Wie funktioniert eigentlich...

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kdx
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 27. Jan 2005, 17:59
...Loudness ?

Ich hab' hier grad im Manual vom Marantz PM4400 folgendes gelesen: Wenn diese Taste gedrückt ist, werden bei geringen Pegeln die Tiefen und die Höhen angehoben.

Also ist der einzige Unterschied zwischen den 'normalen' Höhen- und Tiefen-Reglern, dass die Anhebung von der Lautstärke abhängt ? Aber was ist in der Beschreibung mit 'Pegel' gemeint ? Hängt der einfach vom Lautstärke-Regler ab ? Oder irgendwie vom Eingangssignal ? Oder sogar von beidem ? Und wieso gabs beim Probehören eine deutliche Anhebung, obwohl er .. naja, nicht gerade leise eingstellt war ?
pelmazo
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 28. Jan 2005, 01:31

kdx schrieb:
...Loudness ?

Ich hab' hier grad im Manual vom Marantz PM4400 folgendes gelesen: Wenn diese Taste gedrückt ist, werden bei geringen Pegeln die Tiefen und die Höhen angehoben.

Also ist der einzige Unterschied zwischen den 'normalen' Höhen- und Tiefen-Reglern, dass die Anhebung von der Lautstärke abhängt ?


Genaugenommen nicht von der Lautstärke, sondern von der Stellung des Laustärkereglers.


Aber was ist in der Beschreibung mit 'Pegel' gemeint ? Hängt der einfach vom Lautstärke-Regler ab ?


Ja.


Oder irgendwie vom Eingangssignal ?


Nein.


Und wieso gabs beim Probehören eine deutliche Anhebung, obwohl er .. naja, nicht gerade leise eingstellt war ? ;)


Das ist genau das Problem. Die "gehörrichtige" Korrektur funktioniert allenfalls wenn das Eingangssignal einen bestimmten vom Hersteller angenommenen Pegel hat, und wenn die Lautsprecher eine bestimmten Schalldruck entwickeln. In der Praxis ist daher die Korrektur öfters "gehörunrichtig".

Ein zu leise gehörtes Musikstück hört sich ohnehin nicht so an wie das Original, auch mit Korrektur, also gibt's nicht wenige Leute die meinen man kann das mit der Korrektur auch bleiben lassen.
richi44
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 28. Jan 2005, 16:44
Früher, also zu "Dampfradio"-Zeiten gab es Lautstärkeregler, die in zwei- oder dreifacher Ausführung vorhanden waren. Damit konnten Höhen und Tiefen kontinuierlich der Lautstärke entsprechend mitverändert werden. Das hatte nichts mit den eigentlichen Höhen- und Tiefenreglern zu tun.
Der nächste, billigere Schritt waren Regler mit 3 Anzapfungen. So wurde die Korrektur an drei Stellen vorgenommen und war damit nicht mehr kontinuierlich, aber einigermassen der Lautstärke entsprechend.
Wenn heute eine "Loudness" eingebaut wird, so ist das ein Abgriff auf halbem Drehweg am Lautstärkeregler. Unterhalb dieses Abgriffs sind Höhen und vor allem Bässe angehoben, oberhalb ist die Wiedergabe praktisch linear. In einem Winkel von etwa +/-15 Grad um diesen Abgriff ändert sich die Charakteristik. Daher ist diese Funktion nicht wirklich brauchbar.
zucker
Inventar
#4 erstellt: 02. Feb 2005, 13:56
Anbei eine Verbildlichung zur Physiologischen Lautstärkereglung als Ergänzung zu den oberen Beiträgen von Richi und pelmazo für eine Passivanwendung.

Da Studioaufnahmen bei einer höheren Lautstärke als im Wohnzimmer erforderlich oder möglich abgemischt werden, kann oder wird sich bei einer leiseren Wiedergabe der Klang verdünnen, vorallem im Bassbereich. Auch können die Höhen teilweise leiden. Um dieses Manko auszugleichen wird an mechanischen Reglern (Potentiometer / Schieberegler) ein bis drei Anzapfungen an die Schleiferbahn angebracht und dort die Regelnetzwerke angeschlossen.
Man hat zum Zweck der Bestimmung Testpersonen und das Diagramm für Sinustöne im freien Raum nach Robinson und Dadson verwendet.
Im gezeigten Beispiel kann mittels der Schalter S1 - S3 die Korrektur abgeschalten werden, wobei die Widerstände R4 - R6 angeklemmt bleiben und somit das lineare Potentiometer P1 logarithmieren. Auf diese Weise kann man eine Kompensation zu verschiedenen Eingangsspegeln, wie @ pelmazo oben schreib, erreichen. Ein festes logarithmisches Potentiometer wäre auch möglich, muß aber mittels seines Drehwinkels und dem Teiler U/R auf die vorhandene Eingangsspannung abgeglichen sein.
Mit der hier gezeigten Methode ist man etwas freier in der Gestaltungsmöglichkeit.
Die angegebenen Werte können differieren und sollten mittels Messwerkzeug und Gehör abgeglichen werden.
Die eingezeichneten Filter sind passive Tiefpässe, die einen gewissen Höhenanteil um einen festen Betrag bis zu einem festen Drehwinkel des Potentiometers absenken. Sie filtern sie nicht weg.

Die Kurve 57 zeigt einen linearen Steller mit 3 Anzapfungen, die Kurve 54 einen logarithmischen Steller mit 2 Anzapfungen. Ob die Kurvenbezeichnungen noch gültig sind, entzieht sich meiner Kenntnis.



Genialer ist eine aktive Regelung, wobei Die Korrektur von der Eingangsspannung oder der Ausgangsspannung der Endstufe in Zusammenhang mit dem Drehwinkel des Potentiometers abhängig gemacht werden kann. Trotz allem wird mit dieser Methode keine Korrektheit erreicht werden, weil die LS im Wirkungsgrad und die Abhörräume verschieden sind.
Um das in Abhängigkeit zu bringen ist ein Schallanalyser nötig, der über verschiedene Filter und Güte der Filter eine Korrektur im entsprechendem Raum automatisch regelt und zudem eine Originalvorlage jedes Musikstückes als Vergleich vorliegen hat.
Das wird dann aber sicherlich an kaum machbare Perfektion herankommen.

viele Grüße
Genau
Stammgast
#5 erstellt: 06. Feb 2005, 03:05
Was habt ihr eigntlich alle für komische Verstärker.
Alle die ich bisher offen oder den Schaltplan von gesehen habe, hatten Lautstärkepotis ohne irgendwelche zusätzlichen Anzapfungen (alle hatten Loudness). Außerdem hab ich noch nie einen Verstärker gehöhrt, bei dem sich die Klangcharakteristik bei eingeschalteter Loudness sprunghaft an ein paar Stellen des Lautstärkereglers ändert. Es wahren allerdings alles ältere Modelle, was das ein wenig erklären kann.


[Beitrag von Genau am 06. Feb 2005, 03:06 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 07. Feb 2005, 18:03
Woran erkennst Du, ob das Poti einen Abgriff hat?
Warum soll sich der Klangcharakter sprunghaft ändern?
Ich habe Verstärker erwähnt, die ein Vierfachpot benützt haben, um einmal die eigentliche Lautstärke und einmal die Höhen- und Bassanhebung verändert haben. Und das pro Kanal. Macht eben die vier Einheiten des Potis. Auch noch nie gesehen?
Genau
Stammgast
#7 erstellt: 07. Feb 2005, 20:18

richi44 schrieb:
Woran erkennst Du, ob das Poti einen Abgriff hat?


Ein Standard Stereopoti hat sechs Anschlüsse (je drei pro Kanal), ein Poti das je Kanal zusätzlich drei Anzapfungen hat, müßte folglich also insgesammt zwölf Anschlüsse besitzen. Alle die ich bisher in Hifigeräten gesehen habe hatten nur sechs Anschlüsse. Und ein Vierfachpoti habe ich bisher nur in meinem Quadroreceiver gesehen, ebenfalls ohne zusätzliche Anschlüsse.


richi44 schrieb:

Warum soll sich der Klangcharakter sprunghaft ändern?

Das genau hast du doch vier Postings weiter oben beschrieben.
richi44
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 08. Feb 2005, 12:44
Bei den alten Poti der Dampfradios waren die Anzapfungen von aussen ersichtlich verteilt. Es wurden ja Drähte angelötet. Bei Potis, die auf den Print gelötet werden, muss man schon genau hinsehen, wie viele Anschlüsse das Ding hat. Das merkt man wirklich nur an den Lötaugen, wie etwa bei meinem 20 jährigen Und mittlerweile ausgedienten NAD.
Bei einem Drehbereich von 30 Grad kann ich nicht von "sprunghaft" geschrieben haben.
Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass Du bisher nur Verstärker angesehen hast, welche über IC-Regelungen verfügten, also eine TBA Irgendwas verbaut haben. Diese enthalten billige VCAs, welche Lautstärke, Loudness und Klangregler mittels Gleichspannung einstellen. Die gleichen (oder entsprechenden) Dinger sind auch in TV eingebaut, damit eine Fernbedienung möglich ist. Nur haben diese IC im Hifibereich nichts verloren. Die sind in Sachen Rauschen und Klirr mehr als nur grottenschlecht.
Alle üblichen Japaner, Amerikaner und Europäer kommen ohne solche "Geschwüre" aus, haben dafür aber Potis mit Anzapfung.
richi44
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 08. Feb 2005, 17:17
@genau
...einfach mal das anschauen, das Foto des zerlegten Reglers... Wie viele Anschlüsse?
http://www.thel-audioworld.de/bauteile/regler/Potis.htm
Gruss
Richi
Genau
Stammgast
#10 erstellt: 09. Feb 2005, 00:24
Ok ich nenne jetzt ein konkretes Beispiel: Mein Wega 3130. Dieses Gerät ist 30 Jahre alt, da sind keine ICs drin über die die Lautstärke etc. gesteuert wird, alles Potis. Das Lautstärkepoti hat keinerlei zusätzliche Anzapfungen, es hat pro Kanal nur drei Anschlüsse. Ich habe auch den Schaltplan von dem Gerät, wo dies zusätzlich gut ersichtlich ist. Bei dem Saba 9260 meines Vaters ist das ähnlich (Auch schaltplan vorhanden.

P.S. Das erste von den angebotenen Potis auf der Seite deines Links hat vier Anschlüsse.
richi44
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 12. Feb 2005, 18:04
Ich glaub Dir alles...
aber erst, wenn ichs gesehen habe. Wenn Du also irgendwie den Schaltplan des Wega oder Saba hier rein stellst, sehen wir weiter...
Gruss
Richi
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