Frequenzgang

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waidler
Stammgast
#1 erstellt: 09. Apr 2004, 14:24
Hallo Leute!

Ich bin neu hier und hätte gleich mal eine Frage an die Experten hier. Ich suche Material über das Messen vom Frequenzgang bei Lautsprechern. Kann mir jemand von euch da weiterhelfen? Wichtig wären solche Dinge wie der Versuchsaufbau(Bilder,Skizzen),wie ist der Versuchsraum aufgebaut, welche Messgeräte werden verwendet, evtl.Messen mittels PC. Das Ganze brauche ich für ein Ekt. Referat und sollte daher schon ins Detail gehen. Also wenn jemand Material für mich hat, oder weiß wo ich was finden kann, wäre ich sehr dankbar.
Danke schon im Voraus
Joe_Brösel
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 09. Apr 2004, 20:17
Hi,
den Frequenzgang eines Lautsprechers kann man in einem reflexionsarmen Raum (RAR) messen. Früher sagte man dazu "Schalltoter Raum". Dann braucht man einen Sinusgenerator, Verstärker, ein Meßmikrofon mit entsprechendem Verstärker, und ein Meßgerät, um den Schallpegel zu messen, und natürlich den Lautsprecher.

Ein Bild eines schalltoten Raums (dieser ist aber nichts besonderes).


Hier wäre ein anderer:


[Beitrag von Joe_Brösel am 09. Apr 2004, 20:20 bearbeitet]
waidler
Stammgast
#3 erstellt: 11. Apr 2004, 17:17
Besten Dank für die schnelle Antwort und vor allem für die Bilder.
Noch ne kurze Frage zum Messaufbau: Ich hab mal gelesen, dass für die Messung der Lautsprecher mit 1Watt aus nem Frequenzgenerator versorgt wird und das Mikro in 1Meter Entfernung aufgestellt wird. Welcher Messwert wird dadurch ermittelt und hällt sich jeder Hersteller an diesen Aufbau oder macht das jeder anders?
Besten Dank schon im Voraus
Markus
Joe_Brösel
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 11. Apr 2004, 17:40
Hi,
1 W bei 1 m: damit ermittelt man den Kennschalldruck. Mit diesem Wert kann man mehrere Lautsprecher vergleichen: welcher mehr Leistung braucht und welcher weniger für den gleichen Schallpegel.
Hier steht auch noch was drüber: http://www.hifi-forum.de/viewthread-42-11.html

Dieser Wert 1W/1m ist meines Wissens nicht genormt. Viele geben andere Werte an, erst vor kurzem hatten wir eine Anfrage, da hatte jemand etwas so ähnlich wie: Sensitivity in Watt for 96 dB in 1,2m: 1,6
SATire
Stammgast
#5 erstellt: 10. Mai 2004, 16:46
Zum Frequenzgang messen mit PC geht auch die Software hier: http://www.speakerworkshop.com/

Wenn Die Box weit genug von Wänden weg ist, kann man den damit Frequenzgang sogar im Wohnzimmer messen, weil man eine Messzeitbereich definieren kann. Die Soundkarte hört dann auf zu messen, bevor die erste Reflexion ankommt (das geht natürlich nicht im Tieftonbereich, da braucht das Schwingen seine Zeit).

Jetzt bleibt noch die Frage: Was ist ein gutes und preiswertes Mikrophon? Das Billig-Electret was ich hier benutze sagt nur was ungefähres (aber immerhin, der Vergleich ist reproduzierbar).

Habt ihr einen Vorschlag für ein preiswertes Messmikro?

Jens
Gelscht
Gelöscht
#6 erstellt: 12. Feb 2008, 18:36
eine Frage:

Müsste man den Frequenzgang des Lautsprechers eigentlich nicht der menschlichen Hörkurve anpassen?
Das menschl. Gehör nimmt ja bestimmte Frequenzen lauter wahr als andere.
nektarine
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 12. Feb 2008, 18:52
nö, nen bellender Hund nimmt auch keine Rücksicht auf unsere Ohren
Wenn der Hund in der Box genauso bellt, wie ausserhalb von der Box, iss das ok

Nektarine


[Beitrag von nektarine am 12. Feb 2008, 18:53 bearbeitet]
Gelscht
Gelöscht
#8 erstellt: 13. Feb 2008, 17:56
Ich meine zwischen der SPL die das Messmikrofon bei bestimmten Frequenzen aufnimmt und dem wie das menschliche Gehör es empfindet ist doch ein großer Unterschied.
_axel_
Inventar
#9 erstellt: 13. Feb 2008, 18:26

Wodkabruder schrieb:
Ich meine zwischen der SPL die das Messmikrofon bei bestimmten Frequenzen aufnimmt und dem wie das menschliche Gehör es empfindet ist doch ein großer Unterschied.

Dann sollte das doch gefälligst bei der Aufnahme gleich entsprechend entzerrt (=korrigiert) werden. Denn nur dort kennt man auch die "Eigenheiten" des jeweiligen Mikros.
Gelscht
Gelöscht
#10 erstellt: 13. Feb 2008, 20:58
Ja schon aber das muss ich doch auch mit einplanen, wenn ich mir einen Lautsprecher konstuiere. Alle schreiben hier immer vom idealen linearen Frequenzgang aber wenn er wirklich linear ist, ist es doch auch nicht so super wenn ich damit Musik höre.
_axel_
Inventar
#11 erstellt: 13. Feb 2008, 21:00

Wodkabruder schrieb:
Ja schon aber das muss ich doch auch mit einplanen, wenn ich mir einen Lautsprecher konstuiere.

Nein, eben nicht. s.o.
Gelscht
Gelöscht
#12 erstellt: 13. Feb 2008, 21:13
und warum nicht?
_axel_
Inventar
#13 erstellt: 13. Feb 2008, 21:26

Wodkabruder schrieb:
und warum nicht?

Du hast die Posts #7 und #9 gelesen?
Gelscht
Gelöscht
#14 erstellt: 14. Feb 2008, 19:15
Natürlich. Aber ich bin nicht wirklich schlau draus geworden.
Ist das so geringfügig, dass man es vernachlässigen kann?
_axel_
Inventar
#15 erstellt: 14. Feb 2008, 19:31

Wodkabruder schrieb:
Natürlich. Aber ich bin nicht wirklich schlau draus geworden.
Ist das so geringfügig, dass man es vernachlässigen kann?

Nochmal (deutlicher kann ich es nicht):
Wenn Mikrofon-"Abweichungen" bereits auf dem Tonträger korrigiert sind und der LS linear das abspielt, was auf dem Tonträger ist, gibt es nichts zu kompensieren (bzgl. Gehörempfindlichkeit). Der Ton kommt so raus, wie er am Aufnahmeort zu hören war. Genauso kann man ihn dann vor dem LS hören.

Nachtrag: Es gibt natürlich zahlreiche Einflussgrößen die das oben beschriebene Ideal stören können. Aber das ist (fast) nichts, was man durch eine Anpassung des LS-Frequenzgangs bereinigen könnte, zB.:
- Mirkofonierung bei der Aufnahme (-> Ton-Ing. verantwortlich)
- Lautstärkeabhängige(!) Emfindlichkeit des Ohres (-> Loudness-Korrektur am Verstärker)
- Reflektionen im Raum (-> Raum-Dämpfung, Änderung des Abstrahlverhaltens, vereinfacht: der "Abstrahlbreite" des LS)

Einzig der Roll-off (Absenkung) im Tiefbass, damit in kleinen Räumen nicht zuviel da ist, würde hier reinfallen, also eine absichtliche Frequenzgang-Verbiegung durch den LS benötigen. Allerdings hat das nichts mit der Emfindlichkeit des Gehörs zu tun.


[Beitrag von _axel_ am 14. Feb 2008, 19:44 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 15. Feb 2008, 13:09
Ich möchte es mal so formulieren:
Ich habe vor Jahren eine Dixieband aufgenommen, ohne irgendwelche Filter einfach ganz gerade.
Wenn ich das zuhause bei normaler Zimmerlautstärke abhöre, klingt es dünn. Wenn ich aber so laut aufdrehe wie die im Original gespielt haben, dann klingt es richtig.
Und ich habe die Stimme eines Kollegen aufgenommen. Hör ich die in Sprechlautstärke, klingt es normal.

Man müsste also entweder alles in Originallautstärke abhören, oder dann müsste man die Aufnahme entsprechend korrigieren, dass es trotz kleinerer Lautstärke wie original klingt.
Würde man den Lautsprecher entzerren, sodass die Dixie-Aufnahme bei Zimmerlautstärke klingt wie das Original, würde diese Entzerrung für die Stimme des Kollegen nicht passen, denn da braucht es nichts.

Also bleiben zwei Möglichkeiten: Die Wiedergabe wird mit einem entsprechenden Gerät (EQ, Kompressor) dem Programmmaterial entsprechend entzerrt, also wird dauernd bei jedem Musikdtück vom Hörer an der Kiste rumgeschraubt, oder die Aufnahmen werden schon so produziert, dass es nachher (und schon im Studio) richtig klingt. Im Studio wird nämlich die Dixieband auch nicht mit Originalpegel abgehört, sondern mit vernünftigem bis leicht höherem Heimpegel.
wienerkreisel
Gesperrt
#17 erstellt: 19. Feb 2008, 22:04
die Frage war eine andere, ungenau dazu


Müsste man den Frequenzgang des Lautsprechers eigentlich nicht der menschlichen Hörkurve anpassen?
Das menschl. Gehör nimmt ja bestimmte Frequenzen lauter wahr als andere


mit mal so formulieren kommt man nicht weiter

wienerkreisel
Master_J
Inventar
#18 erstellt: 21. Feb 2008, 01:00
Wurde ja auch beantwortet, wenn auch etwas ausführlich.

Kurzfassung:
Man hört immer und alles mit diesen Ohren/dieser Hörkurve.
Somit ist das der "richtige" Klang.
Der Lautsprecher als künstliche Schallquelle sollte exakt das wiedergeben, was auch aus der originalen Schallquelle rauskam.

Das funktioniert aber nur bei gleicher Lautstärke wie eben diese.
Daher ist eine Korrektur (anhand der Hörkurve) zulässig bzw. teilweise notwendig.

Zulässig, weil auch mal gaaanz leise das Drumsolo hören will (Loudness-Schaltung am Verstärker).
Notwendig, wenn ein bestimmte Art von Aufnahme generell leiser gehört wird, als es in echt war/ist (o.g. Dixieband).

Gruss
Jochen
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