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Umfrage
Aufnahmequalität: Wie häufig kommt es vor, dass...
1. Sehr häufig (1 von 2 CDs) (7.9 %, 6 Stimmen)
2. Häufig (1 von 5 CDs) (30.3 %, 23 Stimmen)
3. Nicht so häufig (1 von 10 CDs) (32.9 %, 25 Stimmen)
4. Eher selten (1 von 20 CDs) (17.1 %, 13 Stimmen)
5. Selten (1 von 50 CDs) (6.6 %, 5 Stimmen)
6. Fast Nie (1 von 100 Cds) (5.3 %, 4 Stimmen)
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Aufnahmequalität: Wie häufig kommt es vor, dass...

+A -A
Autor
Beitrag
Hüb'
Moderator
#1 erstellt: 27. Aug 2009, 09:09
...euch die Aufnahmequalität eines Tonträgers die Musik verleidet?

"Inspiriert" wurde ich durch diese 3 gestern gehörten CDs.



Heller, leicht harscher und flacher Klang. Kann jemand ein Remastering empfehlen?



Wärmer und räumlicher, aber immer noch alles Andere als gut klingend.



Daraus: Sinfonie Nr. 3
Auch hier ein zu helles, leicht enges Klangbild.

In den konkreten Fällen liegt es nicht an den Schallwandlern. Ich habe auch andere, bessere Aufnahmen gehört (sowohl mit LS, als auch mit diversen KH; siehe ggf. im Profil).

Bin gespannt auf eure Antworten!

Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 27. Aug 2009, 09:10 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#2 erstellt: 27. Aug 2009, 09:18
Natürlich interessieren mich eure Meinungen zu dem Thema über die reine Abstimmung hinaus.

Grüße
Frank
ThaDamien
Inventar
#3 erstellt: 27. Aug 2009, 09:22
Ich habe mal für 1 von 10 gestimmt.

Was mir z.B. auffällt als "junger Spund".

Nervt mich bei einigen RnB und Hip-Hop Aufnahmen das anscheinend mit voller Absicht, ein "dreckiger" matschiger Bass eingebunden wird um ein "Ghetto-Image" zu schaffen.

Habe ebenso auch mit Kopfhörern getestet, ist nun also keine Raummode. Ebenso an anderen Anlagen.

Beispiele:
John Legend - Stereo (Anfang)
Alicia Keys - No One
Alicia Keys - Lesson learned (hier jedoch ein "Piepsen" bei 2:13)
Nas - Street Dreams
Christina Aguilera - Makes me wanna Pray ( Schallplattern knistern, ansich garnicht schlecht ist aber so extrem periodisch dass es sich sowas von künstlich anhört und zieht sich übers ganze Lied durch so dass es nervt. Zum Glück ist die Live-Aufnahme besser)

Was mir ebenso auffällt bei Rock z.B. Fury in the Slaughterhouse (hört meine Freundin) sind komplexe Passagen meist recht gut aufgenommen. Kenne mich nun mit Rock nicht so gut aus, aber es gibt da sowas wie ein "Rascheln" das wird da recht detalliert wieder gegeben.

Jedoch bei einigen POP-Aufnahmen z.B. bei Kelly Clarkson verkommt dies zu einer einzigen Matsche und details sind quasy nicht mehr zu hören.

Was mir da häufig aufällt ist dass es sich meist um einzelne Tracks handelt. Als ob das der letzte Track war der endlich fertig werden musste und man sich keine Mühe mehr gegeben hat.


Eindeutig zu helle Aufnahme (vielleicht auch in Kombination mit meinen Lautsprechern)
Duffy - Rockferry
Roger66
Stammgast
#4 erstellt: 27. Aug 2009, 09:36
Leider viel zu oft ...

Je besser die LS, desto mehr fällt einem das ins Ohr. Man sollte einfach noch ein paar einfache Magnats als 2. LS-Paar einplanen, auf denen klingt der Ausschuss der Tonstudios immer gleich . Auf den Magnats meiner Freundin kann man sowas komischerweise immer noch gut hören. Liegt wohl an deren interner Loudnesskurve.


ThaDamien schrieb:
Christina Aguilera - Makes me wanna Pray ( Schallplattern knistern, ansich garnicht schlecht ist aber so extrem periodisch dass es sich sowas von künstlich anhört und zieht sich übers ganze Lied durch so dass es nervt.


Das Knistern scheint extrem in Mode zu sein. Das geht mir extremst auf den Sender. Als in den 80ern die CD aufkam, habe ich u.a. wegen diesem "akustischen Lagerfeuer" meinen Analogkram (Dual CS 506-1) in Pause geschickt und beim letzten Umzug 2007 dann endgültig im Sperrmüll entsorgt. Aber es gibt scheinbar kein Entrinnen, da wird munter künstliches Knistern und oft auch Rauschen reingemischt. Ich weiß nicht, was der Sch... ständig soll. Toll ist jedenfalls was anderes.


[Beitrag von Roger66 am 27. Aug 2009, 09:43 bearbeitet]
ThaDamien
Inventar
#5 erstellt: 27. Aug 2009, 09:46
Ist zwar OT, aber ich hoffe der MOD lässt es mir mal so durch gehen.
@Roger:

Ich weiss ja nicht wieviele aktuelle "Magnat-LS" du schon gehört hast und welche deine Freundin hat.

Aber so ein pauschales Urteil, mhhm naja wie soll ich sagen outet dich eher als "unerfahren" als jemanden mit objektivem fundierten Urteil.

Eine Quantum 1000er spielt sicherlich ohne Probleme in einer Liga mit deinen Ergos.
Wenn man sich mal die Frequenzgänge der 700/900/1000er anschaut sind das parade Beispiele für einen neutralen Frequenzgang bezogen auf die Preisklasse.
Ausnahmen sind hier lediglich meist die Modelle der unteren Preisklassen mit 2 TTs bzw. deren Basshuckel nicht durch eine Frequenzweiche glatt gebügelt wird.
Haichen
Inventar
#6 erstellt: 27. Aug 2009, 09:49
Es soll ja Leute geben, die nur noch auf der Suche nach den bestmöglichen Aufnahmen sind.

Aus meiner Sicht sind viele der wirklich guten Aufnahmen im Jazz und Klassikbereich zu finden.

Leider bin ich ein Banause und höre viel lieber

Singer/Songwriter
Rock/Pop
Folk, Folk/Pop, Folk/Rock
Indipendent
etc.

Da sich in meiner Sammlung auch einige klanglich hochwertige Tonträger (fim, Stockfisch, etc) finden und meine kleine Stereokette die klanglichen Unterschiede aufzuzeigen weiss, "erwische" ich leider immer wieder mal klangliche Nieten bei Neuerwerbugen.

Im Bereich der Pop und Rock Musik sind IMHO teilweise ganz schön miese Klang - Gurcken dabei.

Ein bischen schaue ich auch auf die Labels.
Z.B. Rough Trade.

1/4 der von mir gekauften Tonträger würde ich als klanglich durchschnittlich bis schlecht einstufen.

Selten kaufe ich mehr als 10 Silberlinge im Jahr.
cr
Inventar
#7 erstellt: 27. Aug 2009, 09:51
Falls die 3. Bruckner digital aufgenommen wurde: Ich habe seinerzeit bei Erscheinen die CD wegen Übersteuerungen im Finale zurückgegeben. Ev. wurde sie ja inzw. neu abgemischt.

Extrem stören mich immer Übersteuerungen, die gerade bei Pop inzwischen an der Tagesordnung sind.
Hüb'
Moderator
#8 erstellt: 27. Aug 2009, 09:52

cr schrieb:
Falls die 3. Bruckner digital aufgenommen wurde: Ich habe seinerzeit bei Erscheinen die CD wegen Übersteuerungen im Finale zurückgegeben. Ev. wurde sie ja inzw. neu abgemischt.

MW handelt es sich durchgängig um frühe Digitalaufnahmen. Das Finale werden ich mir noch einmal anhören. Der Schluss lief gestern eher nebenbei, so dass ich auf die Musik nicht mehr konzentriert geachtet habe.

Grüße
Frank
ThaDamien
Inventar
#9 erstellt: 27. Aug 2009, 10:01

Haichen schrieb:


Im Bereich der Pop und Rock Musik sind IMHO teilweise ganz schön miese Klang - Gurcken dabei.



Allerdings, fiese Sache. Da ärgert man sich doch des öfteren.
Peter_J.
Stammgast
#10 erstellt: 27. Aug 2009, 10:04
Hallo,
sehr oft kommt bei mir Unzufriedenheit nicht auf. Ich höre nur Klassik und Jazz, es könnte sein, dass hier die Firmen mehr auf die Qualität einer Aufnahme achten als im Pop-Bereich. Allerdings schaue ich beim Kauf auch auf das Label; z.B. kann man Jazzaufnahmen von ECM unbesehen kaufen, da hier die Aufnahmequalität imho sehr gut ist.
Grüße
Peter J.
Roger66
Stammgast
#11 erstellt: 27. Aug 2009, 10:07

cr schrieb:
Extrem stören mich immer Übersteuerungen, die gerade bei Pop inzwischen an der Tagesordnung sind.


Dito bei mir.

Auch auffällig sind manchmal Überbetonungen im Präsenzbereich, wie z.B. bei Madonnas "American Life". Oder umgekehrt, eher muffig wie z.B. die ersten Tracks bei Metallica "Master of Puppets".



ThaDamien schrieb:
Ist zwar OT, aber ich hoffe der MOD lässt es mir mal so durch gehen.
@Roger:

Ich weiss ja nicht wieviele aktuelle "Magnat-LS" du schon gehört hast und welche deine Freundin hat.


Das sind sehr einfache, mind. 20 Jahre alte 3Wege-Regalboxen. Wenn Du Magnat-Fan bist (wollte keinem auf die Füße treten), tausche den Namen meinetwegen gegen einen beliebigen anderen aus. Oder lasse für Dich nur das "einfach" stehen, das trifft es im Endeffekt vielleicht noch besser . Mir fiel der Effekt eben an diesen auf, deswegen die Schilderung.


[Beitrag von Roger66 am 27. Aug 2009, 10:11 bearbeitet]
ThaDamien
Inventar
#12 erstellt: 27. Aug 2009, 10:27
@Roger:
Okay ;-).
Noch kleines OT :

Ich bin kein direkter "Magnat"-Fan, es gibt dutzende alternativen zu Magnat.

Kam auch eher durch Zufall zu Magnat, eigentlich wollte ich die Canton GLE 407 hören (im Media Markt), es war aber die Quantum 505. Die hat mir aber recht gut gefallen, also zuhause recherchiert und nen Händler ausfindig gemacht der "beides" führt. Und dann Quantum 500/ Heco Victa /Canton GLE Probegehört, letzentlich fiel ich nur auf die Quantum (507 ja etwas loudnessartig ;-)) weil ich in meinem Hörraum ohne Subwoofer leben muss. Und die Quantum im Bassbereich doch etwas potenter ist. "Oberhalb" nehmen sich die beiden nicht viel.


Jedoch fällt auf, das immer viele an das MediaMarkt Image denken, das ist nur noch zum Teil richtig.

Und dadurch entgeht Ihnen unter anderem etwas, was Ihnen unter Umständen zusagen könnte.

Zur "Versöhnung" geb ich nochn Bier aus:

Zum "knistern": Es kann ja manchmal wirklich garnicht soo schlecht wirken. Im Intro eines Songs ist es noch zu verkraften aber wenn es sich durch einen ganzen Song zieht nervts einfach.

So langsam drifte ich mit "steigendem" alter auch von der "POP-RAP-RNB" Schiene ab, weil mir die Qualität auffen Zeiger geht.
Mal wieder typisches Beispiel gerade erst gehört.

Joss Stone:
1.The Soul Sessions --> ordentliche Qualy
2.Mind Body and Soul --> Bis auf 2 Songs akzeptabel.
3.Introducing --> künstliches knistern, erster Bass in einem Lied übersteuert und solche Nervigen Sachen.
ThaDamien
Inventar
#13 erstellt: 27. Aug 2009, 10:37
Sorry für den Doppelpost:
Aber bitte mal das Bild anschauen und auf den grünen Rahmen achten.



Hüb'
Moderator
#14 erstellt: 27. Aug 2009, 10:40
Ja, und?
Eine Reminiszenz an die Vermarktung/Covergestaltung früher Schallplatten.


[Beitrag von Hüb' am 27. Aug 2009, 10:41 bearbeitet]
ThaDamien
Inventar
#15 erstellt: 27. Aug 2009, 10:47
Naja gehört in eine "High-Fidelity" Aufnahme periodisches knistern das einfach "schlecht gemacht" ist ?.
Hüb'
Moderator
#16 erstellt: 27. Aug 2009, 10:51

ThaDamien schrieb:
Naja gehört in eine "High-Fidelity" Aufnahme periodisches knistern das einfach "schlecht gemacht" ist ?.

Gehört vielleicht zum aufnahmeästhetischen Konzept? Evtl. wollte man künstlichen LP-Klang erzeugen?
ThaDamien
Inventar
#17 erstellt: 27. Aug 2009, 10:57
Mit großer Sicherheit wollte man dies, jedoch ist das leider nicht so ganz gelungen.

Es hört sich einfach nicht "gut genug an", eher wie nen Versuch der missglückt ist und dann vergessen wurde raus zunehmen.

Beim Intro ist es auch durch aus gut gelungen, die Einführung in den "Retro-Stil" inkl. knistern und "alter Stimmen" ist wirklich echt klasse. Aber dann wirds eher mieß beim zweiten Song und die Stimmung die im Intro aufgebaut wird, fällt in sich zusammen.

Der Rest der Platte ist wirklich ordentlich aufgenommen.


[Beitrag von ThaDamien am 27. Aug 2009, 10:59 bearbeitet]
op111
Moderator
#18 erstellt: 27. Aug 2009, 11:05
Hallo zusammen,
ich habe für selten gestimmt, da ich meine Sammlung berücksichtigt und nicht das Gewicht auf lautstärkemaximierte neue POP-Produktionen gelegt habe, denen ich das Attribut HiFi nicht zusprechen kann.

Was das Mastering betrifft:
ältere Ausgaben von Pop-/Rockmusik sind selten gravierend übersteuert (das wurde häufig bereits bei der Aufnahme erledigt ) - bei Wiederveröffentlichungen (s. Dire Straits - Brothers) hat man dann aber auch gelungene Aufnahmen verunstaltet.

Bei der Klassik sind es meist Aufnahmen aus den Pioniertagen der Digitalaufnahme, die negativ auffallen. Bei Analogaufnahmen habe ich mich damit abgefunden, dass laute Chor-/Orchesterpassagen häufig verklirrt sind.


[Beitrag von op111 am 27. Aug 2009, 11:09 bearbeitet]
audioinside
Inventar
#19 erstellt: 27. Aug 2009, 11:17
Bei mir kommt das leider auch öfters vor.

Mein extremstes Bsp.: Touch von Sarah Mclachlan

Die Scheibe wird hier im Forum ab und zu als besonders gute Aufnahme gelistet. Bei LS auf denen sich ohnehin alles gleich anhört sticht so eine überzeichnete Aufnahme dann natürlich (wie auch immer) heraus.

Aber auf LS die nichts verzeihen nervt sie nach kürzester Zeit. Auf meinen alten (zurückhaltenden) B&Ws konnte ich sie schon nicht lange hören, auf meinen aktuellen ist sie einfach nur unerträglich. Ob das alle Alben betr. ist mir nicht bekannt. Das es im gleichen Genre/Style auch erstklassige Produktionen gibt zeigt z. B. Loreena McKennitt.
Kirschi1988
Inventar
#20 erstellt: 27. Aug 2009, 11:17
Hi

Auch mir sind solche Qualitätsmängel bei diversen POP und Dance/Techno CD´s schon öfters aufgefallen, oftmals liegt das Problem an einem vorhandenen Kopierschutz der ja auch Speicherplatz auf der CD einnimmt und somit die eigentlichen Musiktracks oftmals nur mit minderer qualität enthalten sind vorallem bei CD´s die randvol mit musik sind (also wo mehr als 20 Tracks, bzw. mehr als 80 Min. Musik drauf sind), sind da ziemlich problematisch.
- Musik die absichtlich mit schlechtem Klang angereichert ist (also deutliches hintergrundrauschen, Schallplattenknmistern usw.) geht mich auch immer ziemlich aufm Geist, vorallem dann wenn man einen Track mehrmals anhört fallen einem solche sachen besonders störend auf.

Eine CD die zwar gute Musiktracks drauf hat aber wo der Sound unschön übersteuert und teilweise unsauber ist sind die "Italo Mega Dance" CD,s, wenn mir bisher eine richtig schlecht aufgenommene CD untergekommen ist dann wars meistens eine neue aus dieser reihe, das konnte noch keine andere überbieten, der Bass (wenn man das mal so nennen darf) kommt total unbrauchbar daher, man hat zwar das gefühl als gäbe es da noch tiefere Töne aber in wirklichkeit hört sich das so besch... an wie wenn man einfach alles mit unschönem Clipping versaut hätte, von den mitten und hohen Tönen reden wir erst gar nicht denn da hört sich alles so oberflächlich und Dynamiklos an - einfach schrecklich wie die das da Aufnehmen

Auch frage ich mich bei manchen DVD-Filmen öfters wieso die den Klang absichtlich so schlecht machen, ein gutes beispiel ist der Film "Poseidon", da hört man alles so als währe cdas mit technik aus den 40er jahren aufgenommen worden alle stimmen so schrillernd und ständig so ein unangenehmes Quietschen und rauschen im hintergrund - Naja, aber bei dem film ist ja sogar das bild irgendwie farblich total verdreht, allews hat so einen goldstich - igitt.
Hüb'
Moderator
#21 erstellt: 27. Aug 2009, 11:34
Hi,

ich habe jetzt mal ebenfalls für die 3. Option gestimmt. Zu berücksichtigen ist hierbei aber, ähnlich wie bei Franz, der recht hohe Klassikanteil. Hier sind schlechte Produktionen eher die Ausnahme, als die Regel.

Grüße
Frank
audioinside
Inventar
#22 erstellt: 27. Aug 2009, 11:36

Hüb' schrieb:
...euch die Aufnahmequalität eines Tonträgers die Musik verleidet?

"Inspiriert" wurde ich durch diese 3 gestern gehörten CDs.


Was die genannte Marillion Aufnahme betr.: War mal Mitte der 80er auf einem Marillion-Konzert. Bin überzeugt, dass das Studio sich trotzdem bemüht hat das beste daraus zu machen.
Roger66
Stammgast
#23 erstellt: 27. Aug 2009, 11:37

Hüb' schrieb:
Gehört vielleicht zum aufnahmeästhetischen Konzept? Evtl. wollte man künstlichen LP-Klang erzeugen?
:prost


Dieser überstrapazierte Effekt ist nur mittlerweile genauso abgenutzt wie eine abgenutzte LP .
audioinside
Inventar
#24 erstellt: 27. Aug 2009, 11:52
Auffällig ist auch, dass (sehr oft) mittelmäßige Aufnahmen gerade von bekannten Pop-Künster/inen kommen, die oft in den Charts zu finden sind und sich eigentlich gute Studios (Aufnahmen) leisten können müssten. Da aber für den Massenmarkt mit Hintergrundmusik aus der Konserve produziert wird ist es egal, denn die Zielgruppe die meist aus dem IPod mit Ohrstöpseln konsumieren, merken es ohnehin nicht.
Electroboy
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 27. Aug 2009, 11:59
Hallo,

Ganz entscheidend für die Endqualität einer Produkton ist die gesamte Aufnahmekette am Anfang d.h. wie was (z.b. Auswahl der Mikros/ Aufstellung-Abnahme). Massgeblich entscheidend ist die Arbeit des Tontechnikers und natürlich die A/D-Wandlung (Wandler an sich/Wahl der Auflösung). Bei Klassischem Matrial wird oft oder meist mit höherer Auflösung gearbeitet (> 96 Khz). Wie das Endprodukt dann schlussendlich klingt hängt auch enorm davon ab nach welchen Kriterien das Mastering von statten geht. Da gehen die Meinungen weit auseinander. Wie der Originalsound einer Endaufnahme klingt lässt sich mit Lautsprechern im Hifi-Bereich ohnehin nur schwer beurteilen, da es kaum einen Hifi-Lautsprecher gibt der absolut neutral und linear wiedergibt. Es ist schon ein Riesenunterschied wenn man die gleiche CD über Hifi-Lautsprecher oder gute Monitorboxen abhört. Der Gesamtsound klingt auf (Aktiv-) Monitorboxen nicht so seidig schöngefärbt wie auf Hifi, dafür ist die Ortung der einzelnen Signale sehr viel besser aufgelöst (>was ja auch ein entscheidendes Kriterium für Studiomonitore sein soll). Die Beschaffenheit des Abhörraumes spielt dabei ebenso eine grosse Rolle. Hifi-Material im Wohnzimmer bietet diese Abhörsitutation nicht annähernd.

Die Instrumentation (inbesondere Drums und Bass) neuerer Produktionen im Bereich Pop und Unterkategorien stammt heutzutage zu einem Grossteil aus VST-Instrumenten. Das Signal muss meist den Software-Sequenzer nicht mal mehr verlassen da der gebotenene Sound bereits ausgangsseitig sehr hochwertig ist und eine weitere Soundbearbeitungskette auch schon softwareseitig implantiert ist. Erfahrene Hasen und Soundtüftler wissen aber ihre Hardwareklassiker an Kompressoren und Effektprozessoren so einzusetzen, dass es sich vom Einheitsbrei (Soundmatsch)absetzen und man eine individuelle Soundnote erzielen kann.

Zu diesem Thema soll das obenerwähnte zusammenfassend heissen, dass es so in der Tat ältere Aufnahmen (aus analogen Bandmaschinenzeiten)gibt die tatsächlich "besser" klingen als ganz aktuelle Produktionen und das stellen wir mitunter aus den Gründen auch immer wieder fest.

Der Gedanke an die mittlerweil herrschende Schnelllebig- und Vergänglichkeit z.b. der aktuellen populären Musik lässt wohl nicht alle Produzenten auf ein teures Masteringstudio setzen.

Ich selbst besitze eine ganze Reihe Alben aus den 70ern auf CD. Klar klingen die relativ stumpf gegen z.b. Produktionen aus den 80ern. Liegt aber wohl auch daran, dass die Digitalaufnahme Anfang bis Mitte der 80er Einzug hielt und sich die Aufnahmeprozedur an sich gänzlich veränderte. Wieder einen Qualitätsschub gab es Anfang der Neunziger als die HD-Aufnahme aufkam.

Indes wird den analogen Bandmaschinen nachgesagt, dass sie einen ganz besonderen warmen Sound hergeben. Bei Digitalaufnahmen gibt es den natürlich nicht, aber er steht überall in der Insert-Kette als Softwaresimulation bereit.

Hierzu sei den Dire Straits ihr Brothers in arms aus dem Produktionsjahr 1984 erwähnt. Infolge damaliger neuerster Digitaltechnik klingt dieses Album super klar und sauber aber auch oft "kalt" (was natürlich der Qualität der Songs keinen Abbruch tut).

Ein kleiner Tipp am Rande für die, denen Dynamik und Klangbild ihrer Hifianlage nicht ausreichen oder die mal etwas experimentieren wollen: Es gibt von der deutschen Firma SPL einen Studioprozessor im 19-Zoll-Format den man problemlos an einen Hifiverstärker einschleifen kann. Das Teil heisst Vitalizer Stereo MK2 und kostet um die 500 Euro. Damit kann man u.a. mittels Kompression (des Eingangssignals) den Punch der Bässe (dumpf oder kackig)bearbeiten. Ebenso lassen sich die mittigen Frequenzen und natürlich auch die Höhen sehr individuell einstellen. Am Schluss der Kette steht ein Poti für Stereo-Expander (Breite der Bühne). Mit dem Gerät lassen sich ältere muffige Aufnahmen sehr potentiell "wiederbeleben". Das Gesamtbild einer Aufnahme wird damit präsenter und klingt insgesamt klarer und lebendiger. Es gibt diesen Vitalizer auch mit Röhre (kostet um die 700 Euro). Ich hab' das Teil bei mir im Studio im Einsatz und es macht echt Spass damit zu arbeiten.

mfg,

E.
Highente
Inventar
#26 erstellt: 27. Aug 2009, 12:03
das Problem mit schlecht aufgenommen CDs habe ich immer wieder mal und es ärgert mich gewaltig. Mir fällt das insbesondere im Rock/Pop Bereich auf.

Bei Jazz oder Klassik habe ich das Problem weniger.

Gruß Highente
Hüb'
Moderator
#27 erstellt: 27. Aug 2009, 12:05
Hallo "Electroboy",

ich höre mit Monitoren (siehe Profil).
Bei guten Aufnahmen ein Traum, bei schlechten - je nach Tagessensibilität - führen sie zu Threads wie diesem hier.

Grüße
Frank
Haltepunkt
Inventar
#28 erstellt: 27. Aug 2009, 12:34

Hüb' schrieb:
Hi,

ich habe jetzt mal ebenfalls für die 3. Option gestimmt. Zu berücksichtigen ist hierbei aber, ähnlich wie bei Franz, der recht hohe Klassikanteil. Hier sind schlechte Produktionen eher die Ausnahme, als die Regel.

Grüße
Frank
:prost


Gleiche Präferenz, dennoch für 4 gestimmt. Ich filtere nach Möglichkeit schon beim Probehören im Laden

Unter 'schlecht' verstehe ich nämlich auch zwar handwerklich korrekt gemachte Tonträger aber klangästhetische Zumutungen, wie z.B. langer Nachhall bei Kammermusikaufnahmen. Siehe die ECM-Labelhallsoße, die großzügig und Genre unabhängig über alles vergossen wird.
Roger66
Stammgast
#29 erstellt: 27. Aug 2009, 12:37

Electroboy schrieb:
Der Gesamtsound klingt auf (Aktiv-) Monitorboxen nicht so seidig schöngefärbt wie auf Hifi, dafür ist die Ortung der einzelnen Signale sehr viel besser aufgelöst (>was ja auch ein entscheidendes Kriterium für Studiomonitore sein soll). Die Beschaffenheit des Abhörraumes spielt dabei ebenso eine grosse Rolle. Hifi-Material im Wohnzimmer bietet diese Abhörsitutation nicht annähernd.


Informativer Beitrag,

aber sollte der Produzent nicht das Ziel haben, auf dem Equipment des Endkunden eine möglichst gute Reproduktion zu ermöglichen ?

Mich persönlich interessiert dabei eher wenig, was er im Studio an Monitoren stehen hat. Die dürften auch beim Verbraucher in der Minderheit sein. Das Endergebnis muss passen.
Dommes
Inventar
#30 erstellt: 27. Aug 2009, 12:47
Hallo Zusammen,

ich hab jetzt mal für 3. gestimmt.

Um auf deine Beispiele zu kommen- Harvest Moon, zumindest meine Ausgabe finde ich völlig in Ordnung wie auch die meisten anderen Scheiben von Neil Young. Meine Harvest Moon hab ich locker schon 15 Jahre!

Marillion- gute Musik aber vom Sound immer ein absolutes Disaster. Egal ob von CD oder LP.
Dommes
Inventar
#31 erstellt: 27. Aug 2009, 12:50
Ach ja- ich höre über ACR Eckhörner..... die jetzt endlich vernünftig abgestimmt sind und mit jeglicher Musik irre viel Spass machen!

Von Neutralität allerdings kann da keine Rede sein!
Highente
Inventar
#32 erstellt: 27. Aug 2009, 12:51

Roger66 schrieb:


aber sollte der Produzent nicht das Ziel haben, auf dem Equipment des Endkunden eine möglichst gute Reproduktion zu ermöglichen ?

Mich persönlich interessiert dabei eher wenig, was er im Studio an Monitoren stehen hat. Die dürften auch beim Verbraucher in der Minderheit sein. Das Endergebnis muss passen.


Leider wird hier als Equipment des Endkunden zu häufig ein Ghettoblaster oder Autoradio angesetzt. Das führt dann zwangsläufig zu Threads wie diesem.
ThaDamien
Inventar
#33 erstellt: 27. Aug 2009, 13:00
@highente:

Richtig,
Die große Frage die sich da stellt:

Was klingt besser?Eine sehr gute Studioaufnahme die ordetlich ausgeführt ist und an "linearen" Lautsprechern gut klingt

ODER
ne miese Studioaufnahme die an einem "Ghettoblaster" akzeptabel klingt.

Sorry, aber ist es nicht so dass die "Klangpräferenz" des einzelnen Kunden durch die Anlage geprägt werden solle und nicht durch eine "miese" Aufnahme ?
op111
Moderator
#34 erstellt: 27. Aug 2009, 13:01

Haltepunkt schrieb:
Unter 'schlecht' verstehe ich nämlich auch ... klangästhetische Zumutungen, wie z.B. langer Nachhall bei Kammermusikaufnahmen. Siehe die ECM-Labelhallsoße, die großzügig und Genre unabhängig über alles vergossen wird.

Höre ich auch so. Ausser bei ECM findet sich die unbekömmliche Halli-Fix-Fertigsauce ("mit einem Klacks Creme-Kirchenhall verfeinern") auch noch z.T. bei Dabringhaus & G. und einigen EMI-Kammermusikproduktionen aus der Schweiz.
Dieser wohlige Klangschleier hat seine Liebhaber, mir ist das zu viel!
audioinside
Inventar
#35 erstellt: 27. Aug 2009, 13:10

Roger66 schrieb:
aber sollte der Produzent nicht das Ziel haben, auf dem Equipment des Endkunden eine möglichst gute Reproduktion zu ermöglichen ?


Die Abbey Road Studios tun es offenbar schon.

Es gibt aber auch Stimmen die behaupten, dass Abbey Road mit "hifi-LS" unmöglich neutrale Aufnahmen produzieren könnten. Wenn ich mir deren Referenzliste und die mir bekannten (z. T. legendären) Produktionen ansehe komme ich aber zu der Ansicht, dass sie dort alles richtig machen.


[Beitrag von audioinside am 27. Aug 2009, 14:31 bearbeitet]
Electroboy
Ist häufiger hier
#36 erstellt: 27. Aug 2009, 13:15
[quote="Roger66"][quote="Electroboy"]aber sollte der Produzent nicht das Ziel haben, [b]auf dem Equipment des Endkunden [/b]eine möglichst gute Reproduktion zu ermöglichen ?

Mich persönlich interessiert dabei eher wenig, was er im Studio an Monitoren stehen hat. Die dürften auch beim Verbraucher in der Minderheit sein. Das Endergebnis muss passen.[/quote]

Hallo,

Sinn der Abhöre im Studio ist, dass sie das zu bearbeitende Material so originalgetreu und unverfärbt wie möglich klingen lässt und man nach diesen Vorgaben seine weiteren Einstellungen vornehmen kann. Insbesondere sollen damit auch "Fehler" im Mix herauszuhören sein die man dann bearbeiten bzw. beseitigen kann. Eine Monitorbox lässt den Mix nicht automatisch gut klingen sondern soll das offenlegen was noch verbesserungsfähig ist.

Hat man das Ziel erreicht, dass der End-Mix auf den Monitoren annehmbar gut klingt, klingt er auf Hifi-Boxen mit allergrösster Wahrscheinlich sicher gut.

Studiomonitore könnte man demnach grob ausgedrückt als Arbeitsgeräte ansehen. Hifi-Boxen hingegen sind zum Musikkonsumieren (-geniessen) und nicht vorranging zu analytischen Festsellungen des Mixes gedacht.

Es ist also nicht von Nöten sich Studiomonitore anzuschaffen. Das Heraussuchen der passenden Hifi-Komponenten ist ja unser aller Hobby

Nichteingebaute bzw. kleinere Studiomonitore sind auch eher für den Nahbereich, so bis ca. 1,5 Meter Abstand, gedacht. Wenn man da 3 bis 4 Meter entfernt auf dem Sofa sitzt, bringt das eher nix.

Meist stehen in den Studios auch 2 oder 3 verschiedene Abhören, unterschiedlichster Bauweise (das kann z.b. ein kleines Mono-Kofferadio älteren Jahrgangs sein)um zu vergleichen.

Es wird aber wohl immer Produktionen geben die uns auf unseren Anlagen mal besser mal weniger gefallen.

mfg,

E.
op111
Moderator
#37 erstellt: 27. Aug 2009, 13:19

Roger66 schrieb:
das Ziel haben, auf dem Equipment des Endkunden eine möglichst gute Reproduktion zu ermöglichen ?

Was ist denn genau das Equipment des Endkunden: iPod, Ghettoblaster, Regalböxchen, Klipschhorn, B&W-Nautilus, Klein & Hummel 500, gar Profi PA?

Da liegt ja das Problem.
Der Versuch, eine Aufnahme so zu mischen, dass sie auf allem, auch auf mangelhaftem Equipment, ordentlich wiedergegeben wird, ist von vornherein zum Scheitern verurteilt.


[Beitrag von op111 am 27. Aug 2009, 13:50 bearbeitet]
Electroboy
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 27. Aug 2009, 13:27

Hüb' schrieb:
Hallo "Electroboy",

ich höre mit Monitoren (siehe Profil).
Bei guten Aufnahmen ein Traum, bei schlechten - je nach Tagessensibilität - führen sie zu Threads wie diesem hier.

Grüße
Frank
:prost



Hallo Frank,

Na da hast du aber echt tolle Teile am Start. Aber ganz klar ist, dass gute Monitore schlechte Endproduktionen gnadenlos entblössen. Ich hab' hier die 8040er von Genelec am Start.

mfg,

E.
Hüb'
Moderator
#39 erstellt: 27. Aug 2009, 13:29

Meine Harvest Moon hab ich locker schon 15 Jahre!

Die Scheibe ist von 1992. Mehr als 16 können es also nicht sein.
Die Aufnahme ist auch nicht total schlecht - nur halt wiederum nicht wirklich gut. Allenfalls Durchschnitt.
Hüb'
Moderator
#40 erstellt: 27. Aug 2009, 13:30

Ich hab' hier die 8040er von Genelec am Start.

Kompliment zurück.
Haltepunkt
Inventar
#41 erstellt: 27. Aug 2009, 14:35

Franz-J. schrieb:
Ausser bei ECM findet sich die unbekömmliche Halli-Fix-Fertigsauce ("mit einem Klacks Creme-Kirchenhall verfeinern") auch noch z.T. bei Dabringhaus & G. und einigen EMI-Kammermusikproduktionen aus der Schweiz.


Dabei ist bemerkenswert, dass gerade Scheiben von ECM oder D&G bei vielen Hifi-Freunden mit ambitionierten Anlagen als besonders ‚audiophil’ produziert gelten. Ich kann mir das nur so erklären, dass deren Wiedergabebedingungen dergestalt mängelbehaftet sind, dass die ITDG im Hörraum die auf der Aufnahme gespeicherte überlagert und somit dominiert. Um dem Hörer noch einen Anflug von einem Raumeindruck zu vermitteln, muss nun auf der Aufnahme der Nachhall überzogen dargestellt werden. Während für diese Hifi-Freunde nun die richtige Kelle Hallsoße auf dem Teller ist, die den Geschmack erst abrundet, bekommt der Hifi-Freund, der etwas gegen die erten Reflexionen im Hörraum unternimmt, die ganze Terrine über den Schoß geleert.

Fairerweise muss ich sagen, dass ich mit manchen ECM Aufnahmen auch ganz glücklich bin. Insbesondere bei Jazz und Alter Musik passt der Hall für meinen Geschmack ganz gut
Roger66
Stammgast
#42 erstellt: 27. Aug 2009, 14:56

Franz-J. schrieb:

Roger66 schrieb:
das Ziel haben, auf dem Equipment des Endkunden eine möglichst gute Reproduktion zu ermöglichen ?

Was ist denn genau das Equipment des Endkunden: iPod, Ghettoblaster, Regalböxchen, Klipschhorn, B&W-Nautilus, Klein & Hummel 500, gar Profi PA?

Da liegt ja das Problem.
Der Versuch, eine Aufnahme so zu mischen, dass sie auf allem, auch auf mangelhaftem Equipment, ordentlich wiedergegeben wird, ist von vornherein zum Scheitern verurteilt.

Deine Aufzählung ist natürlich nicht komplett, aber ein guter Anfang .

Im Ernst, ich bin durchaus der Ansicht, dass eine Aufnahme, die auf hochwertigem Equipment gut klingt, auf schlechterem nie wirklich grottenschlecht sein kann. In so fern gilt es, den besten Kompromiss zu finden. Dass das durchaus möglich ist, beweisen die vielen Aufnahmen, die hier als gut anerkannt werden. Ohne Kompromisse geht es aber nicht.

Einem Kofferradio per Mastering-EQ Tiefbass aufzuzwingen, muss natürlich auf einer Highend-Anlage scheitern, aber solche Kompromisse sind hier - glaube ich mal - eher nicht gefragt ;).


Es wird aber wohl immer Produktionen geben die uns auf unseren Anlagen mal besser mal weniger gefallen.

Eben !
Boettgenstone
Inventar
#43 erstellt: 27. Aug 2009, 17:23
Hallo,
gehöre zu den Unaudiophilen.
Ich hab selbst an alten Death und Blackmetal Alben meinen Spaß. Die sind Aufnahmetechnisch meistens unterirdisch.

Richtig enttäuscht war ich eigentlich in letzter Zeit nur von Tankards Thirst und Slayers Christ Illusion (Rick Rubin Metallicas DM hab ich angehört und weggelegt die ist noch schlimmer) beides reichlich komprimierter Kram, ziemlich unangenehm im Ohr...


Haltepunkt schrieb:

Franz-J. schrieb:
Ausser bei ECM findet sich die unbekömmliche Halli-Fix-Fertigsauce ("mit einem Klacks Creme-Kirchenhall verfeinern") auch noch z.T. bei Dabringhaus & G. und einigen EMI-Kammermusikproduktionen aus der Schweiz.


Dabei ist bemerkenswert, dass gerade Scheiben von ECM oder D&G bei vielen Hifi-Freunden mit ambitionierten Anlagen als besonders ‚audiophil’ produziert gelten. Ich kann mir das nur so erklären, dass deren Wiedergabebedingungen dergestalt mängelbehaftet sind, dass die ITDG im Hörraum die auf der Aufnahme gespeicherte überlagert und somit dominiert. Um dem Hörer noch einen Anflug von einem Raumeindruck zu vermitteln, muss nun auf der Aufnahme der Nachhall überzogen dargestellt werden. Während für diese Hifi-Freunde nun die richtige Kelle Hallsoße auf dem Teller ist, die den Geschmack erst abrundet, bekommt der Hifi-Freund, der etwas gegen die erten Reflexionen im Hörraum unternimmt, die ganze Terrine über den Schoß geleert.

Fairerweise muss ich sagen, dass ich mit manchen ECM Aufnahmen auch ganz glücklich bin. Insbesondere bei Jazz und Alter Musik passt der Hall für meinen Geschmack ganz gut :P

Nö glaube ich nicht mal (bzw sacht meine Erfahrung anderes), mich nervt das auch wenn die Sängerin einem direkt ins Ohr blääkst also holt man sich Lautsprecher bei denen das nicht passiert, Hallsaucenwerfer...
(mit denen man dann Probleme bei dichten, unübersichtlichen Aufnahmen bekommt, schlecht bei meinem Musikgeschmack weswegen ich CD Hörner im Hochton hab)

Man könnte den Hall, die aufgeblasenen Nebengeräusche und den Bass trotzdem wieder etwas zurücknehmen, so richtig natürlich wirkt das IMHO nicht immer.
Bendias
Stammgast
#44 erstellt: 27. Aug 2009, 17:42
Ich habe mit #2 abgestimmt. Das betrifft aber nur die reine Pop-Sparte. Da sind so viele beschissene Mischungen bei, dass einem schlecht wird. Speziell aus dem Hause Timbaland (Furtado etc.) kommen die größten Grotten. Aber nicht nur. Auch Black Eyed Peas, Beyonce und einige mehr klingen wie ein Furz im Blechnapf.

Das sind keine Mischungen für die gute Stereoanlage, das sind Mischungen für iPod und InEar - der Rest der Kunden spielt keine Rolle mehr.


Ähnlich häufige Ausfälle in anderen Musiksparten kenne ich nicht. Da würde ich mit #3 abstimmen.
Accuphase_Lover
Inventar
#45 erstellt: 27. Aug 2009, 17:42
Ich habe mit "häufig" gestimmt, nicht weil ich so viele CDs als so schlimm klingend empfinde, sondern weil ich anhand wirklich guter (ist sehr oft subjektiv !) CDs weiß, wie es wirklich klingen kann, wenn man das CD-Format qualitativ auch voll ausnutzt !
Genau diese Ausnutzung aber ist bei den meisten CDs eben nicht gegeben !

Da ich keine neueren Rock- oder HipHop-CDs mehr kaufe, bleibe ich in gewissem Umfang von so Einigem verschont. Leider aber macht sich der Loudness-Wahn längst auch im Adult-Urban-Contemporary-Bereich bemerkbar, ebenso wie im Soul & Funk - Bereich und bei vielen neueren Jazz-Aufnahmen, wenn es sich nicht um rein akustischen Jazz handelt, was mir schon ziemlich stinkt.

Auch in Sachen Remastering sieht es immer trüber aus. Ich habe eine Bee Gees - Compilation, deren RMS-Wert bei -12 dB liegt. Ich weiß, harmlos im Vergleich zu diversen Metallica oder RHCP-Werken. Nicht aber bei Musik der 1970er !

Ältere Sachen, vornehmlich 70er & 80er, remastere ich mir selbst. Es ist erstaunlich, was sich aus alten Aufnahmen, wenn diese gut gemacht waren, herausholen läßt !

Leider aber lassen sich Klirr und Überkompression kaum rückgängig machen.

Es ist zu hoffen, daß die für die musikalisch-akustischen Verbrechen Verantwortlichen endlich mal die Kurve kriegen !

Ich habe aber den bösen Verdacht, daß wir auch in Zukunft noch sehr viel übles Mastering bekommen werden, da die Jugend von heute, mit dem Sound von heute aufwächst. Und die Jugend von heute stellt die zahlungskräftige Klientel von morgen.

Was aber ist, wenn "morgen" noch weniger Leute Wert auf qualitativ hochwertige Musikwiedergabe legen und aufgrund des Gewöhnungseffektes, den Mist über den wir hier uns beklagen, als "absolut in Ordnung" empfinden ?

Keine guten Zukunftsausichten !

Ob da einzelne Initiativen gegen den Loudness-War und für besseren Klang, wirklich etwas helfen ?
ThaDamien
Inventar
#46 erstellt: 27. Aug 2009, 17:45
@Bendias:

Genau sie selben "Gurken" habe ich auch im Schrank stehen. Jugensünden halt.

Fiese Aufnahmen sind das, da dreht sich einem der Magen um.

Die ersten beiden Nelly Furtado Alben war echt ganz okay, das von Timbaland aufgenommene... Urghs.. Würg.

Aber auch Destiny Child - Lose my Breath und Co, erfüllen ihren Zweck, da bleibt einem echt die Luft weg ;-). Aber eher auf Grund der Matsche die auf dem Tonträger gepresst wurde.
Bendias
Stammgast
#47 erstellt: 27. Aug 2009, 18:04

ThaDamien schrieb:
@Bendias:

Genau sie selben "Gurken" habe ich auch im Schrank stehen. Jugensünden halt.


Zeitgenössischer Pop ist bei mir seit meiner Jungend eine konstante Größe. Eigentlich höre ich bis auf Punk und Metal so ziemlich alles. Aber Pop gehört dazu und normalerweise kaufe ich regelmässig aus den CD Charts. Aber das lässt seit ein paar Monaten stark nach, weil ich keinen Bock mehr habe, die CDs vor Enttäuschung gleich wieder in die Tonne zu kloppen. Was da soundtechnisch geboten wird, ist oft genug akustischer Sondermüll!
Kirschi1988
Inventar
#48 erstellt: 27. Aug 2009, 18:32
Hi!

Das grösste Problem sin in erster linie die sparmaßnahme die die CD-Firmen anstellken müssen um überhaupt noch was zu verdienen - denn wenn man im modernen CD-Laden schaut dann gibts da immer eine ecke in der alles was mal gut war um wenige euros angeboten wird obwohl es eigentlich in der produktion nicht weniger als vorher als dieses zeug noch teurer angeboten wurde gekostetz hat, uind das muss mal wer bezahlen.

Dann ist da noch die Problematik dass viele Otto-Normalverbraucher nurnoch irgendwelche Billigstereoanlagen von Aldi und Co zuhause haben auf denen man den unterschied sowieso nicht hört weil sich darauf alles gleich besch... anhört, die Musikindustrie weis das natürlich nur zugut und nutzt das gerade bei der produktion von CD´s die mit hoher wahscheinlichkeit auf solchen geräten abgespielt werden aus, und dazu gehört nunmal POP, Rock, Techno, und ähnliches zeug das sich meistens Jugendliche kaufen die sicher nicht das Geld haben um sich eine teure Anlage zuzulegen, von den leuten die alles aus Speicherplatzsparmaßnahme mit niedriger kBit-Anzahl in mp3 wandeln und dann nurnoch vom Computer abspielen will ich garnicht erst was eingehenderes erzählen müssen
Electroboy
Ist häufiger hier
#49 erstellt: 27. Aug 2009, 19:08
[quote="Roger66Einem Kofferradio per Mastering-EQ Tiefbass aufzuzwingen, muss natürlich auf einer Highend-Anlage scheitern, aber [i]solche [/i]Kompromisse sind hier - glaube ich mal - eher nicht gefragt .

[quote]

Hallo,

Nee das Kofferradio war als Alternativ-Abhöre im Studio gedacht. Keinesfalls für Masteringzwecke! Dient nur zur Orientierung. Man kann aber mal seinen Endmix darüber hören um zu wissen wie's klingt - vielleicht findet man so heraus, dass die Bassdrum dann doch zu mächtig kommt. Ich kenne mehrere Leute die genau deswegen ein kleines (oft grottenaltes) Monoradio im Studio stehen haben. Es gibt auch spezielle Studiomonitore mit Breitbandlautsprechern. Das hat als Zweit- oder Drittabhöre schon seinen Sinn.

mfg,

E.
Electroboy
Ist häufiger hier
#50 erstellt: 27. Aug 2009, 19:23

Accuphase_Lover schrieb:

Ältere Sachen, vornehmlich 70er & 80er, remastere ich mir selbst. Es ist erstaunlich, was sich aus alten Aufnahmen, wenn diese gut gemacht waren, herausholen läßt !

Leider aber lassen sich Klirr und Überkompression kaum rückgängig machen.


Hallo Accuphase_Lover,

Darf ich fragen womit du das eigene Remastering machst (Software, Hardware oder mit beidem)?

mfg,

E.
Prince_Yammie
Stammgast
#51 erstellt: 27. Aug 2009, 19:34
Selten, weil wenn nervig ich nicht koofe oder direkt in tonne ziehe von Fest Plaate - Schrott kommt erst gar nicht auf Halde.
Und gute Musik mit schlechtem Klang gibbet nicht. Für mich gehört beides untrennbar zusammen...
Soo einfach ist das...
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