


Macht ja nix, denn der Thread ist ja nu ma nich geschlossen.


Schlussendlich muss der Klang gefallen.


Aber dennoch auch meinen Respekt an deine "Hörgewohnheiten"
ehemals_Mwf
Inventar
#12 erstellt: 15. Jan 2022, 21:54
Hi,
MHbach72 (Beitrag #9) schrieb:
Ich hab eine Magnat 502 und eine MB Quart in Reihe geschaltet und ich finde es klingt besser, als an zwei Verstärkern. Schlussendlich muss der Klang gefallen.

Ja, auch ich kann solche Fälle bestätigen.

Bei zivilen Hörpegeln kann die Reihenschaltung von unterschiedlichen Lautsprechern
-- entgegen aller Theorie, sowohl der zur Reihenschaltung, als auch der zur Multi-Stereo-Wiedergabe allgemein --
ganz erstaunliche Resultate bringen (rein gehörmäßig, blos nicht messen ..., einfach so).
Das ist was für Experimentierfreudige

Die Einwände gegen Reihenschaltung(*) unterschiedlicher LS hatten wir schon öfter als Thema, z.B.:
http://www.hifi-forum.de/viewthread-30-38295.html


Gruss,
Michael


---------------------------
(*) = gegenseitige Beeinflussung auf Kosten des Maximalpegels, keiner der LS spielt so wie er eigentlich soll (Klangmix mit Tendenz zum Chaos) ...
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