Pioneer 656 MK II nur im Direct Mode

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RJShark
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 14. Mai 2016, 13:22
Hallo Community,
ich bin neu hier und hoffe, das geballte Wissen des Forums kann mir weiterhelfen:
Ich habe einen Pioneer 656 MK II gekauft, der in sehr gutem Zustand ist. Nur eine Macke hat er:
Er spielt nur im Direkt Modus (er hat keine auftrennbare Vor- und Endstufe, Brücken fehlen also nicht). Wenn ich diesen Modus beim Einschalten deaktiviert habe, spielt er auch ein paar Sekunden. Dann kommt ein wiederkehrendes Knacken in den Lautsprechern. Dies wird lauter und dann ist der Ton plötzlich komplett weg.
Wie gesagt: Im Direct-Modus spielt er klasse und ohne Probleme.
Hat vielleicht jemand einen Tipp, welcher Defekt sich da eingeschlichen hat?
Bollze
Inventar
#2 erstellt: 14. Mai 2016, 21:06
Freundlicherweise gibt es ein Servicemanual bei elektrotanya zum kostenlosen Downladen :
http://elektrotanya....-s.pdf/download.html

Es betrifft beide Kanäle gleichzeitig ?, dann sieht so aus, als spielt der Vorverstärker seine Spannungspufferkondensatoren leer, weil z.B. ein oder mehrere Widerstände die für "Nachschub" sorgen sollen, kaum noch was durchlassen, also zu hochohmig geworden sind, so erstmal meine Thereorie, natürlich kann der Fehler auch ganz wo anders liegen. Diese Fehlervermutung kann aber schon mit geringen Elektronikkenntnissen und einen Multimeter überpüfen..
Laut den Servicemanual bekommt der Vorverstärker zwei Spannungen vom Netzteil, die wahrscheinlich nicht dort ankommnen, wo sie hin sollen.
Pauschal würde ich mal die Widerstände R 609, R 611 , R 601 R 605 R 610, R 612 R 602 R 606... verdächtigen, alle auf der Netzteilplatine /Bereich
Man sollte aber systematisch messen :
Hier sollte man erstmal die Spannungsbereitsstellung für den Vorverstärker durch das Netzteil prüfen. Der Vorverstärker bekommt vom Netzteil : ca. 22,5 Volt plus und die 23 Volt minus gemessen zur Masse selbstverständlich.
Im Netzteil : der IC 601 und der IC 602 stabilisieren diese Spannungen und nachgeschalten sind jeweils die Spule L 603 und die L 604, auch die sollten Durchgang haben, an diesen Punkten kann man messen. Der Bereich ist gut im Servicemanual auf Seite 4 im Bereich "Power Supply Assembly" zu sehen / zu finden. Dort sind auch die anliegenden Spannungen verzeichnet.
Sollte diese Spannung stimmen, so sind die oben genannten Widerstände in Ordnung, dann sollte man schauen, warum die Spannungem nicht beim Vorverstärker ankommt.. bestenfalls ist nur eine Steckverbindung nicht richtig gesteckt oder korrodiert.


Bollze


[Beitrag von Bollze am 14. Mai 2016, 21:17 bearbeitet]
RJShark
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 15. Mai 2016, 10:52
Hallo Bollze,
vielen Dank für den Beitrag. Ich werde mich gleich mal auf die Suche machen...
Ich berichte weiter ;-)
RJShark
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 16. Mai 2016, 23:18
Hallo nochmal,
ich bin leider zu unerfahren...
Also es ist gelungen, alle Widerstände auf der "Power Supply Assembly" zu checken. Leider alle genau auf Sollhöhe. Leider ist es mir nicht gelungen, aus der schematischen Zeichnung die Messpunkte L 603 und die L 604 zu identfizieren bzw. die Punkte, wo ich das Voltmesser ansetzen kann....

Nochmal zur Präzisierung des Problems: Es tritt auf beiden Seiten auf. Die ersten zwei / drei Sekunden ist im Normalbetrieb hinter der Musik nur ein leises Knacken zu hören. Dann wird die Musik leiser, das Knacken bleibt und dann ist die Musik ganz weg. .... Im Direct Mode alles wie immer :-((
Bollze
Inventar
#5 erstellt: 17. Mai 2016, 06:56
Na dann mal in den Schaltplan gucken und nach Alternativen suchen. Das Ziel ist es zu klären, ob alle Teile des Vorverstärker stabil ihre erforderliche Versorgungsspannung abbekommen. Hier checken wir erstmal die Funktion des Netzteils.
Bei Unklarheiten, aber weiterhin hier fragen...
Also...
Auf Schaltplan sieht man das nach den Spulen L603 und L 604 die beiden Spannungen zum Kabelananschluss "CN 11" wandern um dort die Platine zu verlassen in Richtung Platine Phonovorverstärker und Platine Klangregelung.
Ich kann ja nicht selbst in den Verstärker gucken.
Aber, man findet auf Seite 5 des Servicemanual die Platinenbestückung auch von der Netzteilplatine, dort erkennt man in oberen Teil das Netzteil für den Vorverstärker, u.a. die Positionen und Lötstellen der beiden IC 601 und 602 (<-- die beiden Spannungsregler für den Vorverstärker) , die beiden Spulen L603 und L604, den Anschluss CN 11, Man erkennt dort auch, dass zu den Spulen hin und weg Drahtbrücken gehen, dort sollte man wunderbar messen können.
Die Spannungen werden gegen Masse gemessen. Auf den Netzteilschaltplan sind die Masseleitungen fett eingezeichnet.
Mit der Masse verbunden ist normalerweise auch das Gehäuse des Gerätes oder der Minusanschluss der Laustprecher oder Cinchbuchsen, also man genug Auswahl, um irgendwo eine Messpitze des Multimeter problemlos dran zu halten.
Bollze

PS : Anmerkung die beiden Spulen, müssen nicht wie klassische Spulen aussehen, die können auch in einen Gehäuse vergossen sein, z.B. wie Widerstände aussehen.


[Beitrag von Bollze am 17. Mai 2016, 07:43 bearbeitet]
RJShark
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 17. Mai 2016, 09:58
ausschnitt power supply

Hallo,
ich habe mal an den Spulen IC601 und IC602 gemessen und die Ergebnisse in meine Skizze eingetragen.
Kann die Ergebnisse nur nicht deuten
Rabia_sorda
Inventar
#7 erstellt: 17. Mai 2016, 17:26
An dem Ausgang vom Festspannungsregler IC601 liegen nur 1V an (...kommen heraus). Entweder ist einfach nur der Festspannungsregler defekt und/oder es ist danach ein Kurzschluß vorhanden.
Bollze
Inventar
#8 erstellt: 18. Mai 2016, 13:55
Rabia sorda hat mal eine Turboanalyse gemacht, ich sah es anfangs genauso, bei näheren Hinsehen, stellt man fest, dass die Messungen nicht plausibel sind.

Erstmal zum Verständnis die IC 601 und IC 602, sind Halbleiter und keine Spulen. Der Job der beiden ICs ist es jeweils eine stabilierte Spannungen zu liefern. Die ICs haben jeweils drei Anschlüsse, an einen Pin geht die Spannung rein , welche zu hoch ist und nicht stabil ist , und an einen anderen Pin kommt eine konstante Spannung raus und ein Pin hängt an der Masse ( auch Erde oder GND genannt)
Mehr Infos : http://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/0204301.htm

Die Messwerte sind nicht plausilbel oder es liegt eine Unterbrechung in der Leiterbahnen oder Verkabelung der Masse vor.
Ich nehme an, dass am Multimeter korrekterweise auch der DC- Spannungsmessbreich eingestellt wurde.


Die Messpunkte wo 24 Volt 37 Volt gemessen wurde, sind die Masseschlüsse der beiden IC. Und Masse gegen Masse gemessen, so müsste das Multimeter 0 Volt anzeigen, bei den beiden Punkten.
Entweder liegt ein Unterbrechung der Masseverbindung vor oder es wurde beim Messen ein Fehler gemacht.

Ich würde mich erstmal um die Masse kümmern, hier scheint was faul zu sein. Dazu das Gerät stromlos machen. Das Multimeter zur Hand nehmen, auf Widerstandsmessung stellen, auf den niedrigsten Messbereich. Nun sollte man zum Test mal die Messspitzen zusammenhalten. Es sollte ein Messwert nahe Null Ohm anzeigt werden, damit sind Messgerät und Messchnüre in Ordnung. Das nutzen wir als Durchgangsprüfer.

Als erstes mal messen den Widertand zwischen den Punkte messen, wo 37 und 24 Volt anliegen sollen , hier sollte der Messwerte nahe null Ohm sein = "Durchgang" sein, als würde man die Messspitzen zusammen halten, ist das nicht in Ordnung, sollte man die Unterbrechung suchen.
Ist dies nun in Ordnung, die nächtse Messung :
Nun von diesen Punkt die Verbindung zu den schwarzen Laustprecheranschlüssen messen, auch hier sollte ein Wert nahe 0 Ohm anzeigt werden, also als würde man die Messspitzen zusammen.. damit besteht Durchgang.

Wenn kein Durchgang ist, so würde ich mal das Kabel verfolgen, welches die Masse der Netzteilplatine mit den zentralen Massenpunkt auf "Speaker Term Assembly" ( Lausprecherplatine) Anschlusspunkt 47 ( siehe Plan Seite 4) verbindet. Ich hab so die Vermutung, (Glaskugel an) :, jemand hat die Relais dieser Endstufe überholt und hat dabei das Massekabel für das Netzteil abgerissen, dann hängt das Netzteil in der Luft und macht Unsinn, jedenfalls nicht dass was es soll... Glaskugel aus

Bollze


[Beitrag von Bollze am 18. Mai 2016, 14:22 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#9 erstellt: 18. Mai 2016, 19:28

Rabia sorda hat mal eine Turboanalyse gemacht, ich sah es anfangs genauso, bei näheren Hinsehen, stellt man fest, dass die Messungen nicht plausibel sind.


Da hast du wahr Ich hab im Halbschlaf nur auf die Messwerte geschielt und kein Auge auf das Layout geworfen.

Der äussere Rand der Platine ist relativ labil. Wenn es starke Erschütterungen beim Versand/Transport gab, kann die Platine dort Haarrisse oder einen kompletten Bruch bekommen. Das würden auch die Messwerte erklären.
Schaue mal genau auf der Lötseite nach. Eine Lupe und gutes Licht hilft dabei.
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