Kaputtes Relais an meinem Revox b750 mkII

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Rocky2012
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 18. Jun 2012, 19:23
Hallo liebe Leute,

Gestern hat mein Gerät ein den Dienst quittiert nach zugegebener Maßen recht lauten Musikhören.

Ich dachte erst das er einfach zu warm wurde und abgeschaltet hat. Heute Morgen hatte ich aber dann die Sicherheit das ein Defekt vorliegen muss.

Nach dem Anschalten hört man ein deutlich Klack von einem Relais. Normalerweise... Jetzt ist dieses Klack nicht mehr zu hören.

Wo finde ich dieses Bauteil nun in dem Gerät und gegen welches sollte ich es ersetzen?

Danke schonmal
AnthonyP
Inventar
#2 erstellt: 18. Jun 2012, 22:58
Hallo Rocky,

das Bauteil, das Klick macht, ist das Lautsprecherschutzrelais. Es ist ein kleiner schwarzer Kasten.
Ich denke aber, dass das Relais nicht das Problem ist, sondern, das beim lauten Hören durch Überlastung einer der Endstufentransistoren "verglüht" ist und jetzt die Schutzschaltung nicht mehr freischaltet, da uU ein Kurzschluss in der Endstufe vorliegt. Du kannst es aber überprüfen, indem du misst, ob die wahrscheinlich 12 Volt am Relais anliegen. Sollte dies der Fall sein, dann ist das Relais defekt.
Wenn nicht, dann liegt ein Problem in der Endstufe vor und du muss die Transistoren etc durchmessen.

Wir dass geht sagt dir ein etwas erfahrener Mensch als ich hier. Oder du bemühst die Suche, denn ähnliche Defekte wurden schon oft beschrieben.

LG
Jo

PS. stell mal ein paar Fotos vom Innenleben ein. Auch von unten, dann kann man dir besser beschreiben, wo gemessen werden muss.
Rocky2012
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 19. Jun 2012, 15:47
sehr gerne

das hört sich dann wohl nach einem etwas umfassenderen Eingriff an Ich werde das gerät mal öffnen und euch die Bilder posten
Dann wollen wir weiter schauen
Rocky2012
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 20. Jun 2012, 16:37
so hier nun ein Bild im offenen Zustand. Ich habe mal durchgeguckt und rein äußerlich ist nirgends etwas zu sehen oder riechen. Also es riecht nicht nach verkohlter E-Technik und man sieht auch keine verschmorten Dinge...
Wie würdet ihr weiter Vorgehen? Ein Multimeter habe ich mir besorgt Das Bild unten zeigt die Verstärkerplatine. Ich habe mal ein Bild von der unterseite gemacht da man von oben nur Kühlrippen sieht.

Revox b750 offen

Hauptverstärkerplatine Revox b750 mkII
PBienlein
Inventar
#5 erstellt: 20. Jun 2012, 17:32
Hallo Rocky2012,

also zunächst fällt einmal auf, dass im linken? Kanal (der, der auch vergrößert noch einmal fotographiert wurde) offenbar schon mal Bauteile ersetzt wurden (die beiden Treiber im TO-220 Gehäuse). Auf der Seite hat es wohl schon mal einen kapitalen Endstufenschaden gegeben.

Ich würde also zunächst die Endstufentransistoren im TO-3 Gehäuse überprüfen. Ebenfalls zu prüfen sind die Treiber und die zugehörigen Emitterwiderstände. Beim Tausch irgendwelcher Teile sollten dann auch gleich die beiden fragwürdigen Typen (BD712 und 2N6474) mitgetauscht werden. Die sind bestimmt kein Pärchen. Im anderen Kanal scheint noch die Originalbestückung vorhanden zu sein (2SB703A und 2SD743A).

Gruß
PBienlein
Rocky2012
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 20. Jun 2012, 18:23
Vielen Dank schonmal für die Tipps.

Was so ein Gerät doch für Geschichten erzählt. Mir wäre es zwar lieber ohne diese Bastelei aber nunja. So ist es nunmal.
Es war die rechte Verstärkerplatine die schonmal "bearbeitet wurde". Man kann auch sehen wie gelötet wurde. Zum Glück recht ordentlich und nicht zu heiß bzw lang.

Wenn es jetzt schon soweit ist werde ich wohl die beiden Platinen überholen. Ich habe gerade nochmal in der FH im Akustiklabor nachgefragt die mir bereitwillig mit Ozi etc. helfen (Der Prof schwärmt von Revox. Die leuchtenden Augen hättet ihr sehen müssen)

Ich würde aber trotzdem das meiste mit euch bzw über euch machen
Mal blöd gefragt wie kann ich die Entstufentransistoren überprüfen? Bzw. wie mache ich es korrekt?
Sry wenn ich so dumm frage aber ich möchte nicht kaputt machen oder verschlimmbessern
Rocky2012
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 20. Jun 2012, 19:23
so ich muss nochmal korrigieren.

Die beiden Verstäkerplatinen sind ja identisch. Nur ist die eine gespiegelt eingebaut. Und die "fragwürdigen Treiber" sind auf der rechten Seite Oben und auf der linken Seite unten. Habe es auch geprüft und dem ist wirklich so. Die Teile scheinen also original zu sein.

Falls es hilft... Das Gerät hat hinten eine Datumeinprägung. Mein Verstärker hat am 24. März 1981 das Licht der Welt erblickt.
Rocky2012
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 24. Jun 2012, 12:49
Also mit sicherheit kann ich sagen das alle 4 LEistungstransistoren ne schleusenspannung von 0,0... Volt haben. Sie scheinen also durchgerannt zu sein...
Poetry2me
Inventar
#9 erstellt: 24. Jun 2012, 13:44
Moment. So ganz klar wird mir nicht, wie Du auf die gemessenen 0,0V kamst und ob Deine Schlussfolgerung wirklich passt.

Die "Schleusenspannung", damit meinst Du sicherlich die Basis-Emitter-Spannung, die sich in Durchlassrichtung am Transistor gemessen einstellt.
Zwischen Basis und Emitter sollte sie im eingebauten und laufenden Zustand um 0,6V betragen.

Hat man die Transistoren ausgebaut bzw. kann mindestens zwei Pins vom Rest der Schaltung trennen, dann kann man die beiden Diodenstrecken, die sich in einem Transistor befinden, einzeln testen. (Basis--Emitter und Basis--Kollektor, zwischen Kollektor und Emitter darf es in beiden Richtungen nur Sperrung geben).

Dazu geht man mit dem Multimeter in einen speziellen Dioden-Modus, welcher ähnlich der Widerstandsmessung funktioniert und dann Werte anzeigt, welche einer "Schleusenspannung entsprechen.

Welche der Messungen hast Du an den Leistungstransistoren genau durchgeführt?

- Poetry2me
Rocky2012
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 29. Jun 2012, 19:27
ok lassen wir das mit der Transistormessung^^. Ich habe sie nicht ausgebaut weil ich so wenig wie möglich auseinandernehmen wollte. Was auch gut so war.

Denn nachdem ich nun den Boden des Gerätes aufgeschraubt habe und an der Netzplatine 4 Sicherungen entdeckt habe ist eine Augenscheinlich durchgebrannt. Mein Multimeter sagt bei Fuse 1 und 2 den Widerstandswert 0.00 Ohm wohingegen an Fuse 3 und 4 Error kommt. Und das heißt wohl auf Deutsch das diese beiden Sicherungen defekt sind.

Wer weiß was genau diese Sicherungen absichern?


Grüße Kevin
bukongahelas
Inventar
#11 erstellt: 29. Jun 2012, 20:33
Messe bei gezogenem Netzstecker ob zwischen den Anschlüssen
der Transistoren auf dem KühlKörper Kurzschlüsse vorliegen.
Das geht auch eingebaut.
So ein TO-3 Transistor hat den Kollektoranschluß mit seinem Metallgehäuse verbunden, der T ist mit einer Isolierscheibe am KK=Masse befestigt.
Basis und Emitter sind die 2Pins die unten rauskommen.
Zwischen keinem der Anschlüsse zu einem anderen Anschluß desselben Transistors darf null Ohm Kurzschluß sein , sonst ist der T durchgebrannt.
Dabei spielt es zunächst keine Rolle wer B,C,E ist und ob der T noch eingebaut ist: Es darf keinen Kurzschluß geben (was hier vermutlich der Fall ist).
Vermutlich sind die T des Kanals mit der noch intakten Sicherung OK,
die des def Kanals sind kurz.
Dieser Kanal besser beide wegen identisch müssen saniert werden.
Alle Halbleiter prüfen und bei Defekt identisch in beiden Kanälen erneuern.
Dazu zählen auch empfohlen neue Elkos , alles nachlöten , Platinen reinigen , Ruhestrom- und DC-Offset Potis sanieren oder erneuern , Ruhestrom und DC-Offset nach Rep justieren , siehe Servicemanual.
Lohnt bei Revox immer.
Typischer Endstufenschaden analog Kolbenfresser am Auto.
bukongahelas
Rocky2012
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 29. Jun 2012, 22:36
Also dann hat mein Revox ein Kolbenfresser.

Alle TO-3 T´s sind durchgebrannt. Also 2 Kontanke weisen einen Widerstand auf aber die dritte Möglichkeit liefert immer einen Widerstand von 0,001 Ohm. Das werte ich jetzt als Kurzschluss.
Nicht nur die TO-3 sondern auch die TO 220 sind scheinbar kaputt. Bei denen ist es genau das Gleiche.

Ich habe mal nachgesehen um zu verstehen warum es so gekommen ist. Die Frequenzweichen an den Boxen waren defekt (Kondensator) . Nur die Tieftöner wurden angesteuert. Die mittel und hochtöner waren tot.

Hat das den Schaden am Revox verursacht?
bukongahelas
Inventar
#13 erstellt: 30. Jun 2012, 06:45
Durch def Serienkondensator ausgefallene MT und HT sind nicht für den
Endstufendefekt verantwortlich (wenn nicht noch andere Bauteile der Weiche oder gar Lautsprecher defekt sind).
bukongahelas
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