Grundig T5000 intakte Selengleichrichter tauschen?

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hifibastler2
Stammgast
#1 erstellt: 07. Mrz 2010, 00:45
Hallo, hatte einen toten Grundig Tuner T5000 aus der Bucht gefischt, nach Austausch des legendären Tantalelkos im Tunerbaustein läuft die Kiste wieder brilliant. Alio loco wurde irgendwann der stärkste Selengleichrichter durch einen Siliziumtyp ersetzt, es sind aber noch 2 kleine Selentypen drin, die im Betrieb gut handwarm werden. Sollte man sie belassen oder vorsorglich tauschen?

Viele Grüße
Thomas
oldiefan1
Inventar
#2 erstellt: 07. Mrz 2010, 06:16
Hallo Thomas,

ich ersetze die vorsichtshalber, da sie ein bekannter Schwachpunkt sind.

Allerdings:
Im Verstärker V 5000, A 5000 ist ebenfalls ein kleiner Se-Gleichrichter im (Standby-) Netzteil. Die waren - wie auch im T 5000 die kleinen, nach meiner Beobachtung noch nie defekt. Wenn die kleinen Se- Gleichrichter nicht stark belastet werden, also nicht heiss werden, halten sie offenbar.

Man kann die erneuern, aber muss nicht.

Gruss,
Reinhard
Bertl100
Inventar
#3 erstellt: 07. Mrz 2010, 17:06
Hallo zusammen,

ja, der größte da drin wird recht heiß, die anderen beiden nur wenig.
Also ich sehe es wie Reinhard. Man kann sie schon drinnen lassen. Vor allem, wenn man das Gerät selber nutzt.
Wenn man verkauft, und keinen Ruf verlieren möchte, dann lieber tauschen, bevor sie dann in 6 Monaten kommen!

Ich finde übrigens diese Selen-Glr-"Familie" im T5000 schon beeindruckend. Die gab's offenbar in allen erdenklichen Größen :-)

In meinem T5000 ist der "große" schon leicht angeschmolzen vor Hitze!! (Gehäuse leicht deformiert). Aber er läuft noch immer ohne Aussetzer. Hmm...

Gruß
Bernhard
hifibastler2
Stammgast
#4 erstellt: 07. Mrz 2010, 20:22
Wie äußert sich dann ein Defekt? Machen sie einen harmlosen Kurzschluß und die Sicherung fliegt oder lassen sie Wechselspannung durch und beschädigen den Siebelko oder gehen sie auf Halbwellengleichrichtung und die Spannung sinkt ab und es gibt unklares Spinnen/Brummen?

Viele Grüße
Thomas

P.S.: Es ist interessant, daß der zeitgleich gebaute RT200 von Telefunken mehr kann als der T5000 obwohl er nur einen Bruchteil der Größe, Bauteile und des Stromverbrauchs hat. Da stand wohl asiatisches Genie gegen obervertüftelten deutschen Umstandskrämeringineuer.
Bertl100
Inventar
#5 erstellt: 07. Mrz 2010, 20:28
Hallo Thomas,

du hast alle möglichen Fehlerbilder aufgezählt :-)
Wenn sie aber Wechselstrom auf den Siebelko "durchlassen", dann fliegt normalerweise auch die Sicherung.

Gruß
Bernhard
oldiefan1
Inventar
#6 erstellt: 07. Mrz 2010, 22:59

hifibastler2 schrieb:

P.S.: Es ist interessant, daß der zeitgleich gebaute RT200 von Telefunken mehr kann als der T5000 obwohl er nur einen Bruchteil der Größe, Bauteile und des Stromverbrauchs hat. Da stand wohl asiatisches Genie gegen obervertüftelten deutschen Umstandskrämeringineuer.


Was "kann der Telefunken mehr"?

Timer/Uhr mit Digitalanzeige haben beide. Beides sind Quartz-Synthesizer Tuner mit elektronischer Programmspeicherung.

Telefunken: FM + AM (2-Band-Empfänger), 8 Programmspeicher für FM
Grundig: FM + AM (MW+LW), also 3-Band-Empfänger; 30 Programmspeicher für FM.

Der Grundig ist nach den technischen Daten etwas empfindlicher und rauschärmer, hat etwas bessere Kanaltrennung. Sonst sind beide ähnlich.

Telefunken RT 200:
FM / AM Receiver
Wave Band: 87.5 - 108 MHz; 520 kHz-1611 kHz
Circuits: 11, 4 adjustable
Sensitivity: 0.8 µV / 2.6 µV Mono/Stereo at 26 dB at 75 Ohms
1.6 µV / 5.2 µV Mono/Stereo at 26 dB at 300 Ohms
Limit Range: <1.0 µV for -3 dB at 75 Ohms
Intermediate Frequency: 10.7 MHz
IF Bandwidth: 160 kHz
Selection: 65 dB (2 signal method)
Mirror Selection: >=70 dB
Capture Ratio: <1 dB
Phase Suppression: >55 dB
Carrier Signal Suppr.: >70 dB
Frequency Response: 10 Hz - 16.0 kHz
Distortion Factor: <0.5 % stereo; <0.3 % mono
at 1 kHz and 40 kHz deviation
Cross Talk Dampening: >38 dB at 1 kHz; >30 dB at 12.5 kHz
Voltage Ratio: >62 dB stereo (eff); >65 dB mono
S/N Ratio: >64 dB stereo; >67 dB mono

Grundig t 5000:
FM / AM Receiver
Wave Band: 87.5 - 108 MHz; 510-1620 kHz; 150-350 kHz
Circuits: 10, 4 adjustable
Sensitivity: 0.5 µV Mono/ 20 µV Stereo at 46 dB at 75 Ohms
Limit Range: 0,35 µV for -3 dB at 75 Ohms
Intermediate Frequency: 10.7 MHz; AM 460 kHz
IF Bandwidth FM: 120 kHz
Selection: >60 dB
Mirror Selection: >=80 dB
Capture Ratio: <1 dB
Phase Suppression:
Carrier Signal Suppr.:
Frequency Response: 10 Hz - 17.0 kHz (-3 dB)
Distortion Factor: <0.3 % stereo; <0.4 % mono at 1 kHz and 40 kHz deviation
Cross Talk Dampening: >40 dB at 1 kHz; >30 dB at 10 kHz
Voltage Ratio:
S/N Ratio: >66 dB stereo; >72 dB mono

Gruß,
Reinhard
hifibastler2
Stammgast
#7 erstellt: 07. Mrz 2010, 23:51
Aha, ich habe einen Grundigfan aus der Reserve gelockt!
Der RT 200 hält die Uhr ohne Strom bis zu 4 Wochen, während man die beim T5000 immer neu stellen muß laut Bedienungsanleitung!
Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Weiter hat der RT200 automatischen Suchlauf.
Der RT200 hat zwei Programmzeiten, dauer und einmalig, und jetzt das Entscheidende, er schaltet via Relais zwei Steckdosen, während der T5000 nur eine grundigspezifische Steuerspannung bringt. Natürlich fehlt LW beim RT200, aber das braucht wohl kaum keiner.
Beim Empfang und Klang kann der RT200 gleichziehen, meinen zumindest meine Ohren. Daß er 22 UKW-Stationen weniger speichern kann, wollen wir hier mal dezent verschweigen.
Im RT200 sind keine Tantalelkos verbaut, dafür hat er den bekannten Spinner, der aber, wenn man weiß, wie, elegant und dauerhaft zu beheben ist. Er braucht keine Kühlschlitze und versifft daher nicht.
Fazit: Der RT200 leistet mit einem Minitrafo und einer einzigen kleinen Hauptplatine (abgesehen von der Tastenplatte) Erstaunliches, während der T5000 ein wahres Tunermonstrum ist. Das hat aber auch seinen Reiz...

Viele Grüße
Thomas
oldiefan1
Inventar
#8 erstellt: 08. Mrz 2010, 02:46
Genehmigt!

Gruss,
Reinhard
audiophilanthrop
Inventar
#9 erstellt: 11. Mrz 2010, 17:46
Kann man die Geräte denn so vergleichen? Die sind doch technisch etwa 2 Jahre auseinander - und das macht gerade in der Anfangszeit der PLL-Tuner eine ganze Menge aus. Der RT200 hat AFAICS eine teils sehr moderne IC-Bestückung (angesichts dessen, daß er von '81 ist).
oldiefan1
Inventar
#10 erstellt: 12. Mrz 2010, 02:42
Einverstanden, solange nicht bestritten wird, dass der T 5000 ein ordentlicher Tuner ist. Und das wird ja auch nicht bestritten!

Im übrigen bin ich aber der Meinung, dass der T 5000 weder klang- noch empfangsmässig dem analogen Vorläufer T 3000 etwas vormacht. Die vergleichsweise (sehr) komplizierte Technik im T 5000 ist allein der Digitaltechnik und elektronischen Abstimmung geschuldet. Die höhere Abstimmgenauigkeit des T 5000 macht sich m.E. im direkten Vergleich nicht hörbar bemerkbar. Frontend und ZF-Verstärker und Stereodemodulator sind ja auch praktisch identisch.

Schweren Herzens und völlig zerknirscht muss ich zugeben: Ja Telefunken Tuner können auch empfangen! Mehr erwartet bitte nicht von mir. Damit bin ich jetzt schon zum zweiten mal über meinen Schatten gesprungen!

Herzlichen Gruß,
Reinhard
hifibastler2
Stammgast
#11 erstellt: 12. Mrz 2010, 16:16
Zuerst nochmal meine Anerkennung zu der sachlichen Diskussion auf hohem Niveau. Das ist, wenn Leidenschaft zu bestimmten Marken/Techniken im Spiele ist, nicht selbstverständlich. Daß der T3000 so gut empfängt und klingt wie der T5000 kann ich bestätigen. Optisch gefällt mir insbesondere der T3000-2 außerdem deutlich besser. Nunmehr stehe ich vor der Herausforderung, meinen brutalst nikotinkontaminierten T5000 auch innerlich in Richtung von Reinhards Niveau zu bekommen. Kann ich diese Platine in lauwarmem Spülwasser baden? Ich denke mit Sorge an die silbernen Kästchen, vielen Spulen und die 2 feinen Relais.
Abschließend darf ich stolz bemerken, daß ich mir mit 15 Jahren den RT200 gleich nach dem "Rauskommen" für 799 DM minus 25% Rabatt gekauft hatte. Er läuft heute noch in meinem Wohnzimmer, hat einen vollen Blitzeinschlag am Netz angeschlossen überlebt, wo lediglich die Feinsicherung geflogen ist und es mußte einmal der Akku getauscht werden. Der Empfang ist nach wie vor erstklassig und die Leuchtkraft des Displays überzeugend. Inzwischen hat jedes meiner Kinder auch einen RT200, weitere ca. 10 stehen in neuwertigem restauriertem Zustand in meiner Sammlung im Keller, wobei ich beim Kauf der gebrauchten mein 10-Euro Limit meistens gehalten habe.

Viele Grüße
Thomas


[Beitrag von hifibastler2 am 12. Mrz 2010, 16:24 bearbeitet]
oldiefan1
Inventar
#12 erstellt: 12. Mrz 2010, 22:09
Hallo Thomas,

Baden würde ich die Platine nicht. Was sich bei mir bewährt hat:

Aus Waschpulver und warmem Wasser "Seifenlauge" machen. Dann mit einem weichen Flachpinsel die warme Seifenlauge aufpinseln. Dabei Platine schräg halten, so dass der Dreck gleich abläuft. Ich spare folgende Bauteile aus, bzw. achte drauf dass kein Wasser reinläuft:

Trafo
Filterspulen
Potis an der Front
Schalter
Buchsen
Anzeigen
Papierunterlagen- und Isolierungen

Weiterhin darauf achten, dass man mit dem Pinsel nicht irgendwo feine Drähtchen abreisst.

Hinterher dann mit klarem, warmen Wasser nachpinseln bzw. nachspülen. Sehr (!) gründlich trocknen lassen.

Unter den Bauteilen (z.B. Elkos) hinterher mit Pressluft (oder mit Mund blasen!) sicherstellen, dass es keine Wassernester mehr gibt!

Wurde immer super!

Gruss,
Reinhard
cmoss
Inventar
#13 erstellt: 13. Mrz 2010, 20:04
Hallo,

beim Baden besteht doch ein gewisses Restrisiko, an sich genügt auch ausblasen mit Preßluft. Der Staub ist ja eigentlich nur dort riskant, wo er die Wärmeabfuhr behindert.

Gruß
Claus
hifibastler2
Stammgast
#14 erstellt: 14. Mrz 2010, 19:08
Hallo,
nachdem ich immer noch ganz schwach so einen komischen Geruch in der Nase nach dem Anschalten hatte und ab und zu die Relais grundlos klapperten, habe ich den mittleren Selengleichrichter gegen Siliziumtyp 380V1500maH aus der Bastelkiste getauscht. Runder Typ, Beinchen mit Kabelisolierung überzogen und passend verschränkt eingelötet. Geruch weg, Relaisklappern weg. Front und Schalterkappen in Waschmittellauge über Nacht gebadet und anschließend neu verklebt, Platine/übriges Innenleben nach längerem Überlegen nur ausgeblasen und manche Flächen saubergewischt. Das Ergebnis ist 1. Front 1A wie neu, 2. Platine und restiges Innenleben befriedigend. Jetzt habe ich einen schönen braunen CF5500-2 und diesen T5000; fehlt noch ein XV5000/A5000 oder V5000 in dieser Farbe, dann habe ich meine perfekte Kombination. Mal schauen, ob ich mit 50 Euro die fehlenden Komponenten defekt bekomme, dann wären alle Teile selfmade repariert und unter 100 Euro für die Kombi fällig gewesen

Viele Grüße
Thomas
Bertl100
Inventar
#15 erstellt: 14. Mrz 2010, 21:46
Hallo Thomas,

für 50 Euro bekommst du den A5000 ode V5000 vermutlich nur defekt.
Zur Info: der A/V5000 wird relativ häufig defekt angeboten. Meistens ist eine Endstufe defekt. Kann man aber reparieren.

Gruß
Bernhard
oldiefan1
Inventar
#16 erstellt: 15. Mrz 2010, 00:56
Hallo Thomas,

Bernhard hat ja schon gesagt, was Du für 50 EUR realistisch erwarten kannst. Bei dem Preis leider auch meist massive optische Mängel. Besonders ärgerlich: Verkratzte Reglerknöpfe!

Wenn Du was funktionierendes suchst:

Den V 5000 (das gilt erst recht für den A 5000) bekommst Du gebraucht in funktionsfähigem Zustand die letzte Zeit ab etwa 100 (+/- 20 nach Zustand) EUR. Aber auch dann braucht er meist (in 90%) eine Durchsicht und Erneuerung einiger Elkos, besonders die auf der sog. "NF-Modul-Steckplatte", da diese nach all den Jahren thermisch am Ende sind und sich meist die Kunststoffhüllen vo lauter Hitze schon zusammengezogen haben. Es sollten auch die Ruhestrompotis gereinigt und neu eingestellt werden und der Linear/Contur Schalterkontakt auf guten Durchgang hin gereinigt werden. So ein paar andere kritische Überholungspunkte (z.B. bestimmte Tantalkondensatoren und Elkos an anderen Stellen, Netzschalter, usw.) gibts es noch zusätzlich.

Der A 5000 wird meist noch 20-40 EUR höher gehandelt. Dafür braucht es dann noch den XV 5000 als Vorverstärker, der bei etwa 80-90 EUR gehandelt wird. Ich halte dann den V 5000 für die preiswertere Lösung, aber ohne technischen Kompromiss im Vergleich zum XV 5000 / A 5000 Gespann. Natürlich ist die präzise LED Anzeige vom A 5000 ein Hingucker, den der V 5000 nicht hat.

Herzlichen Gruß,
Reinhard
hifibastler2
Stammgast
#17 erstellt: 15. Mrz 2010, 20:45
Vielen Dank für die wertvollen Tips. Mir fällt auf, daß bei den XV5000 in der "Bucht" häufig der Ein/Aus-Schalter nicht mehr funktionieren soll dahingehend, daß man das Teil nur per Netzstecker ziehen auschalten kann. Das scheint wohl ein Schwachpunkt des XV5000 zu sein. Ich hatte ja seinerzeit das Glück, für ca. 60 Euro einen V5000, allerdings in Silber, an Land zu ziehen, wo ich nur noch den Trafo entbrummen und ihn reinigen muß, vgl. anderer Thread von mir: "Ruhestrommessung Grundig V5000".
Da mein T5000 und CF5500-2 aber nun mal braun sind und neue Geräte mich besonders reizen, werde ich mich also auf das Duo brauner XV5000/A5000 einschießen. Also ab jetzt Gebotsverbot für Euch!!!

Viele Grüße
Thomas
oldiefan1
Inventar
#18 erstellt: 15. Mrz 2010, 23:43
Hallo Thomas,

das Problem mit dem Ein/Aus Schalter ist nicht auf den XV 5000 beschränkt, sondern betrifft genauso den V 5000 und leider auch den A 5000.

Das Thema ist oft verhackstückt worden. Die Ursache liegt nach meinen Beobachtungen letztlich zum einen in einer Veränderung des Widerstands des Leiterplattenmaterials an den Lötpins zwischen den Schaltkontakten, die zu einem Kriechstrom führen, der den Schalttransistor auslöst. Zum anderen aber auch in einer Veränderung an der Trägerplatine im Schalters selbst, durch Anstieg der Leitfähigkeit des "Pertinax-Materials" zwischen den Schaltkontakten. Man kann eine Verbesserung, ggf. Behebung durch sorgfältige Reinigung des zerlegten (!) Schalters erreichen oder durch Austausch des Schalters. Allerdings sieht man zwischen den Schaltkontakten eine Dunkelfärbung des Leiterplattenmaterials (in Richtung Verkohlung), die offenbar erhöhte Leitfähigkeit bewirkt. Also letztlich ein Materialproblem.

Ich selbst hatte letztens gute Erfahrung mit Verlegung der Schalterstellung durch Versatz des "Schaltreiters" (Ein = Schalter oben; AUS= Schalter unten) nach sorgfältiger Innen-Reinigung des demontierten und zerlegten Schalters.
Der früher von mir gegebener Rat zur Reinigung der Anschlüsse des Flachbandkabels, etc. haben in hartnäckige Fälle keine Besserung gebracht.

Wirksam ist auf jeden Fall auch die Anhebung der Ansprechschwelle des Schalttransistors durch Verringerung des Basis-Emitter-Widerstands auf 10-20 kOhm. Das Geht mit einer Verlängerung der Einschaltzeit daher, ist aber tolerierbar. In schlimmen Fällen muss man alle Massnahmen kombinieren.

Wenn alle Stricke reissen, lässt man die Geräte auf EIN und kann man immer noch mit einer Schaltbaren Steckdosenleiste sicher ausschalten.

Herzlichen Gruß,
Reinhard
Bertl100
Inventar
#19 erstellt: 16. Mrz 2010, 10:49
Hallo Reinhard,


Wenn alle Stricke reissen, lässt man die Geräte auf EIN und kann man immer noch mit einer Schaltbaren Steckdosenleiste sicher ausschalten.

Also ich hab EINMAL einen A5000 per Netzleiste ausgeschaltet. Da tat es einen Schlag in den Lautsprechern, dass ich das nie wieder gemacht habe!
Hab ich hier ein Problem mit diesem Gerät (dass das Relais nur sofort abfällt, wenn man den Geräteschalter betätigt), oder ist das normal?

Gruß
Bernhard
oldiefan1
Inventar
#20 erstellt: 16. Mrz 2010, 22:16
Hallo Bernhard,

Hmmm, Du hast mich erwischt! Da war mein Rat zu voreilig!

Also neu:
Wenn mit der Steckdosenleiste ausgeschaltet wird, müssen vorher die Lautsprecher abgeschaltet werden!

Wenn man mit dem Netzschalter am Gerät abschaltet öffnen sofort die LS-Relais. Erst eine viertel Sekunde später fällt das Netzrelais ab. Dafür sorgt Kondensator C 907 (Bezeichnung beim V 5000). Das Hilfsnetzteil bleibt ja weiter am Netz.

Schaltet man mit einem externen Schalter ab, geht das Hilfsnetzteil auch sofort vom Netz. Dadurch fällt das Netzrelais viel schneller, gleichzeitig mit den LS-Relais ab. Das ist das von Dir genannte Problem. Was würde es bringen, C909 und C907 zu vergrössern?

Herzlichen Gruss,
Reinhard
Bertl100
Inventar
#21 erstellt: 17. Mrz 2010, 00:34
Hallo Reinhard,

nun, ich denke, dass das Ploppen wohl vom Zusammenbrechen der Betriebsspannung von Endstufe und Vorstufe kommt.
Das Hilfsspannungsnetzteil dürfte da wenig Einflußmöglichkeiten haben.
Meiner Meinung nach geht das nur mit einer "Netz-Unterbrechungs-Erkennung". Sowas haben auch neuere Grundig Geräte.
Man müßte über einen extra Pfad direkt von der Trafo-Sekundärseite gleichgerichtete Impulse entnehmen, und nur schwach glätten. Wenn diese Impulse ausbleiben, muß man innerhalb kurzer Zeit (<100ms) C952 entladen (wie es ja jetzt über T957 beim Ausschalen per Netzschalter geschieht).
Ich würde sagen, dass also Zusatzaufwand nötig ist.

Gruß
Bernhard
oldiefan1
Inventar
#22 erstellt: 17. Mrz 2010, 01:14
Hallo Bernhard,

wir meinen beide dasselbe.

Der Spannungszusammenbruch erreicht die Lautsprecher nicht, wenn sie eher abgeschaltet werden als das Netzrelais abfällt. Damit das Netzrelais angezogen bleibt, braucht es die Versorgung vom Hilfsnetzteil. Wird das Hilfsnetzteil von der Versorgung getrennt, was ja bei externem Ausschalten geschieht, fällt das Netzrelais zu früh ab. Dadurch passiert der Spannungszusammenbruch zu früh, nämlich bevor die LS-Relais unterbrochen haben. Meine Überlegung war, ob man durch Vergrösserung der Kapazität von C909 und C907 die Spannung am Netzrelais etwas länger halten könnte, damit es etwas später abfällt. Das hängt aber u.a. vom Innenwiderstand des Relais ab. Ausserdem wäre es günstig, wenn der Widerstand R901 nicht verringert worden ist (was man aber ggf. vorher gerade gemacht hat, um die Ansprechempfindlichkeit des Transistors zu verringern), damit C907 nicht zu schnell entladen wird.


Herzlichen Gruss,
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 17. Mrz 2010, 01:18 bearbeitet]
hifibastler2
Stammgast
#23 erstellt: 17. Mrz 2010, 14:23
So scheint für mich als Laie die Conclusio zu sein, daß man den Fehler mit dem Ein/Aus-Schalter, der nicht ausschalten will, beheben muß , andere Hilfsschaltungen sind noch aufwendiger und mit ungewissem Ausgang. Ich hoffe mir kommt mal ein 5000er mit so einem Fehler in die Finger und ich kann es erfolgreich reparieren. Wenn Leckströme im Schalterbereich die Ursache wären, so könnte vielleicht eine Lösung ein neuer Schalter ohne Platinenfassung sein. Bei meinem einen 5000 er, den ich besitzte, war das zwar auch ein Problem, aber dort war die Ursache eine Reparatur alio loco, wo derjenige ein defektes Netzrelais mit Draht überbrückt hatte. So dauerte die Reparatur, nämlich das Entfernen der Drahtbrücke und Einlöten eines neuen Relais, nur wenige Minuten .

Viele Grüße
Thomas
oldiefan1
Inventar
#24 erstellt: 18. Mrz 2010, 01:05
Hallo Thomas,

Nein, ganz so ist es nicht.

Schaltertausch, Schalterinnenreinigung und Verringerung des Basis-Emitterwiderstands sind alle drei erprobte und wirksame Mittel.

Herzlichen Gruss,
Reinhard
hifibastler2
Stammgast
#25 erstellt: 24. Mrz 2010, 00:13
Apropos Probleme bei Grundig mit Selengleichrichtern und Tantalelkos. Habe einen Dell GX240 auf dem Tisch, bei dem alle 9 (normalen 105° Becher-)Elkos 2200uF/6,3V oben aufgeplatzt sind. Echt krass. Bootet natürlich nicht. Also da lobe ich mir dann doch Grundig, da hielten die Teile ja locker 20 Jahre, während bei Dell die Elkos nach 7 Jahren schon hochgehen. Soll übrigens eine echte Seuche bei Dell sein. Wahrscheinlich sind auch die japanischen Gaspedale mit solchen Elkos bestückt.
oldiefan1
Inventar
#26 erstellt: 24. Mrz 2010, 01:27
Hallo Thomas,

Ja es gab so etwa um 2000-2005 massenhaft fehlerhafte Elkos meist bestimmter Taiwanesischer und/oder Chinesischer Herstellung. Der Elektrolyt war möglicherweise falsch zusammegesetzt. Angeblich wurde die 105°C Rezeptur in Japan gestohlen, aber eine Komponente in der Rezeptur in Taiwan/China übersehen. Die wurden von fast allen Platinenbestückern in der Computer- und Unterhaltungselektronik verwendet und führten ins Fiasko. Schnelle Alterung mit Gasentwicklung und Aufplatzen/Blähen.

Ehrlicherweise muss man Dell und andere in Schutz nehmen, die konnten nichts dafür, haben nicht extra billige oder schlechte Ware genommen oder spezifiziert. Aber die Ausfälle waren um 2003-2005 so heftig, dass es berechtigt scheint, von echten Fertigungs- und/oder Qualitätsmängeln bestimmter Elkomarken und Typen zu sprechen. Diese Elkos bescheren uns seitdem (etwa seit 2005) massenhaft Ausfälle, besonders in Netzteilen, wo die Elkos mit höheren Rippleströmen belastet werden. Auch auf Motherboards, in Modems, usw. Inzwischen ist das Problem beseitigt. Elkos aus neuerer Produktion halten wieder besser.

Die Tantalelkos (z.B. Bei Grundiggeräten der späten 70iger und frühen 80iger) sind sehr gut und die allermeisten arbeiten heute noch hervorragend. Es gibt allerdings immer wieder Ausfälle an immer denselben Positionen, wo sie nicht hingehört hätten oder unterdimensioniert waren. Das geht dann allerdings auf das Konto des Geräteherstellers. Damals unter "Lernprozess" zu verbuchen.



Weitere Info:
http://www.badcaps.net/forum/

http://www.igb-berlin.de/abt2/mitarbeiter/hintze/badcaps.shtml

http://web.archive.o...urce/feb03/ncap.html

Gruß
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 24. Mrz 2010, 01:43 bearbeitet]
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