Hardcorereinigung eines Receivers

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ratfink
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 08. Okt 2008, 11:59
Hallo ,ich habe vor ein paar Tagen einen NAD Receiver erworben,leider war er ziemlich versaut.Innen komplett staubig und klebrig und nicht gerade geruchsneutral.Sieht aus wie wenn er in einem Lokal gestanden wäre und einige Getränke intus hatte .Da ich schon einige Male gelessen habe,daß manche die Geräte in der Wanne reinigen,habe ich es auch mal probiert.So nach dem Motto entweder er geht oder er ist ko.Nach dem öffnen habe ich die regler und Kontake ordentlich mit Ballistol eingesprüht und dann das ganze Gerät mit Fettlöser,denn ich ca.eine halbe Stunde einwirken habe lassen.Zwischendurch habe ich mit dem Pinsel die ganze Schicht bearbeitet.Nach einer gründlichen Spülung wurde das Gerät mit dem Fön ca. 20 Minuten getrocknet.Am nächsten Tag hab ich nochmals alles Regler und Potis ordentlich durchgespült.Das erste einschalten brachte die Erleichterung,er funktioniert .Es ist zwar nicht alles rausgegangen aus den Ritzen,da müsste man das Gerät zerlegen.Aber er riecht jetzt viel angenehmer und nicht mehr nach einer Mischung aus Lokal und Kuhstall(und der WAF-Faktor ist auch gleich viel höher).Ich bin dieser Methode zwar sehr skeptisch gegenübergestanden,aber bei Geräten die nicht so wertvoll sind werde ich sie sicher wieder anwenden,wenn Bedarf besteht.
Wie sind eure Meinungen dazu?
Gruss Dieter
auwi
Stammgast
#2 erstellt: 08. Okt 2008, 16:26
Hallo ratfink

Wenn du wirklich die komplette Feuchtigkeit aus Schaltern, Potis und Relais usw. raus bekommen hast, sollte es auf Dauer funktionieren.
Ansonsten könnten sie später durch Korrosion ausfallen und u.U. Folgeschäden verursachen.
Ich persönlich würde allerdings diese Methode bei meinen Geräten nicht anwenden.

Gruß, Rolf


[Beitrag von auwi am 08. Okt 2008, 16:58 bearbeitet]
Curd
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 08. Okt 2008, 16:48
Hallo,

man kann dafür Reinigungsschaum einsetzen:

Neben Kontakt-Chemie z.B. auch von:

electrolube....

siehe auch....

auwi
Stammgast
#4 erstellt: 08. Okt 2008, 17:03
@rollo1
Der Schaum wird aber dann auch unter fließendem Wasser abgewaschen.
Curd
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 08. Okt 2008, 17:08
Hallo,

Ja.

Rillenohr
Inventar
#6 erstellt: 08. Okt 2008, 17:38
Man liest ja des öfteren von der Spülmethode. Manche vertrauen einzelne Platinen sogar der Spülmaschine an. Hier haben sich schon viele darüber ausgelassen.

Ich persönlich bin da auch eher skeptisch und halte es wie Rolf.
Für den Moment mag ja alles blitzeblank aussehen und gut funktionieren, aber was ist in einem halben Jahr oder später? Vor allem längeres Einweichen macht mir Bedenken. Da hat die Brühe Zeit hat, in die Ritzen der Bauteile zu kriechen. Je schneller die Spülaktion + Trocknung desto besser, würde ich mal meinen.

Ich nehme zum Reinigen sog. Multischaum für Frontplatten und Gehäusebleche. Der verdunstet, da muss man nicht spülen.
Im Inneren nehme ich Kontakt WL (verdunstet ebenfalls) und einen Borstenpinsel, Wattestäbchen, Lappen u.ä. Damit geht Platinensiff auch gut weg, die Prozedur ist aber mühsamer, das Risiko wg. Folgeschäden aber sicher kleiner.


[Beitrag von Rillenohr am 08. Okt 2008, 17:43 bearbeitet]
ratfink
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 08. Okt 2008, 19:54
Ich würde es auch nicht bei seltenen geräten machen,aber bei diesem war es mir eher egal,entweder er läuft oder er ist tod.Hab das Gerät mit dem Fön komplett getrocknet und alle Schalter und Relais dann mit Kontakt 61 behandelt,also denke ich das es funktionierten sollte.
Gruss Dieter
hf500
Moderator
#8 erstellt: 08. Okt 2008, 20:18
Moin,
Platinen, die keine Wickelteile enthalten (Spulen, Filter, Trafos), habe ich auch schon oft genug gewaschen.
Z.B. das Zaehlermodul eines Grundig T3000, vollkommen verschleimt weil in einem Kettenrauchergeraet.
Das Modul in handwarmer Vollwaschmittelloesung etwa 10 Min. und es sah wieder aus wie neu.

Wichtig ist, die Baugruppen nach dem Waschen und Spuelen so schnell wie moeglich zu trockenen, besonders, wenn es Hartpapierplatinen sind.
Wickelteilen muss nach der ersten Trocknung noch Zeit zum Austrocknen gegeben werden, aber ich glaube, ein Tag reicht dafuer nur in einem Trockenofen bei 50°C...
(Dachboden im Sommer waere etwas, eine Woche lang ;-)

Einige Hersteller haben schon in der Fertigung die Platinen gewaschen, um Loetmittelrueckstaende zu beseitigen. Ich weiss jetzt aber nicht, wie wasserhaltig die Waschloesung war/ist.

73
Peter
auwi
Stammgast
#9 erstellt: 08. Okt 2008, 21:56
Hallo Peter

Das Waschen der Platine und das Waschen des kompletten Gerätes sind natürlich zwei Paar Schuhe. Dieter hat ja das komplette Gerät gewaschen

Ich würde es so machen:
Waschen der Platine mit entsprechenden Reinigungsmitteln und Pinsel (öffnungsfähige Relais würde ich vorher auslöten), Spülen mit destilliertem Wasser, evtl. mit Druckluft aus der Dose leicht abblasen/ausblasen (Spulen o.ä.) danach umgehend in den Backofen, Mitte 40 Grad reicht völlig. Es ist wie bei einer Frikadelle, lieber länger braten mit niedriger Temperatur als kurz mit hoher Temperatur - dann wird sie außen schwarz und ist innen noch roh.

Überschüssiges Lötmittel wird übrigens nicht abgewaschen, sondern weggeblasen - Hot Air Methode. Ein vorher aufgebrachter Lötstoplack sorgt dafür, dass sich nichts an der falschen Stelle absetzt.

Gruß, Rolf
ratfink
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 09. Okt 2008, 06:46
Meine Bedenken waren zuerst auch der Trafo und die Schalter,aber dadurch das ich die Teile sofort nach dem Waschen trockengefönt habe,dürfte es nichts gemacht haben.
zaunk0enig
Inventar
#11 erstellt: 09. Okt 2008, 14:52
Ich hab ein tragbares ITT-Plastikradio vor zwei Monaten mal zu Übungszwecken mit dieser Methode behandelt. Spüli und warmes Wasser, etwas einweichen lassen und danach lange in der Dusche ausgespült. Zuerst bin ich auch mit dem Fön ran, am Ende stand es ne Zeit lang (war nebenher beschäftigt, weiß nicht mehr ob es eher 1 oder eher 3 Stunden waren) auf kleinster Stufe (50°C) im Backofen. Funktioniert wunderbar. Das Netzteil hab ich vorher rausgenommen.
Bei einem hochwertigen Gerät was ich danach noch benutzen würde hätte ich das nicht gemacht.
Alles ohne elektronische Vorkenntisse, würde es auch nicht weiterempfehlen
Bertl100
Inventar
#12 erstellt: 09. Okt 2008, 20:21
Hallo!

ich kann bestätigen, dass Platinen häufig nach dem Lötprozess gewaschen werden. Insbesondere wenn es um hochwertigere Anwendungen geht, wo Flußmittelrückstände schaden könnten. Oder wenn die Platine lackiert werden soll (gegen Feuchtigkeit), damit der Lack richtig hält.

Dazu werden tatsächlich modifizierte Miele Geschirrspülmaschinen verwendet. Konnte es selber kaum glauben. Den Zusatz kann ich jetzt nicht auswendig sagen.
Aber es wird quasi nur mit entspanntem Wasser gespült.
Danach in einem Trocknungs-Ofen getrocknet.

Relais wurden auch schon angesprochen. Hier wird häufig in den Datenblättern angegeben, ob sie waschfest sind. Das heißt dann nichts anderes als wasserdicht.

Gruß
Bernhard
auwi
Stammgast
#13 erstellt: 09. Okt 2008, 20:48
Hallo Bernhard

Das klingt ja interessant. Sollte man also tatsächlich mal versuchen, wenn die Platine nicht ganz so umständlich auszubauen ist und keine kritischen Bauteile drauf sind.


Bertl100 schrieb:
Aber es wird quasi nur mit entspanntem Wasser gespült.

Hach ja... das erinnert mich an meine Jugend
Pril entspannt das Wasser

Gruß, Rolf
Bertl100
Inventar
#14 erstellt: 09. Okt 2008, 21:35
Hallo!

mal kurz nachgeschaut:

Link

Bei denen war ich mit Kollegen schon mal, um uns zu informieren.
Uns haben sie damals nur vom "Wasser" erzählt, und wir haben u.a. die Profi-Miele-Maschinen angeschaut :-)

Hier steht aber auch was von halbwässrigen und wasserfreien Reinigungsprozessen.

Gruß
Bernhard

PS:
hier sieht man auf dem rechten (unteren) Bild im Vordergrund die Miele-Maschinen :-)


[Beitrag von Bertl100 am 09. Okt 2008, 21:37 bearbeitet]
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