Grundig V5000 - Störgeräuschen: Brummen und Knacken

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socram
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 01. Mrz 2015, 14:41
Liebe Forengemeinde,

ich habe viel Zeit mit Recherche zu meinem Problem und mit allen möglichen Wartungsarbeiten bei meinem V5000 verbracht und komme leider auch mit der Forensuche nicht weiter.
Vorab einen ganz lieben Dank an Uwe Damm für die sehr hilfreiche Anleitung und die anderen Forenteilnehmer!

Folgendes Problem: Beim Einschalten tritt sporadisch rauschen, knistern und knacken in den Lautsprechern auf. Teilweise kommt es vor, dass man nach einigen Sekunden nach dem Einschalten ein Brummen wahrnehmen kann, worauf einige Sekunden später ein lautes (unabhängig vom Lautstärkepegel) gleichmäßiges Knacken aus den Boxen kommt. Da hilft dann nur abschalten.
Im Übrigen kommt es vor, dass nach dem Einschalten die Lautsprecher-Relais nicht schalten, was sie dann nach ein, zwei Minuten manchmal doch noch tun. Oder aber nach einem sanften Schlag (ja, ich weiß, nicht sehr professionell).

Was ich schon gemacht habe:

Ich habe alle Schalter: LS1+2, Con. und Monitor ausgelötet, zerlegt, gründlich sauber gemacht mit Teslanol T6 und Zahnbürste und wieder eingelötet.
Außerdem die Kappen der LS-Relais abgenommen, Papier in Teslanol getränkt und solange durch gezogen (nach Einschalten), bis keine Rückstände mehr am Papier zu sehen waren.

Ich habe bei einer Elektro-Bestellung neulich den Darlington-Transistor BD681 vorsichtshalber mal mit bestellt, weil das hier die Ursache war, habe aber keine Ahnung, wo ich das Ding einlöten soll? Ist das zufällig das Teil (T501), von dem Uwe Damm auf Seite 25 unten unter 4.3 Schreibt?
Was kann denn noch Defekt sein und wo finde ich die Teile?

Nach all der Arbeit wäre ich wirklich sehr froh, wenn man das Teil wieder zum Laufen kriegen könnte und wäre für Hilfe sehr dankbar!

Liebe Grüße!
Monsterle
Inventar
#2 erstellt: 01. Mrz 2015, 23:00
Als nächste Aktion würde ich empfehlen, alle von der Endstufe benötigten Spannungen nachzuprüfen. Das gilt auch für die Einschaltverzögerung.

Außerdem könnten "kalte" Lötstellen für die Störgeräusche verantwortlich sein - also gealtertes Lötzinn, was dann zu schlechtem Kontakt der Bauteile mit der Leiterplatte führt.

Ebenso können oxidierte Steckverbindungen zu diesen Störungen führen.

Eine weitere Fehlerquelle könnten gealterte Elkos sein, besonders wenn sie in der Nähe einer Wärmequelle verbaut wurden.

Bei Relais mit oxidierten Kontakten würde ich eher als eine Reinigung empfehlen, es gleich komplett zu tauschen. Eine Kontaktreinigung wird vermutlich nicht allzu lange nützen.

Generell gilt: Für die Reparatur ist ein Schaltplan ebenso unerläßlich, wie das Verstehen des Plans.

Gruß
Monsterle


[Beitrag von Monsterle am 01. Mrz 2015, 23:04 bearbeitet]
hackmac_No_1
Stammgast
#3 erstellt: 02. Mrz 2015, 12:41
Hi,

also erstmal würde ich an deiner Stelle mal definitiv alles was verdächtig aussieht (mindestens das !) nachlöten.
Viele "Probleme" lösen sich dann schon in Wohlgefallen aus. Bei den Grundigs dieser Ära gab es immer schon Prob`s mit den Löststellen.
Hatte da auch schon den einen oder anderen Kandidaten hier.
Danach dann mal alle Spannungen zumindest "auf Vorhandensein" prüfen, besser noch mit nem Oszi sich diese auch mal anzeigen lassen.
Sollte das alles nichts helfen, muß man das Signal von vorne nach hinten verfolgen und sehen wo sich das Prob einschleicht!
Hoffe das hilft dir etwas weiter.

Gruß Mac
socram
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 02. Mrz 2015, 17:28
Hallo ihr beiden,

danke ersteinmal für die Hilfe!

Eine Ahnung, wo Transistor hin muss, habt ihr auch nicht, oder? Das passte vom Fehlerbild nämlich halbwegs. Kann ich das Teil irgendwie durchmessen? Auf dem Schaltplan habe ich nichts mit der Bezeichnung T501 gefunden.
Und woran erkenne ich denn einen verdächtigen Kontakt, den ich nachlöten muss? Oder soll ich grundsätzlich mal alles nachlöten, was in Richtung gekühltem Bereich geht?
Ich werde mich mal an die Lötstellen machen. Gründlich wird das nur, wenn ich das Lötzinn komplett per Lötpistole abziehe und neues nehme, oder? Das wird ja eine Menge Arbeit.
Entschuldigt bitte meine nur sporadischen E-Technik-Kenntnisse.
hf500
Moderator
#5 erstellt: 02. Mrz 2015, 17:46

socram (Beitrag #4) schrieb:

Entschuldigt bitte meine nur sporadischen E-Technik-Kenntnisse.


Moin,
in dem Fall sollte das Geraet in kundige Haende. Der V5000 neigt dazu, einfach so seine Endstufen abzufackeln, wenn er nicht 100% in Ordnung ist. Die doppelseitigen Platinen sind empfindlich und muessen mit Vorsicht behandelt werden. Alles in allem nichts fuer Unerfahrene.

73
Peter
socram
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 02. Mrz 2015, 20:58
Was die Kenntnisse angeht, meine ich damit, dass ich so einen Verstärker nicht in seiner Gänze von der Funktion her verstehe. Was die Teile sind, wie man einen Widerstand misst und wie man lötet, ohne die Platine kaputt zu machen, weiß ich.
Ich hatte nur auf soetwas gehofft wie: Miss mal die Platine (was bspw. Spannungen und Widerstände angeht) nach, was ich dann dank vernünftigem Werkzeug auch machen könnte.
hf500
Moderator
#7 erstellt: 02. Mrz 2015, 21:31
Moin,
nach dem, was man im Grundigforum (leider down) zu dem Verstaerker zusammengetragen hat, ist zumindest der Endverstaerker zu ueberholen. Dazu auf der Treiberplatine vor dem Kuehlkoerper alle Elkos tauschen (gegen gute,weil potentiell zuverlaessige 105°C Typen tauschen) und die Trimmpotis tauschen.
Die Platinen, wo noetig, nachloeten, es genuegt, sie mit Zugabe von frischem Zinn einfach nochmal zu loeten. Absaugen ist bei den hier verwendeten doppelseitigen Platinen nicht ratsam, da saugst du die Loetaugen mit ab. Allgemein muss das volle Programm mit Absaugen nur da gemacht werden, wenn die Loetstelle kein Zinn annehmen will.

Bei Wiederinbetriebnahme den Verstaerker unbedingt ueber eine 60W-Lampe ans Netz schalten.

73
Peter
socram
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 02. Mrz 2015, 21:35
Das war doch sehr hilfreich, vielen Dank für deine Zeit!
Ich hoffe mal, dass ich die Potis bei Conrad bekomme - die Elkos sollten ja weniger das Problem sein. Die Erfahrung mit den Lötaugen habe ich bei einem Lötauge auch schon gemacht, als ich die Schalter überholt habe und musste eine Brücke bauen. Deshalb auch meine Frage, weil ich das vermeiden wollte.
Ich melde mich, wenn ich weiter bin.
hackmac_No_1
Stammgast
#9 erstellt: 16. Mrz 2015, 02:31
Danke HF, die Kondis hatte ich doch glatt vergessen zu erwähnen.
TE glaub mal dem Peter, der weiß schon wovon er spricht.
Die Kondis am Besten mit nem ESR Tester prüfen und alles was verdächtig ist rausschmeißen.
Nur die Kapazität messen reicht meist nicht. Den Fehler hab ich selbst schon gemacht..

Viel Erfolg!
socram
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 16. Mrz 2015, 10:16
Danke auch für den Tipp. An der Kompetenz von den Postern hatte ich hier nicht den geringsten Zweifel. Ich habe den Thread hier auch nicht vergessen, bin nur noch nicht dazu gekommen, mich dem Teil zu widmen - und einen ESR-Tester sollte ich dann vorher wohl auch noch organisieren.
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