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Plattenspieler bloß cool oder auch akustisch ein Gewinn?

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Autor
Beitrag
Stephan902
Stammgast
#1 erstellt: 02. Jun 2015, 16:21
Hallo,

vorweg: Ich will hier keine Grundsatzdiskussion aulösen und ich hab keine Ahnung von der Materie.

Also, lohnt sich ein Plattenspieler, was muss ich dafür mindestens ausgeben, um etwas vernünftiges zu bekommen und welcher Plattenspieler wäre dann eine sinnvolle Wahl?

AV-Receiver ist ein Denon X2000 und Lautsprecher Canton Ventos 890 DCs und Celan GT 302.

Danke.
mkoerner
Inventar
#2 erstellt: 02. Jun 2015, 17:14
Im wesentlichen vor allem ein Interessantes Spielzeug und eine entschleunigte, "albumorientierte" herangehensweise mit einer haptischen Komponente.

Um klanglich einem aktuellen guten Dac der 200€ Klasse (z.b. ifi) das Wasser zu reichen muss man ca. 2-5 K€ investieren und vor allem viel Zeit und Gedult in den Know-How Aufbau und die Optimierung des Setups investieren. Darin kann aber ein Reiz liegen.

Wenn du was zum Schrauben suchst, oder eine andere nutzungsweise von Musik, dann bist du bei Platte richtig, sonst bleibt man besser beim Streamer.

Ich nutze beides...

Mike
Holger
Inventar
#3 erstellt: 02. Jun 2015, 17:34

mkoerner (Beitrag #2) schrieb:
Um klanglich einem aktuellen guten Dac der 200€ Klasse (z.b. ifi) das Wasser zu reichen muss man ca. 2-5 K€ investieren


In meinen Augen ist das Blödsinn hoch drei (wer sich übrigens davon überzeugen möchte, wie gut es mit vergleichsweise kleinem Geld klingen kann, der darf gerne bei mir vorbeikommen).

Womit wir allerdings schon bei einer Grundsatzdiskussion wären... deshalb bleibt dies mein einziger Beitrag hier.
sandmann319
Inventar
#4 erstellt: 02. Jun 2015, 17:35
Hallo Stefan,

ich würde heute nicht mehr damit anfangen,
Mike hat eigentlich alles Wesentliche dazu schon geschrieben,
es kostet viel Geld, Zeit und Geduld, du musst sehr viel lernen,
ein klanglicher Gewinn ist normalerweise nicht möglich,
wegen der technischen Unzulänglichkeit des Mediums
und wie lange dieser Hype noch anhält ist auch fraglich.

Aber wer so wie ich schon vor 20-40 Jahren eingestiegen ist
hat natürlich seinen Spaß und Freude an der Materie.

Überlege es dir gut ob du diesen Schritt wagen willst.

Gruß Gerd
Mr.Digital
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 02. Jun 2015, 17:46
Ich kann Holger völlig zustimmen. Dieser Mythos, dass ein adäquat klingender Analog Klang per Plattenspieler, tausende von Euros verschlingt, hält sich extrem hartnäckig in der Szene und wird nach wie verbreitet.

Ich habe selbst vor etwa 2 Jahren ganz neu mit Vinyl begonnen und habe mir einen gebrauchten Spieler, einen mittelklasse Vorverstärker sowie einen mittelklasse Tonabnehmer für rund 500 Euronen angeschafft. Der Klang überzeugt mich nach wie vor voll und ganz und bereitet mir Tag für tag viel Freude. Also hör bloß nicht auf irgend welche 2k - 5k Argumente, das ist großer Humbug. Laufende Kosten entstehen übrigens kaum welche, die Tonträger Beschaffung natürlich ausgenommen . Ich persönlich habe ein monatliches Limit von 30-50 Euro hierfür, es ist also völlig überschaubar.

Grüßle
mkoerner
Inventar
#6 erstellt: 02. Jun 2015, 18:08
Hier wird der Umkehrschluss aus meiner Aussage gezogen. Dies ist nicht zulässig.

Ich persönlich kann auch sehr zufrieden mit einem Sony PS-X55, einem Shure M97xE und einem Musical Fidelity Pre hören, was man zusammen für unter 500€ bekommt. Das macht Spass und klingt richtig richtig gut.

Trotzdem ist ein ifi iDSD nano für 200€ besser und um mit Platte auch "nur" dahin zu kommen muss man einiges investieren, u.u. reicht auch Zeit, dann weiss man irgendwann ob und wie ein uralter TA den man auf Ebay mal für 60€ geschossen hat einem aktuellen >1000€ MC das Wasser reichen kann. Das dürfte bei einem Einsteiger aber erst mal nicht funktionieren. Daher das Preisschild.

Mike
Mickey_Mouse
Inventar
#7 erstellt: 02. Jun 2015, 18:22
man kann es drehen und wenden wie man will: es ist reine Show und technisch nicht zu erklären!
das ist genauso wie Röhrenverstärker, Bandmaschinen oder was sich die Leute sonst noch ins Zimmer stellen.
Man erfreut sich an der "greifbaren" Technik oder dem Glimmen der Röhren.

Natürlich kommt dazu, dass es etwas anderes ist sich erst einmal in Ruhe die richtige Platte für aktuelle Stimmung heraus zu suchen, vielleicht auch noch je nachdem das passende Glas Wein, Sekt oder ein Bier und ganz in Ruhe eine Platte (n-Seite) zu hören, statt per Skip und FastForward durch eine zusammen gewürfelte Play-List zu hetzen.
Aber wenn einem wirklich die Musik am Herzen liegt und man nicht nur ein "Hintergrund Gedudel" haben möchte, dann bekommt man das auch mit moderner Technik "zelebrieren".
flyingscot
Inventar
#8 erstellt: 02. Jun 2015, 18:22
Eigentlich ist der Betrieb eines Plattenspieler die Entdeckung, wie gering die technischen Anforderungen für gut klingende Tonwiedergabe sein kann. Also eine Art Rückbesinnung auf das Wesentliche im Wettlauf mit immer höheren Samplingraten und Bittiefen. 16 Bit, 24 Bit? Der Rausch/Rumpelabstand der LP/des Plattenspielers ist irgendwo bei 60-70dB, also so etwa 11-12 Bit. Grenzfrequenz von 22kHz, 48kHz oder sogar 96kHz? Die meisten LPs hören bei 14kHz auf... dazu noch eine Kanaltrennung von nur 25dB und einen Mono-Bass...

und trotzdem kann es phantastisch klingen!
Mr.Digital
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 02. Jun 2015, 19:19
Die ursprüngliche Frage des TE ist: Wie viel Geld muss/sollte investiert werden um vernünftig Musik mithilfe eines Plattenspielers hören zu können?

Die Antwort hierauf ist aus meiner Perspektive eindeutig: Nicht sehr viel.

Von daher ist es völlig zulässig sich davon zu distanzieren und sogar davor zu warnen, dass eine Angabe von 2k - 5k eine angemessene Antwort auf die gestellte Frage darstellt.

Grüßle
Hörbert
Inventar
#10 erstellt: 02. Jun 2015, 20:29
Hallo!

Nun eigentlich ist die Frage doch gar nicht zu beantworten.

Es hängt doch einzig und alleine vom eigenen Anspruch ab was hier als genügend oder gut empfunden wird.

Klar braucht es eigentlich relativ wenig an Equipment wenn es nur darum geht ein Ergebniss zu erzielen bei dem ich ein Stück das ich z.B. von einer CD her kenne auf einer Schallplatte zweifelsfrei wiederzuerkennen.

Das es auf der anderen Seite nicht möglich ist mit einer Schallplatte die Eckwerte einer gut aufgenommenen CD zu erreichen oder gar zu toppen sollt eigentlich ebenso klar sein.

Aber dazwischen befindet sich ein großer Spielraum in der der eigene Geschmack und der eigene Anspruch regiert.

Für den einen genügt halt ein alter schlecht gewarteter Dual mit Treibrad und AT-95 und für den anderen muß es wohlmöglich eine Edelkiste mit Ikeda-Tonarm und großem Lyra-System sein

MFG Günther
Mickey_Mouse
Inventar
#11 erstellt: 02. Jun 2015, 20:30

Mr.Digital (Beitrag #9) schrieb:
Die ursprüngliche Frage des TE ist: Wie viel Geld muss/sollte investiert werden um vernünftig Musik mithilfe eines Plattenspielers hören zu können?

Nein, die ursprüngliche Frage lautete:
lohnt sich ein Plattenspieler?


und die Antwort ist recht klar: aus klanglicher Hinsicht garantiert nicht, völlig egal wie viel Geld man auf den Tisch legt, weil das Medium einfach nicht mehr hergibt.
Ob es sich dafür lohnt seinen nostalgischen Gefühlen zu frönen, ist dermaßen subjektiv, dass es völlig sinnlos ist darüber eine Diskussion anzufangen, das muss jeder selber entscheiden.

Ich sehe das vergleichbar mit einer teuren mechanischen Uhr. Kein Mensch wird ernsthaft behaupten wollen, dass die besser ist (genauer, leichter, stabiler, unempfindlicher usw. usf.) als eine einfache Digital-Uhr. Trotzdem gibt es "Idioten", die sich sowas kaufen.
Da kann man doch genauso fragen: wie viel Geld muss ich für eine vernünftige mechanische Uhr ausgeben?
Egal wie viel, genauer als die Quarz Uhr für 2,99€ wird sie niemals werden. Aber reicht jetzt eine "billige" Sinn 657 mit ETA 2824-2 Werk aus? Oder muss man tiefer in die Tasche greifen?
Das hat mit dem eigentlichen Zweck der Uhr (die Uhrzeit anzuzeigen) nicht mehr viel zu tun, sondern mehr mit "haben und zeigen wollen".
100% dasselbe ist es bei einem Plattenspieler auch!
tomtiger
Administrator
#12 erstellt: 02. Jun 2015, 22:46
Hi,


Stephan902 (Beitrag #1) schrieb:
vorweg: Ich will hier keine Grundsatzdiskussion aulösen und ich hab keine Ahnung von der Materie.


tust Du aber, und finden sich an sich ausreichend Themen dazu, wo eigentlich ohnehin alles gesagt ist.


Also, lohnt sich ein Plattenspieler, was muss ich dafür mindestens ausgeben, um etwas vernünftiges zu bekommen und welcher Plattenspieler wäre dann eine sinnvolle Wahl?


Die korrektere Wiedergabe bekommst von z.B. einer CD. Auch wenn man verhältnismäßig wenig Geld ausgibt kann man aber hervorragend Platte hören. Die LP hat nunmal gewisse Nachteile, sie macht aber durchaus auch Freude. Ob sich das lohnt, ist sehr subjektiv.

LG Tom
lini
Inventar
#13 erstellt: 02. Jun 2015, 23:28
Stephan: Mei, in erster Linie bringt Dir ein Plattenspieler halt ein weiteres Abspielgerät für ein weiteres Hifi-Medium. Das kann nicht schaden, zumal's doch einiges an Musik gibt, die nie auf CD erschienen ist - aber auch, weil Du so eine möglicherweise bessere Alternative zu schlecht abgemischten CDs zur Verfügung hast. Außerdem sieht's inzwischen schwer danach aus, als würde die Schallplatte, obwohl sie ja eigentlich das empfindlichere, pflegebedürftigere Medium ist, die CD in puncto langfristige Haltbarkeit dennoch locker übertreffen. Insofern würd ich schon meinen, dass ein Plattenspieler für einen Musik-Fan auf jeden Fall eine Bereicherung darstellt.

Grüße aus München!

Manfred / lini
8erberg
Inventar
#14 erstellt: 03. Jun 2015, 08:07
Hallo,

@ Manfred: da hast Du recht. Viele Sachen die ich auf LP habe gibt es nicht auf CD - und ob es sie irgendwo zum Downloaden oder Streamen gibt bezweifele ich auch.

@ TE: Einen Plattenspieler der schon mal nicht schlecht abspielt kriegt man als "Gebrauchtware" noch immer für nen Hunny, allerdings sollte man mit ein wenig Arbeit (bei technischen Verständnis kein Problem) rechnen, denn "plug and play" ist bei einem feinmechanisches Gerät wie es ein Plattenspieler halt ist sowieso nicht möglich. Meist braucht man noch eine gute Nadel dazu, denn bei Gebrauchtgeräten muss man damit rechnen das die vorhandene entweder kaputt, verloren oder abgenudelt ist.

Wichtig:
1. Hat der Verstärker an dem der Dreher einen Vorverstärker für "Phono" eingebaut?
2. hat man einen vernünftigen Platz wo der Dreher stehen kann nähe des Verstärkers? Vernünftig im Sinne von frei von Vibrationen, Rückkopplungen
3. ist man bereit gerne zu basteln und experimentieren?

ebenfalls erwähnenswert:

4. bei Kauf von Gebrauchtgeräten - NUR ABHOLUNG! Gerät dort testen und erst dann mitnehmen!

Vorab informieren was man beim Transport beachten sollte (meist Teller, Gegengewicht und System demontieren). Lass Dir nix erzählen vom Verkäufer er wüsste wie man das macht, ausser er ist bereit Dir Bilder vom Vorbereiten und Verpacken zu machen und Dir zuzusenden - und dann kommt ein ungesichertes Gerät total defekt an!

Beim unsachgemäßen Transport per Paketdienst sind schon tausende von schönen Drehern gestorben! Die Paketdienste verlangen das die Verpackung einen freien Fall aus 1,50 mtr. aushält... daher wird auch nix erstattet!
Wie gesagt: Feinmechanik - und das verträgt sich einfach nicht mit grobmotorischer Behandlung!

Wenn Dir der ganze Aufwand vielleicht sogar Spaß macht - dann bist Du bei Vinyl richtig.

Willst Du "nur" Musik hören und dann (entschuldigung) überwiegend Mainstream - dann abonier lieber einen Streamingdienst.

Peter


[Beitrag von 8erberg am 03. Jun 2015, 08:10 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#15 erstellt: 03. Jun 2015, 09:45
Hallo!

@lini

Da kann ich dir nur zustimmen:


.......Mei, in erster Linie bringt Dir ein Plattenspieler halt ein weiteres Abspielgerät für ein weiteres Hifi-Medium. Das kann nicht schaden, zumal's doch einiges an Musik gibt, die nie auf CD erschienen is......


Im Grunde neben der Tatsache daß ich noch jede Menge Geraffel auf Schallplatten habe das ich mir ohnehin nicht noch einmal auf CD kaufen möchte einer der Hauptgründe sich überhaupt noch mit dem Thema auseinanderzusetzen.


..........Außerdem sieht's inzwischen schwer danach aus, als würde die Schallplatte, obwohl sie ja eigentlich das empfindlichere, pflegebedürftigere Medium ist, die CD in puncto langfristige Haltbarkeit dennoch locker übertreffen........


Verstehe ich jezt nicht so ganz, ich habe jede Menge CD´s die 30-32 Jahre alt sind und die ohne ehöhte Fehlerrate durchlaufen, die drei einigen Exemplare die mir untergekommen sind die noch einer Weile nicht mehr abspielbar waren kamen aus einem englischen Presswerk, -die wurden dort mit einer ungeeigneten Lackmischung beschichtet und wurden mir anstandslos vom der DG ersetzt-.

Schallplatten aus der Zeit sind also nicht besser erhalten, selbst wenn sie extrem gut geflegt wurden kannst du von Glück sagen wenn sie in all der Zeit nicht abgenudelt wurden, die Schlefwirkung der Abtastnadel ist schließlich kein Umstand den man wegdiskutieren kann.

MFG Günther
olibar
Inventar
#16 erstellt: 03. Jun 2015, 09:55

Mickey_Mouse (Beitrag #11) schrieb:

Egal wie viel, genauer als die Quarz Uhr für 2,99€ wird sie niemals werden. Aber reicht jetzt eine "billige" Sinn 657 mit ETA 2824-2 Werk aus? Oder muss man tiefer in die Tasche greifen?
Das hat mit dem eigentlichen Zweck der Uhr (die Uhrzeit anzuzeigen) nicht mehr viel zu tun, sondern mehr mit "haben und zeigen wollen".
100% dasselbe ist es bei einem Plattenspieler auch!


...also die Zeiten sind vorbei, als Quartzuhren für 2,99 € die Zeit richtig angezeigt habe. So was ist definitiv Schrott, hält keine 6 Monate. Ich habe mal diese Del-Prado-Zeitschriften geschenkt bekommen, in denen mit jeder Ausgabe die Geschichte einer historische Taschenuhr erklärt wurde. Pro Ausgabe 10,- Eur inkl. Taschenuhr mit Quarzwerk. Nach vier Ausgaben zeigten alle Uhren eine andere Zeit an, ich hatte sie jedesmal gestellt! Für die Wand zur Zierde sind sie toll, Zeit anzeigen können die nicht.

Die Sinn 657 ist eine Uhr, die du vererben kannst, und dein Sohn auch noch mal, und dein Enkel auch noch mal
Weischflurst
Gesperrt
#17 erstellt: 03. Jun 2015, 10:05

olibar (Beitrag #16) schrieb:


Die Sinn 657 ist eine Uhr, die du vererben kannst, und dein Sohn auch noch mal, und dein Enkel auch noch mal ;)


Und Du bist sicher, dass der Enkel mit Opas Uhr glücklich wird? Was macht Dein Sohn, so lange Du noch lebst?

Ac, noch was zum Thema: Ich habe vor mehr zwanzig Jahren meinen Plattenspieler gegen einen PC mit CD-Brenner getauscht und den nach und nach verkleinert, mittlerweile durch ein embedded system ersetzt. Ich komme aus der Zeit in der man einen Plattenspieler brauchte um halbwegs passabel Musik genießen zu können. Und ich war froh über die besseren Alternativen. Mittlerweile nimmt meine gesamte Musiksammlung nicht mehr Platz weg als ein Kartenspiel und die Geräte die ich für die Wiedergabe brauche, passen in einen Schuhkarton.


[Beitrag von Weischflurst am 03. Jun 2015, 10:12 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#18 erstellt: 03. Jun 2015, 10:07
klanglich bringt dir ein plattenspieler garnix.
im prinzip nur rückschritte.
ein stark beschnittener hochtonfrequenzgang, ein auf mono gemischter bass, schlechtere störgeräuschabstände, weniger dynamikbereich usw...
und dazu noch ein sehr aufwändiges/nerviges handling, empfindliche tonträger, nach 20 minuten die platte umdrehen....
allerdings gibt es menschen, die gerade die eingeschränkte klangqualität als angenehm empfinden (wer zb eine altersbedingte hochtonüberempfindlichkeit hat, mag es evtl doch recht gerne, wenn über 14khz nix mehr kommt).
aber dazu sollte man erwähnen, dass sich eigentlich alle unzulänglichkeiten der schwarzen scheibe mittels eq auch bei vollwertigem digitalem material nachbauen lassen.

die vorteile beim vinyl sind also nicht klanglicher natur sondern im bereich "lifestyle" zu suchen.
sandmann319
Inventar
#19 erstellt: 03. Jun 2015, 10:11

Schallplatten aus der Zeit sind also nicht besser erhalten, selbst wenn sie extrem gut geflegt wurden kannst du von Glück sagen wenn sie in all der Zeit nicht abgenudelt wurden, die Schlefwirkung der Abtastnadel ist schließlich kein Umstand den man wegdiskutieren kann.


Das ist vollkommen richtig.

Da der Te. wohl auch noch keine Platten hat und somit auch hier neu anfangen muss,
macht doch einmal eine Vergleichsrechnung auf zwischen:
was kosten 10 neue Schallplatten (gebrauchte einfach mal außer Acht lassen)
und die gleichen als CD?
Wenn ich dann noch die Qualitätsunterschiede berücksichtige.

Auch geht nach m.M aus dem Titel dieses Fred schon hervor,

Plattenspieler blos cool oder auch akustisch ein Gewinn?

das es hier mehr um die Frage geht "Muss ich einen Plattenspieler haben um Inn (Cool) zu sein"
und weniger um sich mit der Technik und dem Musik-hören von Plattenspieler und Schallplatten,
wobei ich nicht auszuschließen will, das dieses Interesse später evt. dazukommt.

Gruß Gerd
Weischflurst
Gesperrt
#20 erstellt: 03. Jun 2015, 10:23

sandmann319 (Beitrag #19) schrieb:

Auch geht nach m.M aus dem Titel dieses Fred schon hervor,

Plattenspieler blos cool oder auch akustisch ein Gewinn?

das es hier mehr um die Frage geht "Muss ich einen Plattenspieler haben um Inn (Cool) zu sein"


Man muss doch nur cool sein, um cool zu sein. Das hat doch mit einer technischen Ausstattung nichts zu tun.
Hörbert
Inventar
#21 erstellt: 03. Jun 2015, 10:33
Hallo!

Nun ja, es spricht doch auch eigentlich nichts dagegen sich einen Schallplattenspieler als Wohnraumskulptur zu gönnen, wobei es dem persönlichen Geschmack überlassen bleiben sollte ob man sich jezt einen der neueren Boliden oder eines der älten Geräte aufstellt und dann wenn der entsprechende Besuch da ist mit großer Geste und entsprechendem Ritual auch mal die eine oder andere Platte auflegt.

(-Lacht nicht, auch solche User gibt es in meinem Freundes- und Bekanntenkreis-. )

Natürlich muß unterschieden werden ob man sich hier mit der alten Technik, -der Musik selbst-, oder eben mit dem Ambiente auseinandersetzen will, möglicherweise hat ja dazu der TE das eine oder andere Wort zu sagen, und entsprechend spezifisch könnte dann eine weitergehende Beratung erfolgen.

Warten wir doch einfach mal ab was der TE dazu meint.

MFG Günther
peacounter
Inventar
#22 erstellt: 03. Jun 2015, 10:36
und ich nerd hatte schon über ein vibrierendes implantat nachgedacht....
ok, dann halt natur pur...

im ernst:
plattenspieler und platten SIND cool!
das gestehe ich als bekennender vinyl-feind gerne zu.
ich besuche sehr gerne events, bei denen hier in köln dj cem auflegt.
und das hat durchaus einen nicht zu unterschätzenden unterhaltungswert, wenn der meister in seinem plattenkoffer wühlt.
8erberg
Inventar
#23 erstellt: 03. Jun 2015, 10:49
Hallo,

ausgerechnet als ich damals Platten aufgelegt habe war mir die Sucherei manchmal auch zuviel des Guten: der Kollege (oder man selber) hat die Platte ins falsche Cover gelegt, die Platte war nicht richtig einsortiert... uiuiui kommte Peter da viele böse Wörter ablassen...

Von daher bin ich froh, wenn ich nur einfach mit dem Mäuschen oder dem Finger das "richtige Stück" anklicken muss.

Natürlich höre ich gerne Platte und habe Spaß an einem schönen Laufwerk. Damals war es die Sparsamkeit (ich hätte ca. 3 Regalmeter Schallplatte verscherbeln müssen für fast nix an Kohle und mir das Gleiche teuer neu an Silberlingen holen müssen - dabei viele Sachen nicht wieder bekommen), aber hätte ich heute 0 Vinyl würde ich auch mit 0 Vinyl alt werden...

Und ausserdem: was ist an Vinyl cool? Ist es cool der Mode hinterherzuhecheln?

Peter


[Beitrag von 8erberg am 03. Jun 2015, 10:53 bearbeitet]
lini
Inventar
#24 erstellt: 03. Jun 2015, 10:52
Günther: Unter meinen eigenen CDs (also den richtigen, gepressten - mit gebrannten sieht's eh anders aus...) sind mir auch noch keine inzwischen defekten begegenet - im Freundes- und Bekanntenkreis berichten aber doch schon einige vom ein oder anderen Ausfall. Insofern denk ich schon, dass ein gewisser Anlass zur Sorge besteht, dass die Dinger womöglich nicht so lange halten, wie man das gerne hätte - auch wenn ich mich in dem Punkt freilich nur zu gern irren würde...

Oli: Das sollten dann allerdings besser einigermaßen wohlhabende Kinder, Enkel und Urenkel sein. Bei meiner eigenen Sinn (144), die ich mir zum 18. Geburtstag geleistet hab, beispielsweise kostet inzwischen allein die Wartung schon rund doppelt soviel, wie ich damals für die ganze Uhr neu bezahlt hab. Entsprechend mag ich gar nicht erst daran denken, was auf mich zukommt, wenn eines (hoffentlich noch sehr fernen) Tages mal meines Stiefvaters Rolex auf mich übergeht... Da sieht zwar das Verhältnis zwischen Wartung und Neupreis bislang noch nicht ganz so übel aus, aber die absoluten Beträge sind noch ein gutes Stück höher.

Grüße aus München!

Manfred / lini
Soulbasta
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 03. Jun 2015, 11:14

peacounter (Beitrag #22) schrieb:

ich besuche sehr gerne events, bei denen hier in köln dj cem auflegt.
und das hat durchaus einen nicht zu unterschätzenden unterhaltungswert, wenn der meister in seinem plattenkoffer wühlt.

in dem video sind die platten nur als contoller um serato auf dem mac zu steuern im einsatz.
peacounter
Inventar
#26 erstellt: 03. Jun 2015, 11:20
wußt ich doch, dass mir da jemand draufkommt
ja, stimmt, aber cem legt sonst auch sehr viel mit platten auf.
ich hab nur grad so schnell kein video gefunden.


lini (Beitrag #24) schrieb:
Entsprechend mag ich gar nicht erst daran denken, was auf mich zukommt, wenn eines (hoffentlich noch sehr fernen) Tages mal meines Stiefvaters Rolex auf mich übergeht...
ein nicht unbeachtlicher wert hoffentlich.
statt sie zu warten, würd ich sie verkloppen und mir davon was sinnvolleres als einen zeitanzeiger kaufen.


[Beitrag von peacounter am 03. Jun 2015, 11:23 bearbeitet]
olibar
Inventar
#27 erstellt: 03. Jun 2015, 11:56

Weischflurst (Beitrag #17) schrieb:

olibar (Beitrag #16) schrieb:


Die Sinn 657 ist eine Uhr, die du vererben kannst, und dein Sohn auch noch mal, und dein Enkel auch noch mal ;)


Und Du bist sicher, dass der Enkel mit Opas Uhr glücklich wird? Was macht Dein Sohn, so lange Du noch lebst?


1.) keine Ahnung, das ist sein Ding - entweder er trägt sie, weil sie ihm gefällt, behält sie aus nostalgischen Gründen im Schrank und trägt sie nur zu sehr guten Anlässen (wie ich die Uhr meines Urgroßvaterst) oder verhökert sie

2.) trägt eine mechanische Uhr, die ich ihm zur Jugendweihe gekauft habe, Japanisches Modell für 115,-, klasse Verarbeitet und sehr robust

51Ady+N2tPL

Der Vergleich Uhr/Plattenspieler passt sogar soweit, als das es sich bei Beidem um eine Frage der inneren Einstellung/Lebensqualität/Luxusgut handelt

Sinnvoll - zum Erreichen des Zwecks (Zeitanzeige, bestmögliche Musikwidergabe) sind beide nicht, aber es macht Spaß, sich mit dem Thema zu beschäftigen, ich für meinen Teil geniesse sowohl das Auflegen und Wenden der Platten als auch den Blick auf die Uhr mit gleichmäßigem Sekundenzeiger und das beruhigende Ticken am Handgelenk. Und wie ihr oben seht, muß man nicht Unsummen an Geld ausgeben, um Beides (Platten und mechanische Uhr) zu bekommen


[Beitrag von olibar am 03. Jun 2015, 12:29 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#28 erstellt: 03. Jun 2015, 12:00
Hallo!

@lini

Möglicherweise kann ich dich da etwas beruhigen.

In meinem Freundes- und Bekanntenkreis gibt es ca 30-35 User die noch CD´s aus den frühen 80gern haben, neben meinen drei "Ausfällen" die nachvollziehbare Ursachen hatten gibt es hier nur noch einen Fall mit einer -trotz achtsamen Umgangs- kaputten CD bei der sich allerdings mangelnds Nachforschung des Besitzers keine Ursache festmachen läßt, hier haben sich im Laufe der Jahre ca 1mm große Löcher in der Reflexionsschicht gebildet (ganz anders als in meinen drei Fällen, -da wurde die Reflexionsschicht blind). Da es sich hier aber um einen Einzelfall handelt gehe ich auch von einer beschädigten Lackschicht respektive von einer ungenügenden Lackschicht aus, m.E. ist die Alu-Reflektionsschicht hier einfach wegoxidiert.

Obwohl nach meinen Erfahrungen auch hier eine Lösung auf dem Kulanzweg möglich gewesen wäre hat der Besitzer den Tonträger einfach entsorgt und sich ihn neu zugelegt.

Im Durchschnitt besitzen die fraglichen Freunde und Bekannten von mir die hier zur Sprache kommen jeweils etwa 10 CD´s aus dieser Zeit, wenn man die vier hier bekannten Fälle (drei bei mir und eine bei bewußem Freund) darauf umlegt kommt man also auf eine Aufallrate von etwa 1,3 % im ungüstigsten Fall.

Das erscheint mir als eine durchaus tolerable Ausfallsrate, -was einem natürlich wenig nützt wenn´s eines selbst trifft und das fragliche Exemplar möglicherweise nicht merhr aufzutreiben ist-, aber im allgemeinen eigentlich vernachlässigbar.

Nun aber zurück zum eigentlichen Thema:

Klar, ohne die DJ´s die die Schallplatte die gesamten 90ger Jahre lang am Leben erhalten haben wäre der Tonträger heute mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit nur noch Geschichte. In diesem Licht betrachtet sollte man auch verständniss für die User haben die eben als Reminiszenz für diese Zeit ihrer goldenen Jugens sich eben einen Plattenspieler und eine kleine Handvoll Schallplatten in die Wohnlandschaft stellen wollen. Warum auch nicht, ein Zimmerbrunnen ist schließlich auch nicht sinnvoller.

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 03. Jun 2015, 12:00 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#29 erstellt: 03. Jun 2015, 12:32
es gibt menschen, die mögen zimmerbrunnen.
es gibt menschen, die vinyl charmant finden.
es gibt menschen, die eine steinzeituhr bevorzugen.
es gibt menschen, die oldtimer fahren.
es gibt menschen, die sich nen hahn halten um keinen wecker kaufen zu müssen.

die frage des te sollte mitlerweile beantwortet sein, oder?
is das kunst oder kann hier zu?


[Beitrag von peacounter am 03. Jun 2015, 12:32 bearbeitet]
sandmann319
Inventar
#30 erstellt: 03. Jun 2015, 12:46
@peacounter

du hast den Porsche vergessen, der ja bekanntlich auch etwas bestimmtes macht.

Aber du hast schon recht,
die Frage dürfte wirklich beantwortet sein und auch von allen Seiten erläutert.
Mal sehen was der Te. dazu meint.
Gruß Gerd
Nobbi56
Stammgast
#31 erstellt: 03. Jun 2015, 13:00

Im wesentlichen vor allem ein Interessantes Spielzeug und eine entschleunigte, "albumorientierte" herangehensweise mit einer haptischen Komponente.


Dieser Satz ist zwar sehr nüchtern anzuhören, aber er enthält im Wesentlichen die Antwort auf die Frage "Warum sollte ich mir heute noch einen Plattenspieler anschaffen?"
Es fehlen eigentlich nur noch einige Begriffe wie "Ist schön anzusehen" (Platte und Plattenspieler im Gegensatz zu einer CD, einer Festplatte oder einem sonstigem Speichermedium), "Beschäftigung mit der Musik" (gezielte Plattenauswahl statt Playlist anzuklicken) und "Genuss" (das Hantieren mit der Platte und das entspannte Hören).

Es gibt bestimmt noch viel mehr Gründe, sich auch heute noch einen Plattenspieler anzuschaffen.
Aber Sie treffen längst nicht auf alle Menschen zu.
Zum Glück kann jeder das für ihn passende Musik-Medium finden. Manchmal hilft nur ausprobieren.

Nobbi
peacounter
Inventar
#32 erstellt: 03. Jun 2015, 13:11
anzumerken wäre imo, dass eine gezielte plattenauswahl auch auf dem server möglich ist.
wenn man denn will.
ich persönlich höre musik ausschließlich in ganzen alben.
egal ob von cassette oder vom handy.

"schön anzusehn"?
naja...
so ein oller dual ist schon echt ne häßliche kröte (imo).
da find ich nen cd-player schöner.
aber ich versteck mein hifi-geraffel eh im schrank und hab jede menge grünzeug auf meinen boxen stehen, damit sie nicht so ins auge fallen.
8erberg
Inventar
#33 erstellt: 03. Jun 2015, 13:18
Hallo,

na: Dual hat auch hübsche Geräte gebaut - mein 750er z.B

Aber es stimmt: ein Plattenspieler lässt sich nicht einfach "verstecken"...

Peter
ParrotHH
Inventar
#34 erstellt: 03. Jun 2015, 14:14

peacounter (Beitrag #32) schrieb:

"schön anzusehn"?
naja...
so ein oller dual ist schon echt ne häßliche kröte (imo).

Das Design der "neueren" Duals (-> Mitte/Ende 70er) habe ich inzwischen liebgewonnen.
Ist irgendwie zeitlos und funktional.

Parrot
lini
Inventar
#35 erstellt: 03. Jun 2015, 15:53

peacounter (Beitrag #26) schrieb:
ein nicht unbeachtlicher wert hoffentlich.
statt sie zu warten, würd ich sie verkloppen und mir davon was sinnvolleres als einen zeitanzeiger kaufen. :.


Ich glaub nicht, dass ich das übers Herz brächte - schließlich hab ich meinen Stiefvater sehr gern, und das wär wenigstens ein kompaktes Erinnerungsstück. Ich denk, da würd ich mich eher von großen Teilen seines (Dampf-)Blechspielzeugs trennen - es sei denn, ich find bis dahin noch eine wohlhabende Frau mit hinreichend geräumigen Haus...

Grüße aus München!

Manfred / lini
Stephan902
Stammgast
#36 erstellt: 03. Jun 2015, 15:56
Danke für die vielen Beiträge, hat mich echt überrascht.

Was ich mir erhofft hätte: Einen Klang, den ich von der Qualität her nicht von Spotify Premium unterscheiden kann, der aber einen besonderen Touch hat, so wie man das halt von Plattenspielern kennt. Eben einen hochwertigen, aber etwas anderen Klang.

Da die Qualität gegenüber modernen Medien doch stark zurückbleiben zu scheint, werde ich das Thema Plattenspieler erstmal abhaken.


[Beitrag von Stephan902 am 03. Jun 2015, 18:00 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#37 erstellt: 03. Jun 2015, 18:33
Hallo!


....... Einen Klang, den ich von der Qualität her nicht von Spotify Premium unterscheiden kann.....


Das läßt sich machen, allerdings nicht mit vielen Platten und vor allem nicht bei jeder Art von Musik, am besten geht das noch mit Pop- /Rockmusik falls sie nicht zu hohe Dynamiksprünge beinhaltet und am besten so abgemischt ist das sie eine relativ hohe Unisono-Lautstärke bewahrt in der die Plattentypische Störgeräusche untergehen.

Alles in allem kann man wenn man einige Abstriche macht mit Platten eigentlich sehr gut leben.

MFG Günther
Granada75
Stammgast
#38 erstellt: 03. Jun 2015, 20:09

Stephan902 (Beitrag #36) schrieb:


Da die Qualität gegenüber modernen Medien doch stark zurückbleiben zu scheint, werde ich das Thema Plattenspieler erstmal abhaken.


Also das kann ich dann doch nicht so stehenlassen. Der Klang einer Schallplatte ist keinesfalls stark hinter modernen Medien zurückgeblieben. Vielmehr ist es so, daß die CD in manchen Bereichen Reserven bietet, die niemals von der Musik, die auf ihr gespeichert werden soll, ausgenutzt wird (Stichwort Dynamikumfang), anderswo jedoch Beschränkungen unterliegt, die eine harte Grenze darstellen, bei der ich mir noch immer nicht sicher bin, ob die nicht doch einen Einfluß auf das Gehörte hat (Stichwort maximal 22,1kHz). Die Schallplatte kann offenbar trotz aller praktisch vorhandenen Defizite Obertöne oberhalb von 22kHz aufzeichnen bzw. der Tonabnehmer diese abnehmen und in Blindstudien wurde schon oft genug festgestellt, daß der Vinylklang kaum von der CD unterscheidbar ist. Viele Probanden erkannten den CD- und den Plattenklang, aber als schlecht wurde der Plattenklang nie beurteilt.

Ich persönlich mag an der Platte ja am liebsten, daß man mit dem verwendeten Tonabnehmer den Klang beeinflussen kann, ohne am Verstärker mit dem Equalizer rumspielen zu müssen. Ich habe z.B. den Eindruck, eine Nadel mit loudnessartiger Charakteristik klingt trotzdem besser als am Verstärker die Loudness-Taste zu drücken.

Einen wichtigen Punkt haben wir übrigens bisher übersehen, wenn ich das richtig erkannt habe: Dein Verstärker verfügt über keinen Phono-Eingang, d.h. Du bräuchtest nicht nur einen Plattenspieler und Platten, sondern auch noch einen Phono-Vorverstärker.

Und was das Kaufen von Platten angeht: das ist doch heute richtig klasse gelöst, weil man genau wie bei den CD auch zur Platte einen Download-Code dazubekommt. So kann man analog die Platte genießen und für unterwegs packt man sich die digitale Fassung auf den iPod oder wasauchimmer.

LG
Granada
Hörbert
Inventar
#39 erstellt: 03. Jun 2015, 20:31
Hallo!

Sorry aber dies ist ein oft kolportierer Irrtum:


.....Die Schallplatte kann offenbar trotz aller praktisch vorhandenen Defizite Obertöne oberhalb von 22kHz aufzeichnen.......


Von wenigen speziellen Pressungen abgesehen sind auf Schallplatten oberhalb von 12-14 KHz keine verwertbaren Frequenzen gespeichert da hier der Schneidstichel schon bei der Erstellung der Lack- b.z.w. bei DMM der Kupferfolie nicht mehr mitmacht und auch die Schneidköpfe recht schnell überhitzen und ausbrennen würden.


Daß die Wiederrgabe einer Schallplatte nicht von einer CD zu unterscheiden wäre stimmt nur dann wenn die Musik entsprechend aufgenommen und abgemischt wurde, zumal bei komplexerer Musik spielen die Auflösungsdefizite und Verzerrungen die bei Schallplatten im einem weitaus höheren Maße als bei einer CD vorhanden sind hier eine zunewhmend bedeutendere Rolle und machen eine Unterscheidbarkeit durchaus nicht zu einer schwierigen Sache.


.......Ich persönlich mag an der Platte ja am liebsten, daß man mit dem verwendeten Tonabnehmer den Klang beeinflussen kann, ohne am Verstärker mit dem Equalizer rumspielen zu müssen.........


Ja, das ist einer der Highlights der Schallplatte wenn man gerne mit der Technik rumspielt, -und eines der größten Ärgernisse wenn man einfach möglichst daß horen will was auch aufgenommen wurde-, aber andererseits gibts ja dafür eigentlich die CD.

Plattenhören kann natürlich ein wundervolles Hobby sein wenn man es richtig anpackt.

MFG Günther
Granada75
Stammgast
#40 erstellt: 03. Jun 2015, 20:39

Hörbert (Beitrag #39) schrieb:
Hallo!

Sorry aber dies ist ein oft kolportierer Irrtum:


.....Die Schallplatte kann offenbar trotz aller praktisch vorhandenen Defizite Obertöne oberhalb von 22kHz aufzeichnen.......


Von wenigen speziellen Pressungen abgesehen sind auf Schallplatten oberhalb von 12-14 KHz keine verwertbaren Frequenzen gespeichert da hier der Schneidstichel schon bei der Erstellung der Lack- b.z.w. bei DMM der Kupferfolie nicht mehr mitmacht und auch die Schneidköpfe recht schnell überhitzen und ausbrennen würden.


Danke für die Aufklärung, die Erklärung klingt natürlich vernünftig. Werde ich mir merken und wenn ich mal wieder auf Webseiten oder auch Videos stoße, wo das angeblich sogar per Frequenzanalyse sichtbar gemacht wird, muß ich das mit dem Gedanken von Dir im Kopf hinterfragen.


Hörbert (Beitrag #39) schrieb:

Daß die Wiederrgabe einer Schallplatte nicht von einer CD zu unterscheiden wäre stimmt nur dann wenn die Musik entsprechend aufgenommen und abgemischt wurde,


Das hatte ich ja zum Glück nicht behauptet.

LG
Granada
Hörbert
Inventar
#41 erstellt: 03. Jun 2015, 20:58
Hallo!

Na ja die Abtaster können schon mehr, aber alles was sie abtasten ist halt rosa Rauschen und unebenheiten des Materials, das wird in diesen Argumentationsketten die mit Ultrahochfrequenten Plattensound daherkommen meist unter den Teppich gekehrt.

So dramatisch ist das allerdings im übrigen gar nicht da selbst die zweite Obertonschwebung einer Picoloflöte gerade einmal bei 16 KHz liegt und vom Energiegehalt her schon praktisch Untergeht. Wirkliche Einbußen hast du bei 90-95% aller Musik bei einem Ende bei 12-14 KHz eigentlich nicht da sich praktisch alles unterhalb dieses Bereiches Abspielt, -so liegt z.B. die höchste Frequenz einer E-Gitarre bei 2,5 KHz und ihre Obertöne enden bei ca 4,5 bis 5 KHz.

Nur bei Schlagzeugbecken hast du bei Rock-/Popmusik und beim größten Teil des Jazz minimale Einbußen im Obertonbereich bei Schallplatten zu erwarten aber die bekommst du spätestens mit 30-35 Lebensjahren gar nicht mehr mit.

Für Klassische Musik ist eine Schallplatte allerdings nicht so gut geeignet was aber weniger an den fehlenden Frequenzanteilen liegt als eben an den typischen verfärbungen und den schlechteren Karten bei hohen Dynamikwerten.

Also alles nicht so schlimm sondern eher unbedeutende Mankos, Sterero-Mikrorillen-Schallplatten hätten sich nicht gute 30 Jahre auf dem Markt gegenüber der Konkurrenz des technisch besseren Tonbandes behauptet wen diese Fehler wirklich gravierend gewesen wären.

MFG Günther
Mickey_Mouse
Inventar
#42 erstellt: 03. Jun 2015, 20:59

Granada75 (Beitrag #40) schrieb:
Danke für die Aufklärung, die Erklärung klingt natürlich vernünftig. Werde ich mir merken und wenn ich mal wieder auf Webseiten oder auch Videos stoße, wo das angeblich sogar per Frequenzanalyse sichtbar gemacht wird, muß ich das mit dem Gedanken von Dir im Kopf hinterfragen.

das nennt sich dann ganz einfach Klirr oder Verzerrungen!

bei einer CD wird das halt gnadenlos heraus gefiltert .
ich finde das immer lustig, wenn sich jemand an seine Raummoden und das Dröhnen gewöhnt hat, dann wird er von allen belächelt.
Wenn sich ein "High-Ender" oder "Audiophiler" an den erheblichen K2-Klirr von seinem Geraffel gewöhnt hat, dann ist das gut und jeder der das nicht gut findet, der ist ein Holzohr
Hörbert
Inventar
#43 erstellt: 03. Jun 2015, 21:07
Hallo!

@Mickey_Mouse

Na ja, -wer´s halt mag-. Schlimmer finde ich die Fälle wo du Stunden damit verbringst die Lautsprecher mit jeman halbwegs richtig aufzustellen den Plattenspieler exakt justierst und mußt dir dann anhören: "Vorher klang es aber besser, -der Dröhner ist zwar jetz weg aber dafür klingt es jezt 'kalt und leblos."

Das es etliche Plattenhörer gibt die gerade die Verzerrungen und mangelnde Auflösung gut finden ist leider eine traurige Tatsache dabei läßt sich auch hier ein durchaus passables Ergebniss erzielen.

MFG Günther
8erberg
Inventar
#44 erstellt: 03. Jun 2015, 21:23
Hallo,

wo immer die Gerüchte herkommen von den hohen Frequenzen.... UKW-Radio ist auch bei 15 kHz schluss - da redet keiner drüber.

De meisten sollten mal den simplen Test machen, Testtöne von 20 Hz bis 20 kHz gibt es im Internet genug zu finden... zum Bleistift: https://www.youtube.com/watch?v=qNf9nzvnd1k

Die Empfindlichkeit für hohe Frequenzen ist keine besondere Stärke des menschlichen Ohrs.

Peter
olibar
Inventar
#45 erstellt: 03. Jun 2015, 22:53
...cool, mit meinen Billigheadsets habe ich bis 18,irgendwas kHz gehört :))

Muss ich morgen mal mit anderen Kopfhörern probieren
Weischflurst
Gesperrt
#46 erstellt: 03. Jun 2015, 23:55

Hörbert (Beitrag #41) schrieb:

Also alles nicht so schlimm sondern eher unbedeutende Mankos, Sterero-Mikrorillen-Schallplatten hätten sich nicht gute 30 Jahre auf dem Markt gegenüber der Konkurrenz des technisch besseren Tonbandes behauptet wen diese Fehler wirklich gravierend gewesen wären.

MFG Günther


War Vinyl lange Zeit vielleicht auch die einzige praktikable Lösung, Musik zu vervielfältigen?

Gab es bespielte Tonbänder?
tomtiger
Administrator
#47 erstellt: 04. Jun 2015, 00:34
Hi,


Weischflurst (Beitrag #46) schrieb:
War Vinyl lange Zeit vielleicht auch die einzige praktikable Lösung, Musik zu vervielfältigen?

Gab es bespielte Tonbänder?


Klärchen. http://vinylfanatics.com/analoglovers/page5.html

Dann in den 1960ern die 8 Spur Cartridges, später die Kompaktkassetten.

LG Tom
lini
Inventar
#48 erstellt: 04. Jun 2015, 00:41
Granada, in Ergänzung zu Günthers obigen Erläuterungen: Höhere Frequenzen sind mit Tricks wie Halfspeed-Mastering schon noch machbar, aber erfordern dann halt unter anderem unter Umständen zudem auch noch etwas andere Vinylmischungen, damit sich diese Frequenzen nicht allzu bald durch Abrieb verabschieden, und natürlich auch entsprechend "scharfe" Abtaster mit recht geringer ETM und recht moderaten Auflagekräften, um da nicht schlimmstenfalls sogar noch eine Art analoges Aliasing-Signal drüber zu bügeln...

Solchen (Herstellungs-)Aufwand hat man hauptsächlich während der CD4-Quadro-Ära betrieben, die uns auch die Klasse der Line-Contact-Schliffe hinterlassen hat, weil's schlicht notwendig war, damit das Quadro-Feature halbwegs brauchbar funktioniert - aber später wurde ein solcher Aufwand dann schon eher zur Ausnahme und Spezialität einiger Nobel-Labels mit entsprechend überdurchschnittlichen Preisen.

Oliver: Obacht bei Geschichten wie Online-Hörtests - damit täuscht man sich unter anderem je nach Audio-Hardware im/am Rechner und Hörerfahrung gerne mal selbst - sprich, auch da kann's durchaus passieren, dass zwar man noch irgendetwas hört, was aber eventuell gar nicht mehr das beabsichtigte Nutzsignal ist, sondern nur noch irgendwelche Artefakte/Verzerrungsprodukte (etwa von digitalem Aliasing oder analoger Intermodulation) davon und sonstige Störsignale diverser Art (Grundrauschen, Einstreuungen et cetera...).

Sprich, spätestens wenn man nur noch ein leises Zischeln bei weit aufgerissenem Lautstärkeregler hört, sollte man vielleicht mit der vagen Möglichkeit rechnen, dass es sich dabei eventuell nur noch ums Grundrauschen handeln könnte und vermutlich eher weniger um die eigene, außerordentliche und beinahe fledermausgleiche Hörfähigkeit.

Wobei ich Dir einen solchen Irrtum nicht unterstellen will - aber für mitlesende Einsteiger schadet's nie, wenn man immer mal wieder bei sich ergebender Gelegenheit ein bisschen Grundwissen einstreut. Und das eben auch in Form von Information über gerne begangene Irrtümer. Insofern richtet sich mein Sermon/Senf/wieauchimmer oft gar nicht wirklich an den angegebenen Adressaten, sondern eher an die Allgemeinheit - und der angegebene Adressat dient nur der Referenzierung, auf wessen weiter obige Aussage sich die folgenden Textabschnitte beziehen...

Grüße aus München!

Manfred / lini
peacounter
Inventar
#49 erstellt: 04. Jun 2015, 09:08
Von online-Hörtests halte ich auch nicht viel.
Man muss ja nicht nur wissen, welche Frequenzen man überhaupt hört sondern auch bei welchem pegel.
Und dann sollte man die Ergebnisse auch interpretieren können.
Ne Senke von 20db bei zb 4 oder 8khz ist zb völlig irrelevant fürs hören.
Manch einer denkt aber, schon 5db wären ne mittlere Katastrophe.
8erberg
Inventar
#50 erstellt: 04. Jun 2015, 12:27
Hallo,

mein Schwippschwager hatte sogar in seinem Studio so einen Automaten um "Kleinserien" von bespielten MCs herzustellen.

Das war für Gesangsvereine, lokale Kapellen , Bands oder ähnliches in der Pre-CD-Ära ne günstige Methode ihre Mucke unter die Menschheit zu bringen.

Peter
peacounter
Inventar
#51 erstellt: 04. Jun 2015, 14:24
Leider war die Qualität bei diesen kopierstrassen wie allgemein bei kaufkassetten lausig.
Mit fachkundig selbst erstellen Tapes war das nicht vergleichbar.
Die waren bzw sind dann aber der lp wiederum qualitativ überlegen.
Und "cooler" fand ich sie auch.
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