Musical Fidelity B200X Netztrafo defekt.

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Hifihoppie
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 28. Apr 2022, 18:24

Guten Abend zusammen.
Ich habe hier diesen Musical Fidelity Vollverstärker, bei dem der Netztrafo defekt ist, die Primärwicklung ist unterbrochen.
Es ist ein Ringkerntrafo mit den mechanischen Abmessungen 92mm x 42mm.
Symmetrische Ausgangsspannungen.
Die Siebelkos sind bis 63V ausgelegt, was eine Spannung von etwa +/-50V nahelegt.
Mechanisch passend wäre z.b. ein 120VA-Trafo, der aber "nur" 2 x 30V~ abgibt, dann wäre man nach Gleichrichtung und Siebung bei etwa +/-45V.

CarlM.
Inventar

#2 erstellt: 28. Apr 2022, 19:10

Da ist so Einiges unlogisch.
An der Rückseite steht "Leistungsaufnahme max. 300W", und die Sicherung ist dann aber 5 AT, was beim Einschalten für 1100W reicht.
Schon 300W passen nicht zu den Maßen. Schließlich ist es ja auch noch ein Gerät, das seinerzeit mit DM bezahlt wurde. Da ist die Technik inzwischen eher besser geworden.

Normalerweise würde ich das Gerät an ein Doppel-Labornetzteil hängen und messen, was wirklich amn Leistung (sekundär) abverlangt wird.

Letztlich heisst mehr Spannung auch mehr Stromstärke. Im Zweifel würde ich also eher zu einem 2X 30V-Trafo raten, um eine Überlastung zu vermeiden.

Andere Geräte, die die Hitachis SJ50/SK135 nutzen, werden mit ca. 45 bis 50 VDC betrieben. Mit 30 VAC sollte jedenfalls ein akzeptabler Betrieb möglich sein.

p.s.
Noch eine Anmerkung. Die Leistung wird bei RKT für die Sekundärseite angegeben. Bei heutigen RK-Trafos liegen die Wirkungsgrade aber bei >90%.

[Beitrag von CarlM. am 28. Apr 2022, 19:24 bearbeitet]

Hifihoppie
Ist häufiger hier

#3 erstellt: 28. Apr 2022, 20:24

Ja, das kommt mir auch sehr seltsam vor, der Trafo scheint stark unterdimensioniert zu sein.
"300W" maximale Leistungsaufnahme..bei dem Trafo ein Witz!
Ich werde mir den genannten Trafo bei Reichelt bestellen und dann berichten, wie oder ob es funktioniert.

hf500
Moderator

#4 erstellt: 28. Apr 2022, 20:31

Moin,
das ist ein AB-Verstaerker fuer 2x 60W, so wird behauptet. Dazu passt ein Gleichstrom-Input von 250W, wenn man den Wirkungsgrad mit ca. 50% annimmt, was fuer Ueberschlagsrechnungen reicht. Die 300W Netzinput kommen daher in diese Groessenordnung.
Der Trafo ist bei seiner Kerngroesse aber nur fuer etwa 120VA ausgelegt, er ist also fuer die angegebenen Leistungen zu klein. Einen groesseren vertraegt das Gehaeuse nicht, also muss man damit leben.
Nach meinem Dafuerhalten ist der vorhandene Trafo mit 2x 30V sek. geeignet, man darf dem Verstaerker aber nicht wesentlich mehr als 2x 30W ueber groessere Zeitraeume abverlangen. Auch mit dem originalen Trafo nicht (ob er die Leistungsmessung nach DIN ueber 10 Minuten ueberlebt? Wahrscheinlich, aber dann duerfte es reichlich warm fuer ihn werden. Ob das die Ursache fuer den Ausfall ist (eingewickelte Temp-Sicherung)?)
Die 5A-Promaersicherung ist naturlich ueberdiemensioniert. Fuer einen 120VA-Trafo wuerde ich hier 0,63A einsetzen. Und testen, wieviele Einschaltvorgaenge sie ueberlebt. Eine 5A-Sicherung schuetzt den Trafo nur vor grober Ueberlastung bei direktem Kurzschluss sekundaer.

73
Peter

Hifihoppie
Ist häufiger hier

#5 erstellt: 20. Aug 2022, 12:53

So.. jatzt bin ich dabei, meine Geräte abzuarbeiten.
Zunächst mal dieser hier:

Ich habe den 2 x 30V / 120VA Trafo von Reichelt genommen und nach einigem hin und her, es war ein Kurzschluss in der Spannungsversorgung +/-12V des
Phono-Vorverstärkers zu beseitigen, erhalte ich Ruhespannungen von +48V und -48V.
Das liest sich gut und ich denke, die Leistungsangaben kann man eh vergessen, wo soll die Leistung denn herkommen?
Der Drehschalter macht keine Probleme, aber das Lautstärkepoti von Alps muss gereinigt werden.
Das Zerlegen und reinigen geht bei den verschraubten "Blauen" sehr gut.