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Petition - Internet - Keine Indizierung und Sperrung von Internetseiten

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Beitrag
kalia
Inventar
#454 erstellt: 10. Aug 2009, 23:40
Frau Winsemann trifft mit ihrem Kommentar über die Netzhetze sehr gut imho


Einerseits ist es natürlich billig, sich in Bezug auf das Internet zu "engagieren" und seine Kräfte dort zu verstärken, statt sich mit den üblen Problemen der Realität zu befassen. Andererseits ist die Möglichkeit, dass immer mehr Menschen über Grenzen hinweg Informationen austauschen, sich verständigen und auch Informationen, die der ein oder andere nicht mehr so gerne sieht, weitergeben, sicherlich weiterhin erschreckend. Die Idee, dass Informationen sich nicht mehr so schnell zurücknehmen lassen wie bisher gewohnt, ist insofern gerade für jene, die ihre Vergangenheit gerne etwas aufhübschen, mehr als ungünstig - Grund genug um das Internet anzugreifen. Dass diese Angriffe letztendlich zu nichts führen werden, wird man hoffentlich irgendwann merken. Statt also zu versuchen, etwas zu kontrollieren, was sich gegen Kontrolle erfolgreich wehrt, wäre es angebracht, einfach mal zu überlegen ob nicht eine Änderung des eigenen Verhaltens sinniger wäre als zu versuchen, die Dokumentation des Verhaltens zu unterbinden.

http://www.heise.de/tp/blogs/5/143285


[Beitrag von kalia am 10. Aug 2009, 23:41 bearbeitet]
Mimi001
Hat sich gelöscht
#455 erstellt: 11. Aug 2009, 00:55
Alles Verschwörung bzw. absolut undemokratisch, deswegen kommen auch 12 Leute der OSZE am 27.9 und beobachten tausende von Wahllokalen in unserem Land , an einem Tag !
Unsere Medien werden zensiert und gelenkt, deswegen wird auch niemand meinen Beitrag lesen dürfen., er wird vermutlich gelöscht werden ( bald ) schade !

Polemisch sind wir auch nicht, siehe Zensursula oder andere Namen
Der Tauss soll mundtot gemacht werden und das Zeugs auf seiner Festplatte resp. Handy hatte er.... ja warum, ach ja Recherche, alles andere ist üble Nachrede, Verleumdung und Lüge oder was -auch-immer.
Sollte Zumwinkel eigentlich auch mundtot gemnacht werden ?
Nachlesen darf ich die komplette Wahrheit dann auf der Seite der IRNA, ist ja besser als ... !
Das nenn ich dann mal politischen Kabelklang , Juhuu!

Ein fröhlisches Hieg Seil bzw. tschingderassabumm!
RoA
Inventar
#456 erstellt: 11. Aug 2009, 10:14
Aus der Rheinischen Post:


In der Bundesregierung wird nach Informationen unserer Zeitung aus Regierungskreisen bereits über einen "Internet-Ausweis" nachgedacht, mit dem Nutzer identifiziert und zurückverfolgt werden können.


So langsam läßt die Regierung also die Hosen runter und zeigt ihr wahres Gesicht. Als nächstes kommt dann die Vorratsdatenspeicherung 2.0: Es wird zunächst für 30 Jahre gespeichert, wer sich wann wo im Internet aufgehalten hat. Gleiches gilt für den Mail-Verkehr. Natürlich werden die Daten nur zur Terror-Abwehr und für den Kampf gegen Kinderpornografie genutzt.

Nach letzten Umfragen sind inzwischen ca. 66% der Bevölkerung Online, und täglich werden es mehr. Dementsprechend sind noch ca. 34% Offline, und das entspricht in etwa dem Stimmenanteil der CDU/CSU. Wenn die so weitermachen, landen sie bald auf SPD-Niveau. Und das ist dann auch gut so.


Mimi001 schrieb:
Alles Verschwörung bzw. absolut undemokratisch...


Tatsächlich?
Z25
Hat sich gelöscht
#457 erstellt: 11. Aug 2009, 10:27

Mimi001 schrieb:
Alles Verschwörung bzw. absolut undemokratisch, deswegen kommen auch 12 Leute der OSZE am 27.9 und beobachten tausende von Wahllokalen in unserem Land , an einem Tag !
Unsere Medien werden zensiert und gelenkt, deswegen wird auch niemand meinen Beitrag lesen dürfen., er wird vermutlich gelöscht werden ( bald ) schade !

Polemisch sind wir auch nicht, siehe Zensursula oder andere Namen
Der Tauss soll mundtot gemacht werden und das Zeugs auf seiner Festplatte resp. Handy hatte er.... ja warum, ach ja Recherche, alles andere ist üble Nachrede, Verleumdung und Lüge oder was -auch-immer.
Sollte Zumwinkel eigentlich auch mundtot gemnacht werden ?
Nachlesen darf ich die komplette Wahrheit dann auf der Seite der IRNA, ist ja besser als ... !
Das nenn ich dann mal politischen Kabelklang , Juhuu!

Ein fröhlisches Hieg Seil bzw. tschingderassabumm! :D

Auch Du übertreibst! Aber das verdeutlicht ja manchmal......
Simple_Simon
Hat sich gelöscht
#458 erstellt: 11. Aug 2009, 10:28

Mimi001 schrieb:

Das nenn ich dann mal politischen Kabelklang , Juhuu!


Auch wenn Kabelklang wahrscheinlich nicht existiert kann er trotzdem ausgezeichnet unterhalten.
Z25
Hat sich gelöscht
#459 erstellt: 11. Aug 2009, 10:33

RoA schrieb:
Aus der Rheinischen Post:


In der Bundesregierung wird nach Informationen unserer Zeitung aus Regierungskreisen bereits über einen "Internet-Ausweis" nachgedacht, mit dem Nutzer identifiziert und zurückverfolgt werden können.




Das wird auch bei heise diskutiert.....

Insgesamt sehe ich derzeit die Politik in der Findungsphase, welche Standpunkte nun vertreten werden sollen. Da kommen immer auch mal wieder Versuchsbalons, die dann platzen. Das wird sich schon in die richtige Bahn lenken. Dazu gehört sicher auch der Diskurs, der von der Piratenpartei versinnbildlicht und auch hier geführt wird.


[Beitrag von Z25 am 11. Aug 2009, 10:36 bearbeitet]
kalia
Inventar
#460 erstellt: 11. Aug 2009, 11:13

Z25 schrieb:

Auch Du übertreibst! Aber das verdeutlicht ja manchmal...... ;)


Das Blöde ist, meist brauchts die persönliche Erfahrung damit die Leute aufwachen, nur das könnte in dem Fall etwas zu spät sein. Wenn einmal das GG angepasst ist, und das ist der offene Wunsch zb Schäubles, wirds schwer

Die meisten scheinen sich auch, immer fein nach dem Motto " Ich hab ja nix zu verbergen" auf Datensicherheit/schutz bei den gesammelten Daten zu verlassen
Man muss nicht nur an die DB denken um zu erkennen, dass das recht naiv ist...
Gesammelte Daten stellen immer die Gefahr des Missbrauchs dar, die Vorratsdatenspeicherung birgt da mannigfaltige Möglichkeiten auch für Kriminelle

Völlig naiv auch zu glauben, dass die Sperrlisten überhaupt dauerhaft geheim blieben, die aus Norwegen, Schweden, Dänemark, Australien und der Schweiz hingen sicher auch nicht freizugänglich an der Pinnwand
Damit serviert man dann sogar die Adressen auf dem Silbertablett und erspart Pädophilen die mühsame Suche
Diesbezüglich einziger zweifelhafter Trost: Das meiste darauf hatte zum "Glück" gar nichts mit dem Thema zu tun

Aber genug - ich bin mir "sicher" in DE wird das viel ordentlicher gemacht, meine Gedanken dazu nur Verschwörungstheorie, denn wer ist schon so böse und will illegal an Daten kommen - sowas kann ich mir ja gar nicht vorstellen

Gruss


[Beitrag von kalia am 11. Aug 2009, 11:24 bearbeitet]
Z25
Hat sich gelöscht
#461 erstellt: 11. Aug 2009, 11:26
Ich bin schon katholisch, mich musst Du nicht bekehren........
kalia
Inventar
#462 erstellt: 11. Aug 2009, 11:31
Sorry, wollte eigentlich nur zum Ausdruck bringen, dass ich Mimis Übertreibung gar nicht so übertrieben finde...
Wahrscheinlich denken viele so

Tatsächlich bin ich da wohl zu emotional...geh ich doch besser erst mal ne runde spazieren



[Beitrag von kalia am 11. Aug 2009, 11:34 bearbeitet]
oollii
Gesperrt
#463 erstellt: 11. Aug 2009, 18:21
achtung achtung, direkt die moderation benachrichtigen:

http://netzpolitik.o...euble-plakat-remixe/

oh, siehe da, es gibt noch weitere opfer, die gegen zensur sind
http://mogis.wordpress.com/

alles was die derzeitige und die letzte regierung hervorgebracht hat, wirkt auf mich nicht nur wie politischer kabelklang, sondern eher wie ein oliver-kahn-abstoß: zu weit, zu unpräzise, aber applaus fordernd, unkenrufer bekommen den effe

letztens las ich in der bild das die polente dank des internets verschiedene hanf-plantagen auffliegen lassen konnte, weil sie einkäufe bei growing- online-shops überwacht haben.

wenn das internet ein rechtsfreier raum wäre, wäre meine meinung hier stehen gelassen worden und die grower währen straffrei davongekommen, weil man sie nicht erwischt hätte. in etwa so, als hätten sie sich den dünger persönlich im blumenladen um die ecke besorgt schnell und (fast) anonym.

wenn schon die bild, die leider wohl meistgelesene zeitung / bildband-mit-text deutschlands über eine super story berichtet, in der das internet kein rechtsfreier raum ist, die politik was gegenteiliges sagt (was die bild natürlich ohne zu überlegen in die selbe ausgabe drucken würde), dann ist da was faul.

oder?
Z25
Hat sich gelöscht
#464 erstellt: 11. Aug 2009, 23:12
Ich mir sicher, dass Dein Beitrag nicht zensiert wird.
Und das die Kiffzüchter auffliegen, zeigt eben, dass die Gesetzgebung auch und gerade im Netz gilt. Das mag noch nicht jeder glauben und das sich die Bild dagegen stemmt ist auch recht durchsichtig interessengeleitet.
Also, was solls.

p.s.: Wechsle Deinen avatar!
RoA
Inventar
#465 erstellt: 12. Aug 2009, 07:47

Z25 schrieb:
Wechsle Deinen avatar! :.


Das war dieses blöde Gebiss, stimmts? Ich liebe meinen Ad-Blocker, auch wenn es eine Form der Zensur ist...
Mimi001
Hat sich gelöscht
#466 erstellt: 12. Aug 2009, 10:53

RoA schrieb:

Z25 schrieb:
Wechsle Deinen avatar! :.


Das war dieses blöde Gebiss, stimmts? Ich liebe meinen Ad-Blocker, auch wenn es eine Form der Zensur ist... :D


oollii
Gesperrt
#467 erstellt: 12. Aug 2009, 18:29

Mimi001 schrieb:

RoA schrieb:

Z25 schrieb:
Wechsle Deinen avatar! :.


Das war dieses blöde Gebiss, stimmts? Ich liebe meinen Ad-Blocker, auch wenn es eine Form der Zensur ist... :D


:D



zensur ist, wenn jemand anderes bestimmt, was du sehen darfst, nicht, wenn du selbst deine freiheit in anspruch nimmst, etwas nicht sehen zu wollen.

in manchen fällen ist zensur erforderlich, ja. zensur ist ein sehr negativ-behaftetes wort. wenn der kleine sohn im elternhaus von seinem recht auf informationelle selbstbestimmung kein gebrauch machen darf, könnte es so genannt werden. zensur als erzieherische maßnahme.
das lasse ich gelten.

ein stoppschild vor einer seite, die sowieso gelöscht werden soll, also ein gesetz, was die löschung erzwingt, so wie es jetzt schon sein sollte, sowie ein virtuelles anti-gaffer-tuch, wie es auch schonmal bei unfällen (und nur bei unfällen!) angwenadt wird, ok. dieses anti-gaffer-tuch sollte optional zu den bestehenden gesetzen sein und nur dann in anspruch genommen werden dürfen, wenn der rechtsweg in deutschland bis zur verurteilung eingehalten wird. vom urteil bis zur löschung der seite wäre ein virtuelles anti-gaffer-tuch sicher sinnvoll, denn durch pressemeldungen etc. guckt der ein oder andere neugierige.
diese methode wäre keine zensur, denn dinge, über die ein urteil verkündet wurde, kann man nicht mehr zensieren, nur noch verdecken (falls das urteil entsprechend ausfällt)

das sind dinge, dagegen hätte niemand was. aber der plan ist:
keine verurteilung und/oder beurteilung der entsprechnden seite, nur eine zentrale stelle die ausführende und urteilende kraft in einem ist, ein aufweichbares und erweiterbares gesetz, in dem man bei punkt (a) kinderporno noch punkt (b) zb urheber-kram, punkt (c) eine anders lautende meinung und (d) was sonst wohl so unter terrorismus fällt.


ich hoffe das hat jetzt jeder verstanden, ich musste gerade noch 1000 dinge neben her erledigen, könnte etwas holprig formuliert sein

ich find mein avatar toll. würde ich es auf zuruf zb aus angst wechseln, wäre es zensur. schaltet ein mod es ab, obwohl garnix zum avatar zu sagen ist, ist das zensur.
im grunde.
Z25
Hat sich gelöscht
#468 erstellt: 12. Aug 2009, 18:47
Richtig, aber ich finde ihn trotzdem reichlich ätzend.....
cr
Inventar
#469 erstellt: 12. Aug 2009, 22:38
Der Avatar nervt (ist meine private Meinung, nicht als Mod)
Boettgenstone
Hat sich gelöscht
#470 erstellt: 13. Aug 2009, 17:22
hiphop_clown
Stammgast
#471 erstellt: 13. Aug 2009, 21:06
loooooooool

Greetz MaRio
kalia
Inventar
#472 erstellt: 14. Aug 2009, 16:04
Die Schilder sind super
Neues von netzpolitik.org
Zwei Stunden Diskussion mit BKA-Chef Jörg Ziercke zum Zensurgesetz
Interessant, wie ich finde

Gruss
Franziska
Z25
Hat sich gelöscht
#473 erstellt: 14. Aug 2009, 19:59
Das Thema geht............

Wobei nichts gegen die Durchsetzung von Recht und Gesetz im Netz spricht.
rudi_legend
Stammgast
#474 erstellt: 14. Aug 2009, 20:35
Als nächstes sind dann wohl Rechtsextreme im Internet dran. Ich tippe mal darauf, dass noch in diesem Jahr die ersten Sperrlisten "politischer Extremismus" bei den Providern landen.
In der TV-Ausgabe wurde noch erwähnt, die Justizministerin lehne zur Zeit Internetsperren in diesem Zusammenhang ab, aber 1) wie lang ist sie noch Ministerin? 2)hat sie sich bisher als verlässlich und vertrauenswürdig erwiesen?

Edit: fehlende Buchstaben ergänzt


[Beitrag von rudi_legend am 14. Aug 2009, 20:37 bearbeitet]
Z25
Hat sich gelöscht
#475 erstellt: 14. Aug 2009, 20:44
Ob es das ist?
Weiß ich auch nicht, aber das kann dabei rauskommen. Zumindest, wenn die Ignoranz zu groß wird. Ich hoffe allerdings, dass sich das ganze so schaukelt, dass man damit leben kann.
Z25
Hat sich gelöscht
#476 erstellt: 14. Aug 2009, 20:47

rudi_legend schrieb:
Als nächstes sind dann wohl Rechtsextreme im Internet dran. Ich tippe mal darauf, dass noch in diesem Jahr die ersten Sperrlisten "politischer Extremismus" bei den Providern landen.
In der TV-Ausgabe wurde noch erwähnt, die Justizministerin lehne zur Zeit Internetsperren in diesem Zusammenhang ab, aber 1) wie lang ist sie noch Ministerin? 2)hat sie sich bisher als verlässlich und vertrauenswürdig erwiesen?

Edit: fehlende Buchstaben ergänzt


Ob das wirklich auf Zensur hinausläuft, weiß ich nicht. Es geht doch eigentlich wie auch beim Auslöser darum, illegale Inhalte und deren Auslöser der Strafverfolgung zu unterziehen. Politische Radikalitäten jedweder Couleur gehören dazu. Würde ich nicht überbewerten...


[Beitrag von Z25 am 15. Aug 2009, 10:23 bearbeitet]
kalia
Inventar
#477 erstellt: 14. Aug 2009, 23:21
Manchmal ist das Web mit gruselig
Der Artikel ist von 2002


Herr Büssow führt daher im Grunde einen einsamen privaten Kreuzzug gegen das Böse in der Welt und gegen die Internet-Infrastrukturanbieter im Besonderen. An Herr Büssows Wesen soll die Welt genesen. Und dies, ohne die rechtlichen Rahmenbedingungen und die tatsächlichen technischen Möglichkeiten und Grenzen zu berücksichtigen und auch ohne die politischen Grundsatzfragen auch nur zuzulassen. Für die SPD-Bundestagsfraktion steht ausser Frage, dass eine zentrale automatisierte Inhaltekontrolle im Internet, so sie denn irgendwann möglich wird, mehr Probleme schafft als löst.
rudi_legend
Stammgast
#478 erstellt: 15. Aug 2009, 01:26
@Z25: Ob das auf eine tatsächliche Zensur politisch unliebsamer Inhalte hinausläuft, wissen wir alle nicht. Ist also nur eine Vermutung und so hab ich's auch formuliert.

Du sprichst von strafbaren Inhalten: Wie kommst du darauf, "Politische Radikalitäten[sic] jedweder Couleur gehör[t]en dazu"?
MWn sind fast auschließlich Statements von staatlicher Repression betroffen, die sich positiv, relativierend oder revisionistisch auf die Geschichte Deutschlands während des 3. Reichs beziehen. Sog. "Linksextremismus" (Radikalismus meint die "Verwurzelung" in irgend einer gängigen philosophischen, ethischen oder politischen Richtung, spielt hier also keine Rolle) wird davon also eher nicht berührt.
Wobei ich nicht mal glaube, dass das im Falle einer Zensur politisch unliebsamer Inhalte eine Rolle spielen wird/würde.

@Lia: Wie krass ist das denn!? Hab ich zu der Zeit nicht mal mitbekommen. Danke für den Link!
Noch ein halbes Bierchen und mir fällt bestimmt eine schöne Verschwörungstheorie dazu ein.
RoA
Inventar
#479 erstellt: 15. Aug 2009, 12:37

Z25 schrieb:
Ob das wirklich auf Zensur hinausläuft, weiß ich nicht.


Ich würde es eher als eine freiwillige Selbstbeschränkung werten wollen:


Der bayrische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in der Welt schrieb:
Angesichts einer deutlichen Zunahme rechtsextremer Seiten im Internet hat der bayrische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) eine Ausweitung der Netzsperre gefordert.

«Die Zahlen zeigen, dass wir zur Bekämpfung härtere Maßnahmen wie eine Sperrung von rechtsextremen Internetseiten dringend brauchen», sagte Herrmann der «Bild»-Zeitung. Dabei verwies er auf den von der Organisation «jugendschutz.net» vorgelegten Bericht, wonach es mit aktuell 1800 rechtsextremen Seiten so viele gibt wie nie zuvor.


Das finde ich jetzt mal richig gut, dass ausgerechnet dieser Verein vor der eigenen Haustür kehrt. Dieses dummdreiste rechtspopuläre Gelaber selbstverliebter Politgeier hat dermassen Überhand genommen, dass ich diese Initiative nur unterstützen kann. Diesen Verbalmüll, wenn man ihn denn schon nicht verhindern kann, kann man nun wirklich niemanden zumuten, schon gar nicht Jugendlichen. Einige von ihnen werden dadurch möglicherweise dogmatisch verhetzt und für ihr ganzes Leben geprägt.
kalia
Inventar
#480 erstellt: 15. Aug 2009, 13:17
Yepp, so Zahlen sind schon toll
dazu gibts einen netten Artikel in meinem Lieblingsblog
http://netzpolitik.o...nie-einer-statistik/

Mit einer netten Tabelle bezüglich der Statistik
http://odem.org/informationsfreiheit/zahlen-naziseiten.html


Denn je nach Interpretationswunsch lassen sich die Zahlen entsprechend darstellen:

1. Die Zahl rechtsextremistischer Seiten ist von 1996 bis Ende 2002 um knapp Faktor 30 angestiegen
2. oder: Die Zahl rechtsextremistischer Webseiten ist seit 1996 im Verhältnis zum »Deutschen Internet« um 400 Prozent zurückgegangen, da im gleichen Zeitraum sich die Zahl der .de-Domains rund 130-fach gestiegen ist.

Also alles eine Frage des Blickwinkels und bestimmt dadurch, was man kommunizieren will.


Zum Thema rechtsfreier Raum und Cybercops finden sich ein schöner Artikel auf Udo Vetters Lawblogseiten und ein Link zu einer 543 Seiten umfassenden Pdfzum Thema Internetrecht


Die Fülle des Rechtsgebiets „Internetrecht“ droht auch den Verfasser
dieses digitalen Buchs zu überfordern. Es fällt sehr schwer, auf die Hybris zu verfallen, auf
allen Gebieten des Internetrechts zu Hause sein zu wollen.
Prof. Thomas Hoeren


Gruss
Franziska
RoA
Inventar
#481 erstellt: 16. Aug 2009, 07:19

lia schrieb:
Yepp, so Zahlen sind schon toll



Der bayrische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in der Welt schrieb:
Angesichts einer deutlichen Zunahme rechtsextremer Seiten im Internet hat der bayrische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) eine Ausweitung der Netzsperre gefordert.

«Die Zahlen zeigen, dass wir zur Bekämpfung härtere Maßnahmen wie eine Sperrung von rechtsextremen Internetseiten dringend brauchen», sagte Herrmann der «Bild»-Zeitung. Dabei verwies er auf den von der Organisation «jugendschutz.net» vorgelegten Bericht, wonach es mit aktuell 1800 rechtsextremen Seiten so viele gibt wie nie zuvor.


Die 1.800 rechtsextremen Seiten sind also lediglich 1.500 unzulässige Beiträge und 300 was auch immer. Und dafür braucht man 2.000 Cyber Cops.


[Beitrag von RoA am 16. Aug 2009, 07:19 bearbeitet]
hiphop_clown
Stammgast
#482 erstellt: 17. Aug 2009, 10:56
Naja... demnächst werden wir keine CyberCops mehr brauchen, haben doch die wunderbaren Sperrlisten des BKAs

Greetz MaRio
kalia
Inventar
#483 erstellt: 17. Aug 2009, 11:35
Erstaunlich finde ich doch immer wieder die Art und Weise in der über Internet (und damit zwangsläufig dessen Nutzer) gehetzt wird
http://www.abendblat...he-Leichtigkeit.html

Ein wenig Leid tun kann er einem schon
Wer mit derart negativen Scheuklappenblick durchs Internet surft, verpasst imho eine Menge


Grenzenlose Freiheit gibt es nur noch im Internet. Bei bösartigem Cyber-Mobbing sind oft Schüler die Opfer, beim etwas harmloseren Spickmich die Lehrer. Geschäftemacher zocken im Internet ab. Nazi-Propaganda übelster Art, in denen der Holocaust geleugnet und gegen Juden gehetzt wird, wird über ausländische Websites ins Netz gestellt. In unerträglicher Leichtigkeit wird mit dem Urheberrecht Schindluder getrieben, dank Google kann man es sich eigentlich nur noch verletzt vorstellen. Und wenn Familienministerin Ursula von der Leyen schärfer gegen Kinderpornografie vorgehen will, wird sie gleich als “Zensurla” verspottet.


Nach so einer Lektüre stellt man sich doch unweigerlich die Frage...

Respekt vor dem Mitmenschen, vor der Würde von Kindern etwa, Grenzen von Recht und Anstand, Werte, die doch zu den Bildungsgrundsätzen unserer Schulen und Gymnasien gehören - aus wie vielen Gehirnen sind sie schon herausgetwittert?

ob der Mensch einen Spiegel im Haus hat

Gruss
Franziska
RoA
Inventar
#484 erstellt: 17. Aug 2009, 11:56
Naja, erstens zitierst Du die Springer Hetz-Presse, und zweitens ist die gesamte Presse befangen (in diesem Fall gleichheschaltet): Die Verleger hätten gerne mehr Uhrheberrechte, damit sie ihre Inhalte auch im Netz verkaufen können. Darum schreien sie unisono nach Regulierung.
RoA
Inventar
#485 erstellt: 18. Aug 2009, 09:43
Die Österreicher machen es uns vor:

Österreichs Justizministerium blockiert Website eines kritischen Journalisten

Blöder Zufall.
hiphop_clown
Stammgast
#486 erstellt: 18. Aug 2009, 10:15
aber so ein "blöder Zufall" kann doch nicht bei uns in Deutschland passieren

Greetz MaRio
RoA
Inventar
#487 erstellt: 19. Aug 2009, 09:56
Bei Heise steppt mal wieder der Bär:

BKA-Chef: Umgehen von Kinderporno-Sperren ist strafbar


Weiter verteidigte Ziercke den Ansatz des BKA, bei Funden von Kinderpornos auf Servern im Ausland zunächst die dortigen Polizeistellen zu kontaktieren und auf Rechtshilfeabkommen zu setzen. Ein Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags hatte hier festgestellt, dass die Ermittler auch "Abuse"-Mails an die Provider direkt schicken könnten. Beim BKA handle es sich um eine Vollzugsbehörde, die "nach den Regeln vorgehen" müsse. "Ich kann nicht in Togo, Sierra Leone, China oder Iran einfach anrufen lassen und ein Löschen beantragen." Das funktioniere nicht "und ist uns nicht erlaubt". Insgesamt gebe es 30 bis 40 "Failed States", wo erfahrungsgemäß "nichts passiere" und Kinderpornographie nicht geächtet sei. Eine "öffentliche Ordnung und Durchsetzung des Rechts" finde dort nicht statt.


Ich hätte gerne mal eine Liste dieser 30-40 "Failed States". Wenn es dort keine öffentliche Ordnung gibt, gibt es dort auch kaum eine Infrastruktur, die das Anbieten von Kipo im Internet ermöglicht. Oder gehört Indien dazu?

Und dann hätte ich auch gerne eine Stellungnahme, warum das BKA nicht schon heute an Provider und ausländische Dienststellen herantritt, denn die Sperrliste steht ja bereits. Wenn das BKA endlich mal aktiv werden würde, wäre wahrscheinlich über 90% der Sperrliste gegessen und die Polizeigewerkschaft müßte nicht nach 2.000 Cyber-Cops schreien.
kalia
Inventar
#488 erstellt: 19. Aug 2009, 12:27
Bei netzpolitik findet man übrigens eine Mitschrift der unsäglichen Rede unserer Ministerin
(Ich habe die 7min nicht durchgehalten, schätze, damit bin ich nicht allein ;))


Folgenden Artikel von Wolfgang Kleinwächter finde ich sehr lesenswert
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/30/30904/1.html


Es ist nicht das Internet, das "das Böse" in die Gesellschaft bringt, sondern es ist "das Böse in der Gesellschaft", das sich nun auch den Weg ins Internet bahnt.


Ist halt ein Spiegel der Gesellschaft
Im Grunde sind die Websperren da ja nur konsequent
Zum Thema Neonazis
Vielleicht kann sich noch jemand erinnern
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,521102,00.html
http://www.mz-web.de...&listid=994342720546
RoA
Inventar
#489 erstellt: 19. Aug 2009, 13:35

lia schrieb:
Folgenden Artikel von Wolfgang Kleinwächter finde ich sehr lesenswert
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/30/30904/1.html



Die weiter anschwellende Debatte "Von der Leyen vs. Internet Community" macht auch deutlich wie viele Missverständnisse und Kommunikationslücken es im politischen Dialog in Deutschland gibt, wenn es um die Zukunft der Informationsgesellschaft geht.


Es geht nicht um Missverständnisse oder Kommunikationslücken. Von der Layen und Guttenberg wurden ganz gezielt vorausgeschickt, um die Zensur-Debatte einzuleiten. Die Art und Weise, wie die Wähler manipuliert werden, erinnert an dunkle Zeiten. Das ist eindeutig gesteuert. Mit gesunden Menschenverstand kann man diese Propaganda nicht ertragen.


Die Publikation von Adolf Hitlers "Mein Kampf" ist in Deutschland eine Straftat, in den USA ist sie durch das "1st Amendement" verfasssungsrechtlich als "free speech" geschützt.


Der Besitz und die Weitergabe dieses Werkes ist eindeutig legal, es wird in deutsch lediglich aus Urheberrechtsgründen bislang nur nicht neu aufgelegt. Wenn das Urheberrecht nicht geändert wird, läuft der Urheberrechtschutz 2015 aus. Dann könnte dieses Machwerk auch unkommentiert neuaufgelegt werden. Insofern ist das ein ganz unglücklich gewähltes Beispiel, denn der Autor erweckt den Eindruck, er wisse nicht, wovon er schreibt. Es geht nicht um innovative Politikmodelle oder um Internet-Governance, sondern schlicht und einfach um Macht. Und dazu gehört auch die Kontrolle des Internets. So einfach ist das.


Interneterziehung sollte im Kindergarten beginnen.


Ich lege mich mal fest: Er weiss nicht, wovon er schreibt.
kalia
Inventar
#490 erstellt: 19. Aug 2009, 15:26

RoA schrieb:

Es geht nicht um Missverständnisse oder Kommunikationslücken. Von der Layen und Guttenberg wurden ganz gezielt vorausgeschickt, um die Zensur-Debatte einzuleiten. Die Art und Weise, wie die Wähler manipuliert werden, erinnert an dunkle Zeiten. Das ist eindeutig gesteuert. Mit gesunden Menschenverstand kann man diese Propaganda nicht ertragen.


Das hab ich gar nicht auf den "Dialog"(dazu gehörte nach meinem Empfinden auch Auseinandersetzung mit den Argumenten der Gegenseite) zwischen von der Leyen, Guttenberg usw und der Netzgemeinde bezogen, vielmehr habe ich da die etwas internetunbedarfteren im Kopf, denen ich nicht einfach den gesunden Menschenverstand absprechen möchte.
Während die Rede von Frau von der Leyen schlicht nur noch demagogisch und abstossend ist, könnte ich mir gut vorstellen, dass zb Ziercke (ich hab mir die 2stunden angehört) schon auch noch Menschen mit eigentlich noch recht ausgewogenem Kritikvermögen aber ohne Hintergrundwissen überzeugt.

Ich glaube, es ist ein Fehler anzunehmen das ganze sei für Aussenstehende so einfach durchschaubar - zumindest ich bin doch immer wieder erstaunt (und irgendwie auch geerdet)wenn ich mich mit Menschen unterhalte, deren Interesse an der virtuellen Welt sich in Grenzen hält
Für die ist es eben nur ein Thema unter einer Vielzahl Themen des politischen Lebens, mit dem man sich näher befassen müsste um sich ein Urteil zu bilden

Bei dem Buchbeispiel stimme ich Dir zu, das ist ungünstig gewählt

Auch, dass es bei den Plänen unserer Bundesregierung nicht um innovative Politikmodelle oder um Internet-Governance geht - ich sehe aber auch nicht, dass der Autor das behauptet - er sieht aber in diese Richtung den Weg, den man einschlagen müsste

Zum Kindergarten

Wir brauchen mehr Aufklärung. Interneterziehung sollte im Kindergarten beginnen. Wenn der selbstbewusste mündige Internetbürger gewünscht ist, muss er auch größere Mitspracherechte erhalten, wenn es darum geht, wie die Zukunft des Internet gestaltet wird. Was fehlt in Deutschland, ist eine echte Dialogbereitschaft, eine Gesprächskultur, bei der man nicht mit den Muskeln spielt und Macht demonstriert, sondern sich an einen "runden Tisch" setzt , bei der man nicht übereinander, sondern miteinander redet, bei der man zuhört und bereit ist, das bessere Argument zu akzeptieren.


Meine Verständnis nach ist da nicht der reale Kindergarten, sondern das Sinnbild gemeint, also von Anfang an - also ähnlich wie die Kinderschuhe in denen man steckt
Der nachfolgende Satz machte für mich sonst wenig Sinn

Kann natürlich auch sein, dass ich das falsch verstehe

Zum echten Kindergarten:
Wenn man bedenkt, dass es mittlerweile schon ein reichhaltiges Kinderprogramm (momentan ab 6 Jahre gibt), dann ist mE anzunehmen, dass auch Jüngere schon dort unterwegs sind - Interneterziehung sollte mE mit oder vor dem Alter beginnen wo es akut wird, sonst endets wie der Sexualkundeunterricht vor schwangeren Mädchen
Inwieweit man Medienkompetenz bei Eltern voraussetzen kann, weiss ich nicht

Gruss
Franziska


[Beitrag von kalia am 19. Aug 2009, 15:34 bearbeitet]
hiphop_clown
Stammgast
#491 erstellt: 19. Aug 2009, 16:09
wo waren nochmal die KOTZSMILIES???

AHHHH... Jaaa... daaaa!!!!



Die Rede von Frau Zensursula ist echt... ich weiss es nicht... bin fassungslos...

Greetz MaRio

weil so heftig ist:


[Beitrag von hiphop_clown am 19. Aug 2009, 16:10 bearbeitet]
RoA
Inventar
#492 erstellt: 19. Aug 2009, 20:10

lia schrieb:
Auch, dass es bei den Plänen unserer Bundesregierung nicht um innovative Politikmodelle oder um Internet-Governance geht - ich sehe aber auch nicht, dass der Autor das behauptet - er sieht aber in diese Richtung den Weg, den man einschlagen müsste



D'accord. Aber dieser Weg ist aus Sicht der CDU/CSU eben nicht verhandelbar. Sie will ihn vorgeben. Und genau das wird von der Masse nicht erkannt.
Z25
Hat sich gelöscht
#493 erstellt: 19. Aug 2009, 20:13

lia schrieb:

Folgenden Artikel von Wolfgang Kleinwächter finde ich sehr lesenswert
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/30/30904/1.html


Ich finde diese Aussage
Ein wesentliches Problem liegt doch darin, dass Kriminelle sich die technischen Möglichkeiten des globalen Internet - jeder kann mit jedem zu jeder Zeit an jedem Ort kommunizieren - schon längst zu eigen gemacht haben, während Politik und Strafverfolgung in den nationalen Begrenzungen von gestern stecken geblieben sind.

trifft es auf den Punkt!

Aber nun ist Wahlkampf und da ist der Deutsche nicht viel anders als der vielgescholtene US-Amerikaner: introspektiv!

"Was interessiert es denn, was so um uns rum passiert? Wir sind doch schließlich das große Deutschland. Die drittgößte Volkswirtschaft der Welt". (Das China und Indien uns gerade überholen, wird gerne verdrängt..........
Kann man auch schön beim ebenfalls nicht im Wahlkampf vorhandenen Thema ("Ich bin dagegen" von der Linken ist kein Wahlkampf, sonder Vogel-Strauss-Schwachsinn!) Sicherheitspolitik erkennen.............
kalia
Inventar
#494 erstellt: 20. Aug 2009, 18:35
http://www.heise.de/...ein--/meldung/143966

Güldner bleibt weiter lernresistent

Einen Wahlkampf bei dem sich eine Partei nach der anderen derart selbst demontiert, habe ich zumindest noch nicht bewusst miterlebt

Auch bei manchem Journalisten bin ich (ver)fassungslos
http://www.mittelbayerische.de/index.cfm?pid=1678&pk=444280


Er tat es freiwillig, doch wie wäre es, wenn eine Entmannung auch gerichtlich angeordnet werden könnte? Sicherlich eine radikale Forderung. Aber es geht schließlich um unsere Kinder. Für ihren Schutz sollte uns jedes Mittel recht sein.

Strike - schaffen wir zum Wohle der Kinder doch gleich das gesamte GG ab....

Man muss wahrlich nicht ins Internet gehen um auf zweifelhaftes, bis gänzlich unvorhandenes Rechtsbewusstsein zu stossen

Gruss
Franziska
RoA
Inventar
#495 erstellt: 21. Aug 2009, 16:38

lia schrieb:
schaffen wir zum Wohle der Kinder doch gleich das gesamte GG ab....


... und führen die Todesstrafe wieder ein. Die Grundrechte-Charta der Europäischen Union macht es möglich.

Erstes Mainstream-Medium veröffentlicht Artikel zur Todesstrafe in der EU-Verfassung

Interview mit Professor Karl Albrecht Schachtschneider zum Lissabon-Vertrag
kalia
Inventar
#496 erstellt: 21. Aug 2009, 17:19
Unglaublich
Simple_Simon
Hat sich gelöscht
#497 erstellt: 21. Aug 2009, 17:54

lia schrieb:

Strike - schaffen wir zum Wohle der Kinder doch gleich das gesamte GG ab....


Hättest du Animal Farm gelesen wüsstest du, dass solche drastischen Mittel garnicht nicht nötig sind.
RoA
Inventar
#498 erstellt: 21. Aug 2009, 18:49

lia schrieb:
Unglaublich


Unglaublich finde ich, dass das Thema in der Presse überhaupt keine Rolle spielt(e), und erst ein Jahr nach der Verfassungsbeschwerde nimmt sich ausgerechnet ein Blatt wie Focus Money der Thematik an. Früher hatten wir z.B. ein Nachrichtenmagazin wie den Spiegel, heute finden wir dort Überschriften wie "Toyota baut den Aldi-Prius".
DZ_the_best
Inventar
#499 erstellt: 21. Aug 2009, 19:35
Das hat zwar nichts mit dem eigentlichen Threadthema zu tun, aber ich gebe trotzdem mal meinen Senf dazu...


Strike - schaffen wir zum Wohle der Kinder doch gleich das gesamte GG ab....


Die gängigen Strafen, mit denen Kinderschänder/Vergewaltiger normalerweise belegt werden, sind doch eigentlich ein Witz.
Da lacht sich doch jeder Pädophile in´s Fäustchen, wenn er sich nach drei oder vier Jahren Gefängnisaufenthalt ohne Therapie wieder auf die Suche nach neuen Opfern machen kann.
Sowieso sollte eine Therapie gesetzlich verordnet werden (ein bisschen Knast heilt schließlich keine psychische Störung) und beim Wiederholungsfall muss meiner Ansicht nach die lebenslange Haftstrafe oder eben der Exitus anstehen.
Wer einem kleinen, unschuldigen Kind das ganze Leben zur Hölle macht, braucht bei mir nicht auf Verständnis hoffen.
Dann heißt es eben Blut für Blut - jeder ist für seine Taten verantwortlich.

MFG DZ


[Beitrag von DZ_the_best am 21. Aug 2009, 19:36 bearbeitet]
kalia
Inventar
#500 erstellt: 21. Aug 2009, 20:57
Krass

Es ist eine Sache härtere Strafen und vor allem Therapie zu fordern (bis zu 15 Jahre mit anschliessender Sicherheitsverwahrung sind auch heute möglich - es ist an der Justiz das auch zu nutzen), da bin ich ganz bei Dir, eine andere Artikel 1 und 2 des GG ausser Kraft zu setzen, weil für Kinder ja jedes Mittel recht ist !?

Was kommt als Nächstes ? Zwangssterilisation von Müttern, die ihre Kinder verhungern lassen, Handabhacken bei prügelnden Eltern, Wiedereinführung von Folter und Todesstrafe ?

Sorry, in so ein Land würde ICH erst gar keine Kinder setzen wollen.
Noch erfreue ich mich hier daran in einem Rechtsstaat zu leben


[Beitrag von kalia am 21. Aug 2009, 23:00 bearbeitet]
Simple_Simon
Hat sich gelöscht
#501 erstellt: 21. Aug 2009, 21:06

DZ_the_best schrieb:

Da lacht sich doch jeder Pädophile in´s Fäustchen, wenn er sich nach drei oder vier Jahren Gefängnisaufenthalt ohne Therapie wieder auf die Suche nach neuen Opfern machen kann.


Drei oder vier Jahre Gefängnis sind ja auch auf einer Backe abgesessen.
Verdammmt. Da lachen sich aber echt die ganzen Pädophilen ja echt einen ins Fäustchen wenn die Polizei mit einem Durchsuchungsbefehl vor der Tür stehen.
Schonmal darüber nachgedacht, was ein Prozess wegen Kndesmisshandlung, vier Jahre Gefängnis sowie anschließende Sicherheitsverwahrung bedeuten?
Weißt du vielleicht aus eigener erfahrung das das zu lasch ist oder was verleitet dich zu der ansicht soetwas sei keine schlimme Strafe?


Wiederholungsfall muss meiner Ansicht nach die lebenslange Haftstrafe oder eben der Exitus anstehen.


Mir tun sich abgründe auf ...
Zu wissen, dass es Menschen wie dich gibt macht mir mehr Angst als ein paar Pädophiele.
oollii
Gesperrt
#502 erstellt: 21. Aug 2009, 22:50
die strafen sind doch wirklich zu lasch, das muss man zugeben. besonders im vergleich zu strafen im bereich der raubkopiererei und vermarktung dieser.

aber so ist das hier nunmal, in deutschland sind wirtschaftliche interessen besser vertreten als menschliche. therapie sollte für alle inhaftierten zur pflicht werden, denn manche nehmen die möglichkeit über ihr verhalten nachzudenken einfach nicht wahr. leider sieht es so aus, das eine therapie (auch für leute, die nichts getan haben) nur stupfes gelaber von irgendwelchen leuten, die irgendetwas studiert haben, ist und man jeden tag einen entsprechenden drogencocktail bekommt, ob man will oder nicht. täter und opfer erhalten in der regel die selbe 08/15 therapie.

das die täter dann rückfällig werden und opfer meistens zu tätern, ist bei dieser gesundheitspolitik klar. die täter werden im gefängnis von ihren mithäftlingen in den meisten fällen gequält.

das der ruf ruiniert ist und nach einem prozess, auch ohne entsprechendem urteil ein normales leben kaum noch möglich ist, ist klar. das ist aber ein gesellschaftliches problem, das muss man unterscheiden.


Wiederholungsfall muss meiner Ansicht nach die lebenslange Haftstrafe oder eben der Exitus anstehen.


na wenn einfaches, passives wegsperren eine lösung ist, so wie es auch viele eltern mit ihren kindern machen, züchtet man nur noch mehr täter und opfer. genau da liegt ja der hund begraben, die gesellschafft, die normal aufgewachsen ist und normal lebt möchte immer eine endlösung. das spart dem staat wirklich auf einer seite viel geld, weil viele menschen schnell zufrieden gestellt werden. warum die täter nun oft ziemlich schnell rückfällig werden, danach fragt niemand, weil das in den medien natürlich nicht genau so kritisch dargestellt wird wie die tat und täter an sich.

was insgesamt noch viel mehr aufstossen sollte ist die tatsache, das die täter, weil man dazu verpflichtet ist, eine therapie bekommen, ohne sich darum kümmern zu müssen. ok. allerdings sollten die opfer die selbe möglichkeit bekommen, auch wenn es zu keiner verurteilung des täters kommt. aber bisher müssen sich die opfer damit alleine zurechtkommen, d.h. einen psychotherapeuten finden (die wartelisten sind ellenlang), sich selbst um einen therapieplatz in einer einrichtung bemühen und haben dann sogar noch wenig auswahl, was die qualität der einzelnen häuser angeht. viele mit problemen werden einfach nur "geparkt".

dz_the_best (ist das albern ): hast du mal einen täter kennengelernt? bist du ein opfer, oder kennst du eins? weisst du ob es dem opfer was bringt, wenn der täter tot ist? nein.
wenn du opfer bist, und man dich in deiner kindheit zum opfer erzogen hat, und der täter wird zur todesstrafe verurteilt, dann wirst du dein leben lang ein schlechtes gewissen haben, weil du meinst das du auch noch schuld am tot des täters bist. so rum läuft das nämlich in den köpfen. die gehirnwäsche, die alle opfer zur tat oder als vorbereitung dieser bekommen, bleibt bis man stirbt bestehen.

und noch: ich bin der meinung, das ein rufschaden des täters nicht das gerichtsurteil beeinflussen darf, im sinne von "lieber täter, du wirst draussen eh ein schwieriges leben haben, du bekommst bloß ein jahr". leider ist es oft so, und das nicht mal nur bei diesem thema. damit wälzt man die verantwortung, jemanden zu bestrafen auf das volk ab.

und wieder: deutschland ist dabei eine staatsmacht zu formen, die ähnlichkeiten mit dem dritten reich hat. sonst würde es aussagen wie
Wiederholungsfall muss meiner Ansicht nach die lebenslange Haftstrafe oder eben der Exitus anstehen.
garnicht geben. die politik lebt es vor und lässt ein eigentlich gutes staatssystem durch gelebte unfähigkeit kaputt gehen. ich bin davon überzeugt, das hat system! und viele sind stille diener, ohne es selbst zu merken.
kalia
Inventar
#503 erstellt: 21. Aug 2009, 23:51
Was bei solchen Entmannungs und Tötungsfantasien meist verdrängt wird - die wenigsten Übergriffe finden von Fremden statt
Missbrauch passiert überwiegend in der Familie, im Freundeskreis, in Vereinen von vertrauten Personen, unter kirchlichem Schutzmantel usf
Man sollte sich gut überlegen, wem man das Recht auf Menschenrechte entzieht...

Zu den Opfern
Auf Mogis hat sich dazu auch jemand geäussert
http://mogis.wordpre...tima-ratio/#comments


Würde ihre unsägliche Forderung, die Täter zu entmannen (das Wort alleine fixiert sich auf Männer, nochmal: Auch Frauen missbrauchen und das wird völlig unter den Tisch gekehrt), stattgegeben, das Leid vieler Kinder würde enden. Aber dann endgültig.

Diese Erkenntnisse sind nicht die meinigen. Sie sind gewachsen in einer Vielzahl von Menschenversuchen, als man in den 60er und 70er Jahren Sexualstraftäter aus genau dem Grunde kastriert hat.

Und danach feststellen musste, dass man damit tickende Zeitbomben schuf.

Eine Journalistin, die ihren Beruf ehrt, kennt solche Hintergründe und berücksichtigt sie in ihrem Schreiben. Und vielleicht wäre dann auch die Einsicht gekommen, dass der Zweck zu keiner Zeit, auch bei diesem Ziel, die Mittel nicht heiligt.

Und vielleicht wäre dann auch die Erkenntnis gekommen, dass das Strafrecht bei diesen Verbrechen das falsche Recht ist. Das Strafrecht wird dem Opfer nicht gerecht. Und eine Strafe, egal wie sie ausfällt, wird nichts ungeschehen machen.

Strafrecht ist gut für Semi-Betroffene, die von einem furchtbaren Fall hören und sich dann gut fühlen wollen, weil der Täter bestraft wurde.

Doch, und diese Frage muss erlaubt sein, wieso kann es in diesem Land sein, dass auf die Gefühle der Zuschauer mehr Rücksicht genommen wird als auf die Gefühle von Opfern?



Aber sich mit deren Blickwinkel zu befassen bringt wahrscheinlich nicht genug Puplicity, ausserdem müsste man nachdenken

Gruss
kalia
Inventar
#504 erstellt: 22. Aug 2009, 00:40
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