Vintage Receiver - Neukonstruktion

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Tom-81
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 20. Jan 2015, 01:08
Hallo,

ich möchte mal einen Gedanken zur Diskussion stellen. Recht häufig werden in diversen Threads die Vor- und Nachteile alter und neuer Receiver gegeneinander gehalten. Natürlich gibt es auf beiden Seiten Befürworter und Gegner.

Wenn man aber das Ganze mal kombiniert? Wäre es im Grunde nicht interessant, wenn einer der Hersteller mal mit heutigen Mitteln einen der alten Klassiker neu auflegen würde? Ich meine, mit den heutigen Komponenten (Transistoren, Kondensatoren, etc.), der heutigen Leiterplattentechnik und Steckverbindern, aber dennoch mit dem Design der 70er, und im wesentlichen mit den Funktionen die damals zählten und ohne Gadgets von heute? Ich meine entgegen dem Strom mal echt auf wertig gebaut, und den Klang im Vordergrund. Klar gibts wohl Nischenprodukte, aber ich meine sowas wie einen Pioneer SX 1010 "B" oder Kenwood Eleven "IV" ;-)

Was meint Ihr dazu?

Grüße,

Tom-81
Dominik.L
Inventar
#2 erstellt: 20. Jan 2015, 10:13
Woody´s wirds wohl keine mehr geben,
das "Nachbauen" würde auch mit Entwicklung in Kleinserie zu viel kosten als das es diese wieder Einspielen könnte.

Im Übrigen haben einige Hersteller schon wieder Pseudo-Vinage Serien rausgebracht, die teilweise sehr ordentlich spielen und
ein schönes Design und wertige Alufronten haben.
Da Du gerade Pioneer ansprichst ... was wäre mit der neuen "A" - Serie ?
Tom-81
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 20. Jan 2015, 14:28
Das jemand sowas in Kleinserie realisieren würde - nach heutigen Maßstäben müsste es sich halt rechnen, sonst wird kein Hersteller das ins Auge fassen, oder überhaupt auch nur darüber nachdenken. Ich finde es allerdings interessant, darüber nachzudenken. Man könnte ja z.B. die damaligen Platinen redesignen und um einige aktuelle Features ergänzen - Fernbedienung, Bluetooth, Senderspeicher, etc? Wie das dann umgesetzt würde müsste man wohl ausknobeln, aber ein präziser Schrittmotor würde schon den Skalenzeiger in Bewegung setzen ;-)

Die Pioneer-Verstärker, meinst Du z.B. den A-70? Das sieht allgemein schick aus, auch wenn ich es nur auf Bildern gesehen habe. Aber es fehlt etwas. Genauso bei den Receivern, die Pioneer im Angebot hat. Es ist halt auf die heutige Zeit zugeschnitten. Und da prangt halt ein Dot-Matrix-Display vorne drin, anstatt einer so schönen Skalenanzeige wie damals. Das Gehäuse ist halt aus dünnem Blech... usw.

Bitte nicht falsch verstehen: Klar hat das seine Gründe, dass das Gerät nun gerade so aufgebaut ist, und eben heute für die Mehrzahl der Benutzer ein Netzwerkanschluss oder WLAN offenbar unverzichtbar ist. Ist es ja letztlich auch, will man alles Moderne daran betreiben.

Welche Geräte greifen denn den angesprochenen Vintage-Look auf? Gibts da prominente Beispiele?
bukongahelas
Inventar
#4 erstellt: 20. Jan 2015, 15:36
Ein Beetle kann niemals ein echter Käfer sein .
Nimm doch einen Klassiker und restauriere ihn (lasse es machen).
Die modernen AddOns lassen sich sicher über eine dieser Blackboxen realisieren ,
die Box wird am Aux Cinch Analog Stereo Eingang des Klassikers angeschlossen .

Wichtiger als ein bestimmtes Schaltungsdesign ist die Qualität der Bauteile .
Bei der Restaurierung kann man hier einiges verbessern , verstärken .
Nicht gut finde ich die modernen PWM Schaltendstufen , kein analog .
Im Vergleich zu verschiedenen Lautsprecherboxen klingen Verstärker weniger unterschiedlich .
Also kommt es auch auf gute technisch einwandfreie Boxen an .

Replicas sind auch meist schlecht zu reparieren , Klassiker aber sehr wohl .
So wie alte und moderne Autos .

bukongahelas
Tom-81
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 20. Jan 2015, 23:45
Dem kann ich nur zustimmen - also dem Käfer - Beetle - Vergleich. Wie beim Mini. Das wäre natürlich die Gefahr, wenn man sowas 'nachahmt' und in die heutige Zeit bringt...

Das mit einer Blackbox habe ich bei meinen Receivern auch so gelöst. Funktioniert ganz gut, und tut, was es soll. Wäre halt die Möglichkeit, sowas in Maßen zu ergänzen und zu integrieren. Man würde ja nichtmal was davon sehen

@bukongahelas: Kannst Du mir mal solche Replikas nennen? Ich wüsste gerne, wer sowas im Programm hat. Würde mir sowas mal ansehen wollen.

Gibt es eigentlich sowas wie Mod oder Kits, um Hifi-Receiver 'aufzurüsten'? Also z.B. komplette Module nachzubauen und zu ersetzen?
germi1982
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 24. Jan 2015, 02:48

Tom-81 (Beitrag #3) schrieb:
....
.... Und da prangt halt ein Dot-Matrix-Display vorne drin, anstatt einer so schönen Skalenanzeige wie damals. Das Gehäuse ist halt aus dünnem Blech... usw.
....



Die Skalenanzeige war damals aber auch schon Auslaufmodell, ab der zweiten Hälfte der 1970er kamen die ersten Geräte mit digitaler LED-Siebensegmentanzeige...

http://de.wikipedia.org/wiki/Segmentanzeige


Wie das dann umgesetzt würde müsste man wohl ausknobeln, aber ein präziser Schrittmotor würde schon den Skalenzeiger in Bewegung setzen ;-)


Gabs schon in den 1950ern bei SABA, auch kombiniert mit automatischem Sendersuchlauf. Damals allerdings noch mit Kabelfernbedienung. Aber auch nichts was unrealisierbar wäre. Bei den alten SABAs soll übrigens die Restaurierung dieser Geschichte ein ordentlicher Horror sein...

https://www.youtube.com/watch?v=Q-2MKJzj-Sc


[Beitrag von germi1982 am 24. Jan 2015, 02:49 bearbeitet]
Tom-81
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 29. Jan 2015, 01:18
Das ist natürlich anzunehmen, dass man da keine Neuerung bringt, aber wenn es gut umgesetzt ist, warum nicht? Ich bin ja nur von den heutigen Möglichkeiten ausgegangen.

Der Pioneer SX 2500 hat doch auch eine Senderspeicherung? Vielleicht kennt ja jemand das Gerät oder besitzt es sogar?

Bzgl. der Segmentanzeigen: Naja, mir persönlich gefällt das nicht so. Das erinnert in den meisten Fällen an irgendwelche billigen Radiowecker. Aber das ist nur meine Meinung, es gibt sicher auch Geräte, wo das gut aussieht...
DieterK1
Stammgast
#8 erstellt: 29. Jan 2015, 01:23
Wie wäre es mit einer Anzeige aus Nixi-Röhren?
bukongahelas
Inventar
#9 erstellt: 29. Jan 2015, 01:39
Soweit ich weiß geben analoge Tunerteile intern eine Abstimmgleichspannung aus ,
die der Empfangsfrequenz entspricht .
Diese Spannung rückwirkungsfrei gepuffert "abgefühlt" könnte der
Soll-Eingangswert für eine Motor-Nachlaufsteuerung (Servo) mit 4 Transistoren in Brückenschaltung sein .
Parallel zum analogen Skalenzeiger läuft ein Potentiometer oder ähnliche Abtastung ,
die die Ist-Position des Zeigers als DC-Spannung darstellt .
Der Servo bzw die Nachlaufsteuerung versucht nun Soll und Istwert gleich zu machen ,
also den motorbetriebenen Zeiger auf die der Abstimmspannung entsprechende Position zu bringen .
Ruft man Senderspeicher ab , "flitzt" der Zeiger zur aktuellen Position .
Theoretisch relativ einfach , aber die Mechanik , Getriebe und Sensoren zu bauen ist was für Modellbauer .
bukongahelas
Tom-81
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 30. Jan 2015, 01:44
In der Tat, so könnte man das umsetzen - oder so wurde es vielleicht bei einigen speziellen Geräten umgesetzt? Das allerdings mit nem Controller umzusetzen ist halt etwas Bastelarbeit, aber durchaus mit vertretbarem Aufwand und Kosten machbar, auch mit Stationsspeicher ;-)

Wenn man mal weiter denkt, dann könnte man genauso gut an der Stelle, wo der Aux eingekoppelt wird, andere Quellen erlauben. Quasi direkt ein Bluetooth-Modul dranhängen oder sowas, allerdings so, dass der Receiver von außen halt original bleibt.

Schwieriger dürften die beliebten Knöpfe mit solcher Spielerei zurecht kommen. Bei neuen Geräten sinds ja meist Taster, die bei Vintage-Receivern rasten aber, und schalten direkt. Könnte man sowas tastend umbauen, wäre auch hier eine Steuerung möglich. Viele Geräte zeigen den Status ja eh mittels Birnchen an...

Volume und Klangregler sind aber nochmal ne andere Kategorie, von rastenden Quellenschaltern ganz zu schweigen. Aber gut, man kann ja mal drüber nachdenken ;-)

Es ist zwar nur ein Gedankenspiel, aber man stelle sich mal ein präzise arbeitenden, so umgerüsteten Receiver vor. Präzise, mechanisch umgesetzte Funktionen, um einige brauchbare Features ergänzt, und in Top Zustand. Bauelemente und Platinen gleich mit optimiert... (Ich will den Gesamtaufwand nicht unterschätzen, auch das nötige Fachwissen nicht. Jeder, der schon mal eine größere Leiterplatte designt hat, kennt die Fallstricke)
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