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How To Produce A Jazz Record

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visir
Inventar
#101 erstellt: 16. Sep 2006, 14:53

quaternione schrieb:
tja,

ich habe mir gerade die stücke und die texte zu gemüte geführt. was soll ich sagen, irgendwie fühle ich mich des-illusioniert. guter klang? gute aufnahmen? wieviel hat das noch mit der 'original-musik' zu tun? wenn beliebig manipuliert wird bis das instrument fett oder spitz etc. genug ist?
mir fallen als vergleich die gekünstelten weil nachbearbeiteten und geschönten fotos auf den titelseiten der illustrierten ein.
sind die aufnahmen die man heute so bekommt dasselbe in grün?
ich mag als altmodisch erscheinen aber ich bevorzuge ehrliche ware (wenn man versteht was ich meine).
Q

ps. dies ist kein 'angriff' gegen quinton


Ich glaube zu verstehen, was Du meinst, aber ich stimme nicht zu.
Das Mikro und die ganz Aufnahmesituation bringen ja noch nicht den wirklichen Endklang, sondern nur "trockenes" Rohmaterial, vor allem bei Studioaufnahmen und/ oder elektronischen Instrumenten.
Den "richtigen, ehrlichen" Klang hast Du nur im Konzertsaal bei akustischen Instrumenten. Dann musst du aber mit Kunstkopf aufnehmen und mit Kopfhörer horchen.
Ja, eine Studio-Aufnahme ist künstlich, weil da einfach kein Original-Raum ist. Die ganze Akustik - inklusive der Klangfarbe der einzelnen Instrumente und Stimmen - muss der Tontechniker "hinzufügen".

Und wie man das machen kann, ist übrigens das Thema hier.

Und zu den Fotos (mein Bruder ist Werbegrafiker): Hast Du im Urlaub schon einmal ein Foto von einer traumhaft schönen Szene gemacht, und dann beim Betrachten des Fotos gedacht "und was hab ich da eigentlich fotografiert" (Extremfall)? Ich schon. Nicht immer, aber immer wieder einmal. Der Film hat auch seine Grenzen, und der Entwicklungsprozess ist sowieso komplex. Und ob ich nun beim Entwicklungsprozess, der aufwändig ist, alle Register ziehe, dass die Aufnahme den ursprünglichen bzw. gewünschten Ausdruck bekommt, oder ob ich nur einfach entwickle und das am Computer mache, ist völlig Blunzen.
Manche übertreiben es allerdings mit der Nachbearbeitung. Dann wird die Landschaft in der Tiefkühlgemüsewerbung giftgrün...

lg, visir

P.S.: habe mir einige Titel einmal "einfach nur so" angehört. Ich schätze, das wird meine Referenz-CD zum Beurteilen von Hifi-Anlagen. Als Zusatznutzen zum eigentlichen Projekt...
hohesZiel
Stammgast
#102 erstellt: 16. Sep 2006, 15:27

Heinrich schrieb:
Hallo quaternione,

nur stellt sich die Frage: Was ist "ehrliche" Ware? Denn bereits in dem Moment, in dem Du auch nur ein Mikrophon aufstellst, um die Musik aufzunehmen, greift Du ENTSCHEIDENDD in die Musik ein. Durch die Auswahl der/des Mikros genauso wie durch die Platzierung...

Dreh' doch den Spieß um: Wenn es in Deinen Ohren gut klingt und Dich die Musik anspricht - warum ist dann die Zahl der dafür notwendigen Eingriffe wichtig?


mir fallen als vergleich die gekünstelten weil nachbearbeiteten und geschönten fotos auf den titelseiten der illustrierten ein.


Sieh's nicht ganz so negativ - JEDES KUNSTfoto ist ein gestelltes. Und, nimmt man's genau, hat man selbst bei der dokumentarischen Fotografie genau dasselbe Problem: Es ist nämlich bereits ein entscheidender Eingriff, sich für einen Ausschnitt des fotografierten Objekts zu entscheiden. Und unter Umständen ist diese Entscheidung eine größere Verfälschung der Abbildung der Wirklichkeit, als ein gezielt gestelltes Bild, mit dem versucht wird, einen "größeren" Zusammenhang dieser Wirklichkeit wieder darzustellen...


Gruss aus Wien,

Heinrich


dem stimme ich ebenso wie dem von visir geschriebenem zu.

es ist sogar noch viel krasser:
selbst in der DOKUMENTAR-und NACHRICHTENFOTOGRAFIE wird mittlerweile digital veraendert.

ich kann mich noch gut daran erinnern, das vor ca. 6-7 jahren ein Streit zwischen Focus und Spiegel entsatnd, weil Focus einem Dokumentarischen Bild mit Hilfe von Bildbearbeitungs-Tools mehr "Druck" ( grosse rote Blutspur, wo im Original kaum sichtbare Blutflecken waren) verlieh.
damals hat derSpiegel noch eine Skandal daraus gemacht, aber nur wenige Monate spaeter habe ich (ein klein wenig als Hobbyfotograf geschult) im Spiegel ein ganz ERHEBLICH manipuliertes "Dokumantarisches Foto" entdeckt. es war naemlich aus dramaturgischen Gruenden etwas hinzugefuegt worden, was im Original nicht vorhanden war: ein ganzer Panzer!

Nicht, dass ich das nicht scharf verurteilen wuerde - der manipulation ist ja dann keinerlei Grenze mehr gesetzt - aber selbst weltberuehmte Bilder von Pullitzer-Preistraegern sind teilweise wochenlang von Spezialisten in der Dunkelkammer (insofern es ueberhaupt noch Emulsionsfilm war) Im Ausschnitt veraendert, an vielen Stellen abgewedelt worden. (wer sich dafuer interessiert, der sollte sich diese DVD mal kaufen http://www.war-photographer.com/de/ und ansehen, insgesamt sehr beeindruckend und sie zeigt, wie an so einem scheinbar "rohen" Pullitzer-Bild ewig gefeilt wird. Und dass dokumentarische Bilder stets in einem persoenlichen Kontext netstehen).

Die ganzen Magnum-Groessen waeren ohne ihre Dunkelkammer-Experten nur halb so beruehmt geworden. (Ausnahme vermutlich der Fotograf Ansel Adams, aber der war nicht bei Magnum) Hier fliessen ja auch die welten zwischen Dokumentation und Kuenstlerischer/politischer Aussage

Zurueck zum topic (aber so richtig off-topic war es ja auch nicht) :

Ich neige dazu, in einer CD-Musik-Produktion eher eine komplexe Verschachtelung von vielen Personen (Kuenstler, Komponisten, Tonmenschen mit ihren jeweiligen persoenlichen Umstaenden) mit wechselnden Tagesformen, Intentionen und Potentialen zu sehen, welche sich prinzipiell an vielerlei verschiedenen Orten treffen koennten, um mit vielerlei verschiendenen (moeglichen) Geraetschaften eine Art gemeinsames Gesamtkunstwerk zu schaffen.

Wobei der jeweilige persoenliche Beitrag zum wirtschaftlichen/kuenstlerischen Erfolg oder Misserfolg sicherlich auch sehr wechselnd ausfallen kann.

Zuletzt gibt es wohl oft immer noch einen erheblichen Anteil an zufaelliger Beeinflussung - eben die "richtigen" oder "falschen" leute oder oertlichkeiten oder der "richtige" oder "falsche" Zeitpunkt einer Produktion (wechselnder Publikumsgeschmack oder Modeerscheinungen beim Sound/Auswahl der Stuecke)

Letztendlich wird die jeweilige Professionalitaet und die individuelle Persoenlichkeit der Beteiligten stark beeinflussen, wer wen fuehrt, unterstuetzt, begleitet oder auch einfach nur abbuegelt.

kaum eine sogenannte Einzelleistung heutzutage ist nicht in Wirklichkeit das Ergebnis harten Teamworks.
da traegt jeder sein Scherflein am "verschoenern" oder negativ ausgedrueckt "manipulieren" bei.

Letztendlich: Eine CD ist keine dokumentarische Kriegsfotographie, sie ist Kunst. Daher ist fuer mich (fast) einziges Kriterium der "Authentizitaet" , wenn der Kuenstler sich im Endprodukt mit seinen Intentionen zufriedenstellend gewuerdigt sieht (was gerade bei bestimmten - abgehobenen - Kuenstlern nie moeglich sein wird ).

wenn er von der Produktion begeistert sein sollte, haben wir vielleicht (!) so einen seltenen Fall eines musikalischen Kleinodes.

Gruss

hohesZiel


[Beitrag von hohesZiel am 16. Sep 2006, 15:38 bearbeitet]
Jazzy
Inventar
#103 erstellt: 16. Sep 2006, 18:58
Hi!
Desillusioniert? Interessant.Aber was hat man sich denn vorgestellt?Eine Klein A-B-Aufnahme im Saal,mit akustischen Instrumenten?Wie geht das bei Rock/Pop?Manche Leute sollten mal ein Büchlein übers Tonmeistern lesen.Wenn mein Hobby HiFi/HiEnd ist,kann mich doch die Aufbahmeseite nicht kaltlassen,oder?Erschreckend,wieviele da gepflegtes Desinteresse üben.Ich bin auch kein Profi,aber auf ein paar Kirchenrecordings und Jazzkellermucken kann ich schon zurückblicken.
kalia
Inventar
#104 erstellt: 16. Sep 2006, 21:55

visir schrieb:

P.S.: habe mir einige Titel einmal "einfach nur so" angehört. Ich schätze, das wird meine Referenz-CD zum Beurteilen von Hifi-Anlagen. Als Zusatznutzen zum eigentlichen Projekt...


Hallo Visir
Davon würde ich persönlich Dir ja abraten
Quinton CDs haben meiner bescheidenen Meinung nach die Eigenschaft so ziemlich auf jeder Anlage gut zu klingen
oder (sehr)viele Anlagen auch gut klingen zu lassen, wenn man es von der Warte "Beurteilung einer Anlage" aus betrachtet
(auf besseren natürlich auch besser, aber selbst über meine reine Berieselungsanlage im Laden schon sehr beeindruckend...)

Hallo quaternione
Findest Du denn das die Aufnahmen künstlich wirken?
(Das tun ja die Illustriertentitelphotos nicht selten)
Wenn ich jetzt zb die Sharrock-Aufnahme nehme, so finde ich nicht, dass diese irgendwie künstlich im Gegensatz zum Roughmix klingt, sondern schlicht inhaltlich auf den Punkt gebracht.

Gruss
Lia


[Beitrag von kalia am 16. Sep 2006, 22:13 bearbeitet]
quaternione
Stammgast
#105 erstellt: 16. Sep 2006, 22:18

Heinrich schrieb:
Hallo quaternione,

nur stellt sich die Frage: Was ist "ehrliche" Ware? Denn bereits in dem Moment, in dem Du auch nur ein Mikrophon aufstellst, um die Musik aufzunehmen, greift Du ENTSCHEIDENDD in die Musik ein. Durch die Auswahl der/des Mikros genauso wie durch die Platzierung...


einfache Antwort - live Musik


Dreh' doch den Spieß um: Wenn es in Deinen Ohren gut klingt und Dich die Musik anspricht - warum ist dann die Zahl der dafür notwendigen Eingriffe wichtig?


stimmt schon, allerdings ist es dann für mich übertrieben formuliert ein retortenprodukt. die frage einer möglichst natürlich klingenden anlage erledigt sich damit logischerweise auch.


Sieh's nicht ganz so negativ - JEDES KUNSTfoto ist ein gestelltes. Und, nimmt man's genau, hat man selbst bei der dokumentarischen Fotografie genau dasselbe Problem: Es ist nämlich bereits ein entscheidender Eingriff, sich für einen Ausschnitt des fotografierten Objekts zu entscheiden. Und unter Umständen ist diese Entscheidung eine größere Verfälschung der Abbildung der Wirklichkeit, als ein gezielt gestelltes Bild, mit dem versucht wird, einen "größeren" Zusammenhang dieser Wirklichkeit wieder darzustellen...

mag sein, da halte ich es mit dem bereits erwähnten Ansel Adams, bin halt ein 'purist'.

Gruß Q
quaternione
Stammgast
#106 erstellt: 16. Sep 2006, 22:29

lia schrieb:
Hallo quaternione
Findest Du denn das die Aufnahmen künstlich wirken?
(Das tun ja die Illustriertentitelphotos nicht selten)
Wenn ich jetzt zb die Sharrock-Aufnahme nehme, so finde ich nicht, dass diese irgendwie künstlich im Gegensatz zum Roughmix klingt, sondern schlicht inhaltlich auf den Punkt gebracht.

Gruss
Lia


Hallo Lia,

nein, die aufnahmen klingen schon sehr gut (ich habe übrigens eine reihe von quinton cds wie mauve, real book stories und grey). irgendwie stört mich aber der gedanke, daß diese stücke alle durch nachbearbeitung jedes einzelnen pixels entstanden sind, um in der fotosprache zu bleiben. das ergebnis läßt sich hören, aber... irgendwie wie synthiziser gegen klavier, niemand weiß wie der elektronisch klang wirklich klingen soll.
vermutlich beantworte ich Heinrich's frage eher mit 1 (audiophil).

Q
Heinrich
Inventar
#107 erstellt: 16. Sep 2006, 23:42
Hallo quaternione,

jetzt möchte ih nochmals Dualese zitieren:

Was sage ich nach dem Lesen der I. Hälfte Eures Interviews auf Seite 110 : AHA... RETORTEN-MUSI´...
Nach der II. Hälfte & Hören von Track 1 bis Track 9 : Boooeeeh... Schxxxxx auf Live... egal wie´s war, dat iss´et

(an Dualese: nochmals "Danke für die Blumen!")


Also anfangs dieselben Bedenken, die Du auch hast, und dann die "Einsicht", daß es eigentlich doch egal ist, WIE man das Ziel des guten Klanges erreicht...

Dir scheinen unsere CDs zwar zu gefallen, allerdings überwiegen jetzt doch die Zweifel: Alles "Retortenmusi"...

Nochmals meine zwei Einwände:

1.) "Live-Musik": Als einzige "puristische" Referent darf dann konsequenterweise nur akustische, nicht-verstärkte Musik dienen. Insofern gäbe es bei Linda Sharrocks Trio auch live KEINE Referenz, weil hier bereits Mikros und Verstärker plus Effektgeräte zum Einsatz kommen. Und ob der Hall nun über die Bühnen-P.A. kommt oder auf den Tonträger gebannt ist, sollte keinen Unterschied machen (wenn Du das anders siehst, bitte berichtige mich!)

Man dürfte nun - würde man Deine Bedenken "radikal" zu Ende denken, das Linda Sharrock Trio eigentlich gar nicht aufnehmen...

2.) "Purismus": Selbst das "audiophile" Stereomikrophon ist bereits ein WESENTLICHER Eingriff. Durch die Positionierung und durch die Wahl des Stereomikrophons an sich. Zwar mag dieser Eingriff auf den ersten Blick geringer sein, ich behaupte aber, daß dieser Eingriff eigentlich "massiver" ist, da dann jede Art Korrektur IM SINNE DER MUSIK unmöglich wird.

Ich möchte Dir zwei Fragen aus anderen Feldern der Kunst stellen, und damit ist auch klar, wie ich meine Produktionen sehe:

1. Belletristik: Kann Dich ein rein fiktiver Roman fesseln, wenn die Figuren und die Geschichte Dich interessieren und die Geschichte schlüssig erzählt wird?

2. Film: Kann Dich ein rein fiktiver Film fesseln, wenn die Figuren und die Geschichte Dich interessieren und die Geschichte schlüssig erzählt wird?

Und genau so sehe ich meine Produzentenrolle: Ich bin letztlich derjenige, der dafür verantwotlich ist, daß Dir die Musiker eine spannende Geschichte erzählen können. Und damit diese Geschichte schlüssig ist, ist in meinen Ohren ein gewisses Klangbild vonnöten. Das ich mit einer "puristischen" Aufnahme nicht erreichen könnte (zumindest nach meiner Erfahrung nach).


Und nun hoffe ich, daß Dir meine Produktionen nun auch weiterhin gefallen werden,

Gruss aus Wien,

Heinrich
visir
Inventar
#108 erstellt: 17. Sep 2006, 00:03

quaternione schrieb:

Heinrich schrieb:
Hallo quaternione,

nur stellt sich die Frage: Was ist "ehrliche" Ware? Denn bereits in dem Moment, in dem Du auch nur ein Mikrophon aufstellst, um die Musik aufzunehmen, greift Du ENTSCHEIDENDD in die Musik ein. Durch die Auswahl der/des Mikros genauso wie durch die Platzierung...


einfache Antwort - live Musik



was tust Du dann hier? Wieso hast Du dann eine Hifi-Anlage?

Schurz beiseite: Das Aufnehmen ist nun einmal nicht möglich, indem ich ein Mikrofon (oder wieviele?) aufstelle und das Aufnahmegerät einschalte. Was ich da durch die diversen Mirkofone reinkriege, muss ich zueinander in Beziehung setzen - vom Pegel, von der Klangfarbe, von Effekten wie Hall usw.

Das ist nicht "Retorte", denn die Musiker haben ja wirklich gespielt (außer Schlagzeug auf Pop-Aufnahmen). Es ist eher wie das Zusammenstellen eines Bildberichts aus mehreren Bildern, wo die Bilder ihrer Bedeutung gemäß größer oder kleiner dargestellt werden.
Oder das Einrichten eines Zimmers mit diversen Möbeln. Es muss alles aufeinander abgestimmt sein.

Es ist insofern doch Retorte, wenn du die Studio-Situation, die "keine Akustik" hat, an sich schon als Retorte ansiehst. Diesem Einwand kann ich sogar in einem gewissen Maß zustimmen, nur wüsste ich auch keine praktikable Lösung dafür, bzw. sind diese "Retortenprodukte" eben eine eigene Ausdrucksform neben "live", mit anderen Möglichkeiten. Nicht umsonst spielen Musiker live und im Studion ihre Sachen oft bewusst ein bisschen anders.

Aber eigentlich sollten wir ja über die Aufnahme diskutieren. Scheinbar haben sich die Leute aber eh noch zuwenig damit beschäftigt.

@lia:
eben: auf "besseren" Anlagen sollte sie auch noch besser klingen...

lg, visir
ukw
Inventar
#109 erstellt: 17. Sep 2006, 00:53
Möchte einer von Euch die Linda Sharrock (confessions) haben? Quinton mastered ! Zustand 1 A . Bitte PM
Ich habe kein Draht zu dieser Künstlerin.

Im Rough Mix (Track 19) fehlt das Echo.
Delay/Pre Delay der einzelen Instrumente ungleich zwischen rechten und linkem Kanal im Track Nr 6. faszinierende künstliche Klangräume.

Track 5 6 oder 7 sind musikalisch genau das, was ich gerne hören würde. Heinrich darf mir gerne eine Liste mit empfehlenswerten Einspielungen in diesem Stil geben.
Haltepunkt
Inventar
#110 erstellt: 17. Sep 2006, 01:26
Hallo Heinrich,

habe mal bis Track 9 reingehört, meine ersten Eindrücke:

1. Wo heute alles so betont groovt, klingt ein zurückgenommener geslapter Funkbass etwas gewöhnungsbedürftig - aber angenehm. Diese Gleichstellung passt aber IMHO sehr gut in einen 'Orchesterklang'.
Auch wenn die Gitarre wie beschrieben durch erhöhte Lautstärke exponiert erscheinen soll, fügt sie sich doch ebenfalls homogen in das Klangbild ein. Sie hat nicht diese anspringende Präsenz wie bei den weiteren Aufnahmen, das würde in das relativ distanzierte 'gemalte' Klangbild nicht hineinpassen. dafür scheint mehr Hall auf der Klampfe als auf den anderen Instrumenten zu sein. Vielleicht ist das aber auch nur mein Eindruck durch die Lautheit.

2.Auch hier angenehm zurückgehaltener Bass. Was mich bei einem solch ruhigem Stück etwas ablenkt, sind die Umgreifgeräusche. Das mag atmosphärisch dichter sein, empfinde ich auch oft so, der Grat ist aber schmal. So ab ca. 2:00 min hört man immer mal wieder so ein ganz kurzes 'leicht qietschendes Wischen'.

3. Mein pers. Favorit. Ich habe mich köstlich amüsiert: mitreißend humorvoll, nicht nur hallmäßig ein trockener Humor. Die greifbare Präsenz verstärkt diesen Eindruck noch. Sind die Musiker die ganze CD über so gut drauf?

4. Erinnert an Astor Piazzolla.

•Auf die Registerwechsel im Akkordeon achten

Was hat es damit auf sich? Ich habe mal den Akkordeon-Sound mal mit ein paar Galiano-Scheiben vergleichen. Die Abbildung ist bei Dir breiter, wie Du schreibst. Was mir nur sonst auffällt ist, dass die mech. Begleitgeräusche bei Dir kaum in Erscheinung treten. Entgeht mir etwas?
Die Attacke der Akustikgitarre ist übrigens beindruckend. Wenn ich nach der neulich gelesenen Faustregel gehe, wird Fülle und Grundton einer Akustikgitarre besser mit einem Kugelmikrofon eingefangen und die Attacke mit einem gerichteten Typ.

5.Wow, echter Tiefbass, furztrocken und schön präsente Bassmelodie. Genau so würde ich mir auch so manche Rockmischung wünschen. Was soll man sagen: Heinrich kicks ass

6. Der Bass ist ja schon sehr fett, was den Titel insgesamt basslastig macht. Schön. Was mich aber stört ist der Basspegel. Für meinen Geschmack des Guten zuviel – zeigt auch der RTA, ist also kein raumbedingter Bassbumms.

7. Einfach nicht meine Musikwelt, aber gut zum Boxentesten. Hohe Energie in allen Fq-Bereichen fordert Pegelfestigkeit und Auflösung, insbesondere im Hochton., wie mir scheint.

8. Schon angesprochen.

9. Ausgesprochen räumlicher und differenzierter Schlagzeugsound der auffällt. Man meint, jedes Fell einzeln orten zu können. Überhaupt mein Ding.

Also 3,5,8 und 9 haben es mir angetan. Die nächsten Durchgänge werde ich auch mal versuchen technisch zu hören.

Gute Nacht

P.S.

lia schrieb:
Wenn ich jetzt zb die Sharrock-Aufnahme nehme, so finde ich nicht, dass diese irgendwie künstlich im Gegensatz zum Roughmix klingt, sondern schlicht inhaltlich auf den Punkt gebracht.


Ich würde sogar sagen, äußerst künstlich, wenn ich diese CD mit typ. Aufnahmen von Kunstgesang mit Klavierbegleitung vergleiche. Aber das ist kein Makel, da sind wir uns einig.
Heinrich
Inventar
#111 erstellt: 17. Sep 2006, 08:23
Jetzt geht's los

@Haltepunkt:

2.Auch hier angenehm zurückgehaltener Bass. Was mich bei einem solch ruhigem Stück etwas ablenkt, sind die Umgreifgeräusche. Das mag atmosphärisch dichter sein, empfinde ich auch oft so, der Grat ist aber schmal. So ab ca. 2:00 min hört man immer mal wieder so ein ganz kurzes 'leicht qietschendes Wischen'.


Es gab einen "alternate take" genau aus diesem Grund. Der mir aber dann in Summe schlechter gefallen hat. Die Griffgeräusche werden natürlich auch zwangsläufig durch den auf dem Bass liegenden Hall verstärkt...


3. Mein pers. Favorit. Ich habe mich köstlich amüsiert: mitreißend humorvoll, nicht nur hallmäßig ein trockener Humor. Die greifbare Präsenz verstärkt diesen Eindruck noch. Sind die Musiker die ganze CD über so gut drauf?


Ja

Zu 4.) Während der verschiedenen Parts klingt das Akkordeon anders, eben durch die von Borghetti eingesetzten Register. Diese Klangfarbenänderung ist bei diesem Stück subtil, ich finde, dennoch hörbar. Zum besseren Verständnis der "Register"/"Chöre":
http://de.wikipedia.org/wiki/Register_(Akkordeon)


5.Wow, echter Tiefbass, furztrocken und schön präsente Bassmelodie. Genau so würde ich mir auch so manche Rockmischung wünschen. Was soll man sagen: Heinrich kicks ass


Solche "Arschtritte" bereiten auch mir grosses Vergnügen, deshalb




6. Der Bass ist ja schon sehr fett, was den Titel insgesamt basslastig macht. Schön. Was mich aber stört ist der Basspegel. Für meinen Geschmack des Guten zuviel – zeigt auch der RTA, ist also kein raumbedingter Bassbumms.


Das ist richtig, und bewußt gemacht - und genau bei DIESEM Stück auf der CD so. Die Late Night Show besteht ja aus zwei CDs (pt1 und pt2) - auf jeder CD ist eine Eigenkomposition von Wolfgang. Und bei beiden habe ich im Kontext mit den anderen tracks entschieden, daß genau diese beiden tracks Bass "bis an die Grenze" brauchen. Soll heißen, die anderen tracks auf der CD sind weniger basslastig, und haben einen zwar gesunden "Quinton-Bass", aber auch nicht mehr.


7. Einfach nicht meine Musikwelt, aber gut zum Boxentesten. Hohe Energie in allen Fq-Bereichen fordert Pegelfestigkeit und Auflösung, insbesondere im Hochton, wie mir scheint


Der Klang kann noch so gut sein - wenn die Musik darauf nicht gefällt/den persönlichen Geschmack nicht trifft, ist das egal. Was ich gut finde: Dass Du's offen aussprichst - ich habe viele High-Ender nie verstanden, die in ein Geschäft kommen und sich eine "gut aufgenommene" CD kaufen wollen. Bei aller Liebe zum guten Klang - es ist eben noch immer die Musik, um die's geht.
Und so gilt auch hier (und auch für ukw!) ein ausdrücklisches:




9. Ausgesprochen räumlicher und differenzierter Schlagzeugsound der auffällt. Man meint, jedes Fell einzeln orten zu können. Überhaupt mein Ding.




@UKW: Empfehlungen kommen im Laufe des Tages!


Gruss aus Wien,

Heinrich
e.lurch
Inventar
#112 erstellt: 17. Sep 2006, 11:21
Hi

Ich habe vor kurzem das Erlebnis gehabt, dass eine ausgebildete Sängerin (Altstimme)ein Geburtstagsständchen im Wohnzimmer gab.
Über eine Hifi- Anlage habe ich bislang diese Kraft, Natürlichkeit, Authentizität ... nicht hören können. Und sei die "CD" noch so gut aufgenommen und die bislang gehörten Hifi Gerätschaften noch so exellent.

Was will ich damit sagen? Mir ist es recht, wenn bei der Aufnahme technisches Tricks Anwendung finden, die mir die Illusion des Livegeschens Zuhause über meine "technische Anlage" nahe bringt.

So geschehen bei der Aufnahme ( Track ) 8.

Herzlichen Glückwunsch Heinrich. :)= kam schon Nahe an das Geburtstagsständchen heran.

Und wenn es keine Referenz ( oder vielleicht sogar gibt, aber ich kenne sie nicht) gibt, will ich einfach nur eine super aufgenommene Musik hören, die mich verzaubert, die mich anspricht (ähnlich einem gemalten Bild von eiem Künstler. Wenn der Künstler handwerklich unsauber arbeitet, fällt es mir schwer das Werk zu verstehen, zu mögen.

Helmut
Jazzy
Inventar
#113 erstellt: 17. Sep 2006, 11:31
Hi!
Gut,die Bässe sind nicht schlecht,meine Anlage fordern sie aber nicht wirklich.Die hat schon schlimmeres hinter sich ;-)
Aber es geht ja um Jazz und audiophiles.Gerade die nicht übertriebene Lautheit,der nicht ausgenutzte Headroom(oft -2dBFS)und die dünne Wurst sind doch symphatisch.Mir gefällt ganz gut das Album "Grey".Wie ist denn die dts-Abmischung,sehr effektvoll oder dezent?Würde es mir evtl. kaufen.
Jazzy
Inventar
#114 erstellt: 17. Sep 2006, 12:04
Hi!
Mir ist die "Philosophie" und Musik von Quinton jedenfalls 10mal lieber als z.B. chesky,die oft Langweiler-HiEnd betreiben.Gute Musiker gingen dann oft weg.Oregon,Badi Assad.Die wollen sich in ihren Ausdrucksmöglichkeiten halt nicht so einschränken lassen.
bots
Inventar
#115 erstellt: 17. Sep 2006, 22:15
Grade einmal genießerisch zurückgelehnt und ein paar Tracks durchgehört - ohne den Versuch, "technisch" zu hören erstmal [das krieg ich dann manchmal nie wieder aus dem Kopf raus bei einer CD].

Erster Eindruck:
wow, eigentlich das was ich mir unter einer "audiophilen Studioproduktion" vorstelle - nämlich die Möglichkeiten des Studios perfekt zu nützen. Soferne der Tonmeister sich als "weiteres Bandmitglied" verstehen darf [weil ihm die Musiker das zubilligen - ändert er doch einiges auch am musikalischen Empfinden]. An und für sich ja keine so abartige Herangehensweise bei anderen Genres - zugegebenermaßen selten bei Jazz. Klingt nicht "live", aber das habe ich bei einer Studioaufnahme auch noch nie erwartet - vielleicht aber auch, weil ich mich eher mit Roger Waters & Co befasse. Klingt dafür "perfekt" - will heißen, ist ein musikalisches und klangliches Erlebnis.

Überlegung zur Abspielsituation: wenn an einer Anlage inkl Raum eine Live-Jazzclub-CD genauso klingen würde wie im Club, würde dann auch eine Liveaufnahme aus einem Opernhaus unter denselben Abspielbedingungen "live" klingen können? Oder nicht? Anders gefragt - ist es tontechnisch aufnahmeseitig möglich, dass die Anlage und der Raum "wurscht" werden?

Die BoQR klingt an meiner [sicherlich nicht absolut toppen] Anlage perfekt, bin schon gespannt sie auf anderen Systemen zu hören.
Jazzy
Inventar
#116 erstellt: 17. Sep 2006, 22:43

ist es tontechnisch aufnahmeseitig möglich, dass die Anlage und der Raum "wurscht" werden?
Nein,ist nicht möglich.Alle Titel finde ich nicht perfekt,z.B. Nr.6 das gesampelte Schlagzeug,besonders die HiHats,klingen nicht gut.Die(Keyboard?)Guitar auch nicht.In Nr.6 kann das "Phil Collins"-Delay schon bissel nerven.Der Bass ist schon fast bisschen schwammig.Aber das sind(gewollte?) Kleinigkeiten.
ukw
Inventar
#117 erstellt: 17. Sep 2006, 22:48

bots schrieb:

Überlegung zur Abspielsituation: wenn an einer Anlage inkl Raum eine Live-Jazzclub-CD genauso klingen würde wie im Club, würde dann auch eine Liveaufnahme aus einem Opernhaus unter denselben Abspielbedingungen "live" klingen können? Oder nicht? Anders gefragt - ist es tontechnisch aufnahmeseitig möglich, dass die Anlage und der Raum "wurscht" werden?

Die BoQR klingt an meiner [sicherlich nicht absolut toppen] Anlage perfekt, bin schon gespannt sie auf anderen Systemen zu hören.


Der Wiedergaberaum entscheidet über den Hörgenuss. Er läßt sich nicht überlisten oder ausblenden, darum auch das gebetsmühlenartige Verweisen einiger User auf die Raumakustik.
Deine Anlage wird nie besser klingen als der Raum !

@ Heinrich: LNS 1 & 2 und Muthspiel Johnson Blade hab ich schon (und der Lauf des Tages beträgt noch 72 Minuten )
Heinrich
Inventar
#118 erstellt: 17. Sep 2006, 23:45
@Jazzy:


Nein,ist nicht möglich.Alle Titel finde ich nicht perfekt,z.B. Nr.6 das gesampelte Schlagzeug,besonders die HiHats,klingen nicht gut.Die(Keyboard?)Guitar auch nicht.In Nr.6 kann das "Phil Collins"-Delay schon bissel nerven.Der Bass ist schon fast bisschen schwammig.Aber das sind(gewollte?) Kleinigkeiten.


Hmmm - bist Du sicher, daß Du Nummer SECHS (Thoughts Of Stone" meinst? Denn da gibt's weder Gitarre noch ein gesampeltes Schlagzeug (das hat der Drummer schon so gespielt...)...
Und der Phil Collins HALL ist auf Nr. FÜNF...

Gruss aus Wien,

Heinrich
bots
Inventar
#119 erstellt: 18. Sep 2006, 06:57

ukw schrieb:
Der Wiedergaberaum entscheidet über den Hörgenuss. Er läßt sich nicht überlisten oder ausblenden, darum auch das gebetsmühlenartige Verweisen einiger User auf die Raumakustik.
Deine Anlage wird nie besser klingen als der Raum !

Ja, klar ich meinte das anders:

Davon abgesehen, dass der Raum mitspielen muss - es macht ja einen Unterschied in der "Raumillusion", ob ich einen Meter vor Lautsprechern sitze, die ein Meter voneinander entfernt sind - oder ob ich ein Stereodreieck mit 6x4 Metern habe. Jetzt nur mal für den Fall, dass ein Drumset über die ganze Breite gemischt wird [Track 9 glaub ich war das], wirds in zweiterem Fall ja nicht gerade nach Club klingen. Und das ist ja nur ein Parameter

Eine Abmischung muss ja in irgendeiner Weise auch das Abspielsystem "berücksichtigen". Wie macht der Tonmeister das? Im Fall der BoQR: bestehen da Vorstellungen seitens des Tonmeisters? Klingt die Aufnahme auch dann noch wie gewünscht, wenn sie auf einer Anlage abgespielt wird, deren Besitzer normalerweise Symphonieorchester hört [durchaus mit audiophilem Anspruch]?
ukw
Inventar
#120 erstellt: 18. Sep 2006, 09:54

bots schrieb:

ukw schrieb:
Der Wiedergaberaum entscheidet über den Hörgenuss. Er läßt sich nicht überlisten oder ausblenden, darum auch das gebetsmühlenartige Verweisen einiger User auf die Raumakustik.
Deine Anlage wird nie besser klingen als der Raum !

Ja, klar ich meinte das anders:

Davon abgesehen, dass der Raum mitspielen muss - es macht ja einen Unterschied in der "Raumillusion", ob ich einen Meter vor Lautsprechern sitze, die ein Meter voneinander entfernt sind - oder ob ich ein Stereodreieck mit 6x4 Metern habe. Jetzt nur mal für den Fall, dass ein Drumset über die ganze Breite gemischt wird [Track 9 glaub ich war das], wirds in zweiterem Fall ja nicht gerade nach Club klingen. Und das ist ja nur ein Parameter



Im zweiten Fall (Stereodreieck 4 x 6 m) klingt es genau so wie Strerodreieck von 1 x 1,33 m. Da staunst Du? Ich auch Das gilt nämlich nur für grüne Wiese und /oder schalltoter Raum.
Sonst hat das Große Stereodreieck insbesonders bei kleinen schlecht bedämpften Räumen keine Chance einen nennenswerten Direktschallanteil an Dein Ohr zu bringen.

Solange der Winkel stimmt ist der Abstand der Lautsprecher zueinander für die Klangbühne erst einmal egal (solange er irgendwie zwischen 1,5 m und 6 Meter liegt)- der größere Abstand der Lautsprecher wird nicht räumlicher klingen. Eine einfache Skizze veranschaulicht warum das so ist.
bots
Inventar
#121 erstellt: 18. Sep 2006, 10:01

ukw schrieb:
Im zweiten Fall (Stereodreieck 4 x 6 m) klingt es genau so wie Strerodreieck von 1 x 1,33 m. Da staunst Du? Ich auch Das gilt nämlich nur für grüne Wiese und /oder schalltoter Raum. ;)


Dass das theoretisch so sein müsste, erscheint mir logisch - praktisch konnte mirs noch niemand vorführen dh dass für mich subjektiv [bei geschlossenen Augen] die "Bühne" im kleinen Stereodreieck genauso weit weg erscheint wie im großen. Oder anders ausgedrückt - ich sitze unnatürlich nahe an der Bühne [oder unnatürlich weit weg im umgekehrten Fall]. Ich hab jedenfalls noch nie eine Anlage/Aufnahme [woran liegts?] gehört, die für mich in einem 5 Meter breiten Raum die Illusion erzeugt hätte, dass ich vor mir ein Symphonieorchester auf einer 8 Meter breiten Bühne sitzt - klingt zwar alles ziemlich gut, aber eben wie Zwergerlmusiker auf einer geschrumpften Bühne - auch wenn mir HiEnd Studios immer weismachen wollen, ich könnte das hören, wenn ich die Augen nur kräftig genug schließe
bots
Inventar
#122 erstellt: 18. Sep 2006, 10:04
Nachtrag: wenn ich jetzt einen großgenugen Raum habe um die Illusion des Symphonieorchesters hinzukriegen - was passiert dann mit einer Jazzclubaufnahme im selben raum/Anlage, bei der das Schlagzeug die ganze Breite einnimmt Ist das dann auch 8 Meter breit Logischerweise ja, denk ich mal - ergo vermute ich, dass der Tonmeister für sehr eingeschränkte Klientel produziert, oder?
e.lurch
Inventar
#123 erstellt: 18. Sep 2006, 14:36
Hi

Heinrich schrieb:


Die Bläser wurden zudem mit einem alten Federhall(!) verhallt – das durchaus vorhandene „Zischen“ dieses Halls führt in der Mischung zu einem sehr lebendigen Klangbild (und wer gut hinhört, kann an drei Stellen den Hall tatsächlich „zischen“ hören!)


Ich brauche mal ein wenig "Hör-Nachhilfeunterricht". Obwohl ich mit Kopfhörer (Sennheiser HD650 und AKG701) versuche die drei Stellen den Hall zu hören, die zischen, finde ich diese nicht.
Ob ich sie definitiv nicht höre, oder ob ich sie einfach in die Gesamtheit des Musikstückes mit einbeziehe, oder..... einerlei....
Vielleicht kann mir jemand die Minuten und Sekunden angeben, wo dieses "Hallzischen" zu hören ist.
Danke
ukw
Inventar
#124 erstellt: 18. Sep 2006, 17:12
@ e.luch: Dat Zischen in Ersten Träck? Würd isch saaagen:
0.54 Sek
1.33
2.52
5.55

Dat haut äscht voll rain un spatlet Dia dän Schäädel so dolle is dat da beim am Zischen

2.52 habe ich nachträglich wieder gestrichen, es dürfen ja nur 3 Stellen sein
e.lurch
Inventar
#125 erstellt: 18. Sep 2006, 18:50
@ukw

Danke für Deine Nachhilfe. Jetzt weiß ich was gemeint ist :). Und auch gerade über KH super zu hören

@ e.luch: Dat Zischen in Ersten Träck? Würd isch saaagen:
0.54 Sek
1.33
2.52
5.55

Dat haut äscht voll rain un spatlet Dia dän Schäädel so dolle is dat da beim am Zischen

2.52 habe ich nachträglich wieder gestrichen, es dürfen ja nur 3 Stellen sein

_________________________________________________________________

PS: Die meinerseits holprige und falsche Ausdrucksweise bei der vorangegangen Frage bitte ich zu entschuldigen. Man sollte doch noch einmal lesen, was man schreibt .-Auch unter Zeitdruck.
Aber an Deinem Ruhrpott-Deutsch ? mußt Du doch noch stark arbeiten, wenn es als Gag ankommen soll
Ansonsten als Nachhilfelehrer sicherlich nicht geeignetimages/smilies/insane.gif

__________________________________________________________________



[Beitrag von e.lurch am 18. Sep 2006, 18:53 bearbeitet]
Jazzy
Inventar
#126 erstellt: 18. Sep 2006, 20:19
Hi!
Ja,sorry,die komische E-Gitarre ist in 5 und der Hall.In 6 das Schlagzeug ist dann aber heftig durch die Filterbänke gezogen worden,wenn das so klingt.Hätte jedenfalls auf teilweise Samples gewettet.edit:das zischen finde ich nicht besonders schlimm.Vielleicht unter KH,habe ich noch nicht ausprobiert.


[Beitrag von Jazzy am 18. Sep 2006, 20:20 bearbeitet]
Heinrich
Inventar
#127 erstellt: 18. Sep 2006, 20:40
@ Jazzy,

kein Wunder, daß Dir die E-Gitarre sonderbar vorkommt. Dass ist nämlich unser lieber durchgeknallter Bassist Juan, der sich da ganz unstandesgemäß als Gitarrist gebärdet
(Info am Rande: Kein Octaver - der spielt das so...)
Zum Hall: Manchmal überkommt's mich - und dann MUSS er sein, der RMX 16

Zum Schlagzeug: Wir wollten ja eine gewisse Loop/Sampler-Anmutung erreichen...

@ukw/e.lurch
Nachdem die Sache des wo/wann geklärt ist, die Frage an euch: Stört euch das, findet ihr's aufdringlich - oder ist's auch egal, weil's auch eurer Meinung nach zur Musik passt?

@bots:
Wie schon ukw richtig geschrieben hat - der Winkel und nicht die Entfernung macht's. Denn gleichseitiges Dreieck bleibt gleichseitiges Dreieck. Allerdings spielt da eine ganze Menge anderes mit: Von der Raumakustik bis hin zur subjektiven Wahrnehmung von großen/kleinen Nahfeld/Main Monitoren, beeinflußt nicht zuletzt durch die Optik...


Gruss aus Wien,

Heinrich


PS: Entschuldigt bitte meine derzeit spärlichen Kommentare - mich hat's erwischt. In Form eines Stichs IM Ohr (Viech drin - ich hau reflexhaft drauf - Viech tot - Ohr vorübergehend auch)...
Jazzy
Inventar
#128 erstellt: 18. Sep 2006, 20:58
Hi!
Also mir gefallen 1,2 und 4 besonders gut,sowohl musikalisch als auch aufnahmetechnisch.8 könnte auch was für mich sein,da müsste ich aber noch andere Tracks hören.Die Dame kann jedenfalls singen!Ach,ich sehe gerade,das ich den dts-Track noch gar nicht gehört habe!Skandal,und das,wo ich jetzt verbesserte Heimkinoboxen habe.
bots
Inventar
#129 erstellt: 18. Sep 2006, 21:07

Heinrich schrieb:
Viech drin - ich hau reflexhaft drauf - Viech tot - Ohr vorübergehend auch...

Aha - die Quinton Tonmeister haben eine schon fast asiatisch anmutende Methode gefunden, ihre Ohren vor besonders heiklen Abmischungen zu sensibilisieren - wie schrieb die SP so schön: "Tonmeister lüften ihre Aufnahme-Geheimnisse"
Heinrich
Inventar
#130 erstellt: 18. Sep 2006, 21:19

Aha - die Quinton Tonmeister haben eine schon fast asiatisch anmutende Methode gefunden, ihre Ohren vor besonders heiklen Abmischungen zu sensibilisieren - wie schrieb die SP so schön: "Tonmeister lüften ihre Aufnahme-Geheimnisse


Ja, ja - wer den Schaden hat, spottet jeder Beschreibung

Einseitiger Gruss aus Wien,

Heinrich
e.lurch
Inventar
#131 erstellt: 18. Sep 2006, 21:51
Hi

Heinrich schrieb:

@ukw/e.lurch
Nachdem die Sache des wo/wann geklärt ist, die Frage an euch: Stört euch das, findet ihr's aufdringlich - oder ist's auch egal, weil's auch eurer Meinung nach zur Musik passt?


Nachdem mir klar wurde, was Du mit dem Hall bzw. mit dem Zischen gemeint hast ( ich habe immer nach einem sehr sehr leisen und kurzfristigen Effekt gesucht), finde ich persönlich, dass ich auf diese "Lebendigkeit" verzichten kann.
Warum? Gerade über Kopfhörer ist dieses Effekt doch ein wenig nervig.
Aber sicherlich Geschmackssache. Bin gespannt wie die anderen User das sehen.
Heinrich
Inventar
#132 erstellt: 18. Sep 2006, 22:17
Hallo e.lurch,

unser Problem war tatsächlich: der Federhall war genau der, der den Sound "aufgemacht" hat. Wir haben anfangs noch versucht, die Federgeräusche wegzukomprimieren, haben uns dann aber dagegen entschieden, weil auch die Lebendigkeit extrem darunter litt.
Alle Versuche mit digitalen Halls waren sowieso erfolglos...

Allerdings gebe ich zu, daß der Effekt über Kopfhörer tatsächlich sehr gut zu hören ist (ich finde es auf LS im Rahmen).

Übrigens haben wir dann bei den übrigen Nummern mit einer Kompression des Federhalls (um die Federgeräusche in den Hintergrund zu drängen) Erfolg gehabt, hier ist der Effekt nur zu hören, wen man ihn genau kennt und sucht...

Ideal wäre für diese Nummer vermutlich ein alter EMT-Plattenhall gewesen - nur den gibt's in dem Studio, in dem wir gemischt haben, nicht...

Gruss aus Wien,

Heinrich
audiofisk
Inventar
#133 erstellt: 19. Sep 2006, 00:46
So,- gerade läuft das gute Stück über einem monotheistischen Lautsprecher-Testaufbau (quasi Wandweinbau, aktiv, 3 Way & DBA).
Höre es jetzt zum zweiten Mal und versuche alles schon geschriebene auszublenden. Was hoffentlich gelingt.
Aussagen zur Staffelung entfallen, solange nicht Tiefe durch geringere Lautheit, da, wie gesagt, mono.

Track 1: die Blechernen dominieren die Hölzernen etwas, haben etwas zu viel 'Attacke' im Verhältnis, gerade so an der Schwelle dahin zu auffällig(=nervig) zu sein.
Wird daher nicht mein Lieblingsstück, Blech ist eh schon (vor)laut.
Die Gitarre (ab 3:42) kommt gut, erscheint eher laut als gepeppt. Die Rhytmustruppe macht ihre Arbeit unauffällig und gut.
Track 2: Nicht mein Ding, da werde ich nicht warm mit. Versuche ich die Ursache zu finden, werde ich unzufrieden und zappe ohne fassbares Ergebnis weiter. Ausser Wertung.
Track 3: Direkt zu Anfang: die Bläser beissen schon fast. Zu viel Pepp!
[Habe ich Live noch nie so gehört.]
Die Stellen mit mehr Getümmel: besser.
Kommt insgesamt sehr Spaßig und Spielfreudig rüber.
Track4: Ah, Akkordeon. Gut, und gut wiedergegeben. Die akustische Gitarre wirkt deutlich unverwaschen. Als würde man sie selbst Bedienen oder zumindest sehr nah davor sitzen.
Track5: Mächtig Schub vom Baß, trocken und tief, mit viel Dynamikansprung...
Popschlagzeug, gespieltes.
Zum Basssolo hab ich noch keine richtige Meinung, es fügt sich für mich aber nicht so recht ein. Noch mal hören.
...
Bervor ich noch mehr Lyrik produziere ist erst mal Schluß. Zeit, daß ich mich aufs Ohr haue.
Aber anders als Heinrich
]-audiofisk°<
Haltepunkt
Inventar
#134 erstellt: 19. Sep 2006, 01:39
Gerade den dts-Track gehört. Schöner Aufbau. Das Intro des Xylo- oder Sonstwiephons gewinnt etwas an Fahrt - Aufbruchstimmung will sich breit machen. Doch das einsetzende Schlagzeug nimmt das noch beschauliche Tempo auf und verlangsamt behutsam wieder etwas - langsam, wo willst Du hin. Das Sax geht nun in sich, verstärkt wird dieser kontemplative Eindruck durch den Kontrast des dynamisch quer durch den Raum kommenden und gehenden Beat. Nach außen hin ruhige aber komplexe Gedankenwelt trifft die Monotonie der Bewegung. Sie sind im selben Raum, aber jeder in seiner Welt...Nachtgedanken nach einer guten Flasche Riesling.
Oder im Fußballjargon: gute Raumaufteilung

Noch 10 und 13 verglichen. Die Trompete bei 10 ist statisch, tritt auf der Stelle, so dass man sich fragt, kommt da noch etwas? Bei 13 macht sie neugierig, wie's weitergeht. Ganz anderer Charakter...
Oder im Fußballjargon: Die Auswechslung der Trompete brachte die Entscheidung.
bots
Inventar
#135 erstellt: 19. Sep 2006, 08:41

Heinrich schrieb:
@bots:
Wie schon ukw richtig geschrieben hat - der Winkel und nicht die Entfernung macht's. Denn gleichseitiges Dreieck bleibt gleichseitiges Dreieck. Allerdings spielt da eine ganze Menge anderes mit: Von der Raumakustik bis hin zur subjektiven Wahrnehmung von großen/kleinen Nahfeld/Main Monitoren, beeinflußt nicht zuletzt durch die Optik...

Ich melde da trotz der schönen Theorien meine Zweifel an. Gehen wir doch davon aus, dass du ein Schlagzeug perfekt "natur" aufgenommen hast, dann sollte es zB 2 Meter breit wirken. Du mischt es über die Stereobreite, es wirkt auch 2 Meter breit wenn die Boxen 3 Meter entfernt sind. Stehen die Ls näher, sitze ich einen Meter vor einenm 75cm breiten Schlagzeug [oder das Schlagzeug muss 1 Meter _hinter_ den Boxen "abgebildet" werden]. Stehen diie Ls weiter weg, dann sitze ich 5 Meter vor einem 3,5 Meter breiten Schlagzeug [oder das Schlagzeug wird 3 Meter _vor_ den Ls abgebildet]. Dass dieselbe Aufnahme das tun kann, glaube ich auch theoretisch nicht und wenn von Dingen wie "Tiefenstaffelung" gesprochen wird, glaub ich nicht an die Bedeutungslosigekeit der Entfernung.
ukw
Inventar
#136 erstellt: 19. Sep 2006, 09:40
@ bots: Ich finde, Du übertreibst etwas. Läufst Du immer mit einem Zollstock im Stereodreieck umher und überprüfst die "Breite" der Instrumente?
bots
Inventar
#137 erstellt: 19. Sep 2006, 09:49

ukw schrieb:
@ bots: Ich finde, Du übertreibst etwas. Läufst Du immer mit einem Zollstock im Stereodreieck umher und überprüfst die "Breite" der Instrumente?

Nein - aber es sind doch Abstand und Breite der [ich nenns mal so] "akustischen Bühne", die darüber den Ausschlag geben, ob ich mich in einem Jazzclub fühle oder in einem Opernhaus. Aber nimm mal das Extrem her: meine Boxen stehen am Schreibtisch, und jetzt dazu eine PA auf einer OpenAir Bühne. Wenn auch die Winkel des Stereodreiecks gleich sind, dann variiert die Breite des "überbreit gemischten Schlagzeugs" von 1,5 bis 15 Meter - dafür brauch ich keinen Zollstock

Und ich wollte nur wissen, ob ein Tonmeister berücksichtigt, worauf wahrscheinlich die Anlage seiner Hörer optimiert ist - ich versteh jetzt nicht warum die Frage "übertrieben" sein soll, wenns um audiophile Produktionen geht
Und für mich sind die Winkel im gleichseitigen Dreieck nun mal nur zwei von drei Parametern, die für die Fläche eines Dreiecks ausschlaggebend sind [und die Fläche ist die "akustische Bühne", oder?] - hab ich jetzt zugegebenermaßen aus dem Mathematikunterricht wieder rausgekramt
bots
Inventar
#138 erstellt: 19. Sep 2006, 09:54
Aber ich formuliere nochmal anders - weils mich einfach interessiert, sorry

Macht ein Tonmeister bei der Mischung einen Unterschied - der auf die voraussichtliche Aufstellung der Anlage beim Zielpublikum eingeht? Oder grundsätzlich nicht?
GandRalf
Inventar
#139 erstellt: 19. Sep 2006, 10:17
Moin bots,

Vielleicht solltest du bei der Betrachtung die rein Messtechnische Ausdehnung des Objektes mal ausser Acht lassen.
Wenn du eine größere Basisbreite der LS hast, und dazwischen das Schlagzeug "messtechnisch" 3.50 m breit ist, wirkt es aber bei entsprechendem Hörabstand (rein akustisch und im Kopf) wieder original groß. (Augen zu und durch!!! )

bots
Inventar
#140 erstellt: 19. Sep 2006, 10:23

GandRalf schrieb:
Wenn du eine größere Basisbreite der LS hast, und dazwischen das Schlagzeug "messtechnisch" 3.50 m breit ist, wirkt es aber bei entsprechendem Hörabstand (rein akustisch und im Kopf) wieder original groß. (Augen zu und durch!!! )

Naja, genau das tuts eben nicht wie ich meine Beispiel: OpenAir Bühne - in den Pausen wird CD gespielt, und da haben sie genau so ein "überbreites" Schlagzeug erwischt, das die einzelnen Toms von einer Seite der Bühne bis zur anderen verteilt - da kriegst du Kopfweh

Aber ich geb meine Frage einfach @Heinrich weiter - u wenn der auch dabei bleibt, dass die Fläche des Stereodreiecks ein vernachhlässigbares Maß für das Hörempfinden ist, zieh ich meine Frage zurück und wundere mich, dass Theorie und Praxis weit auseinander klaffen
GandRalf
Inventar
#141 erstellt: 19. Sep 2006, 10:27

bots schrieb:

Naja, genau das tuts eben nicht wie ich meine Beispiel: OpenAir Bühne - in den Pausen wird CD gespielt, und da haben sie genau so ein "überbreites" Schlagzeug erwischt, das die einzelnen Toms von einer Seite der Bühne bis zur anderen verteilt - da kriegst du Kopfweh

Aber ich geb meine Frage einfach @Heinrich weiter - u wenn der auch dabei bleibt, dass die Fläche des Stereodreiecks ein vernachhlässigbares Maß für das Hörempfinden ist, zieh ich meine Frage zurück und wundere mich, dass Theorie und Praxis weit auseinander klaffen :prost


Dann wurde da vielleicht ein Schlagzeug auch wirklich von links bis rechts "übergroß" aufgenommen (bzw. wie auch Heinrich das ja gemacht hat, abgemischt)... ?



[Beitrag von GandRalf am 19. Sep 2006, 10:28 bearbeitet]
bots
Inventar
#142 erstellt: 19. Sep 2006, 10:32

GandRalf schrieb:
Dann wurde da vielleicht ein Schlagzeug auch wirklich von links bis rechts "übergroß" aufgenommen... ?

*ähhh* ja, genau - darüber versuch ich ja seit weißnichtwiviel Postings zu diskutieren: berücksichtigt ein Tonmeister die "Abhörsituation" seines voraussichtlichen Zielpublikums oder nicht? Der genannte Pausentrack klingt bei mir zu Hause wirklich fein, auf einer PA eben besch***** - war das purer Zufall oder Absicht?
Heinrich
Inventar
#143 erstellt: 19. Sep 2006, 10:38
Hallo bots,

werde erst heute abend wieder zum ausführlichen Beantworten aller Fragen kommen. Bitte also um etwas Geduld

Gruss aus Wien,

Heinrich
GandRalf
Inventar
#144 erstellt: 19. Sep 2006, 10:38

bots schrieb:

GandRalf schrieb:
Dann wurde da vielleicht ein Schlagzeug auch wirklich von links bis rechts "übergroß" aufgenommen... ?

*ähhh* ja, genau - darüber versuch ich ja seit weißnichtwiviel Postings zu diskutieren: berücksichtigt ein Tonmeister die "Abhörsituation" seines voraussichtlichen Zielpublikums oder nicht? Der genannte Pausentrack klingt bei mir zu Hause wirklich fein, auf einer PA eben besch***** - war das purer Zufall oder Absicht?


Ah so! Du hattest den direkten Vergleich...

Klang es nur Sch..., weil die Abbildung unnatürlich war, oder war es "tonal" daneben?
Ich hatte deine Beispiele so verstanden, daß der unterschiedliche Größeneindruck dir Probleme bereitet.

Wie würde denn die Beeinflussung durch den Raum in dem die PA spielt Berücksichtung erfahren?

ukw
Inventar
#145 erstellt: 19. Sep 2006, 10:46

bots schrieb:
Der genannte Pausentrack klingt bei mir zu Hause wirklich fein, auf einer PA eben besch***** - war das purer Zufall oder Absicht?

Du stehst viiiieeeel zu dicht vor der Bühne. Das ist schlecht für die Lauschlappen

in den Pausen wird bei PA auch gerne mal Mist gemischt, damit die Musik in der Pause nicht besser klingt als die Musik von den Leuten die Tausende von Euros für die PA bezahlt ghaben.
bots
Inventar
#146 erstellt: 19. Sep 2006, 10:58

GandRalf schrieb:
Klang es nur Sch..., weil die Abbildung unnatürlich war, oder war es "tonal" daneben?
Ich hatte deine Beispiele so verstanden, daß der unterschiedliche Größeneindruck dir Probleme bereitet.
Wie würde denn die Beeinflussung durch den Raum in dem die PA spielt Berücksichtung erfahren?


Die Abbildung war unnatürlich [Krampf in den Halswirbeln, wenn du beim Schlazeugsolo den Toms zu folgen versuchst und dadurch klangs einfach nicht mehr nach Schlagzeug], klanglich keine Beanstandungen.

Was ich bis jetzt so an wirklich feinen hiendigen Anlagen im privaten Bereich gesehen habe, fällt mir auf: wer überwiegend symphonische Werke hört, bevorzugt eine breite Stereobasis [große Fläche des Stereodreiecks, von der man aber weiter entfernt ist]. Wer kleine rauchige Jazzclubs mag, bevorzugt eine schmale Basis [kleine Fläche = Bühne, an der man näher dran sitzt]. Wenn man jetzt die Aufnahmen die der jeweiligen Liebhaberei entsprechen, austauscht passt die "Abbildung" irgendwie nimmer.

Noch ein Ansatz: die Aufnahme/Abmischung gibt ja die relative Position [weiter vorne/hinten] zu den Lautsprechern vor. Das heißt aber auch, die "akustische Größe" des Instruments ändert sich mit der Größe des Dreiecks [weil sie nicht einmal vor und einmal hinter den Boxen sein kann]. Der Höreindruck mag im Gehirn schon richtig zusammengebastelt werden - aber die Hörerfahrung schließt aus der Entfernung auf die Größe des Instruments [Synthesizer sind ja immer 10 Meter Breite Dinger ]. Ob jetzt als Effekt gedacht oder nicht, sei dahingestellt.

Dh meine Vermutung wäre die: wenn ich für Jazzclubfreunde produziere, würde ich das Schlagzeug "breit" mischen, weil sie näher am Objekt sitzen. Bei einer Aufnahme für Symphoniefreunde [zb verjazzte Beethoven, was weiß ich] würd ich davon ausgehen, dass die dementsprechende Boxenaufstellung zum Tragen kommt und die Drums schmaler mischen. Mich würd bloß interessieren ob das der Tontechnikpraxis entspricht, oder ob meine Überlegung keine Berücksichtigung findet.
GandRalf
Inventar
#147 erstellt: 19. Sep 2006, 11:12
Moin nochmal,

Mir kommt da auch noch die tatsächliche Lautstärke (Pegel) in den Kopf...

Größenänderung durch LS (Pegel) Änderung?? -Oder Änderung des Räumlichkeits- (Entfernungs-) Eindrucks.
Habe z.B. mal eine der legendären (sehr persönlichen) Vorführungen von Ingo Hansen geniessen dürfen.
Durch LS Änderungen war immer eher der Eindruck , daß sich die Entfernung zum Geschehen ändert. Nicht die räumliche Dimension..

Jazzy
Inventar
#148 erstellt: 19. Sep 2006, 11:52
Hi!
Der Tonmeister mischt einen Kompromiss auf die Gegebenheiten der Hörer.Also normale Anlage im WoZi,Auto,Minianlage.HiEndanlage eher selten.Das würden dann zu viele reklamieren,auch HiEnder.
Jazzy
Inventar
#149 erstellt: 19. Sep 2006, 11:54
Hi!
Staging erreicht der Toning durch Pegel,Hallform,EQ,Delay.


[Beitrag von Jazzy am 19. Sep 2006, 11:55 bearbeitet]
gangster1234
Inventar
#150 erstellt: 19. Sep 2006, 16:28
@ Heinrich :

Frage 1 : Warum seid ihr bei der Mikrofonierung puristisch "angehaucht" ?

Frage 2 : Wann "klingt" es in euren Ohren "gut" ? Ist der Schlussatz (d)einer Interview-Antwort. Ich finde, da fängt das Thema aber erst an, so richtig interessant zu werden...

Die Antworten hätte ich gerne so : " Es klingt gut, wenn ...... " und dann am besten nicht mehr als 10-20 Worte zu einem erklärenden Satz zusammenfügen.

Statements dieser Art könnten auch helfen, die Antwort zu geben, was die ästhetische Beurteilung von Tonaufnahmen eigentlich ist / darstellt / beinhaltet.

Frage 3 : Warum habe ich nach weiterem mehrmaligen Durchhören eures Samplers von mal zu mal mehr das Gefühl, die Aufnahme "normalisiert" sich in meiner Empfindung, d.h. verliert an, nennen wir es mal "Audiophilität" ? Genauso gehts mir mit allem, was gut aufgenommen ist, egal ob BlueNote, chesky, Telarc usw. Erlebe ich diesen Effekt als einziger ?

gruß gangster


[Beitrag von gangster1234 am 19. Sep 2006, 16:30 bearbeitet]
bots
Inventar
#151 erstellt: 19. Sep 2006, 17:19

gangster1234 schrieb:
... Warum habe ich nach weiterem mehrmaligen Durchhören eures Samplers von mal zu mal mehr das Gefühl, die Aufnahme "normalisiert" sich in meiner Empfindung, d.h. verliert an, nennen wir es mal "Audiophilität" ? Genauso gehts mir mit allem, was gut aufgenommen ist, egal ob BlueNote, chesky, Telarc usw. Erlebe ich diesen Effekt als einziger ?

Das kenn ich auch - einen guten Teil trägt wahrscheinlich die Erwartungshaltung/Spannung bei - u ganz ehrlich: auch mit der Traumfrau ist es nach 5 Jahren ... nicht mehr ganz ... wie beim ersten ... Ich würde diesen Effekt Gewöhnung nennen
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