Große Glaswand macht Probleme - bitte um Hilfe!

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eStyle
Inventar
#1 erstellt: 29. Mai 2018, 12:47
Hallo liebe Hifi-Forum Mitglieder,

ich höre nun seit einigen Jahren intensiv Schallplatten und bin vor einem halben Jahr sogar noch tiefer in die ganze Materie eingestiegen, da mir das Plattenhören extrem Spaß macht. Ich habe viel Geld in hochwertige, neue Geräte gesteckt (Standlautsprecher, Plattenspieler, Vorverstärker etc.) und möchte jetzt zum Schluss noch etwas meine Raumakustik verbessern.

Ich habe mal paar Fotos gemacht, damit ihr direkt sehen könnt, wie mein Raum aussieht, wo die Problemzonen liegen und wo ich nachbessern kann:

Raum 1

Raum 2

Raum 3

Wie ihr sehen könnt, ist der Raum sehr schwierig, da die linke Seite offen steht und auf der rechten Seite die 4m lange Glaswand ist. Ich höre sehr zufrieden Musik, da meine ganzen Geräte ziemlich neu sind und natürlich deutlich besser klingen, als die ganzen Billig-Geräte, die ich vorher hatte und ich somit momentan noch bisschen den "Wow-Effekt" habe. Jedoch habe ich Freunde, die ebenfalls Hifi interessiert sind und bei denen ist die Raumakustik deutlich besser.
Wo und wie kann ich hier nachbessern?

Würde mich über eure Hilfe sehr freuen!
Vielen Dank im Voraus!

LG
eStyle
.JC.
Inventar
#2 erstellt: 29. Mai 2018, 14:21
Hi,


eStyle (Beitrag #1) schrieb:
Wo und wie kann ich hier nachbessern?


die Rückwand wird sich noch ändern (füllen) ?

Am einfachsten (und gewinnbringensten) ist die Veränderung der LS Position nach Abstand, Breite und Winkel.
Die Hörposition kann man vermutlich auch noch etwas anpassen.
Manchmal machen schon ein paar cm viel aus.
Da musst Du mit ein bisschen Intuition einfach so lange rumrücken und hören bis es passt.

Viel Glück.
woolfinator
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 29. Mai 2018, 14:26
Erstmal Gratulation zum Vinyljüngertum und meine Kondolenz an den Geldbeutel. Ein teures Hobby, weil man nie zufrieden sein wird

Akustisch lässt sich alles tun, was das Herz höher schlagen lässt. Aber worum geht es dir konkret? Was klingt deiner Meinung nach nicht gut? Hast du deinen Raum schonmal ausgemessen, hallt es im Mittenbereich, oder drückt der Bass unangenehm? Hast du vielleicht einen Raumplan mit Maßen (und ggf. inklusive der Einrichtung)? Wie sind deine Teile aufeinander abgestimmt (MM oder MC? Vorverstärker auf den Tonabnehmer eingestellt etc.)?
eStyle
Inventar
#4 erstellt: 29. Mai 2018, 14:57
@.JC.:

Die Rückwand wird sich nicht ändern, nur die Regale werden sich weiterhin mit Platten füllen.

@woolfinator:

Danke!

Schwer für mich zu beschreiben, da ich in sowas kein Experte bin, aber ich habe das Gefühl die Musik klingt oftmals etwas zu hart. Ein Problem, was ich habe, ist, dass ich nicht genau beurteilen kann, ob es nun rein an der Aufnahmequalität der Platte liegt oder es an meiner Raumakustik liegt, wenn eine Platte eben mal nicht so gut klingt. Das große Problem ist ja auch - weil ich nun vor kurzem viele Geräte aufgewertet habe, klingt im ersten Moment natürlich alles viel besser und der "Wow-Effekt" ist da. Nach einer Zeit klingen die richtig gut klingenden Platten immer noch gut, aber die eher schlecht oder mittelmäßig klingenden Platten fangen auf einmal an, keinen Spaß mehr zu machen. All die anfänglichen Probleme, die man so mit Plattenspieler & Co. hat, habe ich erfolgreich hier in diesem Forum in mehreren Threads dank eurer Hilfe klären können. Somit sollte da alles in Ordnung sein. Ich glaube, dass eher heller aufgenommene Platten bei mir richtig hell/dünn klingen und die höheren Töne von meiner 4m Glaswand zu schrill zurück reflektiert werden. Der Bass ist eigentlich voll in Ordnung und dröhnt sehr selten, wobei ich da dann immer eher glaube, dass es einfach an der Aufnahme liegt, weil grundsätzlich ist der Bass echt voll in Ordnung.

Meine Geräte:

Pro-Ject Phono Box DS
DENON PMA 520ae
Rega Planar 3 (P3) 2016er Modell
Ortofon 2M Blue (MM System)
CANTON Chrono 518 DC


[Beitrag von eStyle am 29. Mai 2018, 14:58 bearbeitet]
kölsche_jung
Moderator
#5 erstellt: 29. Mai 2018, 15:18

eStyle (Beitrag #1) schrieb:
... Wo und wie kann ich hier nachbessern?...

Messmikro kaufen, Messen, Fehler machen, lernen, Messen... Noch mehr lernen.

Klangverbesserung durch Raumakustik ist - im Gegensatz zum Gerätetausch - technisch (und real).
Das wilde Verteilen von Absorbern etc pp nach Zufallsprinzip bringt mit hoher Wahrscheinlichkeit nix richtiges bringen.
... ums messen (und Fehler machen) kommt man mE nicht herum.
.JC.
Inventar
#6 erstellt: 29. Mai 2018, 15:39
Hi,


eStyle (Beitrag #4) schrieb:
@.JC.:Die Rückwand wird sich nicht ändern, nur die Regale werden sich weiterhin mit Platten füllen.
...
.. ich habe das Gefühl die Musik klingt oftmals etwas zu hart.


das ist gut
gemeint ist von mir: je flacher die Rückwand, desto mehr Echo ist im Raum,
ggf. auch ne Pflanze vor die Wand
...
das Fenster ist natürlich stark schallreflektierend, schon mal probiert die Übergardinen zu zu ziehen ?
wenn das gg. die Härte hilft, kann man weitersehen - zB. mit anderen Gardinen

Messen ist grundsätzlich empfehlenswert, am Besten mit jemandem, der sich damit auskennt.
(es geht auch ohne messen, man muss nur entsprechend mehr rumrücken)
JULOR
Inventar
#7 erstellt: 29. Mai 2018, 16:13
Die Rückwand mit dem offenen Regal finde ich schon ganz gut. Mehr Regal und Pflanze könnten natürlich noch etwas bringen. Zu den Fenstern: dicke Vorhänge dämpfen mehr als dünne Gardinen. Ich habe auch eine große Fensterfront und benutze Plissees, das geht auch ganz gut.

Bei den LS kann es helfen, sie auf den Hörplatz einzuwinkeln und/oder den Wandabstand zu vergrößern. Da musst du einfach probieren. Messen ist natürlich immer gut, aber auch nicht ganz trivial.
eStyle
Inventar
#8 erstellt: 29. Mai 2018, 19:25
Also das mit dem Messen kenne ich gar nicht. Was genau bedeutet das und wie mache ich das?

-Vorhänge zu bringt nichts, da es nur dünne Vorhänge sind. Sollte vielleicht über dickere nachdenken.
-Eine Pflanze wäre eine Möglichkeit, aber die allein wird sicher nicht viel bringen.

Absorber wild verteilen könnte vielleicht schon helfen, aber mein Wohnzimmer soll ja auch nach irgendetwas aussehen, aber nach positivem Irgendetwas!
.JC.
Inventar
#9 erstellt: 29. Mai 2018, 22:12
Hi,

vielleicht bringt es was, wenn Du die Raumakustik selbst verstehst.

Du hast immer den Direktschall von vorne (je nach Chassis mehr o. weniger gebündelt)
und die seitlichen Reflexionen und den Rückschall der Hinterwand (s.o.).

Das ist das, was deine Ohren hören.
eStyle
Inventar
#10 erstellt: 30. Mai 2018, 08:17
Ich werde versuchen, mit euren Informationen noch etwas aus der Raumakustik rauszuholen, danke!

Noch eine andere Sache: Der Raum, wie man eventuell auf den Fotos erahnen kann, geht ja da, wo die linke Box steht, noch weiter richtung Essecke. Das heißt, im Großen und Ganzen besteht mein Raum eigentlich aus zwei Quadraten, die an den Ecken zusammenführen. In der Essecke stehen so gut wie gar keine Möbel, außer halt ein Esstisch und paar Stühle. Könnte es auch helfen, wenn ich den Bereich rund um die Essecke noch etwas mit Möbeln, Pflanzen etc. fülle?
kölsche_jung
Moderator
#11 erstellt: 30. Mai 2018, 08:27

eStyle (Beitrag #8) schrieb:
Also das mit dem Messen kenne ich gar nicht. Was genau bedeutet das und wie mache ich das?
...

ganz grob kann man sagen, dass der "Klang am Hörplatz" ein Zusammenspiel von a) dem Schall den die Lautsprecher abstrahlen und b) den Schallreflektionen des Raumes (Boden, Decke, Wände, Gegenstände) ist.

Nimm dir zB mal - falls du sowas hast - einen guten (ordentlichen) BT-Lautsprecher, damit hörst du zuerst im Wohnzimmer, danach gehst du damit ins Badezimmer. Ein und derselbe Lautsprecher wird völlig anders klingen ... das ist Raumakustik.

Zum Messen benötigst du ein Mess-Mikro (zB Umik-1, ab ca 120€), einen Rechner und ein Programm (zB REW oder Carma, beides freeware).
Das Mikro wird am Hörplatz aufgestellt, die Programme spielen (ziemlich fiese) Töne ab und messen den am Hörplatz ankommenden Schall.
Damit werden zB Nachhall und Frequenzgang berechnet. In den Berechnungen "sieht" man dann, ob (dass) Probleme vorliegen, in welchem Frequenzbereich uä.

Stellst du die Messergebnisse hier ein, wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit fundierte Hilfe finden.

Letztlich können solche Messungen aber auch alleine dazu dienen, vorhandene Probleme genau da zu lokalisieren, wo sie liegen (nämlich in der Raumakustik) und diese zu akzeptieren und damit zu leben und nicht durch wilden Gerätetausch (kurzfristig) zu glauben, besseren Klang erreicht zu haben, im Endeffekt aber nur ne Menge Geld verbrannt zu haben.
JULOR
Inventar
#12 erstellt: 30. Mai 2018, 08:47
Wie bist du denn auf die Canton Chrono gekommen? Hast du die und andere LS im Vergleich gehört? Du hast eine prima Kette, aber der Klang kommt aus den LS. Wenn du nicht zufrieden bist, kann es auch daran liegen.
gapigen
Inventar
#13 erstellt: 30. Mai 2018, 16:14

aber die eher schlecht oder mittelmäßig klingenden Platten fangen auf einmal an, keinen Spaß mehr zu machen.

Das ist aus meiner Sicht schon einmal ein sehr gutes Zeichen, weil Deine Anlage nun Unterschiede herauskitzelt, was die vorherige scheinbar nicht konnte.
Wenn ich Deine Posts lese, dann scheinst du grundsätzlich sehr zufrieden mit dem Klang zu sein.

Sicher kannst Du die Lautsprecher in ihere Position testweise verändern und dieses auch in Deine Hörposition ausrichten. Es ist zwar leicht gesagt, aber dieses Streben nach immer besser und vergleichen mit anderen Anlagen katapultiert Dich in einen Zyklus, der sich endlos fortsetzen kann. Ich mache es mir jetzt noch einfacher und rate Dir, Musik zu hören und gut ist.

Sollten hingegen Probleme auftreten wie Dröhnen dann lohnt sich schon, sich mit der Beseitigung genau dieses realen Problems zu beschäftigen.

Ansonsten: Hab einfach Spaß
eStyle
Inventar
#14 erstellt: 10. Jun 2018, 12:10

JULOR (Beitrag #12) schrieb:
Wie bist du denn auf die Canton Chrono gekommen? Hast du die und andere LS im Vergleich gehört? Du hast eine prima Kette, aber der Klang kommt aus den LS. Wenn du nicht zufrieden bist, kann es auch daran liegen.


Nein, nur bei mir auf Arbeit direkt probegehört, aber nicht zu Hause. Jedoch liegt es sicher nicht an den Lautsprechern, da ja genug LPs super klingen. Jedoch ist ein deutlicher Nachhall vorhanden, wenn ich mir in die Hände klatsche und das kann ja nicht gut sein. In anderen Räumen ist dieser Effekt deutlich geringer bzw. kaum vorhanden, weil der Schall deutlich besser geschluckt wird.

@gapigen:

Ja, ich bin zufrieden und höre tagtäglich Musik, was aber nicht heißt, dass die Raumakustik sehr gut bei mir ist. Die Nachhallzeit ist eindeutig zu lang und wenn ich das auch noch optimiere, habe ich mit Sicherheit mit fast all meinen LPs einen sehr guten Klang, egal, ob die etwas heller/kälter oder dunkler/wärmer aufgenommen sind vom Master her.
_______________________________________________________

Ich habe noch einmal auch zusätzlich eine Skizze gemacht, wo man, in Kombination mit meinen anderen Bildern, die Probleme vielleicht noch besser erkennen kann:

(In der Essecke z.B. stehen so gut wie gar keine Möbel, was mit Sicherheit auch ein Problem darstellt.)

Wohnzimmer Skizze
net-explorer
Inventar
#15 erstellt: 10. Jun 2018, 12:35

eStyle (Beitrag #4) schrieb:
@.JC.:

Die Rückwand wird sich nicht ändern, nur die Regale werden sich weiterhin mit Platten füllen. :D


Für den besten Höreindruck brauchts das klassische Stereo-Dreieck. Ein gleichseitiges Dreieck, dessen Basis der Boxenabstand ist, und dessen Spitze an deinem Abhörplatz liegt. Außerhalb dessen fehlen schon die Grundlagen für das optimale Hören.

Meine Rückwand ist eine 2m hohe Schrankwand aus Holz, die auch mehrfach durch Regalelemente durchbrochen ist, natürlich befüllt mit Allerlei.
Soweit ich das bisher vergleichend erfahren habe, ist das für meine häusliche Akustik ein sehr wichtiges Element, das sich auch noch praktisch nutzen lässt.
Dadurch gäbe es nur noch wenig Schall, der von hinten wieder an den Entstehungspunkt zurück geworfen wird, und im schlimmsten Fall wieder zum Hörplatz gelangt, und dein Hören stört.

Dann die Standboxen ruhig mal Stück für Stück auf die Hörposition einwinkeln.

Wie schon empfohlen muss jede Maßnahme in aller Ruhe akustisch bewertet werden. Spannend wird das durch die Fülle an Kombinationsmöglichkeiten.
Die Fensterfläche seitlich ist bereits mit Gardinen behangen. Durch das Einwinkeln der LS könnte man hier Restprobleme eliminieren. Ich halte die Seiten für weniger kritisch. Was hier passiert hörst Du womöglich überhaupt nicht.
JULOR
Inventar
#16 erstellt: 10. Jun 2018, 19:34
@TE: Ok. Vielleicht helfen diese Seiten ja weiter:

http://www.audiophysic.de/aufstellung/regeln.html
https://raumakustik-ratgeber.net/
https://www.heimkino-praxis.com/nachhall-reduzieren/

Auf jeder Seite kann man auch noch weitere Links zu ähnlichen Themen anklicken. Einfach dem Menü folgen.
eStyle
Inventar
#17 erstellt: 22. Jun 2018, 21:27
Vielen Dank euch allen, ich habe nun die Lautsprecher etwas eingewinkelt und schon klingt es wesentlich besser. Krass, wie viel das ausmachen kann. Am Anfang hatte ich die Lautsprecher schon mal eingewinkelt, doch hatte ich da noch eine ganz einfache Nadel an meinem Plattenspieler und da klang es einfach besser, wenn die Lautsprecher nicht eingewinkelt waren. Nach der deutlich besseren Nadel und dem Kauf meines Vorverstärkers, kam ich nicht noch einmal auf die Idee, dass sich nun mittlerweile der Klang eventuell mit dem Einwinkeln doch wieder verbessern könnte. Habe es vor ein paar Tagen versucht, höre also schon seit wenigen Tagen probe und kann nur sagen, dass es jetzt echt deutlich besser klingt.
Den extremen Nachhall in meinem Zimmer werde ich trotzdem versuchen, etwas besser in den Griff zu bekommen, indem ich eure ganzen Tipps beherzige. Aber der Klang ist von super auf richtig genial gestiegen und somit bin ich erst einmal mehr als zufrieden.

Vielen Dank!
gapigen
Inventar
#18 erstellt: 23. Jun 2018, 09:23
Schön, dass Du weitergekommen bist bei der Lösung.
(Raumakustik und manchmal auch eine Kleinigkeit an der Aufstellung können halt ERHEBLICH mehr bewirken, als noch mal 5 oder 10K Euro für Lautsprecher oder gar andere Komponenten. Man „hört“ es immer wieder.)
eStyle
Inventar
#19 erstellt: 01. Jun 2019, 08:30
Hallo Leute,

wie ihr vielleicht bereits im "rotierenden Thread" gesehen habt, habe ich mein Wohnzimmer komplett neu strukturiert. Mir hat mein Wohnzimmer mittlerweile einfach nicht mehr so gefallen und ich brauchte nach mehreren Jahren mal wieder etwas Veränderung und Frische. Den Umbau der Möbel habe ich nicht in erster Linie gemacht, um noch besser Musik hören zu können, sondern einfach nur, um mehr aus meinem Wohnzimmer herauszuholen und einfach mal etwas Neues zu haben.

Jetzt ist es so, dass ich nicht mehr ein gleichschenkliges Stereodreieck habe wie vorher, sondern sitze weiter weg von den Lautsprechern.

Vorher:
Abstand zwischen LS - 1,85m
Hörabstand zu den LS - 2,10m

Aktuell:
Abstand zwischen LS - 1,95m
Hörabstand zu den LS - 2,90m

Dennoch klingt es richtig gut - keine minimal zu schrillen Höhen mehr, der Bass ist definierter, alles klingt räumlicher und für mich besser. Dass ich nicht unbedingt komische Ohren habe, sondern der Klang tatsächlich besser ist, merke ich auch daran, dass ich bei vielen Platten mittlerweile alle Klangregler in neutraler Position lassen kann. Vorher musste ich bei älteren Platten aus den 80ern und 90ern meist den Bass etwas anheben und Treble minimal rausnehmen. Mittlerweile habe ich entweder alles auf neutral oder nehme Treble immer noch etwas raus, aber ganz hauchdünn. Wie man auf den Fotos (unten) sieht, fehlt halt eben auch noch etwas für die Rückwand über der Couch, damit da am besten noch ein bisschen der Schall geschluckt wird.

Im Großen und Ganzen bin ich jetzt also mit dem Klang nochmal viel zufriedener, als ich es eh schon war und wollte nun gerne wissen, wieso es nun besser klingt, obwohl mein Stereodreieck etwas aus der Reihe tanzt.

Hier die Bilder:

Neues Wohnzimmer Neues Wohnzimmer 2

Neues Wohnzimmer 3 Neues Wohnzimmer 4

Vielen Dank im Voraus!

LG
eStyle


[Beitrag von eStyle am 01. Jun 2019, 08:31 bearbeitet]
gapigen
Inventar
#20 erstellt: 01. Jun 2019, 09:12
Wie ich sehe ist das Sofa nach hinten an die Wand gerückt, und das Regal ist weg. Ich bin mal auf die Antworten der Raumakustiker gespannt, vermute hier als Ursache, dass die Schallreflexionen durch die geänderte Sitzposition anders sind und Du in Summe den Klang jetzt besser findest. Mit den handelsüblichen Apps zu Akustik-Berechnung kann man das vermutlich bestätigen.

Andererseits ist der Abstand der Lautsprecher im Verhältnis zum Hörabstand jetzt recht gering, ich würde hier zumindest vermuten, dass die „Bühne“ bei der Musikwiedergabe dadurch etwas zusammenrückt.
net-explorer
Inventar
#21 erstellt: 01. Jun 2019, 11:28

gapigen (Beitrag #20) schrieb:
...
Andererseits ist der Abstand der Lautsprecher im Verhältnis zum Hörabstand jetzt recht gering, ...


Nein, die Abstände waren vorher hinsichtlich Stereo-Geometrie eher besser, denn gesucht wir ein gleichseitiges Dreieck:

Vorher:
Abstand zwischen LS - 1,85m
Hörabstand zu den LS - 2,10m

Aktuell:
Abstand zwischen LS - 1,95m
Hörabstand zu den LS - 2,90m


Letztendlich zählt aber NUR der eigene Höreindruck, und wenn der gefällt, ist alles in Ordnung, egal wie es ist.
Dadof3
Moderator
#22 erstellt: 01. Jun 2019, 11:36

eStyle (Beitrag #19) schrieb:
Dass ich nicht unbedingt komische Ohren habe, sondern der Klang tatsächlich besser ist, merke ich auch daran, dass ich bei vielen Platten mittlerweile alle Klangregler in neutraler Position lassen kann. Vorher musste ich bei älteren Platten aus den 80ern und 90ern meist den Bass etwas anheben und Treble minimal rausnehmen.

Die Schlussfolgerung kannst du meines Erachtens nicht ziehen, denn

  1. Platten aus den 80ern und oft auch noch den 90ern sind überwiegend sehr bassarm abgemischt. Auch bei einer sehr gut linearisierten Wiedergabe muss man da häufig den Bass anheben, um den heutigen Geschmack und Sound zu treffen.
  2. Dass es dir so besser gefällt, heißt nicht, dass es objektiv (also im Sinne von "High Fidelity") besser ist.


Meine Vermutung ist, dass du vor allem durch die Position sehr nah an der Rückwand deutlich verstärkten Bass hast (das ist in Wandnähe eigentlich immer so), vorher mit dem Sofa in Raummitte vielleicht auch frequenzabhängig zu wenig Bass wegen der Auslöschungen.

Das aber nur als grundsätzliche Anmerkung. Solange es dir nun besser gefällt, ist natürlich alles super, denn darauf kommt es an!

Ich würde aber einmal eine komplett andere Aufstellung überlegen, in der die Schrankwand von der langen Seite zu einer kurzen Seite wandert und du die Hörachse um 90 ° drehst. So dürfte sich meiner Einschätzung nach der beste Klang herstellen lassen.
BassTrap
Inventar
#23 erstellt: 01. Jun 2019, 15:57

eStyle (Beitrag #19) schrieb:
wollte nun gerne wissen, wieso es nun besser klingt, obwohl mein Stereodreieck etwas aus der Reihe tanzt.

Bass hat ja nichts mit Stereodreieck zu tun sondern mit Raumgeometrie, Bassquellen- und Hörposition.
Hinten an der Wand hast Du bei einigen Frequenzen geringere oder auch gar keine Bassauslöschungen, bei anderen Frequenzen mehr Basspegel als weiter vorne.
Probier mal die Raumsim. in REW. Dort kannst Du's sehen.
eStyle
Inventar
#24 erstellt: 01. Jun 2019, 23:22

Dadof3 (Beitrag #22) schrieb:
Die Schlussfolgerung kannst du meines Erachtens nicht ziehen, denn

  1. Platten aus den 80ern und oft auch noch den 90ern sind überwiegend sehr bassarm abgemischt. Auch bei einer sehr gut linearisierten Wiedergabe muss man da häufig den Bass anheben, um den heutigen Geschmack und Sound zu treffen.
  2. Dass es dir so besser gefällt, heißt nicht, dass es objektiv (also im Sinne von "High Fidelity") besser ist.


Ja, hast schon Recht, aber komisch ist, dass bei den Platten, die ich vorher mit "Pure Direct" gehört habe, der Bass nicht zu viel wird. Müsste ja eigentlich so sein, da ich ja den Bass nur bei älteren Platten immer angehoben habe. Die neueren Platten haben satte Bässe und keine schrillen Höhen (meistens) und somit hat mir hier "Pure Direct" immer am besten gefallen. Aber wie gesagt, die Bässe werden nicht aufgedickt oder sind deutlich im Vordergrund, es klingt alles ausgewogen und neutral.
HiFi oder nicht, ist mir ziemlich egal, solange es gut klingt.



Meine Vermutung ist, dass du vor allem durch die Position sehr nah an der Rückwand deutlich verstärkten Bass hast (das ist in Wandnähe eigentlich immer so), vorher mit dem Sofa in Raummitte vielleicht auch frequenzabhängig zu wenig Bass wegen der Auslöschungen.


Das haut hin - wenn ich aufstehe und mich weiter mitten in den Raum setze (näher zu den LS), dann klingt alles wieder wesentlich flacher, ohne Bass und mit überbetonten Höhen.



Das aber nur als grundsätzliche Anmerkung. Solange es dir nun besser gefällt, ist natürlich alles super, denn darauf kommt es an!

Ich würde aber einmal eine komplett andere Aufstellung überlegen, in der die Schrankwand von der langen Seite zu einer kurzen Seite wandert und du die Hörachse um 90 ° drehst. So dürfte sich meiner Einschätzung nach der beste Klang herstellen lassen.


Ja, mir gefällt es sehr und ich glaube auch, so zufrieden wie jetzt, war ich noch nie.

Den Umbau werde ich nicht vornehmen, weil das jetzt war schon viel Arbeit. Bei deiner Variante müsste ich den TV von der Wand nehmen, an die andere Wand wieder montieren, heißt bohren, somit müsste ich an der TV-Wand die Löcher wieder schließen, neu drüber streichen usw... Auch den oberen Teil der Anbauwand müsste ich abmontieren und an der anderen Wand wieder anbohren usw. Das ist mir alles zu viel Arbeit und die Gewissheit, dass es dann noch besser klingen wird, habe ich auch nicht.
Ich bin zufrieden und lasse es jetzt so.

@BassTrap:

Danke für den Tipp, werde ich mal machen!

@gapigen:

Ja, das sehe ich auch so.
Vielleicht probiere ich jetzt die Einmessfunktion nochmal, um zu schauen, ob die nochmal bisschen mehr rausholt. Weil letztes Mal hat das ja irgendwie nicht so geklappt.

Danke euch allen für eure Meinungen, Tipps, Einschätzungen!
gapigen
Inventar
#25 erstellt: 02. Jun 2019, 09:29
Du kannst ja mal spaßeshalber die Lautsprecher so weit in den Raum schieben, dass Du im Stereodreieck sitzt und legst dann mal etwas auf mit breiter Bühne, z.B. Amused to Death von Roger Waters. Es wäre spannend zu erfahren, welchen Einfluss das auf die Räumlichkeit in der Musik- Wiedergabe hat.
buayadarat
Inventar
#26 erstellt: 27. Jun 2019, 20:42
Rein von der Aufstellung hat mir deine alte Anordnung besser gefallen, aber wichtig ist, was dir besser gefällt.

Ein Problem, das geblieben ist, ist die fehlende Symmetrie, rechts bläst es ans Fenster und links in den freien Raum. Teilweise konntest du dieses Problem vielleicht schon mit dem Einwinkeln lösen. Aber einen perfekten Hörraum wird es nie geben, ausser du planst das schon beim Bau. Wir hören also fast alle mit Kompromissen.

In schwierigen Raümen kann man manchmal auch eine Symmetrie hinkriegen, wenn man alles schräg stellt, man schazt dann also vom Hörplatz genau in die Ecke.


[Beitrag von buayadarat am 27. Jun 2019, 20:43 bearbeitet]
eStyle
Inventar
#27 erstellt: 03. Jul 2019, 15:03
Also ich kann euch nur bestätigen, dass der Klang mit der jetzigen Aufstellung deutlich besser geworden ist. Ich habe in den letzten Wochen, wo ich hier kaum noch aktiv war, auch immer wieder nochmal mit der Aufstellung rumgespielt und habe jetzt den Klang nochmals verbessern können. Ich höre deutlich mehr Instrumente, mehr Details und vor allem mehr Mitten heraus. Es überwiegen nicht mehr die Höhen, und der Bass dickt jetzt auch nicht mehr ganz so krass auf, ist aber deutlich knackiger und besser vorhanden als vor der Möbelumstellung.

Meine Aufstellung mittlerweile:

Abstand Lautsprecher zueinander - 1,90m
Abstand zur Hörposition (SweetSpot) - 2,70m
gapigen
Inventar
#28 erstellt: 03. Jul 2019, 15:45
Das alles klingt doch im wahrsten Sinne des Wortes erst einmal gut.

Hast Du es auch einmal mit einem gleichseitigen Dreieck probiert?
eStyle
Inventar
#29 erstellt: 06. Jul 2019, 15:17
Hallo Thomas,

entschuldige die verspätete Antwort, bin etwas selten aktiv hier in letzter Zeit.

Ja, ich habe mich mal mit einem Stuhl so hingesetzt, dass das Stereodreieck perfekt (gleichseitig) ist. Dabei ist mir aufgefallen, dass der Bass nicht so aufdickt, sondern eher verloren geht. Bei Liedern, wo etwas mehr Bass als normal herrscht, nehme ich ein leichtes, aber störendes Dröhnen wahr. Bei anderen Songs, wo der Bass normal ist, klingt es zu flach/schlank und mir fehlt der Bass. Dabei bin ich nun echt nicht der Bass-Liebhaber, aber ich glaube dadurch, dass mein Raum ziemlich genau quadratisch ist (sehr ungünstige Raumakustik), zusätzlich auch noch sehr schallhart ist, habe ich keinen sehr guten Sound, obwohl das Stereodreieck perfekt ist. Klar, das Herumspielen mit dem Winkel der Lautsprecher verändert gewisse Dinge und bringt Verbesserungen, aber da dann von den Möbeln her alles wieder so gestellt werden müsste wie vorher, brachte das ja nun alles nichts, sondern musste ich eine Lösung für die aktuelle Lage finden.
In den letzten Wochen habe ich echt viel herum experimentiert mit der Lautsprecheraufstellung, insbesondere mit dem Einwinkeln und bin jetzt sehr zufrieden.

Die nochmals aktualisierten Abstände:

Abstand Lautsprecher zueinander - 1,95m
Abstand zur Hörposition - 2,65m

Winkel vorher - ca. 20°
Winkel jetzt - ca. 30°
(nicht vom Stereo-Dreieck, sondern der LS)

Der Bass dickt jetzt nicht mehr ganz so dolle auf und kommt sauberer, trockener rüber, ohne zu dröhnen. Dennoch muss ich bei neueren Pressungen oftmals den Bass etwas herausnehmen.
Die Höhen kommen nicht mehr ganz so schrill rüber, weil der Raum nun weniger den Klang mit beeinflusst, da ich viel mehr Direktschall durch das Einwinkeln habe. Damit die Höhen dennoch nicht überbetont werden (laut CANTON ist das der Fall beim Einwinkeln derer Lautsprecher), nehme ich auch ganz minimal die Höhen am Verstärker heraus. Bei älteren Pressungen aus den 80ern und 90ern kann ich meist den Bass in neutraler Stellung lassen.
Der Klang allgemein ist super, da ich keine frühen Erstreflexionen habe (mehr Direktschall) und ich höre auch bestens die einzelnen Instrumente heraus. Die Bühne mag nicht riesig sein, aber breit genug, sodass es sich immer noch realistisch anhört und nicht irgendwie zusammengedrückt.

Vielen Dank an dieser Stelle nochmal an das Forum und jeden einzelnen, der meine Threads und Fragestellungen beantwortet - ich habe durch euch schon enorm viel gelernt in dieser Materie und somit auch enorm viel verbessern können, was meinen Klang betrifft.


[Beitrag von eStyle am 06. Jul 2019, 21:41 bearbeitet]
gapigen
Inventar
#30 erstellt: 07. Jul 2019, 10:24
Moin eStyle, danke für Deine ausführliche Antwort.


Der Klang allgemein ist super, da ich keine frühen Erstreflexionen habe (mehr Direktschall) und ich höre auch bestens die einzelnen Instrumente heraus. Die Bühne mag nicht riesig sein, aber breit genug, sodass es sich immer noch realistisch anhört und nicht irgendwie zusammengedrückt.


Das klingt doch prima. Dann bleibt noch, Dir viel Spaß beim Hören zu wünschen.
Black_Cat_85
Inventar
#31 erstellt: 29. Jul 2019, 17:55
Hallo Thomas,

habe den Thread gerade mal gelesen und die Bilder betrachtet.
Bei mir ist die Situation ähnlich. Wenn Du noch verbessern möchtest wäre meine Empfehlung:
Hinter die rechte Box eine schlanke Schaumsäule in die Ecke hinter dem Vorhang und an der Fensterfront im Spiegelpunkt/Refletionspunkt ein großzügiges Akustikbild mit Absorbtion.
Damit hättest Du annähernd sym. akustische Verhältnisse.

VG
BC
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