Canton Quinto 540 - Weichen überarbeiten

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Jörg_Paul_B
Stammgast
#1 erstellt: 05. Jul 2016, 20:47
Hallo Zusammen,

ich habe mir vor einigen Wochen ein Päärchen Canton Quinto 540 zugelegt. Grundsätzlich gefällt mir deren Klang recht gut, allerdings nerven sie mich auf Dauer manchmal ganz nett, da sie für mein Empfinden eine Überbetonung des oberen Mittenbereichs haben und deswegen manchmal, je nach Musikmaterial etwas trötig klingen. Beide LS klingen sehr gleich. Wenn ich einen gleitenden Sinus laufen lasse und höre, wann die einzelnen Treiber sich melden, geht es bei etwa 26 Hz los. Bei 50 Hz sind die Tieftöner voll da. Bei etwa 800 Hz kommen die Mitteltöner dazu und die Tieftöner melden sich kurz darauf ab. Dann laufen die Mitteltonkalotten bis etwa 3600 Hz solo. Ab 3600 Hz kommen die Hochtonkalotten dazu. Und nun kommt etwas, das mein Problem vielleicht verursacht: Die Hoch- und Mitteltonkalotten laufen jetzt eine ganze Oktave parallel. Erst ab etwa 7500 Hz sind sie ruhig und überlassen den Höchtönern die Bühne.
Ist das normal? Gibt es hier andere Quinto 540 Besitzer, deren Boxen ebenfalls so laufen? Oder könnte es an austrocknenden Kondensatoren im Mitteltonzweig liegen?
Ich würde die Weichenkondensatoren gern auswechseln. Müssen keine Folienkondensatoren sein, Elkos würden mir reichen, wenn sie dann nochmal 35 Jahre halten.
Hat jemand einen Schaltplan der Weichen, aus dem die Kapazitäten hervor gehen? Beim Hersteller habe ich gestern mal angefragt, aber bisher noch keine Antwort erhalten.

Beste Grüße,
Jörg
Jörg_Paul_B
Stammgast
#2 erstellt: 06. Jul 2016, 19:36
Hallo nochmal,

der Service - Leiter von Canton hat mir geantwortet, dass Canton selbst leider nicht mehr über die Schaltpläne der Weichen verfügt. Naja, nicht schlimm. Aber hat mir angeboten, dass er, wenn ich ihm die vierstelligen Artikelnummern der Kondensatoren mitteile, versucht, die Kapazitäten in Erfahrung zu bringen. Das fand ich klasse von ihm. Guter Service.

Gruß,
Jörg
Rabia_sorda
Inventar
#3 erstellt: 06. Jul 2016, 21:25
Die Elkos sollte man alle nach so einer langen Zeit erneuern, denn durchaus kann es an ihnen liegen.

Folienkondensatoren sind langlebiger und scheinen, so heisst es, im MT- und HT-Bereich "besser" zu klingen. Im TT-Bereich macht es keinen hörbaren Unterschied, nur sind Folien hingegen sehr teuer. Daher nur Elkos für TT´s nehmen.
Wuhduh
Gesperrt
#4 erstellt: 07. Jul 2016, 01:48
Moin, Jörg !

Weiche Canton Quinto 530 wird nur geringfügig abweichend von der 540 sein.

Tieftöner ausbauen -> Dämmstoff entfernen -> Weiche ausbauen und ans Tageslicht bringen -> Werte ablesen und Ersatz kaufen.

Qualität je nach Budget. Die preiswerten grünen Elkos von Visaton sind wegen ihrer hohen Toleranzen nicht empfehlenswert.

Das Nachlöten aller Kontaktpunkte ist ratsam.

Ist die bemängelte Trötigkeit nicht verschwunden, mußte mit diesem " Canton-Sound der 80ziger " leben oder sie verkaufen.

MfG,
Erik
ehemals_Mwf
Inventar
#5 erstellt: 07. Jul 2016, 13:01
Hi,
Wuhduh (Beitrag #4) schrieb:
... Werte ablesen...

Genau das ist bei Canton leider nicht möglich, da hinter einer Canton-exclusiven Teile-Nr. versteckt

Gruss,
Michael
Jörg_Paul_B
Stammgast
#6 erstellt: 07. Jul 2016, 20:26
Hallo Jungs,

danke für Eure Rückmeldungen! Ich werde das Projekt auf jeden Fall mal durchziehen, vielleicht komme ich bereits am Wochenende schon dazu, eine Box aufzumachen, um die Zahlencodes der vier Kondis aufzuschreiben. Die Weiche sieht mit ihren vier Spulen und ihren vier Kondensatoren aus, wie ein klassischer Butterworth - Filter 2. Ordnung, bei dem beträgt die Flankensteilheit eigentlich 12 dB / Oktave, das heißt, die Mitteltöner müssten nach oben hin wirklich ein klein wenig früher ruhig sein. Dann ist noch ein Widerstand drauf, der wahrscheinlich einen der Flattermänner etwas drosselt. Sieht schön aus, die Weiche, einfach aber effektiv.

Übrigens klingen die Boxen von diesem klitzekleinen Manko mal abgesehen einfach geil. Und das für 150 Euronen, hihi!

Wenn ich den Austausch abgeschlossen habe, berichte ich Euch mal darüber, ob es was gebracht hat. Ich werde auch die alten Kondis mal durchmessen um mal zu schauen, ob die ihre ursprünglichen Kapazitäten noch haben. Nee, das werde ich sogar schon machen, bevor ich mir neue hole. Hat mich schon seit längerem interessiert, wie lange die wirklich so halten. Wenn sie noch in Spezifikation sind, löte ich sie vielleicht sogar wieder ein.

Beste Grüße an alle Antworter,

Jörg
Poetry2me
Inventar
#7 erstellt: 07. Jul 2016, 23:15
Ich habe mal die Weiche einer Canton Standbox überarbeitet und alle Kondensatoren gegen MKP Folienkondensatoren getauscht, außer im Tieftonzweig. Danach ging wirklich "die Sonne auf", bessere Auflösung und Räumlichkeit etc.

Die Werte der originalen Canton-Kondensatoren sind verschleiert, weil mit vierstelligen Codes bedruckt, statt Werten.
Aber der Canton Support war per Email errreichbar und hat mir auch die entsprechenden Werte zu den Codes mitgeteilt.
Alles normale Werte, die man käuflich erwerben kann.

- Johannes
GoRy
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 25. Aug 2016, 21:34
Hallo zusammen,

also ich habe ebenfalls die Canton 540 und wollte mich auch mal an den Austausch wagen. Wie ich lese, hat es ja einer schon geschaft.
Also ich kann zwar löten und ausbauen, aber ich habe keine Ahnung welche Folienkondensatoren ich da genau nehmen soll/kann/muss
Wäre einer von Euch so nett und würde mir da mal behilflich sein?
Poetry2me
Inventar
#9 erstellt: 25. Aug 2016, 21:46
Hallo GoRy,

ich nehme die günstige Variante der MKP Typen, allerdings nicht unter 400V Spannungsfestigkeit. Nicht dass man diese elektrisch braucht, aber die gewickelte Folie ist dann dicker, die Wicklungen können fester gefertigt werden und diverse Eigenschaften sind dann klanglich besser.

Beispiel:
https://www.intertec...n-Cap-Q4/1768,de,279

Vor dem Hochtöner kann man was noch hochwertigeres nehmen, z.B.
https://www.intertec...Cap-Plus/1768,de,280

- Johannes
GoRy
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 25. Aug 2016, 22:08
Bist ja richtig flott
Erstmal Danke für die schnelle Info! Ich denke ich baue erstmal am Samstag eine Weiche aus und gucke mir die mal genau an. Ich weiss noch gar nicht genau wo die geziegten von dir jetzt genau dran müssen.
Aber frage nebenbei- Sind da nicht drei Elkos verbaut für Hoch, Mittel und Tieftöner?
Bin da jetzt nicht wirklich der Experte wie man merkt. Mir ist nur wirklich wichtig, das der Klang jetzt nicht groß verfälcht wird. Mir gefällt er eigentlich wie er ist. Nur wenn man ggf. noch was verbessern kann, wäre es ja nicht verkehrt. Schlechter wäre doof
Jörg_Paul_B
Stammgast
#11 erstellt: 03. Okt 2016, 09:07
Hallo zusammen,
ich lass die Aktion erstmal bleiben, denn
1) hab ich von Canton nicht alle Werte bekommen und
2) klingen die Boxen auch so für mich noch sehr gut. Die Trennfrequenzen liegen in etwa da, wo sie im hifi - wiki auch angegeben sind und beide Boxen klingen sehr gleich.

Ich handel also jetzt erst mal nach dem altbekannten Motto "never change a running system" und mache nichts.

VG
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