Knacken in Grundig Receiver

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Pimok
Stammgast
#1 erstellt: 25. Okt 2008, 21:15
Nachdem mein V2000 nun, nicht zuletzt dank der Hilfe des Forums, wieder einwandfrei läuft, wollte ich mich mal an meinen nächsten Grundig setzen, genauer gesagt das Receiveräquivalent zum V2000, also der R2000. Die Endstufe habe ich bereits mit neuen Transistoren versehen, eine war defekt, ebenso sind die Ladekondensatoren schon erneuert worden. Das Problem welches ich habe ist, dass der Receiver sporadisch knackst. Woran könnte das liegen? Werde gleich zu aller erst mal die Potis und Schalter behandeln, anschließend die Schutzrelais ansehen. Was gäbe es noch als Fehlermöglichkeiten für dieses Knacksen?

Danke im Voraus und Gruß
Kai
audiophilanthrop
Inventar
#2 erstellt: 25. Okt 2008, 21:20
Eine typische Grundig-Krankheit sind Tantal-Cs mit Feinschluß. Die verursachen gern sowas. Je nach Einsatzzweck durch Normalo-Elko oder Low-ESR-Elko (z.B. Panasonic FC) ersetzen.

Und wenn noch irgendwelche Roederstein-Elkos im weinroten Kunststoffbecher rumstehen, die auch wechseln. Austrocknendes Elko-Kleinvieh kann schon mal zum Schwingen des Endverstärkers führen, und das ist ungesund. Und wenn der R2000 zu den Geräten mit Masseverbindung über den Kühlkörper gehört, die entsprechenden Lötstellen prüfen.


[Beitrag von audiophilanthrop am 25. Okt 2008, 21:25 bearbeitet]
auwi
Stammgast
#3 erstellt: 25. Okt 2008, 21:55

audiophilanthrop schrieb:
Eine typische Grundig-Krankheit sind Tantal-Cs mit Feinschluß. Die verursachen gern sowas. Je nach Einsatzzweck durch Normalo-Elko oder Low-ESR-Elko (z.B. Panasonic FC) ersetzen.


In welchem Einsatzbereich würdest du die Low ESR Elkos im Verstärker mit klassischem Netzteil als Ersatz für die Tantals für erforderlich halten?
Pimok
Stammgast
#4 erstellt: 26. Okt 2008, 00:34
Danke für die Tips, habe nun den einen weinroten Roederstein ausgetauscht (schade drum, mag diese Marke irgendwie), ebenso die Tantalkondensatoren die ich problemlos ohne großartiges Zerlegen erreichen konnte. Mache jetzt gerade einen Testlauf, die Kna... klasse, gerade als ich das jetzt geschrieben habe machts knack -.- Also morgen nochmal zerlegen und auch die restlichen !§"%§$&!" Tantals tauschen... Drecksdinger.

Edit: Außerdem wird noch die Anschlussplatine für die Lautsprecher überarbeitet, die hat irgendwie Kontaktprobleme.

Edit2: Und eine Ungleichheit in der Lautstärke hat er auchnoch.. Rechts viel viel leiser als links, rechter Kanal wirkt außerdem ziemlich dumpf.


[Beitrag von Pimok am 26. Okt 2008, 00:53 bearbeitet]
oldiefan1
Inventar
#5 erstellt: 26. Okt 2008, 03:36
Hallo Pimok,

mich hat bei einem Verstärker so ein Knacken, manchmal richtig laut, auch zur Verzweiflung gebracht. Zwei Wochen lang habe ich den Verstärker zerlegt, Bauteile getauscht, vor-und zurück - vergeblich!

Was war die Ursache? Ein Gefrierschrank im Nebenraum koppelte über die Netzleitung oder durch den Raum das Knacken als Folge des Schaltimpulses ein!

Ein Stockwerk höher knackte der Verstärker seitdem nie mehr!
Ein anderer Verstärker bleibt dagegen auch direkt neben dem Gefrierschrank vom Schaltimpuls ganz unbeeindruckt.

Nur zur Warnung, dass Du sicherstellst, nicht einen Fehler zu suchen, den das Gerät vielleicht gar nicht hat, sondern nur nicht so störstrahlungsfest ist.

Herzlichen Gruss,
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 26. Okt 2008, 03:38 bearbeitet]
Pimok
Stammgast
#6 erstellt: 26. Okt 2008, 11:46
Hmmm... Das wäre natürlich eine Möglichkeit. Aber schon seltsam, der V2000 den ich hier nebenbei zur Beschallung tagein tagaus am laufen habe reagiert absolut nicht darauf und der ist ja prinzipiell Baugleich wie der R2000.. Wobei, die Netzteilschaltung ist vollkommen anders Realisiert, kann natürlich sein das die des R da etwas empfindlicher reagiert. Werde das mal beobachten. Aber die Lautstärkeunterschiede der Kanäle und die wackeligen Lautsprecheranschlüsse werde ich mir auf jeden Fall nochmal vornehmen.
Pimok
Stammgast
#7 erstellt: 26. Okt 2008, 15:43
So, habe soeben alle restlichen Tantals getauscht außer denen im Tuner Bereich, knacksen SCHEINT weg zu sein. Jetzt ist nurnoch ein Kanal leiser/dumpfer als der andere. Mir scheint die Höhen fehlen. Defekter Kondensator?
oldiefan1
Inventar
#8 erstellt: 26. Okt 2008, 17:19
War denn auch vor dem Tausch der eine Kanal dumpfer? Oder ist das erst gekommen, nachdem Du die Tantals getauscht hast? Im letzteren Fall, schauen, welche Tantals davon im Signalweg liegen und diese gegen Elkos oder WIMA MKS Folie tauschen.

Wenn Du die Bestückungsnummer der Tantals hast, kann ich im R 3000 Schaltplan nachsehen, welche davon im Signalweg sind.

Es könnte natürlich auch ein neuer Fehler woanders sein...aber erstmal nach dem Naheliegenden forschen.


Gruss,
Reinhard
Pimok
Stammgast
#9 erstellt: 26. Okt 2008, 17:47
Hallo Reinhard,


ja, der Fehler war vorher auch schon vorhanden. Die Tantals habe ich bereits gegen normale Elkos ausgetauscht, wieso wieder Tantal einbauen, wenn diese doch Fehlerquellen darstellen? Ich werde wohl hingehen und die ganzen kleinen 47µ und 100µ Elkos in der Endstufe austauschen, allerdings habe ich nicht mehr die benötigte Anzahl vorrätig, werde mir daher bei Zeiten welche bestellen und dann weiterbasteln. Ich nehme mal an das irgendwelche "high quality audio capacitors" absolut nichts am Klang ändern werden, oder? Falls doch, würde ich mal einen Versuch mit solchen Elkos wagen.
oldiefan1
Inventar
#10 erstellt: 26. Okt 2008, 20:09
Hallo Pimok,

das Geld für Vodoo Kondensatoren kannst Du Dir sparen. Natürlich kannst Du die Tantals gegen Elkos tauschen und musst nicht wieder Tantal-Kondensatoren nehmen. Ich wollte nur sichergehen, dass es nicht an den von Dir nun neu eingebauten Teilen liegt.

Die 47 und 100 uF Elkos zu erneuern ist keine schlechte Idee.

Nach dem Motto: "Häufiges ist häufig": Erneuere auch C6 und C7 auf der Lautstärkeregler Platine (die kleine, die am LS-Regler senkrecht steht). Das sind Tantals, die gerne kaputtgehen. Hast Du vielleicht schon gemacht!

Gruss,
Reinhard
hf500
Moderator
#11 erstellt: 26. Okt 2008, 21:08
Moin,
die kleinen Elkos auf der Endstufenplatine sollten unbedingt getauscht werden, besonders, wenn des die weinroten sind.

Sind diese Kondensatoren faul, dann neigen die Endverstaerker zum Schwingen, das killt zuerst die Lautsprecher und dann den Verstaerker.
Hat er noch die beiden Steckmodule, auf denen die Eingangsstufe der Entverstaerker untergebracht sind?
Um Himmels willen _nicht_ vertauschen!

Ausserdem kann es nuetzlich sein, per Signalverfolgung festzustellen, wo im Verstaerkerzug das Signal schlecht wird.

73
Peter
Pimok
Stammgast
#12 erstellt: 26. Okt 2008, 21:30
Hallo Reinhard, ja, C6 und C7 habe ich bereits getauscht Werde dann wohl die 47er und 100er bestellen.
Wirken auch allesamt wesentlich älter als die, welche sich in meinem V2000 fanden...


Hi Peter,

nein, die weinroten sinds nicht, handelt sich um die gelben Roederstein Kondensatoren mit rotem "-"-strich. Werde die mal alle tauschen.

Mit den Steckmodulen der Eignangsverstärker habe ich schon so meine Erfahrungen gemacht, habe ja bereits einen V2000 erfolgreich wiederbelebt Aber ich kann dich beruhigen, der R2000 hat diese Module nicht.

Zur Signalvervolgung: Ich nehme mal an das das Tauschen aller kleinen Kondensatoren Abhilfe schafft, wenn nicht werd ich diese Methode wohl in Angriff nehmen.

Gruß
Kai

PS: was heißt eigentlich dieses ominöse "73", welches einige vor ihren Namen in der Grußformel setzen?
audiophilanthrop
Inventar
#13 erstellt: 27. Okt 2008, 14:09

Pimok schrieb:
PS: was heißt eigentlich dieses ominöse "73", welches einige vor ihren Namen in der Grußformel setzen?

Diese Grußformel ist im Amateurfunk gebräuchlich.
Ursprünge der Zahlencodes...
hf500
Moderator
#14 erstellt: 27. Okt 2008, 19:31
Moin,
genauso ist es.
"73" sind nur zwei Zeichen, die zu morsen sind, ausserdem wird es auf der ganzen Welt verstanden.

Telegraphisten mussten/wollten schon immer sparsam mit der Taste umgehen ;-)

73
Peter
audiophilanthrop
Inventar
#15 erstellt: 27. Okt 2008, 21:28
Was nun die Einkanal-Dumpfitis angeht: Wirkung des Loudness-Schalters prüfen. Nicht daß es da an einer Lötstelle hängt.
Pimok
Stammgast
#16 erstellt: 27. Okt 2008, 22:44
Hi,

vielen Dank für die Erklärung!

Bzgl. des Grundig und der idee des Laudnessschalters als Problemquelle: Ne, an dem liegts nicht, habs grad ausprobiert. Aber abgesehen davon klingt das auch kein bisschen nach Loudness, viel viel dumpfer. Höhen kommen absolut nicht rein, ich würde jetzt ganz grob schätzen das alles ab 4kHz abgeschnitten wird oder so, denn aus dem Hochtöner kommt absolut garnix mehr raus.
oldiefan1
Inventar
#17 erstellt: 29. Okt 2008, 01:51
Auf beiden Kanälen?
Defekte Elkos in der Klangregelstufe?

Lötstellen alle geprüft?

Spannungen gemäss Schaltplan an allen Messpunkten schon nachgemessen?

Gruss,
Reinhard
Pimok
Stammgast
#18 erstellt: 29. Okt 2008, 10:31
Auf einem Kanal, auf defekte Elkos tippe ich ja, warte aber gerade auf die Lieferung eben dieser um das zu überprüfen, Lötstellen habe ich beim Tantal-tauschen bereits alle nachgelötet welche auffällig waren.

Schaltplan - kann ich da den des V2000 (geht ja nur um die Endstufe) nehmen?
oldiefan1
Inventar
#19 erstellt: 29. Okt 2008, 21:48

Pimok schrieb:
Auf einem Kanal, auf defekte Elkos tippe ich ja, warte aber gerade auf die Lieferung eben dieser um das zu überprüfen, Lötstellen habe ich beim Tantal-tauschen bereits alle nachgelötet welche auffällig waren.

Schaltplan - kann ich da den des V2000 (geht ja nur um die Endstufe) nehmen?


Hallo Pimok,
die Schaltung der Endstufe ist identisch zum V 2000, aber die Schaltung des Vorverstärkers nicht ganz. Es könnte ja auch noch am Vorverstärker liegen. Deshalb sei Dir der Schaltplan des R 3000 empfohlen, hier:

http://grundig.pytalhost.com/R3000s/

Herzlichen Gruss,
Reinhard
Pimok
Stammgast
#20 erstellt: 19. Nov 2008, 20:59
Hallo zusammen,

habe heute die Ladung Kondensatoren bekommen und nun spielt der R2000 neben seinem Bruder mit dem V am Anfang wieder hervorragend

Gruß
Kai
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