Wer repariert/justiert Tapedecks?

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blauescabrio
Stammgast
#1 erstellt: 02. Mrz 2011, 17:21
Hallo,

ist hier jemand, der Tapedecks repariert bzw. justiert? Zum Selbermachen fehlt mir leider die Ahnung und auch das Messwerkzeug. Mein Tapdeck verzerrt die Aufnahmen in METAL- und CrO2-Position während die Aufnahmen in NORMAL unverzerrt aber dann leider recht dünn und höhenbetont sind. Weiterhin kann ich den Aufnahmepegel bis max. 3/10 aussteuern weil sonst die VU-Zeiger nur noch rechts anschlagen. Da müsste bestimmt mal alles justiert und eingemessen werden, was nur möglich ist. Was kostet so eine Komplettjustage üblicherweise?

Grüße
Stefan
MRW
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 02. Mrz 2011, 20:54
Hi Stefan,
welcher Hersteller und welches modell ist es denn
Gruss
Michael
blauescabrio
Stammgast
#3 erstellt: 02. Mrz 2011, 22:02
Hallo Michael,

drauf steht "PALLADIUM NSC-200". Ist aber (soweit ich weiß) baugleich mit dem Nordmende CD 900, welches wiederum baugleich oder bauähnlich mit einer Mini-Serie von Saba sein soll. Kannst Du mir evtl. helfen?

Grüße
Stefan


[Beitrag von blauescabrio am 02. Mrz 2011, 22:04 bearbeitet]
blauescabrio
Stammgast
#4 erstellt: 06. Mrz 2011, 16:20
Offensichtlich nicht. Sonst jemand hier, der gegen Bezahlung Tapedecks professionell wartet/justiert?

Grüße
Stefan
gst
Inventar
#5 erstellt: 06. Mrz 2011, 19:48
Eigentlich jeder ältere gelernte Radio-und Fernsehtechniker müsste das Gerät reparieren können. Meine Glaskugel sagt mir, HF-Oszillator defekt oder Aufnahme-Wiedergabe-Umschalter verschmutzt, so daß keine Hf-Vormagnetiesierung auf den Aufnahmekopf kommt. Eigentlich eine dankbare, lösbare Reparatur (?)
Meines Wissens war Palladium mal die Luxusmarke von Quelle, und die Tapedecks sind teilweise von Körting hergestellt worden. Nachdem Körting von Gorenje übernommen worden ist, war da wohl nichts mehr...
gst
blauescabrio
Stammgast
#6 erstellt: 06. Mrz 2011, 21:04
Nö, Palladium war die Hausmarke von Neckermann. Das Tapedeck gleicht diesem hier:
Tapedeck
Leider kenne ich keinen älteren Radiotechniker. Die Serviceleute von unserem Elektromarkt stellen nur auf und schicken ein. Eigene richtige Werkstatt haben die auch gar nicht mehr. Ein paar Fuzzis stöpseln Steckmodule aus Computern hin und her aber das wars dann auch schon.

Grüße
Stefan
gst
Inventar
#7 erstellt: 06. Mrz 2011, 21:58
blauescabrio schrieb:

Nö, Palladium war die Hausmarke von Neckermann. Das Tapedeck gleicht diesem hier:
Tapedeck

stimmt, mein Gedächnis aus den Jahren 1982-1984 trügt mich.
Aber allein das Manual kostet im I-net ca 8 Euro, da wirst du wohl überlegen müssen, was es dir wert ist.
Vermutlich musst du auch die ganze Anlage für eine Reparatur weggeben, da nur ein zentrales Netzteil vorhanden ist (?)
Wenn du das irgendwohin zur Reparatur versendest, musst du wohl mehr an Porto bezahlen, als das Ganze wert ist.
Schade mit solchen Geräten, dazu fällt mir nur der Rentner aus der Branche ein, der so etwas macht. Gibt es in meiner Stadt auch.
gst
blauescabrio
Stammgast
#8 erstellt: 06. Mrz 2011, 22:13
Du bringst da Probleme ins Thema, die gar keine sind - bist du ein ausgesprochener Pessimist? Ein zentrales Netzteil gibt es nicht, der Versand kostet popelige 5,90 Euro und alle Einstellpotis sind beschriftet. Der (ehemalige) letzte RTV-Techniker aus dem Nachbarort hat uralte Röhrenfernseher und auch PC-Monitore repariert, von denen es keine Schaltplan gibt. Oft genügte ihm ein Blick auf die Mattscheibe um zu sagen, welches Bauteil durch ist.

Vielleicht meldet sich ja noch ein Techniker, der sich meines Kummerkastens annehmen möchte.

Grüße
Stefan
bukongahelas
Inventar
#9 erstellt: 07. Mrz 2011, 08:35
Versuchs mal selbst.
Netzstecker ziehen,Gehäuse ab.
Den Rec-Play(Aufnahme)UmSchalter suchen.
Meist ein längliches Teil das sich nur bewegt, wenn man
die Aufnahmetaste drückt.
Bei Unklarheit stell ein Foto des Geräteinneren hier rein.
In diesen US das Kontaktspray Teslanol Oszillin T6 reinsprühen
und den US oft betätigen. Ausfließendes KoSpray mit Papiertuch aufsaugen.
80% aller Fehler an Hifi-Klassikern sind Kontaktprobleme.
Erst wenn die ausgeschlossen sind, lohnt die Suche nach
echten Elektronikfehlern.
Immer wenn es beim Knopfdrehen irgendwo knistert oder ein
Schalter Kontaktprobleme hat, dieses KoSpray anwenden.
Sprüht man es laienhaft an die falsche/unnötige Stelle,
schadet das nicht, das Spray ist nichtleitend und säurefrei.
Das würde auch besagter Rentner machen, DIY kostet aber immer
am wenigsten.
Die TrimmPotis kann man versuchsweise verstellen, aber unbedingt vorher Originalposition notieren/markieren,
damit man die Werkseinstellung wiederherstellen kann.
Erst die TP für Aufnahme (mit "REC..." bezeichnet)
durchprobieren, alles was mit "PB..." beschriftet ist
gehört zum Wiedergabezweig, der ja funktioniert und daher
nicht verstellt werden sollte.
Daß man die Tonköpfe,Capstanwelle und Gummiandruckrolle
säubern und entmagnetisieren muß, ist wohl bekannt.
bukongahelas
blauescabrio
Stammgast
#10 erstellt: 07. Mrz 2011, 11:54
Ich hätte nur Tunerspray 600 von Kontakt Chemie. Das war früher immer das Spray gegen kratzende Potis. Geht das auch?

Ist das markierte Teil der Aufnahme-Umschalter?
Aufnahmeumschalter?

Desweiteren finde ich folgende Potis:

1. Meter Adj R
2. Meter Adj L
3. Rec Sens R
4. Rec Sens L
5. PlaybackGain R
6. PlaybackGain L
7. CrO2
8. Fe2O3
9. METAL BIAS L
10. METAL BIAS R


Bis jetzt kann ich folgende Erkenntnisse vermelden:
1. Das Einsprühen des vermutlichen Aufnahmeumschalters mit Tunerspray 600 hat kein Ergebnis gebracht.
2. Mit "Rec Sens" kann die Aufnahmelautstärke reduziert werden. Die "Verzerrungen" werden weniger aber die Lautstärke wird geringer, die VU-Zeiger schlagen kaum noch aus.
3. Das Drehen an CrO2 lässt die Aufnahme heller oder dunkler werden, beeinflusst aber nicht die "Verzerrungen".

Was nun?

Grüße
Stefan
bukongahelas
Inventar
#11 erstellt: 07. Mrz 2011, 22:50
1. Meter Adj R Einstellung der Meterempfindlichkeit
2. Meter Adj L Nicht verstellen

3. Rec Sens R Aufnahmepegel, gleicht verschiedene
Bandempfindlichkeiten/sorten aus
4. Rec Sens L Kann verstellt werden

5. PlaybackGain R Wiedergabepegel, nicht verstellen.
6. PlaybackGain L

7. CrO2 Bias für Chromcassetten Typ2
8. Fe2O3 Bias für Fe Normalcassetten Typ1
9. METAL BIAS L Bias für Metal Typ4
10. METAL BIAS R
Mit 7.-10. stellt man den Höhenanteil der Aufnahme für verschiedene Bandsorten ein.
Weniger Bias=mehr Höhen und umgekehrt.
Test: Ein Stück aufnehmen, zurückspulen und Aufnahme
parallel mit Original(von CD) starten. Zwischen Tape und
CD hinundherschalten, ob die Höhen der Aufnahme gleich
dem Original klingen.
Wenn nicht, Bias Poti der entsprechenden Bandsorte 1/4 Umdrehung verstellen, dann erneuter Hörtest.
Solange rumprobieren, bis die Höhen original und Kopie gleich klingen. Anstelle von Musik eignet sich auch UKW-Zwischensenderrauschen als Testsignal.
Das Rauschen nur bis ca -6dB aussteuern.
Die BiasPotis beeinflussen sich gegenseitig, ich würde
erst Metal, dann CR und zuletzt FE einstellen.

Cassette ist neu bzw OK ? Versuch mal ne andere.
Tonköpfe sauber und entmagnetisiert ?
Capstanwelle und Gummiandruckrolle sauber bzw nicht verhärtet ?

OK, die Sprayaktion war erfolglos, Tuner600 ist auch OK.
Damit sind alle Basics abgehakt.

Wie ist das Tape tonkabelmäßig an welchem Gerät angeschlossen ?
Etwa ein CinchVerstärkerRecAusgang über Adapter auf
Casstape DIN-Eingang ? Das kann die Eingangsstufe des
Tape übersteuern, ein Indiz dafür ist auch der übersensible
Aussteuerungssteller.
Du schriebst ja:
"Weiterhin kann ich den Aufnahmepegel bis max. 3/10 aussteuern weil sonst die VU-Zeiger nur noch rechts anschlagen."
bukongahelas
blauescabrio
Stammgast
#12 erstellt: 07. Mrz 2011, 23:10

bukongahelas schrieb:

Wie ist das Tape tonkabelmäßig an welchem Gerät angeschlossen ?
bukongahelas



Mit dem passenden DIN-Kabel an den dazugehörigen Verstärker mit DIN-Anschluss. War eine Komplettanlage. Zwei andere Tapedecks mit Cinch-Anschlüssen spielen über einen DIN/Cinch-Adapter übrigens einwandfrei an dem betreffenden Verstärker.

Grüße
Stefan
bukongahelas
Inventar
#13 erstellt: 07. Mrz 2011, 23:20
Dann muß man das Signal im RecMode vom Eingang durch alle Verstärkerstufen bis zum Tonkopf mit einem Oszilloskop
verfolgen , die Stelle finden ab wo es verzerrt wird.
bukongahelas
blauescabrio
Stammgast
#14 erstellt: 07. Mrz 2011, 23:35
Was kost' sowas? Wohl tatsächlich ein wirtschaftlicher Totalschaden?

Grüße
Stefan
amplitudensieb
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 08. Mrz 2011, 23:03

blauescabrio schrieb:
Offensichtlich nicht. Sonst jemand hier, der gegen Bezahlung Tapedecks professionell wartet/justiert?

Grüße
Stefan


Hi,
reparieren schon, sofern es das ein oder andere e-teil noch lieferbar ist.
problematisch wird die Kopfjustage. habe meine referenzcassetten entsorgt, wenn ich mich nicht irre.

ansonsten,@all: Hi
garlock
Stammgast
#16 erstellt: 09. Mrz 2011, 02:41
So kompliziert ist das Teil doch nicht währe gelacht wenn mann so ein Kleinod nicht wieder zum Laufen bekommen würde!

Falls du interesse hast PM an mich !

mfg
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