Lokalsender Klang schlecht?

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Brinkhoffsnr1
Neuling
#1 erstellt: 09. Mrz 2007, 09:23
Hoffentlich gehört das Thema hier hin.

Hallo

Ich streite mich gerade im Büro mit meinem Kollegen rum. Ich behaupte das alle mir bekannten lokalen UKW-Radiosender (hier Antenne AC, Radio Neandertal, News 89,4 usw) irgendwie komisch klingen und an die Klangqualität von großen Sendern wie WDR2 lange nicht ranreichen. Das kann man an Brüllwürfeln genau wie hochkarätigen Anlagen eindeutig raushören. Das kann durchaus dazu führen das man lokale nach kurzer Zeit nicht mehr hören mag. (Und das ganz abgesehen vom deren "tollen" Programm und "klasse" Jingles.) Kann mir jemand erklären woran das liegt. Haben die keine Kohle für gutes Equipment oder ist das so gewollt? (Um den großen öffentlich rechtlichen noch ne Chance zu lassen!)
Und bitte keine Witzbolde, das ist ne ernstgemeinte Frage!
bothfelder
Inventar
#2 erstellt: 09. Mrz 2007, 09:33
Hi!

An allem ist was dran.
Wobei man nicht pauschal den Unterschied zw. Privaten und Öffies machen kann. Das trifft jeden. Bei jedem gibt es Solche und Solche.
Beim Frühstücksradioquasselsender kann man noch verstehen, daß da Klangmurks kommt. Ist ja eher für's Küchenradio konzipiert...

Andre
Albus
Inventar
#3 erstellt: 09. Mrz 2007, 09:40
Morgen,

die Beobachtung gilt dem (weltweit) bekannten Übel der senderseitigen automatischen Mehrfach-Komprimierung und Mehrfach-Expandierung des Musikprogramm-Materials zur Teilnahme am so genannten Loundness race (Lautheitswettrennen); infolgedessen ist die Sende-Musik ohne Dynamik, nicht mehr wirklich Musik, nur noch lautes Programmmaterial. Bezweckt wird die Überstrahlung des um die Aufmerksamkeit des Konsumenten (Medien-Report liefert Werbung-generierende Nutzerzahlen) konkurrierenden Nachbarsenders. [Dazu gibt es in Bob Katz, Mastering Audio, The Art and the Science, Focal Press 2002, ein Kapitel aus der Feder eines UKW-Managers).

Freundlich
Albus
LogicDeLuxe
Stammgast
#4 erstellt: 09. Mrz 2007, 10:05
Da bin ich ja froh, daß Radio Ostfriesland nicht zu den Tonschändern gehört. Der hat hier nämlich mit Abstand die beste Qualität von allen UKW-Sendern. Da hört man direkt, daß z.B. die Dire Straits von den Erstauflagen kommen.
Auch so dynamische Hits wie "Riders on the Storm" von Doors kommen da voll zur Geltung, wärend bei vielen anderen Sendern schon der Regen so laut ist, als würde er versuchen, die Musik zu übertönen.
JULOR
Inventar
#5 erstellt: 09. Mrz 2007, 16:25
delta Radio aus Kiel/Hamburg klingt grauenvoll. Hat zwar so ein Piratensenderimage, aber ich denke wirklich, die haben weniger Geld. Die kaufen die alten Anlagen vom NDR, der seit einigen Jahren aus einem komplett neuen digitalen Studio sendet.
-Frank-
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 09. Mrz 2007, 16:34
Hallo,

ich höre hier meistens Rockland Sachsen-Anhalt, der klingt sowas von grottenschlecht, dass es über die Wohnzimmer Hi-Fi Anlage kaum zu ertragen ist.
Leider über beide Übertragungswege, - UKW und DVB-T.


Beste Grüße aus der Magdeburger Börde.

Frank.
LogicDeLuxe
Stammgast
#7 erstellt: 09. Mrz 2007, 16:57

-Frank- schrieb:
Leider über beide Übertragungswege, - UKW und DVB-T.
Ihr hab Radiosender über DVB-T?
Macht ja durchaus Sinn, die vorhandenen Receiver dafür zu nutzen, aber ich dachte, die EU hat was dagegen und will DAB durchprügeln.
-Frank-
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 09. Mrz 2007, 17:10
Hallo nochmal,

der Fehlerteufel hat zugeschlagen, sollte eigentlich DAB-T heißen.



Frank.
Wolfgang_K.
Inventar
#9 erstellt: 09. Mrz 2007, 23:04
Die Privatsender in meiner Heimatstadt klingen selbst über UKW-Kabel-Netz grottenschlecht. Fällt mir besonders negativ unter dem Kopfhörer auf. Für einen Brüllwürfel mag das ja noch einigermaßen hinnehmbar sein, aber über einen halbwegs vernünftigen Tuner - nicht mehr akzeptabel.
JULOR
Inventar
#10 erstellt: 10. Mrz 2007, 08:40
Es ist nun mal die Sendeanlage bzw. das Studio des Senders, das schlecht ist (oder der Tonmeister). Da ist es dann egal, ob ich es über Antenne, Kabel, analog oder digital empfange. Auch Kabel-digital gibt nur wieder, was es reinbekommt.
Ich höre die Unterschiede deutlich sowohl auf meiner Heimanlage als auch in der Küche oder im Auto.
Osi
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 10. Mrz 2007, 12:44
Hi,
ich höre fast nur noch SWR1 und DRS3, ab und zu mal Radio7.
Empfange alle Sender gleich stark (Kabelnetz + Saba 9240S) und muss sagen das ich solche Sender wie SWR3, Radio Regnbogn und BigFM schon gar nicht mehr ertragen kann. Nicht nur wegen der Musikauswahl und der Werbung, auch der Klang ist unter aller Sau. SWR3 ist glaube ich sogar der schlimmste...
MFG OSi
nobex
Stammgast
#12 erstellt: 11. Mrz 2007, 00:37
Hallo,

LogicDeLuxe schrieb:
Ihr hab Radiosender über DVB-T?

Also hier in Berlin gibt es 'ne ganze Menge davon.

Gruß Robert
Bruxelles
Stammgast
#13 erstellt: 13. Mrz 2007, 16:57

Brinkhoffsnr1 schrieb:
Kann mir jemand erklären woran das liegt. Haben die keine Kohle für gutes Equipment oder ist das so gewollt? (Um den großen öffentlich rechtlichen noch ne Chance zu lassen!)


Das ist so gewollt, weil mehr oder minder schlaue Leute den Sendern mal gesagt haben, das der Sound so über Ghettoblaster und im Auto besser kommt - und man obendrein ja auch eine Prorgammidentifizierung beim Hörer über einen ausgeprägten Eigensound erreicht.
Und so wird dann mit Multiband-Kompressoren, Klangregelungen und Stereobasisverbreiterungen gearbeitet, bis ein lauter, aber matschiger Sound rauskommt.

Auch bei WDR 2 arbeitet ein Multibandkompressor, allerdings bei weitem nicht so brutal eingestellt wie bei den NRW-Lokalradios.


Julor schrieb:
Es ist nun mal die Sendeanlage bzw. das Studio des Senders, das schlecht ist


"Schlechte" Studios ja, allerdings sind immer nur Mikrofon und Raumakustik das Problem. Mit dem Aufkommen von Headsets ists zwar für den Moderator bequemer geworden, klingt aber alles nach Sportübertragung. Deutlich angenehmer die Großmembranmikrofone, die bei vielen öffentlich/rechtlichen besprochen werden (Neumann U87, U89; Brauner VMA; diverse Gefell). Und ein gläsernes Studio sieht zwar modern und chic aus, klingt aber bescheiden. Gut klingende Räume wirken optisch meistens uncool (kleine Fenster, komische Aufteilung, geschlitzte Wandvertäfelungen).

Die Sendeanlagen selbst sind technisch bei allen kommerziellen oder öffentlich-rechtlichen deutschen Sendern über alle Zweifel erhaben. Wenn da was schäbig klingt ists absicht. Ganz davon abgesehen, das der Sender an sich bis auf wenige Ausnahmen immer im Besitz der T-Systems (Telekom) ist.
LogicDeLuxe
Stammgast
#14 erstellt: 13. Mrz 2007, 21:00

TSD15 schrieb:
und man obendrein ja auch eine Prorgammidentifizierung beim Hörer über einen ausgeprägten Eigensound erreicht.
Ich dachte, daß macht man mit Jingles.
"Schlechte" Studios ja, allerdings sind immer nur Mikrofon und Raumakustik das Problem. Mit dem Aufkommen von Headsets ists zwar für den Moderator bequemer geworden, klingt aber alles nach Sportübertragung. Deutlich angenehmer die Großmembranmikrofone, die bei vielen öffentlich/rechtlichen besprochen werden (Neumann U87, U89; Brauner VMA; diverse Gefell). Und ein gläsernes Studio sieht zwar modern und chic aus, klingt aber bescheiden. Gut klingende Räume wirken optisch meistens uncool (kleine Fenster, komische Aufteilung, geschlitzte Wandvertäfelungen).
Nach diesen Kriterien hat ffn ja beste Vorraussetzungen. Siehe Webcam!
Die klingen mit ihren komprimierten Sound allerdings auch wie Knüppel auf'm Kopf. Das ist mir schon damals 1986 am ersten Sendetag aufgefallen. Aber wenigstens hatten die damals noch anspruchsvolles Programm. Heute vergeht einem ja allein beim Betrachten der Homepage schon die Lust zum Einschalten: Denglisch vom Feinsten und Werbung ohne Ende.
nobex
Stammgast
#15 erstellt: 14. Mrz 2007, 08:37
Hallo Zusammen,

fällt eigentlich nur mir die Balance-Verschiebung bei einigen Sendern auf? Z.B. wären da im berliner Kabel Jazzradio, RBB Kultur, Radio1. Selbst bei den Nachrichten sitzt der virtuelle Sprecher nicht auf Hälfte (Mitte) der Stereobasis sondern auf ca. 1/3 links. Andere Sender (z.B. Bayern4) senden 'mittig'.

Gruß Robert
Bruxelles
Stammgast
#16 erstellt: 14. Mrz 2007, 13:16

LogicDeLuxe schrieb:
Ich dachte, daß macht man mit Jingles.


Mit Jingles, dem Sounddesign, blöden Gewinnspielen, sog. "off-air" und "on-air" Promos, "backselling" im Programm à la "heute hörten sie in der witzigsten Morningshow..."

Da sind dem Beraterquatsch (leider) keine Grenzen gesetzt.


nobex schrieb:
ällt eigentlich nur mir die Balance-Verschiebung bei einigen Sendern auf? Z.B. wären da im berliner Kabel Jazzradio, RBB Kultur, Radio1. Selbst bei den Nachrichten sitzt der virtuelle Sprecher nicht auf Hälfte (Mitte) der Stereobasis sondern auf ca. 1/3 links. Andere Sender (z.B. Bayern4) senden 'mittig'.


Die Balance ist eigentlich überall mittig, vor allem immer bei den Nachrichten, alles andere wäre dabei Pfusch.
Das scheint ein Problem des Kabelanbieters zu sein, häufig werden die Programme von Sat abgenommen und mit einem Modulator eingespeist. Vermutlich geht dabei was schief.


[Beitrag von Bruxelles am 14. Mrz 2007, 13:17 bearbeitet]
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