Einsatz von "Silikonfrei-Spray" ?

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Nachtkappe
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 24. Apr 2009, 08:44
Hallo,
ich habe als Laie eine Sache gemacht, die ich sehr gerne mal von Euch kommentiert haben würde.
Alle meine alten Verstärker, Kassettenrecorder, Tuner (aber auch SAT-Receiver und auch meinen PC) habe ich vom Netz genommen, aufgeschraubt und alle elektrischen Kontakte und beweglichen Teile wirklich großzügigst mit einem Silikonfrei-Spray besprüht. Das schützt die Kontakte z.B. vor Feuchtigkeit und bildet einen Schutzfilm. Das war vor ein paar Monaten. Bisher bin ich damit zufrieden und habe keine Nachteile beobachtet.
Was sagt bitte der Profi dazu ?
DANKE !!
armin777
Gesperrt
#2 erstellt: 24. Apr 2009, 09:50
Hallo Nachtkappe,

was ist denn ein Silikonfrei-Spray? Meinst Du damit einen Silikon-Entferner? Der legt doch keinen Schutzfilm über die Kontakte - dafür gibt es speziell Kontakt 61.

Beste Grüße
Armin
Nachtkappe
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 24. Apr 2009, 11:46
Tag Armin,
völlig richtig, meine Beschreibung war unvollständig !
Gemeint ist so ein Kontaktspray. Nimmt man auch gegen quietschende Scharniere, angerostete verbackene Schrauben etc.
Gruß
armin777
Gesperrt
#4 erstellt: 24. Apr 2009, 13:37
Und wie heißt es genau?? Sonst kann man Dir keinen wirklichen Ratschlag geben!

Beste Grüße
Armin
semmeltrepp
Gesperrt
#5 erstellt: 24. Apr 2009, 15:59
Mir schwant schon böses.

WD 40 ?
Monsterle
Inventar
#6 erstellt: 25. Apr 2009, 06:16
Nein! Gemeint ist wohl "ISOLIER72". Das ist ein dünnflüssiges Silikonöl. Habe ebenfalls gute Erfahrungen damit. Allerdings sollte es nicht gerade für elektrische Kontakte verwendet werden. Anwendungsbereich laut Hersteller: "Silikonöl zur Schmierung und Isolierung. Das mittelviskose Öl ist sehr kriechfähig und temperaturbeständig. Es beseitigt Isolationsfehler an Trafos und Spulen oder schmiert Kunststoffteile in der Feinmechanik."

Gruß Monsterle


[Beitrag von Monsterle am 25. Apr 2009, 06:20 bearbeitet]
cmoss
Inventar
#7 erstellt: 25. Apr 2009, 08:10
So wie das klingt hat er Sonax oder Caramba o.ä genommen ...es schaut nicht nach Kontakt 61 aus.
"Großzügigst" irritiert mich etwas, mehr ist nicht immer besser und man verschmiert damit die Geräte innen, sodaß der neue Staub sich freut und viel besser haftet.
Gruß
Claus
Nachtkappe
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 25. Apr 2009, 18:05
Danke Leute für Eure Rückmeldungen !!
Sitze jetzt mit etwas rotem Kopf vor dem Bildschirm, denn es klingt schon das eine und andere durch, was sich nicht so toll anhört.
Zur notwendigen Produktspezifikation.
Das ist hoffentlich nachvollziehbar. Das hier unbekannte Produkt ist in einer Sprayflasche, ich habe es aus Südamerika mitgebracht, dort hat ein Bekannter eine Werkstatt für Traktoren. Es handelt sich in etwa um ein Kriechöl, u.a. zur Wasserverdrängung und Rostvermeidung auch Kontaktreinigung.
Mir hat es bislang viel Freude gemacht, ehrlich. Ich habe z.B. auch die Lautsprecherkabel der Boxen damit getränkt, wegen der Kontaktwirkung. Hat mir gefallen, weil die Kabel dann eben nicht trocken sind, sondern - nach meiner Sicht - besser leiten und etwaige Feuchtigkeit draußen bleibt. Das mit dem Staub ist ein wichtiger Aspekt. Aber: ich sehe nicht, daß der Staub drauf festsitzt. Eher gerade nicht, weil sich nichts elektrostatisch auflädt ?

Bin schon mal gespannt auf Eure Meinungen !!
Monsterle
Inventar
#9 erstellt: 25. Apr 2009, 22:06
Diese Sprays sind eine ganze Palette von verschiedensten Sprays, die sich nicht nur auf Kontaktpflege und -Reinigung beschränkt. Den Namen haben sie ganz einfach vom Hersteller CRC-Kontaktchemie. "Isolier 72" wird im Ausland auch als "Silicone 72" verkauft.

Mit Ableitung von elektrostatischer Ladung hat das allerdings nichts zu tun. Silikonöl ("Isolier 72") ist nur hochgradig elektrisch durchschlagfest und verdrängt Feuchtigkeit. Da Rost bei Kontakt von Eisen zu Wasser oder Luftfeuchtigkeit entsteht, wird er natürlich durch das Silikonöl ebenfalls unterbunden. Wird es allerdings allzu "großzügig" verwendet, verteilt es sich auch entsprechend im Gerät und ist dann nur recht schwierig wieder zu beseitigen. Staub wird deswegen dabei aber keineswegs abgestoßen. Weniger und angemessene Verwendung ist also auch hier mehr.


[Beitrag von Monsterle am 25. Apr 2009, 22:12 bearbeitet]
cmoss
Inventar
#10 erstellt: 26. Apr 2009, 09:07

Kabel dann eben nicht trocken sind, sondern - nach meiner Sicht - besser leiten


Du hast wohl in der Schule in Physik gefehlt. Öl ist grundsätzlich nicht elektrisch leitend hervorraend isolierend. Warum, denkst Du, sind wohl die Hochspannungstransofmatoren im öffentlichen Netz mit Öl gekühlt und nicht mit Wasser?
Was durch Öl allenfalls verbessert werden kann, ist der Kontakt an den Verbindungsstellen, weil es, wie auch Monsterle erwähnt hat, die Korrosion hinanhält, vorausgesetzt, man hat die Kontakte vorher gereinigt. Aber Öl aus einer Autowerkstatt, noch dazu in Südamerika, wäre mir im HiFi-Bereich alles andere als geheuer.

Wenn Du glaubst, daß das Kabel im Ölbad besser leitet, dann glaubst Du wohl auch, daß Lautsprecherkabel aus OFC besser klingen als andere. Ich denke da an Unsinn wie "die Höhen kommen feiner gezeichnet, die Bässe druckvoller etc".

Sei versichert, dem ist nicht so, allerdings besteht die konkrete Gefahr, daß das Kriechöl über kurz oder lang die Kabelisolierung zerstören wird. Viele Kunststoffe vertragen sich nicht mit Öl.

Der Strom in einem Kabel fließt im Kupfer bzw an dessen Außenhaut, und dem ist es völlig egal, ob feucht, geölt oder trocken an Masten aufgehängt. Und oxidieren werden die Kabel auch kaum, es sei denn, Du wohnst in einem feuchten Keller.

Gruß
Claus
Monsterle
Inventar
#11 erstellt: 26. Apr 2009, 10:35
Richtig - Kabel mit dem Zeugs tränken bringt überhaupt nix, nihil, nada. Das ist aber keine Spezialität von (Silikon-)Ölen aus Südamerika, bei europäischen oder gar heimischen Produkten ist das auch nicht anders. Und für's Isolieren der Leiter sorgt allein schon die Ummantelung der Leiter, z.B. aus PVC oder anderen Kunststoffen, die auch verhindert, daß die Leiter nicht oxidieren.
pelowski
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 26. Apr 2009, 10:47
Hallo,

ich habe den Eindruck, daß hier jemand mal testen will, wann wir etwas merken.

Alle meine alten Verstärker, Kassettenrecorder, Tuner (aber auch SAT-Receiver und auch meinen PC) habe ich vom Netz genommen, aufgeschraubt und alle elektrischen Kontakte und beweglichen Teile wirklich großzügigst mit einem Silikonfrei-Spray besprüht
:D

Das hier unbekannte Produkt ist in einer Sprayflasche, ich habe es aus Südamerika mitgebracht, dort hat ein Bekannter eine Werkstatt für Traktoren.
:D

Ich habe z.B. auch die Lautsprecherkabel der Boxen damit getränkt, wegen der Kontaktwirkung.
:D

@Monsterle: Wer lesen kann...
Der TE schrieb:
mit einem Silikonfrei-Spray


Grüße - Manfred
cmoss
Inventar
#13 erstellt: 26. Apr 2009, 12:22
Äh ... vielleicht stehe ich auf der Leitung - was sollten wir merken?
Claus
Monsterle
Inventar
#14 erstellt: 26. Apr 2009, 12:43
... daß es wohl um Silikon-FREI-Spray ging - vielleicht eher sowas wie WD40. Aber das ändert nicht wirklich viel an dem voran Gesagten. Vor Allem, daß es nix bringt, damit Kabelisolationen zu behandeln, und daß es auch nichts nützt, möglichst üppig damit umzugehen.

@Pelowski: Wie gut, daß wir dich haben

Das erinnert mich an eine Verbrauchersendung im Radio, bei der Anrufer live anrufen, Fragen stellen und beantworten konnten. Eine Hörerin fragte an, wie wohl Aufkleber von der Zimmertür ihres Teenie zu entfernen wären. Eine Dame meldete sich, ganz aufgeregt, daß sie auch mal auf Sendung zu hören war:
"Do gibd's so an Nagellagg mit Öööööl, doomid gohd's gaaaanz leichd ab!"
Moderator: "Und das gibt dann auch bestimmt keine Lackrückstände...?"
Hörerin: "Noi-noi, dees fonktionierd briiiema...!"

Gruß Monsterle


[Beitrag von Monsterle am 26. Apr 2009, 13:08 bearbeitet]
cmoss
Inventar
#15 erstellt: 26. Apr 2009, 14:23
Na, da fühl' ich mich nicht angesprochen, daher mein Posting mit Sonax und Caramba - und sowas wird es wohl sein, aus der Werkstatt.
Gruß
Claus
pelowski
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 26. Apr 2009, 17:17

- was sollten wir merken?


Daß das vom TE ja wohl nicht ernst gemeint war und er mal testen wollte, wie auf diesen hanebüchenen Unsinn eingestiegen wird.

Monsterle schrieb:

@Pelowski: Wie gut, daß wir dich haben

Ja, darüber bin ich auch froh.

Grüße - Manfred
Nachtkappe
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 26. Apr 2009, 18:17
Also irgendwelche Verfolgungsängste oder sonstigen Befürchtungen und Beklemmungen bitte abhaken !
Was soll das jetzt ?
Ich bin - wie nun oft wiederholt - Laie in diesem Bereich. Umso wichtiger sind Hinweise von Euch. Problem ist, daß das von mir benutzte Produkt hier nicht bekannt ist.
Die verschiedenen analogen Schlüsse sind mir schon mal sehr wichtig.
Ursprünglich bin ich so auf die Idee gekommen: Radio & Kassettenrecorder aufgeschraubt und den Staub entfernt. Dabei sind mir all die beweglichen Teile aufgefallen, die ich dann "gespüht" habe. Das ging dann schon mal viel besser und geschmeidiger.
Weil auf der Dose aber auch etwas von "Kontaktspray" stand, dann auch noch mal eine volle Breitseite davon auf "alles", was Drähte hat.
Mag sich anhören wie es will, aber so habe ich es gemacht. Nachteile konnte ich bisher keine beobachten. Soweit ich erkennen kann auch kein Plastik- oder Kunsstoff-Fraß im Gerät.
Was ich gerne noch wüsste: wie ist Eure Meinung zu einer entsprechenden Applikation mit "WD-40" ?
Gruß


[Beitrag von Nachtkappe am 26. Apr 2009, 18:25 bearbeitet]
Monsterle
Inventar
#18 erstellt: 26. Apr 2009, 20:34
Wie gesagt, WD40 wird ein ganz ähnliches Produkt sein, wie das von dir verwendete. Für hartnäckige Oxidationen und Abbrand an Schaltkontakten kannst du Kontakt 60 verwenden, jedoch nicht für empfindlichere Stellen und vor Allem nicht bei Poti-Schleifkontakten. Da ist Tuner 600 das Mittel der Wahl. K60 sollte auf jeden Fall mit Vorsicht verwendet und mit Kontakt WL nachgespült werden, da ersters manche andere Werkstoffe angreifen kann. beispielsweise eben Graphitschichten von Potentiometern. Polystyrol bekommt durch die Lösungsmittel in K60 Spannungsrisse. K61, das hier im Forum auch oft erwähnt wird, zum Konservieren nehmen. Alle genannten Chemikalien aber auch hier nicht im Überfluß.

Wenn du durch Dauerschmierung verharzte mechanische Teile vorliegen hast: Die gröbsten Reste vom alten Fett erst manuell entfernen, dann mit K-WL. Danach frisch abschmieren (z.B. Silikonöl oder evtl. Vaseline-Spray). WD40 sollte auch funktionieren.

Richtig ist aber auch, daß man sich bei der Anwendung dieser Mittelchen immer auch Gedanken über die Materialverträglichkeit machen sollte. Gummi von Treibriemen etwa nimmt Fette oft recht übel, indem es dadurch spröde wird.

Oxidierte Silberkontakte bekommst du mit einem Glasradierer aus dem Zeichenbedarf wieder sauber.


[Beitrag von Monsterle am 26. Apr 2009, 20:36 bearbeitet]
Nachtkappe
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 27. Apr 2009, 12:49
Sehr gute Info., Danke, Monsterle !!
Den Hinweis auf Poti-Schleifkontakte und Graphitschichten nehme ich sehr ernst. Habe ich vorher nicht gewußt.
Also nochmals besten Dank !!!!!
Gruß
cmoss
Inventar
#20 erstellt: 27. Apr 2009, 15:45

Wenn du durch Dauerschmierung verharzte mechanische Teile vorliegen hast: Die gröbsten Reste vom alten Fett erst manuell entfernen, dann mit K-WL. Danach frisch abschmieren (z.B. Silikonöl oder evtl. Vaseline-Spray). WD40 sollte auch funktionieren.


Sehr gut dafür geeignet ist auch Silikonfett, gibts etwa von Dow-Corning oder als Armaturenfett beim Installateur (Klempner). Es verharzt nicht, ist ungiftig und greift im allgemeinen auch keine Kunststoffe an. Es ist auch für Poti-Schleifkontakte geeignet.

Gruß
Claus
Nachtkappe
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 27. Apr 2009, 20:10
Danke, Claus !
Gut, daß das Thema aus so unterschiedlichen Richtungen betrachtet worden ist ! Ich persönlich bin froh, daß ich mir durch die Sache nichts versaut habe und werde künftig ggf. nur sehr gezielt und in eher homöopathischer Dosierung applizieren !!!!!
Gruß
cmoss
Inventar
#22 erstellt: 28. Apr 2009, 08:59
Hi,
freut mich, wenn's Dir was gebracht hat!
Gruß
Claus
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