Wie finde ich zu gutem Klang?

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Barnburner
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 06. Sep 2015, 20:07
Hallo zusammen,

dieses Thema ist (vorerst) nicht als konkrete Kaufberatung gedacht, sondern eher als Leitfaden, wie ich zu einer gut klingenden (Hifi-)Anlage finde.
Da ich eigentlich nie langfristig 100%ig mit dem zufrieden war, was ich an Audio-Austtaung habe/hatte sowie nach ein wenig theoretischer Lektüre, bin ich zu dem Gedanken gekommen, dass ich anders an die Sache rangehen muss. Zugegeben, ich habe nie richtig viel Geld für meine Audio-Hardware in die Hand genommen, aber das scheint auch nicht unbedingt das Problem zu sein, da wohl andere Faktoren einen entscheidenen Einfluss auf den Klang haben.
Jedenfalls bringt mich nur das Lesen unzähliger sog. „Test-Berichte“ nicht ans Ziel. Ebenso wenig kann oder möchte ich auch nicht zig Lautsprecher (auf Grundlage von „Test-Berichten“) bestellen, um sie zu Hause zu testen. Daher möchte ich ein wenig systematischer an die Sache gehen. Der Herr Messinger hat eine Wichtigkeitsskala erstellt, an der ich mich orientieren möchte.

1.) Die Aufnahmequalität

2.) Die Raumakustik

3.) Die Aufstellung/Hörplatz

4.) Die Lautsprecher

5.) Der/die Verstärker

6.) Das Wiedergabegerät

7.) Das menschliche Gehör


Gut, die Musik, die ich habe, habe ich. Ich werde nicht wegen schlechter Aufnahmequalität bestimmte Alben nicht mehr hören. Wobei ich ganz ehrlich sagen muss, dass ich nicht sagen kann, welche Aufnahmen schlecht oder gut sind. Hierzu fehlt mir die Referenz. Wahrscheinlich müsste ich mit meiner Musiksammlung mal in einen optimierten Raum mit hochwertiger Anlage, um dort zu hören, wie meine Musik klingen kann. Weiß zufällig jemand, wo man das machen könnte
Interessant ist vielleicht auch noch, welche Musikrichtung ist höre. Ich höre vor allem Rock und Metal. Ich denke, diese Art von Musik hat zumindest an Lautsprecher andere Anforderungen als Klassik, Jazz oder HipHop. Bei den Punkten 2 und 3 ist die Musikrichtung wohl erstmal egal.
Wie dem auch sei, bei mir ist sicher der erste Punkt dieser Skala nicht optimal. Aber welche Aufnahme ist das schon? Ich denke in meiner Sammlung habe ich sowohl gute als auch schlechte Aufnahmen. Es gilt also, aus dem, was ich an Musik habe, das beste raus zu holen.

Die Raumakustik ist bei mir sicher nicht einwandfrei. Hier kann ich nur versuchen zu verbessern. Aber was? Wie kann ich meine Raumakustik beurteilen und ermitteln, wie ich die verbessern kann? Das ist eine der schwierigsten Fragen für mich.

Zu Aufstellung und Hörplatz sei gesagt, dass meine Lautsprecher nicht Mittig im Raum stehen, sondern in einer Raumhälfte. Leider auch relativ nah an Seiten- (40cm) und Rückwand (30cm). Großartig Möbel umstellen ist nicht möglich. Den einen Lautsprecher könnte ich weiter aus der Ecke holen, indem ich den eh schon geringen Abstand zwischen den Lautsprechern verringere, was zu Lasten des Stereoeffekts gehen würde. An ein gleichschenkeliges Dreieck ist aktuell leider nicht zu denken. Der übliche Hörplatz ist auf einer Couch, die direkt an der Wand steht. Auch eher schlecht, ich weiß. Auch hier stellt sich mir die Frage, was ich tun kann, um die Situation unter den gegebenen Umständen zu verbessern.

Bevor ich mich wieder mit dem Thema Lautsprecher und Verstärker beschäftige, möchte ich mich erstmal mit den ersten drei Punkten auseinandergesetzt haben.
Mickey_Mouse
Inventar
#2 erstellt: 06. Sep 2015, 20:29
eine sehr schöne Anleitung und Beispiele zur Aufstellung der LS findest du z.B. bei Audio Physic

dann muss man ja auch immer beachten, was man eigentlich unter "gutem Klang" versteht?!?
ok, gehen wir mal davon aus, dass "guter Klang" halbwegs natürlich ist und lassen wir die Bass-Fraktion mit ihren Polos auf dem McDoof Parkplatz mal außen vor. Aber selbst dann gibt es ja noch diverse Parameter, die man unterschiedlich bewerten kann, auch wenn es "prinzipiell neutral" ist.
Z.B. muss es für einen so laut sein wie bei einem Live Konzert, sonst ist es nicht authentisch. Das ist für die meisten Leute zu laut.
der andere legt extrem viel Wert auf einen lienalglatten Frequenzgang, da spielt für mich aber Punkt 7) rein, den halte ich (solange es sich in Grenzen hält) für nicht so wichtig.
wieder jemand anderes (dazu zähle ich mich) legt mehr Wert auf die räumliche Abbildung der Musik. Auch hier gibt es immer wieder Missverständnisse, einige verstehen darunter eine "Räumlichkeit" wie sie z.B. bei All-Channel-Stereo oder ProLogic entstehen soll. Genau DAS meine ich NICHT mit räumlicher Abbildung, wenn die Musik von überall kommt! Sondern viel mehr, wenn die Solo Klarinette ein paar Schritte vor dem Orchester steht und sich das dahinter in Breite und Tiefe staffelt, mit den ersten Violinen links, den anderen Streichern dann immer weiter nach rechts, die Bläser dahinter usw. Da muss dann aber natürlich Punkt 1) mitspielen, was nicht aufgenommen wurde kann auch nicht wiedergegeben werden.

Meine Meinung ist, dass wenn man sich als Kompromiss innerhalb eines gewissen Rahmens bewegt, eigentlich jeder guter Lautsprecher bei guter Aufstellung und Raum-Akustik auch jede Art von Musik spielen kann, warum nicht?!?
Was soll denn ein "optimaler Metall-LS" anders machen als einer, der überwiegend Orchester-Stücke (bei ähnlicher Lautstärke) wiedergeben soll? Ok, vielleicht werden an letzteren etwas höhere Ansprüche gestellt, aber wenn er die erfüllt, dann kann er auch Metall "gut" wiedergeben.
KarstenL
Inventar
#3 erstellt: 06. Sep 2015, 20:34
Moin!
meine Meinung:
suche Dir eine Interessengruppe Hifi in Deiner Nähe.
Da kannst Du Dich mit anderen austauschen.
Diese können mit Dir Ihre Erfahrungen teilen, auch über Aufnahmen kann man dort schön diskutieren und sich austauschen.
Bei gutem Kontakt kann auch in verschiedenen Räumen gehört werden.
In der Praxis wirst Du schnell erkennen wer, was, warum gemacht hat.
Das hören bieten auch manche hier im Forum an.
Solltest Du bei vielen verschiedenen Anlagen keine oder geringe Unterschiede feststellen,
dann lohnt sich für Dich der Aufwand kaum.
Es gibt auch Ohren die nicht gesund sind.
Evtl hilft dann ein HNO.
Ist aber eher selten.....
mein Fazit: leider führt kein Weg an der Praxis vorbei
auch Livemusik, möglichst ohne große Verstärkung hilft.
zB Liveblasmusik, Jazz, etc hilft.
Oder einfach mal jemandem auf einer guten akustischen Gitarre ohne Verstärker, der spielen kann, zuhören und sich dann mal Gitarrenmusik Zuhause anhören hilft.
Ist natürlich schwierig zu vergleichen, aber das Gehör bilden ist auch Bildung.
Ich glaube das ist hier niemandem zugeflogen
Vinuel
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 07. Sep 2015, 09:28
Oder:
anstatt aus dem Hobby eine Wissenschaft zu machen, hört man einfach das, was einem gefällt, sucht sich Lautsprecher nach seinem Geschmack (auch wenn dieser "falsch" ist) beim Fachhändler aus und kauft die. Ich weiss, womöglich hat man am Ende etwas was nicht dem Klangideal eines KH310 entspricht... Schrecklich.

Die Raumakustik fachgerecht zu beurteilen ist sehr schwer. Das ist schon fast Laborarbeit zu Hause. Mit Messmikro und spezieller Software und auswerten muss man die Ergebnisse auch noch.

Die Lautsprecher zu beurteilen ist auch nicht so einfach. Man muss erstmal live Musik hören. Nicht unbedingt am Konzert, sondern akustische Instrumente die nicht mikrophoniert wurden.

Akustische Instrumente "einfach so" zu hören ist besonders schwer, wenn im Bekanntenkreis keine Musiker sind... Da muss man nach solchen Leuten suchen...

Wenn man keine akustischen Instrumente ohne Verstärkung hören kann, sind Stimmen das Nächst-beste. Aber sie können als Teil des künstlerischen Ausdrucks verzerrt aufgenommen werden.

Wiedergabegeräte lassen sich sehr einfach beurteilen, wenn sie digital sind. Da gibts keine Probleme, sie klingen alle so, wie sie sollen. Damit sucht man sich idealerweise die LS aus. Wenn man auch noch analog hören will, muss man erstmal die LS mit digitalen Quellen aussuchen und dann über die LS die Tonabnehmer beurteilen - dann ist man sich halbwegs sicher den Tonabnehmer korrekt beurteilen zu können.

Oder:
man macht es einfach so wie man Bock hat. Es ist ein Hobby, keine Wissenschaft...
MasterKenobi
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 07. Sep 2015, 10:28
Finde erstmal selbst fűr dich raus, was fűr eine Art Klang dir persőnlich gefällt. Magst du es strickt nach Hifi Lehre sehr neutral, oder lieber etwas wärmer, mit mehr Bass und weniger Hőhen? Oder magst du ehr ein luftiges Klangbild mit brillanten Hőhen, was einen schönen Live Eindruck macht? Usw....

Finde erstmal raus, was du selber klanglich bevorzugst. Dann kannst du konkreter Werden, und zwar nur in Sachen Raumakustik, Aufnahmen und Lautsprecher. Verschwende später nicht so viel Energie und Geld in Verstärker und co. Sowas bringt dich klanglich nicht besonders weiter.


ps. Als kleines Beispiel, warum es so wichtig ist, deinen eigenen Geschmack heraus zu finden - viele predigen hier, das guter und richtiger Klang nur űber neutrale Lautsprecher mőglich ist, die strickt nur nach Hifi Lehre agieren.
Dennoch gibt es tausende User hier oder da draußen, die damit ihre Musik nicht genießen kőnnen und zb Metal/Rock oder Klassik und Symphonien nur űber sehr lebendige Lautsprecher wie zb Klipsch anhőren/ genießen kőnnen, weil es sich so schőn authentisch und wie in echt bzw live, wie bei einem Konzert fűr diese Leute anhőrt.

andere kőnnen solche Musik wie zb Metal oder Klassik nur űber warm klingende/neutrale Lautsprecher hőren, weil anderes sie nerven wűrde.

Von daher, du musst wirklich erstmal selbst fűr dich wissen, was du, fűr deine Musik, fűr einen Klang bevorzugst.

Ich selbst kann zb gewisse Musik (Filmmusik und Klassik) nicht űber komplett neutrale Lautsprecher genießen, hőren, obwohl es richtiger wäre. Doch bei dieser Musik und solch einem Klang fehlt mir einfach das live dabei zu sein Gefűhl. Bei lebendigen Lautsprechern, gerne direkt und nicht ganz so neutral spielend, stellt sich bei mir ein wesentlich besserer Live Eindruck ein, das Gefűhl selbst gerade im Konzert zu sitzen oder das die Musik direkt vor einem im Zimmer spielt.

Rock und Metal hingegen mag ich lieber űber neutrale, leicht
warm klingende Lautsprecher hőren.


[Beitrag von MasterKenobi am 07. Sep 2015, 14:00 bearbeitet]
MasterKenobi
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 07. Sep 2015, 13:53
Das Thema Raumakustik solltest du eventuell erst dann richtig angehen, wenn du weißt welchen Klang du gern magst und welche Lautsprecher es dann eventuell werden kőnnten.

Warum? Suchst du dir später Hallsoßenwerfer als Lautsprecher aus, die alles sehr breit und willkűrlich im Raum abstrahlen, vielleicht auch noch kräftig klingen, musst du ganz andere Ansprűche an die Raumakustik stellen, als wenn du Lautsprecher hast, die ehr gerichteter und gezielter, mit Horn vielleicht sogar, abstrahlen und ehr ein zaghaftes Bass Fundament haben.


[Beitrag von MasterKenobi am 07. Sep 2015, 13:57 bearbeitet]
Barnburner
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 07. Sep 2015, 16:36

HannoverMan31 (Beitrag #5) schrieb:
Rock und Metal hingegen mag ich lieber űber neutrale, leicht
warm klingende Lautsprecher hőren.

Kannst du mir Beispiele nennen?
Anro1
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 08. Sep 2015, 13:27
Wenn Du bei der Optik ein wenig Schmerzfrei bist und Du einen sagen wir mal 25-30m²
Hörraum hast, wenig Geld ausgeben möchtest, und bevorzugt Rock/Pop/Funk/Hiphop etc hörst
ein Tipp aus dem Musiker / PA Bereich.
JBL M360 auf einen 40cm hohen Untersatz (Höhe hängt von der höhe der Sitzposition ab) gestellt, eventuelle noch eine Raumkorrektur und einen guten Aktiven Sub zur Ergänzung nach unten, da die
M360 unter 80Hz recht schnell abfällt.
Da geht die Post ab

Die Teilchen sehen in gutem Zustand so aus, wiegen knapp 50Kg p. Stck, und werden immer wieder für
ca. 300-500Eu das Pärchen in der Bucht gehandelt.
JBL M360
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