Rega Apollo im Vergleich mit Marantz SA11 S1, mod. Arcam Alpha 9, mod. Cambridge azur 740c

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#1 erstellt: 07. Feb 2008, 23:35
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Dies ist ein etwas ausführlicherer Bericht über den Rega Apollo, den ich in drei Hörsessions verglichen habe mit einem Marantz SA11 S1, einem modifizierten Arcam Alpha 9 sowie einem modifizerten Cambridge azur 740c. Viel Spaß bei der Lektüre.





Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten, habe ich in der Schule gelernt.

Ich möchte Euch eine dieser nicht dummen Fragen stellen: Warum hören wir Musik, was genau macht uns daran Spaß? …? Kann man Musik als hoch entwickelte Sprache darstellen, die auf uns wie ein anregendes Gespräch wirkt?

Ich will mich darüber nicht weiter auslassen, nur soviel: wenn mich Musik mitnimmt auf eine Reise und die Anlage das adäquat transportieren kann, dann werde ich euphorisch, fühle mich frei und leicht, möchte fliegen. Schmuggle ich mit dieser Schilderung schon versteckte Hinweise auf die Qualitäten des Rega Apollo ein? Nein. Ich möchte Euch einfach nur erzählen, dass meine Begeisterung fürs Fliegen mich im Sommer ferngesteuerte Flugzeuge durch den blauen Himmel scheuchen lässt und ich letztes Jahr für ein neues Modell schnell Geld locker machen musste. Das Opfer: mein von Blotevogel modifizierter CD-Player Arcam Alpha 9.

Der Sommer währte nicht ewig, und als im Herbst der Wind über die Felder fegte, rückte das Sofa und damit der konzentrierte Musikgenuss wieder näher in den Focus.
Es musste ein neuer CD-Player her. Preisregion: um die 1000 Euro.

Bei meinen Streifzügen durch die Presse und das Internet stieß ich auf den Rega Apollo, der die Fachpresse zu euphorischen Höhenflügen hinriss. Der Test in der Stereo 02/07 katapultierte das Gerät aus dem Stand weg in doppelt bis dreimal so teure Regionen. Ein ungemein spektakuläres Ergebnis. Braucht die Stereo-Redaktion einen Sensationsartikel, um den Hunger der Leserschaft nach Preis-Leistungs-Knüllern zu befriedigen? Oder ist der Sieg ein ehrliches Tribut an die herausragende Entwicklungsarbeit einer Firma, die nicht einmal exzessiv mit Werbeanzeigen um sich wirft?

„Seine Gegner sucht der Rega unter den Stars und Sternchen der nächst höheren und teureren Klassen. Rega hat’s also erneut geschafft, sich an die Spitze der Preisklasse zu setzen und mit dem Apollo einen auch unter absoluten Maßstäben kosmisch gut klingenden CD-Player zu bauen.“ Matthias Böde, Stereo.

Herrn Bödes britische und amerikanische Kollegen stehen ihm im Absingen von Lobeshymnen in nichts nach:

„It is impossible to view the Rega Apollo as anything other than a genuine musical breakthrough in CD playback“ (“Der Rega Apollo steht für nichts anderes als einen genialen musikalischen Durchbruch bei der CD-Wiedergabe”) Paul Szabady, Stereotimes

“In fact, the Rega Apollo offers far more value, in sound quality terms, than anything else I’ve heard at or near the price. There seems to be unanimity among critics about this: the Rega Apollo is a 1000 $ category-killer.” (Der Rega Apollo bietet sehr viel mehr Gegenwert bei der Wiedergabe als alles andere, was ich in seiner Preisregion gehört habe. Unter den Kritikern ist unstreitig, dass der Rega Apollo die 1000 $ Preisklasse neu definiert“) Sam Tellig, audiophile

Mit hochgeklappter CD-Lade sieht der Apollo aus wie der Sternenkreuzer „USS Enterprise“ auf einer Abschussrampe. Erobert der 1000 Euro Player endlose musikalische Räume? Kann ich der Fachpresse glauben und mit dem Apollo zu neuen Klangwelten aufbrechen?

Ich muss es wissen. Drei zwei eins. Meins. Die Wartezeit vertreibe ich mir mit der Lektüre der Produktbeschreibung auf Regas Website und lese dort Formulierungen, aus denen nicht gerade britisches Understatement herausspricht:

“This revolutionary player has been three years in design and is nothing like any player in specialist Hi Fi today. Rega, together with its design partners have pioneered something new and very special.” („Dieser revolutionäre CD-Player ist in dreijähriger Entwicklungsarbeit entstanden und komplett anders als alle anderen gegenwärtigen Player. Rega und seine Partner haben Pionierarbeit geleistet und etwas Neues und außergewöhnliches geschaffen.““)

Laut dem Entwickler Roy Gandy liegt der fundamentale Unterschied in den neu entwickelten Chipsätzen. Wer als Entwickler mit alten Chipsätzen arbeite, könne die Verluste am Anfang der Reproduktion später schließlich nicht ausgleichen und das Gerät tonal nur in die eine oder andere Richtung tunen. Viele Hörer hätten sich gewundert, dass ein 5000 Pfund teurer Player sich nur geringfügig von einem gut gemachten Rotel für 400 Pfund unterscheide.
„Stellen Sie sich unsere Freude und Überraschung vor, als wir herausfanden, dass echte Entwicklungsfortschritte bei unserem neuen Chipsatz die Klangqualität grundsätzlich verbesserten“, so Gandy. Bessere Digitlal-Analog-Konverter, eine diskrete Class A Ausgangsstufe und hochwertige Kondensatoren im Signalweg sind für Gandy der Gralsweg zum Erfolg.

Eine blaue Karte liegt im Briefkasten. Ich eile zur Post. Siehe da. Zum besseren Transport des Players haben die Mannen von Rega dem Karton einen Griff spendiert. Auch wenn der Player in Kilo gemessen ein Leichtgewicht ist, erfreue ich mich an diesem durchdachten Detail. Nach dem Auspacken wird der Rega sofort in die Anlage integriert und so das Vorhaben hintergangen, ihm vor der Hörprobe eine einwöchige Einspielzeit zu gönnen.


Bevor ich zum ersten Höreindruck komme, eine kleine Bemerkung zu meiner Person, damit ihr meine Aussagen besser einschätzen könnt.
Mit neuen Geräten tue ich mich schwer. Ich bin nicht der euphorische Typ, für den das Glas halb voll ist. Für mich ist es immer halb leer. Jedenfalls im Hifi. Ich suche nach Fehlern. Vor denen ich Angst habe. Weil ich dann das Gerät wieder loswerden muss, mit Verlust. Entspanntes, genussvolles Musikhören stellt sich erst nach Wochen der Gewöhnung ein. Vorausgesetzt natürlich, die Quelle hat eine Reihe von Qualitäten, die das Glas mindestens zu zwei Dritteln füllen. Neue Komponenten haben einen schweren Stand gegen mein konservatives Gehör. Dem von früher Gewohnten räumt es gegenüber allem Neuen einen Vertauensbonus ein. Auf einer nüchtern-analytischen Ebene erkenne ich recht schnell, was beim Neuling „objektiv“ besser sein könnte. Aber das ist nicht mein Maßstab für den Genuss. Anfangs nicht.

Aber auch frisch aus dem Karton erfreut mich der Rega bei den Jazz Variants der O-zone Percussion Group mit dem punktgenauen Punch des Schlagzeugs. Wer beim Stichwort „Jazz“ an wohlfeiles Geraschel mit dem Besen über Becken und Snare denkt liegt hier vollkommen falsch. Die Aufnahme ist beliebt wegen ihrer Dynamikgewalt und ihrem Druck. Und der Rega reproduziert das gewaltig gut. So kenne ich das von meinem letzten CD-Player, einem modifierten Arcam Alpha 9, nicht. Und der war schon kein Freund von Traurigkeit – zumindest nicht nach seiner Modifikation, bei der ihm Blotevogel u.a. ein zweites Netzteil beschert hat. Übrigens höre ich nur wenig Jazz und Klassik, überwiegend Rock und Pop. Für Hörtests aber ziehe ich gerne die hervorragend zusammengestellte Manger-CD „Musik wie von einem anderen Stern“ heran. Die Stücke sind sehr aussagefähig. Kann ich jedem zum Testen ans Herz legen.

Ich wechsle die CD. Normale Rock-Pop-Kost, INXS, Katie Melua. Bei der Stimmenwidergabe des Apollo fehlt mir dann aber doch der Fluss und die Gelöstheit. Okay, Hand aufs Herz: das ganze Klangbild klebt an den Boxen. Alles ist fein säuberlich aufgeräumt wie Miniaturen in einem Setzkasten. Aber das wars auch schon. Die Musik verkriecht sich im Lautsprecher. Stop.

Als das Thema Hifi für mich neu war, klangen Kommentare über die Wichtigkeit langer Einspielzeiten in meinen Ohren nach aufgeblasener Wichtigtuerei. Oder einfach nach Voodoo. Ganz klar: wer sich den Apollo kauft und ihm nicht mindestens 50 Stunden plus gönnt, kann sein Potential nur erahnen. Wie sich im Nachhinein bestätigt hat, dankt der Rega seinem Besitzer eine wirklich lange Einspielzeit. In manchen Apollo-Besprechungen und Foren werden vorlaute S-Laute bemängelt. Jawohl, die habe ich auch herausgehört, in den ersten zwei, drei Wochen. Sie sind erst im Laufe einer sehr sehr langen Einspielzeit verschwunden. Pech hat, wer sein Gerät nach zwei Wochen vorlauter S-Laute übereilt verkauft.

Vielleicht noch eine kurze Bemerkung zu meiner Anlage. Das Signal wird von einem Octave V40 verstärkt und dann nur über eine kleine Kompaktbox wiedergegeben. Meine Wohnumgebung ist extrem hellhörig, einen Standlautsprecher kann ich hier vergessen.
Der Lautsprecher ist der Bausatz „Giftzwerg“ von der „Boxenbaustelle“, er besitzt einen kleinen, erstaunlich basspotenten 5 Zoll CSS Breitbänder, der in den höchsten Oktaven von einer günstigen Einpresskalotte unterstützt wird. Für das kleine Geld ist der Lautsprecher hervorragend und auch absolut gesehen nicht schlecht. Aber als einzige Referenz für einen ernst gemeinten Player-Test ist er dann doch überfordert. Da müssen schwerere Kaliber ran. Meine weiteren Eindrücke habe ich an zwei ausgewachsenen Anlagen im Freundeskreis gewonnen.



Vergleich Rega Apollo mit Marantz SA-11 S1

Verstärker: Marantz PM-11 S2
Lautsprecher: Cabasse Iroise 500 MKII

Die Cabasse Iroise und der Marantz PM-11S2 bilden ein überraschend stimmig musizierendes Gespann. Der etwas behäbige, aber im Mittelhochton sehr kultivierte und fein zeichnende Marantz-Vollverstärker findet in der hochdynamischen Iroise sein passendes Gegenstück. Ihr Hang zur Nervosität im Hochton wird von ihm geschickt gemildert, ohne Details zu unterschlagen. Andererseits lässt ihre Schnelligkeit im Bass kaum noch etwas von seiner Behäbigkeit verspüren. Dies ist einer der seltenen Fälle, wo es zwei sehr unterschiedlichen Charakteren gelingt, gemeinsam mehr als die Summe ihrer Teile zu erzeugen. Sonst läuft es ja meist darauf hinaus, dass sich unterschiedliche Temperamente ihre jeweiligen Schwächen vorhalten. [und da meinen noch manche, ein technisches Hobby wie Hifi sei nicht nahe dran am Leben ;-]

An dieser Anlage lassen wir den Rega Apollo gegen den Marantz Cd 11 S1 antreten. Ich fürchte, ein unfairer Vergleich, immerhin ist der Marantz dreieinhalb Mal so teuer.
Von vielen Hörsessions weiß ich, dass der Marantz eine „Wall of Sound“ vor dem Hörer aufbaut. Er verhilft selbst schmalbrüstigen Aufnahmen mit seinem mächtigen Oberbass zu Kraft und Ausdehnung. Ganz anders der Apollo. Er scheint sich zuerst einmal den Aufnahmeraum anzuschauen und dann die Instrumente klar voneinander getrennt an ihren Ort zu stellen. Der Marantz schiebt eine breite Wand in den Hörraum, der Apollo öffnet in Breite und Tiefe einen Aufnahmeraum. Nana, mag hier der Purist einwenden, die meisten Räume sind nicht echt, sondern werden vom Toningenieur am Mischpult erzeugt. Sei’s drum, sag ich halt, der Apollo führt die Intention der Studiotechniker vor Augen bzw. Ohren. Und zwar exzellent.
In der Abbildungsbreite ist der Marantz etwas imposanter, dafür holt der Apollo das Klanggeschehen aus größerer Tiefe nach vorn. Die Pausen zwischen den Tönen sind beim Apollo rabenschwarz, beim Marantz gleiten die Töne diffuser ineinander, mithin kein faux pas des Marantz, sondern ein Manko fast aller CD-Player, dass erst im Kontrast mit der besonderen Stärke des Apollo ohrenfällig wird.

Bei den schon angesprochenen Jazz Variants der O-zone Percussion Group legt der Marantz mächtige Basswellen in den Raum. Beim Wechsel auf den Rega geht einiges an Bombast verloren. Der Marantz mit seinen 15 kg Lebendgewicht wirft, gleich einer korpulenten Opernsängerin, ein größeres Basspfund in die Waagschale – täusche ich mich anfangs. Denn wo der Marantz einen mächtigen Ton erzeugt, zeigt der Rega ein echtes Instrument, das mit größerem Nachdruck aus der Tiefe des Raumes agiert. Die Bassschläge sind über den Apollo fester, kerniger, nachdrücklicher. Der Unterschied in der Authentizität der Wiedergabe ist keineswegs gering. Dieser Eindruck verfestigt sich bei weiteren Hördurchgängen mit klassischer Musik. In der präzisen Darstellung eines Orchestergrabens, der Heraushörbarkeit einzelner Instrumente und der authentischen Darstellung von Publikumsapplaus spielt der Rega den Marantz geradezu an die Wand, man muss es so drastisch sagen.

Der Klassenunterschied wird nochmal deutlich mit dem ersten Track auf der bekannten Manger-Test-CD, der exzellenten Aufnahme des „Vollen Geläuts“ der „Gütersloher Glocken“.
Im Idealfall reproduziert ein Quellgerät den Glockenton – nomen est omen – wie aus einem Guss. Von den tiefsten bis zu den hohen Frequenzen muss das Gerät das ganze Spektrum homogen und „auf einen Schlag“ darstellen können. Beim Rega sehe ich den Glockenkörper fast im Raum schwingen. Beim Marantz ist’s nur ein -schöner- Sound.


Bisher habe ich hauptsächlich akustische Musik betrachtet, weil hier die Stärken des Apollo besonders sichtbar sind. Wie nun, wenn „Sound“ gefragt ist, wenn wir Pop hören wollen, dem die Produzenten glitzernd-schillernde Höhen aufgesetzt haben?
Lassen wir es gleich ganz dicke kommen. Die schmachtende, süß-säuselnde Stimme der französisch-kanadischen Popmuse Mylene Farmer wird in den unteren Oktaven von mächtig wogenden Basswellen konstrastiert. Zuckerwatte für die Seele. Hier kann der Marantz gegen den Rega punkten. Denn hier brauchen wir keine akkurate Raumaufteilung, kein Aufzeigen filigraner Details, und selbst der punktgenauere Rhythmus des Rega ist bei dieser wabernden Musik nicht zwingend nötig. Objektiv gesehen ist er zwar immer noch besser = genauer. Aber die in die Breite gezogene Bühne des Marantz, seine Wärme -runder Oberbass- sind für den Genuss diesmal tonangebend.

Lösen wir uns kurz von dem Vergleich zum Marantz und summieren die Eigenschaften des Apollo auf: Raum, Rhythmus, Fluss, Schwärze. Seine Reproduktion liegt etwas auf der dunklen Seite. Er ist erdig, bodenständig, hält sich im Hochtonbereich ein klitzekleines Bisschen zurück. Auch wenn ich im weiteren Testverlauf nicht aufhöre, von Bass oder Hochton zu sprechen: auf diese Weise werde ich der Stärke des Rega nicht gerecht, seiner selten homogenen Präsentation, dem sauber aufgeteilten Raum, in dem Instrumente klar voneinander getrennt erklingen. Statt eines Bass-Mitten-Höhen Soundes, wie ihn tendenziell der Marantz bringt, ist der wohl strukturierte Raum die Basis seiner Darstellung.

Wo Licht ist, ist auch Schatten: gesoundete Aufnahmen schwingen sich nicht zu spritzigen Höhenflügen auf. Der Rega zeigt die Aufnahme in etwa wie sie ist. Er ist Tonmeister, kein Popstar. Diese Eigenschaft wird nicht von allen gemocht, böse Zungen sprechen von „laid back“ und „flat earth“. Letzteres ist aber maßlos übertrieben bzw. deutet auf nicht genügend lange Einspielzeit hin. Ja, auch ich wünsche mir etwas mehr Spritzigkeit in den „Höhen“, wobei es sich nur um eine Nuance handelt, eine klitzekleine Kleinigkeit.

Bei „Starway to Heaven“ von Led Zeppelin zeigt er wieder, wer das musikalische Sagen hat. Authentischer, livehafter als der Marantz, wenngleich nicht so frei wie ein zum Vergleich herangezogener Thorens Plattenspieler mit dem flüssig und farbig spielenden Goldring Elite. Der Rega bildet den Raum präziser ab und zeigt mehr Details. Aber die Schallplatte schüttelt die Musik lockerer aus dem Tonarm. Das Bild ist gelöster, freier.

Jetzt habe ich das Pferd von hinten herum aufgezäumt. Denn der Rega hat sich einen hervorragenden Ruf erworben als einer der am analog klingendsten CD-Player. Weise ich also auf seine im Vergleich zum Marantz flüssigere, von digitalen Härten freiere Spielweise hin und stelle erst am Ende fest, dass er dabei nicht an echtes Analog heranreicht, aber ihm auf halbem Wege entgegenzukommen vermag. „Analog“ heißt übrigens nicht „lasch“ und „schwammig“. Es bedeutet, dass er trotz seiner Präzision mäßige Aufnahmen nicht analytisch zerlegt, sondern ihnen den Zusammenhalt lässt. Der Fluss bleibt immer gewahrt – eine weitere, eindeutige Stärke des Gerätes. Für den Rega hat der homogene Gesamtvortrag Priorität gegenüber dem sezierenden Herausarbeiten einzelner Details. Es ist nicht so, dass sie nicht da wären, im Gegenteil, der Apollo widmet sich hingebungsvoll Streichern, lässt Saiten und Bögen sichtbar werden. Aber diese Details sind dem musikalischen Fluss untergeordnet.



Vergleich Rega Apollo mit modifiziertem Arcam Alpha 9

Anlage II
Quelle: der verkaufte Arcam Alpha 9
Verstärker: YBA 2 Signature Vor-End-Kombi
ScanSpeak-Lautsprecher, in der Chassisbestückung vergleichbar einer Audiodata Elance.

Ortswechsel, ich höre den Rega an einer YBA 2 Signature Vor-End Kombi und vergleiche ihn mit meinem modifizierten Arcam Alpha 9 mit Ring-DACs, der dank des zweiten Netzteils und anderer Details mindestens auf CD 23 T - Niveau spielt. Im Gegensatz zu den späteren Modellen von Arcam (die mir grundsätzlich auch gefallen) spielt der Alpha 9 besonders in den Mitten sehr nach vorne heraus.

Der Schallwandler ist ein Selbstbauprojekt mit zwei ScanSpeak 8545 und dem Revelatorhochtöner. In der Frequenzweiche kommen hochwertige Mundorf-Weichenbauteile zum Einsatz. Für viele, die sich damit nicht beschäftigt haben oder nur mittelmäßige Elektronik anschließen, eine übertriebene Investition oder gar Vodoo. Sicher, alles muss in sinnvoller Preisrelation zueinander stehen. Tatsächlich haben wir über diese Anlage schon die Flöhe husten hören. Unterschiede, die andernorts, z.B. bei mir zuhause (grrr), kaum erkennbar sind, liegen hier zum Greifen nahe.

Wo der Arcam mit einem tendenziell warmen und runden Bass eine wohlige Fülle in den Raum legt, herrscht beim Rega erst einmal Schweigen. Solange, bis die Musik ein Basssignal abfordert. Dann knallt ansatzlos die Bassdrum in den Raum, werden Kontrabassseiten sichtbar und bekommen sogar Orgelpfeifen Kontur. Nicht mit riesiger Ausdehnung, dafür mit gnadenlosem Nachdruck aus der Tiefe der Raumes heraus und immenser Kontrolle.

Wenn Camille Saint-Saens die Kesselpauken bei den Danse Macabre auf uns loslässt (zu finden auf der Stereo Hörtest-CD IV), demonstriert der Rega dem Arcam, wie man Fortissimoakkorde rhythmisch auf den Punkt bringt. Und mir zeigt er, dass Klassik regelrecht rocken kann.

Der Arcam gefällt mit einer wärmeren und fülligeren Klangfarbendarstellung und süßeren Höhen. Dennoch hat der Rega hier die Nase klar vorn. Der Orchestergraben ist in der Summe weitaus authentischer.

Des Regas leichte Tendenz ins dunkle, „luzide“ kommt ihm bei Rockmusik zugute. Trotz seiner Tonmeisterlichkeit kann der Apollo abrocken. Und nicht zu knapp. Ab und zu brauche ich Rammstein. Oder Joachim Witts Bayreuth-Zyklus. Oder The Who. Black Sabbath. Guns and Roses. Und es ist einfach nur geil, wie kernig, erdig und böse der Rega die Gitarrenamps knurren läßt. Wo andere nur einen Bratzsound hören lassen, steht beim Rega ein fetter Amp auf der Bühne. Hier macht ihm so schnell keiner etwas vor. Auffallend ist, dass seine auf den Punkt gespielten Bassattacken Raummoden überdeutlich hervortreten lassen. Im Gegensatz zum Arcam, wo mehr oder weniger überall Bass im Raum steht, - in der Mitte etwas weniger als an der Wand – sind beim Rega durch zentimeterweises Verschieben des Kopfes Übergänge von Bassminima zu Maxima wahrnehmbar.

Als nächstes lauschen wir Rio Reiser bei seinem 70er Jahre LSD-Experiment „Grüne Reise“. Beim Rega sehe ich die Syntheziser fast vor mir, assoziiere mit hunderten Kabeln verbundenes elektronisches Gerät. Im Gegensatz zum Arcam, der die Töne fliegen lässt und mich mit schwebenden Sounds umgarnt, ist der Rega eine Spur nüchterner. Schießt seine kontrollierte Homogenität hier übers Ziel hinaus? Seine Herangehensweise empfinde ich als die technisch richtigere, aber will ich die unbedingt? Ja kann ich dem Rega ankreiden, dass er die ehrlichere Haut ist? Einer, der beim Vortrag jederzeit einen kühlen Kopf behält, sich nicht zu Schwärmereien hinreißen lässt, nichts aufbauscht? Eine Frage der persönlichen Präferenzen. Ich gebe zu, mich gerne von dem tendenziell schwärmerischen Vortrag des Arcam verführen zu lassen.

Bei unseren seit Jahren durchgeführten Hörsessions ist Mike Oldfiels „Songs of Distant Earth“ (die bessere, ältere Abmischung) zu einer festen Größe herangewachsen, einfach weil wir diese Aufnahme schon seit 8 Jahren immer wieder verwendet haben und sich durch die Masse der mit diesem Album gehörten Komponenten ein großes Vergleichspotential entwickelt hat. Bei den exzessiven Synthiewogen wird der Arcam wohl die Nase von haben, vermute ich vorab. Tatsächlich entfacht er in den Höhen das aufregendere Feuerwerk. Der Apollo aber fasziniert mit seiner rabenschwarzen Tiefe, aus der heraus er die Töne ans Licht führt. Ein diffuses Wasserrauschen des Arcam wird bei ihm erkennbar als Wellen, die sich am Ufer brechen.



Vergleich des von Hoerwege modifizierten Cambridge azur 740c mit dem Rega Apollo

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Die englischsprachige Fachpresse begeistert sich seit einigen Monaten für die Produkte des englischen Herstellers Cambridge. Die neue CD-Player-Linie azur kann sich vor Lobpreisungen kaum retten. Der 1500 Euro teure azur 840c wurde von der „audiohile“ zum best buy unter 5000 Dollar gekürt. Auch in den Foren wird das Gerät überwiegend hervorragend besprochen.

Beim googeln stieß ich auf die Seite von Stefan Horwege, der sich mit seinen CD-Player-Modifikationen einen Namen gemacht hat. Der Cambridge azur Baureihe widmet er sich besonders inbrünstig. Er bietet die Geräte in unterschiedlichen Ausbaustufen an. Besonders interessant erschien mir der voll ausgebaute azur 740c für 1600 Euro.

Der 740 c ist der kleine Bruder des begeistert gefeierten 840c. Die Unterschiede sind gering: der 840c besitzt XLR-Ausgänge, das Gehäuse ist aufwändiger bedämpft und es werden zwei AnalogDevices „Blackfin“ Wandler eingesetzt, die laut Hoerwege anders, nämlich etwas analytischer, aber dadurch nicht automatisch besser als die beiden Wolfson DACs WM8740 24-bit des 740c spielen, die mit etwas runderem Auftritt ebenso überzeugen können. Beide Player behaupten von sich, durch Upsampling-Technologie den Jitter auf ein vernachlässigbares Maß zu reduzieren.

Für den 840c verlangt Cambridge mit 500 Euro Aufpreis gegenüber dem 1000 Euro teuren 740c ein sattes Drittel mehr. Das Geld spare ich lieber und investiere es in die Hoerwege-Modifikation.

Vielleicht hätte ich das Risiko trotz allem gescheut, aber Stefan Horwege bietet einen hervorragenden Service. Ich kann den 740c maximal vier Wochen zur Probe ausprobieren und bekomme bei Nichtgefallen mein Geld zurück, wobei dann für jede Hör-Woche 30 Euro Gebühr fällig werden.

In der weiteren Beschreibung lasse ich den Zusatz „modifiziert“ weg - bitte daran denken, dass der von mir beschriebene Player nicht die Serienversion meint, sondern eine stark überarbeitete: „Neben den besseren Bauteilen auf den beiden Platinen wird das Gehäuse bedämpft, und die Platine Power-Supply (mit Kondensatoren allerbester Siebkapazität) eingesetzt“, außerdem „eine MasterClock, die den DSP und die DACs mit ultrastabilem Takt versorgen kann sowie ein zusätzlicher RK-Trafo für das Audio-Board.“

Gleich vorweg: über das Seriengerät kann ich keine Auskunft erteilen - leider fehlt mir der Vergleich zw. modifiziertem und unmodifiziertem Gerät.

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Den Cambridge aus seinem Karton zu befreien ist ein Genuss. „Karton“ ist eigentlich die falsche Vokabel. Besser ist: Luxusgeschenkverpackung mit Hochglanzaufdruck – leuchtend blaue Wellen auf strahlendem Weiß. Ein kleines Kunstwerk, das ein edles Designerstück bergen könnte. Der Player ist mit komplex verschachtelten Styropor- und Schaumstoffelementen bombensicher verpackt und zu allem Überfluss in eine dunkelblaue Stofftasche eingeschlagen. Die stattliche Anzahl der von Hoerwege ausgewechselten Bauteile liegt separat bei.

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Das Gerät ist schwer und massiv, das große, moderne Display in drei Stufen dimmbar, die Fernsteuerung aus Metall. Die Buchsen auf der Rückseite sind doppelt beschriftet, d.h. auch über Kopf ablesbar. Der Player bietet diverse Filtereinstellungen und Bedienfunktionen. Dem Wandler hat Cambridge Ein- und Ausgänge spendiert, er kann auch extern verwendet werden. Hier ist alles bis ins letzte durchdacht. Das entspricht nicht gerade dem Klischee britischen Hifis. Der leichtgewichtige Apollo mit seiner Plastikfernbedienung und dem mageren Display schon eher. Nach einer Einspielzeit von etwa 70 Stunden tritt der 740c an meiner Kette und der meines Freundes (Anlage II) gegen den Apollo an.

Im Hochton besitzt der Cambridge ganz klare Vorteile. Er bietet eine sehr offene und dennoch angenehme, detailierte Wiedergabe, kommt dem Hörer mehr entgegen und ist lebendiger.Er lässt die Musik von innen heraus strahlen. Das hat Suchtpotential. Seine entspannte Darstellung von Details gibt der Präsentation eine Vielschichtigkeit und Farbigkeit, die dem Apollo fehlt. Dessen Hochton ist weniger sprühend, die Darstellung schlichter, als wäre sie leicht glattgeschliffen.

Stimmen gibt der 740c noch einen Hauch natürlicher wieder als der bereits sehr gute Apollo, der ihnen allerdings mehr Körper verleiht und damit insbesondere bei Männerstimmen Punkte zurückerobert.

Im Grundton und Bass kehrt sich das Kräfteverhältniss um. Der Cambridge musiziert steifer, flacher, der Apollo dynamischer, agiler, mit mehr „jump factor“, mehr Schwärze und Raumausdehnung in die Tiefe. In den untersten Lagen sind beide Player gleichauf, vielleicht hat sogar der Cambridge mit einem etwas besser strukturierten Tiefbass leichte Vorteile Dieser Eindruck hat sich insbesondere bei gezupftem Kontrabass eingestellt. Vielleicht liege ich da einer Täuschung auf und es ist in Wahrheit der muntere Hochton des Cambridge, der den schnarrenden Bassseiten das Quentchen mehr Realismus verleiht. Unser Hifi-Hobby ist ja von scheinbaren Paradoxien durchzogen und eine davon lautet, dass ein guter Hochtonbereich dem Bass erst das Leben einhaucht. Wer mal einen Subwoofer ohne Sateliten hat „spielen“ lassen, weiß was ich meine.

Wie geht der Vergleich zwischen den beiden Playern aus?
Über alles gesehen spielt der Apollo homogener, weil seine Darstellung von einem soliden Bass/Grundton getragen wird. Beim 740c scheint das Geschehen an Hochtondetails aufgeknüpft zu sein, ihm fehlt, insbesondere bei Rockmusik, die Erdung. Seine Stärken kommen bei erstklassigen Aufnahmen ans Licht und bei Arrangements, die die Musik nicht vom Bass her aufbauen. Ideal sind z.B. akkustische Gitarren, leichter Jazz (Klasse: Diana Krall. Live in Paris etc.), Gesang. Der Cambridge zelebriert die Leichtigkeit des Seins.

Rockmusik mag er weniger. Ein Marschallamp knurrt nicht, sondern – jetzt übertreibe ich - kratzt. Fetzig produzierte Aufnahmen mit überzogenen Höhen tendieren ins nervige und wirken ausgezehrt. Für die Fehler der Toningenieure bzw. die geschmäcklerischen Vorgaben der Popindustrie kann der Player nichts. Aber er reibt sie dem Hörer allzu deutlich unter die Nase, weil ihm ein markanter Grunton/Bass fehlt, der ein Gegengewicht zu überspitzt produzierten Höhen herstellen könnte. Außerdem habe ich beim 740c manchmal eine Art Nervosität ausgemacht, die aber nur manchmal auftrat. Vielleicht reichen ihm 70 Stunden
Einspielzeit nicht? Nach den Erfahrungen mit dem Apollo bin ich vorsichtig geworden.

Interessanter Weise macht sich die Kraft und Stabilität, die der 740c zweifellos besitzt, mehr im Mittelhochton bemerkbar als im Bass und zeigt mir damit, dass Kraft und Kontrolle nicht automatisch mit Bassgewalt ineins zu setzen sind. Bei Orchestermusik kümmert er sich stärker um die Details, während der Apollo wie ein olympischer Beobachter auf den gesamten Orchestergraben herabschaut. Der Cambridge fühlt den Musikern mehr auf die Haut. Auch er zeigt einen Orchestergraben, aber mehr in dem Sinne, dass er die Details aller Einzelinstrumente aufsummiert. Was ihm im Vergleich zum Apollo fehlt ist die Dynamik und Dramatik, die von unten her alles zusammenhält, die Zwischenräume, die Schwärze und die absolute Stille in den Pausen. Dafür kontert er mit größerer Strahlkraft und Heiterkeit.

Die Qualitäten des 740c sind stark abhängig von der Musikauswahl. Wer wie Stefan Horwege Aufnahmen präferiert, in deren Mittelpunkt Gitarre, Akkordeon, Kontrabass etc. stehen, wovon die „Musik-Tipps“ auf seiner Internetseite Zeugnis geben, der ist mit dem Cambridge möglicherweise am Ziel seiner Träume angelangt.

Obwohl der modifizierte Cambridge 740c den Apollo in Einzeldisziplinen distanziert, teilweise sogar deutlich, kann er ihn nicht überflügeln, schon gar nicht in der für mich wichtigen Disziplin der Über-Alles-Homogenität. Der Apollo ist für mich der vollständigere Player, weil er rocken kann. Mit The Who ebenso wie mit Tchaikowsky. Und mit einem Straßenpreis von 850-900 Euro kostet er fast nur die Hälfte des modifizierten, 1600 Euro teuren Cambridge.

Die Mannen von Rega haben übertrieben. Erstens klingt ein 400 Euro teurer Rotel deutlich schlechter als ein 5000 Euro Player, jedenfalls an einer ernst zu nehmenden Anlage. Zweitens ist der Rega Apollo nicht der beste CD-Player der Welt. Aber er ist ein sehr homogener Player, der bei Rock und Klassik gleichermaßen gut funktioniert und in Punkto Timing, Rhythmus und Schwärze auch absolut gesehen Maßstäbe setzt. Schwächen sind, ebenfalls nach absoluten Maßstäben betrachtet, die fehlende Detailverliebtheit und etwas zurückhaltende Präsentation im Hochton. Er paart eine entspannte, natürliche und flüssige Präsentation mit konzentrierter Kraft und Kontrolle und setzt das musikalische Geschehen in einen überzeugend strukturierten „Bühnenaufbau“ in Breite und Tiefe.

In Anbetracht des aufgerufenen Preises ist er ganz klar ein Best Buy in seiner Preisklasse und darüber hinaus. Angesichts des phantastischen Preis-Leistungsverhältnisses kann ich den euphorischen Testberichten der Fachpresse tatsächlich zustimmen. Den Apollo gebe ich nicht wieder her, es sei denn, ich finde ein Gerät, dass ihn in praktisch allen Disziplinen distanziert (ich konnte nicht anders: der Rega Saturn ist unterwegs).

Beim Probehören bitte bedenken: die Einspielzeit ist lang. Sehr lang. Damit meine ich nicht einige Tage, sondern mehrere Wochen. Wer ihn nach drei Wochen bereits wieder in der Bucht verkauft und glaubt, 50 h seien das letzte Wort in Punkto Einspielzeit, tut sich keinen Gefallen. Besser er behält den Player und investiert das gesparte Geld andernsorts.
Wie wäre es mit einem neuen Hobby? Ich habe einen Vorschlag: RC-Modellflug ;-)


Sebastian Schneider


[Beitrag von Scan_Speaker am 08. Feb 2008, 01:55 bearbeitet]
Haichen
Inventar
#2 erstellt: 08. Feb 2008, 14:20
Hi Scan Speaker!

Vielen Dank für den schönen Hörbericht!

Den Vergleich zwischen dem Rega Apollo und
Cambridge Azur 740 .. finde ich sehr interessant.
Musikfloh
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 08. Feb 2008, 15:23

Beim Probehören bitte bedenken: die Einspielzeit ist lang. Sehr lang. Damit meine ich nicht einige Tage, sondern mehrere Wochen

Da haut's mir doch 'nen Floh aus dem Fell
DasNarf
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 08. Feb 2008, 17:50
Feiner Bericht, sehr schön geschrieben, danke dir.

Interessanterweise steht bei mir seit letztem Wochenende ebenfalls ein neuer Apollo. Allerdings habe ich die Unterschiede der einzelnen Player nur in winzigen Nuancen ausmachen können. Im richtigen Blindtest war eine Unterscheidung nahezu unmöglich. Daher bin ich deinen blumigen Klangbeschreibungen gegenüber etwas skeptisch. Aber jeder hört und empfindet Klänge auf sehr individuelle Weise. Ein ausführlicher Bericht folgt noch.

Grüße, Raphael
CarstenO
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 08. Feb 2008, 18:52
Hallo Sebastian,

super, super Bericht! Ich finde es gut, dass Du Dir die Zeit genommen hast, die Unterschiede so differenziert zu beschreiben.

Ich habe sowohl Rega Planet, als auch Apollo gehört und ich fand es schon beeindruckend, wie viel Spass z.B. der Planet im Vergleich zu einem NAD C 542 gemacht hat. Den von Dir gehörten Marantz-Player finde ich nach meinen Maßstäben überteuert.

Meine Entscheidung fiel zu guter Letzt auf den etwas teureren Creek CD 50 II, weil dieser - Deinen Beschreibungen folgend - die Eigenschaften von 840 C modifiziert mit Apollo verbindet.

Prima. Mehr davon.

Carsten


[Beitrag von CarstenO am 08. Feb 2008, 18:53 bearbeitet]
Scan_Speaker
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 08. Feb 2008, 22:23
Hallo Musikfreunde,

Danke für die positive Resonanz.

Musikfloh, mir sind im Laufe meiner Hösessions schon viele Flöhe aus dem Fell gefallen. Das fing vor einem Vierteljahrhundert an, als jemand ernsthaft behauptete, es gäbe Unterschiede bei Lautsprecherkabeln. Sooo ein Unsinn. Als ich s dann hören mußte, war die Überraschung groß.
So wundert man sich von einer Überraschung zur nächsten.
Bei der Einspielzeit, Du wirst es kaum glauben, war ich mit meinen Zeitvorstellungen noch zurückhaltend. In einem amerikanischen Kopfhörerforum, wo der Rega Saturn anscheinend ein hohes Standing hat, wird in Zeitrahmen von 100erten Stunden gerechnet.

Zitat:
"REGA SATURN...UPDATED IMPRESSIONS AFTER 195 HOURS:
You were right, Dark Angel, this thing is transforming into a tiger!
I had not listened to it for 3 days until tonight, and it has indeed gone through some dramatic changes for the better. It now has about 195 hours of break-in time on it. I am posting these impressions using my HeadAmp GS-1 headphone amp, Signal Cable Silver Resolution Reference interconnects, and the Sennheiser HD650 and HD600's, both with SSA Equinox replacement cables. I also have ordered a pair of Grover S Graphite interconnects, and cannot wait to try them out.
The sound has opened up greatly, the bass is deeper and tighter, the soundstage is deeper and wider, and there is more body to voices and instruments, The sound now has real attack and decay,and the top-end sounds much more extended, and is now phenominal! The sound is very subtly on the warm side of neutral, but to me, and with my components, it is almost dead neutral!
I can now hear very subtle sounds, reverb trails, drop-outs and flaws in the master tapes, etc., that I did not hear the other day, and they are either not audible or very faint on the Marantz SA8001.
The sound is very involving, enjoyable, effortless, smooth, unstrained, refined, detailed, and very open.
There is no edginess or sibilance at all.
Voices are extremely natural, unstrained, and real.
The sound is now almost just right to me: Not too forward, not too laid back.
My Saturn is becoming very impressive indeed!
A friend of mine assured me that it would improve subtly even more with further break-in! :blink: " Zitat Ende

Und als wäre das nicht genug, antwortet einer so:

"You are 300hrs away from 90% break-in keep it up!"




Das Narf hat natürlich Recht, blumigen Klangbeschreibungen gegenüber muss man immer skeptisch sein. Ich habe im Zweifelsfall immer die drastischere Formulierung gewählt, weil es mir einerseits einfach Spaß macht und weil ich andererseits denke, dass die Unterschiede so schneller deutlich werden. Es ist klar, dass auf ähnlichem Level spielende Quellen wie die von mir vorgestellten nicht so einen großen Unterschied ausmachen wie z.B. Lautsprecher aus verschiedenen Preisregionen.

Und dann hat jeder wie Du schreibst natürlich einen eigene Wahrnehmung und seine Präferenzen. Dass muss man einfach wissen und akzeptieren, über Geschmack lässt sich nicht konstruktiv streiten.
Stefan Horwege konnte es sich z.B. absolut nicht erklären, dass ich seinen modifizierten Player dann doch nicht haben wollte. Ich habe ihm in kurzen Abständen meine Eindrücke geschildert. Als ich schrieb, der Player sei etwas schlank,
hat er mir ein bestimmtes Cinchkabel empfohlen, und als ich bemerkte, dass mäßige Aufnahmen mit dem Player etwas dünne kommen, vermutete er, ich habe einen Verstärker, der mit der Detailflut des Gerätes überfordert sei.
Dass mir vielleicht einfach Eigenschaften des Players nicht gefallen, ist ihm unvorstellbar. Aber da steckt ja auch viel Entwicklerherzblut drin.


Tja und abschließend wollte ich Karsten fragen, ob Du den Creek Destiny gehört hast, vielleicht im Vergleich mit dem CD 50 MKII ?

Schönen Gruß an alle,

morgen geht`s zur Post, Rega Saturn abholen
CarstenO
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 08. Feb 2008, 22:30

Scan_Speaker schrieb:
Tja und abschließend wollte ich Karsten fragen, ob Du den Creek Destiny gehört hast, vielleicht im Vergleich mit dem CD 50 MKII ?


Hallo Sebastian,

leider konnte ich den Creek Destiny hier zu Hause noch nicht gegen den CD 50 II vergleichen. Hier habe ich nur den EVO CD als Vergleich. Meinen Bericht dazu findest Du hier:

http://www.hifi-forum.de/viewthread-158-2175.html

Da ich mit einem Destiny CD liebäugle, wird es nicht mehr lange dauern, bis er - zumindest für den Vergleich - hier steht.

Carsten
Scan_Speaker
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 08. Feb 2008, 23:18
Hallo Carsten,

da bin ich mal gespannt auf Deinen Bericht, wenn der Player im Haus ist.
Habe eben Deinen Hörbericht gelesen. INteressant, einer schrieb, der Hauptunterschied läge nur darun, dass der Destiny n bißchen mehr Druck im Bass habe. Mal sehen was Du sagst.
Wenn der Saturn eingespielt ist, werde ich mich vielleicht an einen Bericht machen.

Gruß

Sebastian
erekose
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 13. Feb 2008, 22:12
Hallo Sebastian,

Hut ab vor deinem Hörvergleich, da hast du dir eine Menge Arbeit gemacht - Respekt.
Ich habe den Apollo auch mehrere Male im Vergleich gehört, u.a. mit dem Creek Destiny und dem kleinen Arcam und bin von dem Player auch begeistert - wobei mir der kleine Arcam viel besser gefallen hat als der große Creek. Aber das ist erstens Geschmackssache und zweitens abhängig vom übrigen Equipment.
Freue mich schon auf deinen Bericht über den Saturn, der hoffentlich nicht ganz so plastikmäßig aussieht wie der Apollo.

Grüße, Peter
CarstenO
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 13. Feb 2008, 22:14

Scan_Speaker schrieb:
Hallo Carsten,

da bin ich mal gespannt auf Deinen Bericht, wenn der Player im Haus ist.


Hallo Sebastian,

im Augenblick erfreue ich mich an der Fertigstellung meiner Alternativanlage. Siehe Hörbericht.

Carsten
Scan_Speaker
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 13. Feb 2008, 23:13
Hallo Carsten,

über Deine Alternativanlage habe ich in Deinem Hörbericht leider nichts gefunden, habe eben noch mal gesucht.
Oder meinst Du einen anderen Bericht?

Gruß,

Sebastian
klingtgut
Inventar
#12 erstellt: 13. Feb 2008, 23:16

Scan_Speaker schrieb:
Hallo Carsten,

über Deine Alternativanlage habe ich in Deinem Hörbericht leider nichts gefunden, habe eben noch mal gesucht.
Oder meinst Du einen anderen Bericht?

Gruß,

Sebastian


http://www.hifi-foru...ad=1056&postID=66#66
Scan_Speaker
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 13. Feb 2008, 23:27
Hallo Erekose,

freut mich, dass der Artikel Dir Spaß gemacht hat.
Mir das Schreiben auch (meistens).
Ich muss auch beruflich einiges formulieren, aber das langweilt mich doch häufig. Hifi ist da eine freudige Abwechlsung.

In einem Punkt muss ich Dich leider enttäsuchen. Der Saturn sieht echt ganz genauso PLastik-mäßig aus wie der Apollo.
Die "Kühlrippen" an der Unterseite machen den Kohl auch nicht fett. Nur beim Anheben wirkt's mit dem Zusatzgewicht highendiger. Vermtulich wurden sie exakt deswegen ergänzt.
Denn einen praktischen Nutzen haben die Dinger nicht, außer dem Gehäuse mehr Masse zu verleihen und so zur allg. Beruhigung beizutragen. Das denke ich mir nicht aus, sondern steht so ähnlich bei Rega.

Ich höre ihn jetzt den vierten Tag und langsam gewöhne ich mich an ihn. Er braucht halt auch seine Einspielzeit und ich denke, da geht noch was. Im Gegensatz zum etwas dunkel timbrierten Apollo ist der Saturn extrem neutral. Komischerweise irritiert mich das bisher. Ich habe Schwierigkeiten, besondere Eigenheiten festzustellen oder zu benennen, von der deutlich gesteigerten Auflösung im Hochton und der breiteren Abbildung abgesehen. Na mal abwarten. Am Wochenende geht`s zu den Kumpels (Anlage 1 und 2). Dann ev. mehr.

Gruß

Sebastian


[Beitrag von Scan_Speaker am 13. Feb 2008, 23:36 bearbeitet]
aloitoc
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 14. Feb 2008, 20:39

Scan_Speaker schrieb:

Musikfloh, mir sind im Laufe meiner Hösessions schon viele Flöhe aus dem Fell gefallen. Das fing vor einem Vierteljahrhundert an, als jemand ernsthaft behauptete, es gäbe Unterschiede bei Lautsprecherkabeln. Sooo ein Unsinn. Als ich s dann hören mußte, war die Überraschung groß.
So wundert man sich von einer Überraschung zur nächsten.
Bei der Einspielzeit, Du wirst es kaum glauben, war ich mit meinen Zeitvorstellungen noch zurückhaltend. In einem amerikanischen Kopfhörerforum, wo der Rega Saturn anscheinend ein hohes Standing hat, wird in Zeitrahmen von 100erten Stunden gerechnet.

Zitat:
"REGA SATURN...UPDATED IMPRESSIONS AFTER 195 HOURS:
You were right, Dark Angel, this thing is transforming into a tiger!
I had not listened to it for 3 days until tonight, and it has indeed gone through some dramatic changes for the better. It now has about 195 hours of break-in time on it. I am posting these impressions using my HeadAmp GS-1 headphone amp, Signal Cable Silver Resolution Reference interconnects, and the Sennheiser HD650 and HD600's, both with SSA Equinox replacement cables. I also have ordered a pair of Grover S Graphite interconnects, and cannot wait to try them out.
The sound has opened up greatly, the bass is deeper and tighter, the soundstage is deeper and wider, and there is more body to voices and instruments, The sound now has real attack and decay,and the top-end sounds much more extended, and is now phenominal! The sound is very subtly on the warm side of neutral, but to me, and with my components, it is almost dead neutral!
I can now hear very subtle sounds, reverb trails, drop-outs and flaws in the master tapes, etc., that I did not hear the other day, and they are either not audible or very faint on the Marantz SA8001.
The sound is very involving, enjoyable, effortless, smooth, unstrained, refined, detailed, and very open.
There is no edginess or sibilance at all.
Voices are extremely natural, unstrained, and real.
The sound is now almost just right to me: Not too forward, not too laid back.
My Saturn is becoming very impressive indeed!
A friend of mine assured me that it would improve subtly even more with further break-in! :blink: " Zitat Ende

Und als wäre das nicht genug, antwortet einer so:

"You are 300hrs away from 90% break-in keep it up!"



Sehr schöner Bericht.
Jedoch frage ich mich schon ob bei so langen Zeiträumen die Elektronik oder Dein Ohr "eingespielt" wird.
Scan_Speaker
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 15. Feb 2008, 00:35
Hallo Aloitoc,

das denke ich auch. 200 h müßten mehr als ausreichen.
Vielleicht auch die Hälfte oder weniger. Je nach Gerät unterschiedlich. Die Amis haben sich da schon gut reingesteigert. Fand ich deswegen auch witzig.
Seine Saturnbeschreibung finde ich darüberhinaus sehr treffend. Mein bEricht folgt demnächst.

Gruß

Sebastian
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