Kompatibilität Verstärker <-> Lautsprecher

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nabla94
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 26. Mai 2015, 16:31
Hallo zusammen,

oft liest man für Lautsprecher nur einen Wert für die Impedanz. Wenn ich jetzt nur die Verstärkerleistung und die Lautsprecherimpedanz kenne, woher weiß ich dann, ob ich die Lautsprecher anschließen kann?

Aktueller Fall:
Ich habe eine kleine Stereoanlage mit 30 W, auf den Lautsprechern stehen 8 Ohm und 30 W. Nun sind die Lautprecher jedoch relativ alt, scheppern neuerdings und ich hätte zwei Reserve-Lautsprecher, auf denen allerdings 4 Ohm drauf steht!
Mache ich die jetzt kaputt, wenn ich die Anschließe?

Grüße,
Clemens
RocknRollCowboy
Inventar
#2 erstellt: 26. Mai 2015, 18:00
Um welchen Verstärker handelt es sich denn? Marke und Typ bitte.

Normalerweise kann fast jeder Verstärker 4 Ohm LS antreiben.

Gruß
Georg
nabla94
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 26. Mai 2015, 18:12
Hallo Georg,

es ist ein JVC UX-G355
http://www.jvc.at/files/instruction_manual/ux-g355.pdf
Technische Daten unten rechts.

Selbst wenn ihr jetzt sagt, es funktioniert, interessiert mich trotzdem noch, wieso.
Da muss es doch Kriterien dafür geben, wann Verstärker und LS zusammenpassen?

Ein kleiner Verstärker wird riesen Boxen nicht ausreichend versorgen können,
ein großer Verstärker zerreißt kleine Boxen.

Ich dachte das kann man über die Impedanzwerte ermitteln?

Danke schonmal und Grüße,
Clemens
RocknRollCowboy
Inventar
#4 erstellt: 26. Mai 2015, 19:27

Ein kleiner Verstärker wird riesen Boxen nicht ausreichend versorgen können,
ein großer Verstärker zerreißt kleine Boxen.

Das stimmt eben nicht.
Es kommt hier stark auf den Wirkungsgrad der Lautsprecher drauf an.
Ein Kumpel betreibt Klipschörner an einer 8 Watt Röhre. Das reicht bei dem Wirkungsgrad in einem Wohnzimmer für Discolautstärke.


Quelle:http://www.google.de...p=12&ved=0CC0QrQMwAA

Gaaaaanz, ganz grob gesagt haben größere LS meist einen höheren Wirkungsgrad als kleine. Ausnahmen bestätigen natürlich wie immer die Regel.


Ich dachte das kann man über die Impedanzwerte ermitteln?

Nö, kann man nicht.
Die Impedanz ist ein frequenzabhängiger Widerstand.
Je kleiner der Widerstand, um so mehr Strom muss der Verstärker liefern. Was unterdimensionierte Verstärkerchen nicht immer können.
Darum kommen fast alle Verstärker mit 8 Ohm Boxen gut zurecht.

Dein JVC ist mit 30 Watt pro Kanal bei 6 Ohm angegeben (aber bei 10% Klirrfaktor!).
Bei andauernder Discolautstärke kann der JVC bei 4 Ohm LS also schon überfordert sein.
Bei Zimmerlautstärke schafft er das aber locker. (Zimmerlautstärke ist je nach Wirkungsgrad bei 0,5 - 1 Watt.)

Gruß
Georg
nabla94
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 26. Mai 2015, 20:00
Hallo Georg,

okay, interessant! Jetzt habe ich viele Fragen

Wozu gibt es 500 Watt Verstärker, wenn 8 Watt Discolautstärke liefern können?
Wieso kann der Verstärker mit 4 Ohm Belastung überfordert sein, mit 6 Ohm aber nicht? [edit: Das mit der Stromstärke habe ich in deinem Beitrag überlesen, macht Sinn]
Kann ein Verstärker bei zu großer Belastung kaputt gehen, oder bringt er dann einfach nicht mehr ordentliche Qualität?
Ein zu großer Verstärker kann mir doch aber die Boxen zerschießen? Woher weiß ich das vorher?

Danke für die Antworten!

Grüße,
Clemens


[Beitrag von nabla94 am 26. Mai 2015, 20:01 bearbeitet]
RocknRollCowboy
Inventar
#6 erstellt: 26. Mai 2015, 20:16

Wozu gibt es 500 Watt Verstärker, wenn 8 Watt Discolautstärke liefern können?

Weil der Wirkungsgrad der Lautsprecher wichtig ist.
Dieser Wirkungsgrad wird angegeben in dB pro Watt auf 1 Meter Entfernung.
Die oben genannten Klipsch schaffen 105 dB mit 1 Watt Verstärkerleistung in 1 Meter Abstand vom Lautsprecher.
Die meisten Lautsprecher liegen so bei 90 dB pro Watt.

500 Watt braucht man zuhause eigentlich nie.
Die sind mehr für PA Beschallung gedacht.


Kann ein Verstärker bei zu großer Belastung kaputt gehen, oder bringt er dann einfach nicht mehr ordentliche Qualität?

Beides.
Bei dauernder Vollbelastung wird das Ding heiß und kann durchbrennen.
Wenn der Verstärker an der Leistungsgrenze betrieben wird, steigt der Klirrfaktor an, was sich natürlich klanglich bemerkbar macht. Das ist dann, wenn der Verstärker nicht mehr sauber klingt. Die 10% bei 30 Watt bei Deinem JVC ist schon ziemlich hoch. Das bedeudet, bei 30 Watt arbeitet der Verstärker nicht mehr "sauber".


Ein zu großer Verstärker kann mir doch aber die Boxen zerschießen? Woher weiß ich das vorher?

Das kann er natürlich. Das hört man aber vorher. Wenn´s anfängt zu verzerren, dann zurückdrehen.

Gruß
Georg
cr
Inventar
#7 erstellt: 27. Mai 2015, 03:29
Ein großer Verstärker kann die Boxen zerschießen, ein kleiner auch, nämlich den Hochtöner. Außer ist so klein, dass es nicht mal dazu reicht, dazu dürfte er dann nur 5-10 Watt liefern können.

Ich würde daher vorschlagen, mit Hausverstand vorzugehen. Der Lautstärkeregler ist nicht dazu da, dass man soweit aufdreht, bis alles hin ist. Und der Bassregler auch nicht.

Warum man 100 Watt sinnvoll brauchen kann?
1. Weil man zwischen Mittelwert und Spitzenwert unterschieden sollte. Je nach Musik kann der Mittelwert auf 1/10 bis 1/20 der Spitzenwerte liegen
2. Weil viele Lautsprecher schlechte Wirkungsgrade haben, es soll sogar große geben, die aufgrund eines Frequenzweichen-Bauteilfriedhofs keine 85dB/W bringen
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