Laufgeräusche Philips CD150 CD-Player

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Searge69
Stammgast
#1 erstellt: 12. Jul 2012, 15:35
Hallo,

ich habe seit kurzem einen Philips CD150 CD-Player.

Dieser macht ab etwa dem 5. Titel einer CD ein etwas lautes Sirren, wenn man den Titel mit den Titelsprungtasten anwählt. Läßt man die CD durchlaufen oder benutzt den schnellen Vorlauf tritt das Laufgeräusch nicht auf.

Da das ein drehzahlabhängiges Problem zu sein scheint hatte ich den Spindelmotor/Lagerung in Verdacht. Ich habe das Laufwerk zerlegt, gereinigt, Lagerstellen mit Ballistol behandelt und erfolgreich wieder montiert. Das Geräusch wurde dadurch nicht beseitigt.

Nun hatte ich die Idee das Laufwerk mit dem meines Philips CD460 zu tauschen. Beide Player haben ja das CDM2/10. Ich wollte die komplette Zusammenstellung aus Lademechanismus, Laufwerk und Servoplatine tauschen. Das geht aber nicht, da der CD460 an der Servoplatine breitere Stecker für den Anschluß an die Platine mit den Wandlern besitzt. Jetzt habe ich herausgefunden, dass man wohl Laufwerk und Servoplatine durch Herausziehen des Flachbandkabels trennen kann. Ist das wirklich so?
Dann könnte ich ja nur die reinen Laufwerke tauschen und Lademechanismus und Servoplatine im Player lassen. Ist zu erwarten, daß das CDM2/10 aus dem CD460 mit der Servoplatine aus dem CD150 funktioniert?
Bertl100
Inventar
#2 erstellt: 12. Jul 2012, 19:05
Hallo,

auf der Servoplatine sitzt der Abgleich für den Laserstrom - wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
Wenn die Paarung Laufwerk-Servoplatine geändert wird, wird der Laserstrom nicht mehr stimmen!
Es besteht auch die Gefahr, dass der Laser beschädigt wird.

Gruß
Bernhard
Searge69
Stammgast
#3 erstellt: 13. Jul 2012, 13:01
Hallo Bernhard,

vielen Dank für deinen wertvollen Hinweis.
Ich werde die Servoplatinen erst mal nicht tauschen. Es sei denn ich finde heraus wie man den Laserstrom einstellt. Über die Gefahr für den Laser durch einen zu hohen Strom habe ich im Internet inzwischen schon einiges gelesen. Ich habe auch gelesen, daß das CDM2 oft Probleme mit den Lagern des Spindelmotors hat.
Ich werde dem Motor noch mal demontieren, das Ballistol von der Welle welche in das Loch in der Mitte der 4 Spulen sitzt abwischen und an das Ende der Welle einen kleinen Tropfen Lagerfett geben. Die Spindel mit dem oberen Lager sitzt ja fest in der Grundplatte den Laufwerks und läßt sich wohl nicht entfernen. Dieses Teil hat aber axial 1-2 mm Spiel. Ich werde es wohl nach oben drücken und in den Spalt mit einer Kanüle etwas Ballistol einbringen. Mehr kann ich erst mal nicht machen, und ich werde den Player dann so weiter betreiben.
Ach ja, der obere Andruckpuck ist nicht das Problem. Wenn ich den anhebe bleibt das Sirren.
Langfristig werde ich versuchen einen anderen CD150 zu bekommen. Wobei meine Variante der CD150/88 mit silbergrauen Front und Gehäusedeckel ist. Sollte ich nur ein schwarzes Gerät bekommen würde ich gerne Frontplatte und Deckel tauschen. Es gibt auch die Variante CD150/60. Worin besteht der Unterschied und kann man einfach die Frontplatten mit der daran montierten Steuerplatine tauschen?
hf500
Moderator
#4 erstellt: 13. Jul 2012, 16:41
Moin,
Ballistol ist als Schmieroel ungeeignet und muss wieder heraus. Der Motor hat Sinterbronzelager und braucht daher Sinterlageroel. Motoroel 0W30 ist auch geeignet.

Es muss auch nicht der Spindelservo sein, der heult, es kann auch Radial- oder Focusservo sein. Daher muss die Ausgangsspannung aller Servoverstaerker mit einem Oszilloskop ueberprueft werden, sonst bastelt man an der falschen Stelle. Der Laserstrom wird kaum etwas mit dem Problem zu tun haben.

73
Peter
Bertl100
Inventar
#5 erstellt: 13. Jul 2012, 19:21
Hallo zusammen,

ich habe einen CD9000 (Grundig) im Keller stehen. Der hat eine CD2/29 verbaut.
Und die pfeift auch. Da ist es das Radialservo, das schwingt.

Das Endergebnis langer Suche war, dass es doch das Laufwerk ist. Es war nichts auffälliges zu finden, kein Spiel. Trotzdem liegt es am Laufwerk selber.

Gruß
Bernhard
Searge69
Stammgast
#6 erstellt: 13. Jul 2012, 21:19
Danke für eure Informationen.

Danke für den Hinweis mit dem Motoröl, werde ich testen.
Ich bin mir auch nicht sicher, dass es der Spindelservo ist, aber da das Geräusch ab einer geringeren Drehzahl einsetzt habe ich das vermutet. Außerdem ist es das einzige wo ich selbst was dran machen kann.
Das Geräusch ist auch kein Pfeifen sondern eher ein Sirren/Rauschen.
Bertl100
Inventar
#7 erstellt: 14. Jul 2012, 08:57
Hallo zusammen,


das Geräusch ab einer geringeren Drehzahl einsetzt

Ok, aber auch die Stellung der Schwenkarms korreliert ja direkt mit der Drehzahl der CD!
Es ist ja immer an der selben Stelle (radial) der CD die selben Drehzahl fällig.

Gruß
Bernhard
Searge69
Stammgast
#8 erstellt: 14. Jul 2012, 12:40
Hallo,

ja Bernhard da hast du recht. Ich habe den Spindelmotor jetzt mal neu geschmiert und es hat nichts gebracht. Dann wird es wohl doch der Schwenkarm sein, obwohl der Player einwandfrei funktioniert.
Damit bin ich mit meinen Reparaturmöglichkeiten erst mal am Ende.
Wenn ich jetzt wüsste wo ich den Laserstrom messen und einstellen kann, könnte ich ja das Laufwerk tauschen.
Bertl100
Inventar
#9 erstellt: 14. Jul 2012, 13:40
Hallo zusammen,

die Laserstromeinstellung wird im Service Manual des CDM2 beschrieben.
Im Prinzip wird da "nur" der Strom durch die Empfängerdioden als Maßstab genommen.
Ich hab die Unterlagen irgendwo, aber grad nicht griffbereit.

Mußt mal gurgeln, ich hab gleich in paar Treffer gefunden.
Das lästige an der Einstellung ist, dass man beim CD150 an die Servoplatine nicht so richtig gut ran kommt, wenn alles funktionsfähig bleiben soll.

Gruß
Bernhard
Searge69
Stammgast
#10 erstellt: 15. Jul 2012, 20:31
Hallo,

so, ich habe das Service-Manual des CDM2 in deutsch.
Ich kann mir nur noch nicht vorstellen wie man die Einstellung praktisch durchführen soll.
Man soll ja zum Einstellen CD (Prüfplatte) abspielen und messen und einstellen. Dazu muß ja der Player komplett funktionieren. Für Profis gibt es da Verlängerungskabel.
Bertl100
Inventar
#11 erstellt: 15. Jul 2012, 22:59
... wie gesagt. Das ganz ist etwas lästig!

Also ich hab beim CD150 das Laufwerk in senkrechter Lage stehend auf dem Gehäuserahmen betrieben.
Dann kann man von unten ran. Allerdings ist das ganze sehr, sehr wackelig ....

Gruß
Bernhard
Searge69
Stammgast
#12 erstellt: 16. Jul 2012, 10:57
aber wie hast du es geschafft, an das Poti für die Einstellung zu gelangen? Es befindet sich doch auf der Platine unter dem Laufwerk.
Die Platine hat ja auf der einen Seite das Flachbandkabel für den Laser und auf der anderen Seite das Kabel für den Motor. Man kann ja nicht eines der Kabel abziehen um die Platine abzuklappen.

Ich glaube ich warte bis ich günstig einen funktionierenden CD150 ergattern kann und tausche dann einfach die Fronten. Hoffendlich sind CD150/60 und CD150/88 in diesem Punkt gleich.
Searge69
Stammgast
#13 erstellt: 16. Jul 2012, 15:53
Hallo,

ich hatte gerade die tolle Idee, dass ich das Poti ja auslöten und zusammen mit den Prüfpunkten auf ein Stück Veruplatine einlöten könnte. Die Platine könnte ich dann mit Kabeln an das Servoboard anlöten und im Gehäuse an zugänglicher Stelle montieren. Dann könnte ich problemlos Messen und Einstellen.

Aber was ist, wenn nicht das Laufwerk fehlerhaft ist, sondern das Problem in der Ansteuerung durch das Servoboard liegt? Dann hätte ich durch meine Bastelei außer Erfahrung nichts gewonnen.
Bertl100
Inventar
#14 erstellt: 16. Jul 2012, 17:53
Hallo Searge,

ich bin im Moment nicht ganz sicher, ob ich wirklich an dem Poti drehen mußte.
Möglicherweise hab ich nur den Laserstrom überprüft.

Gruß
Bernhard
Searge69
Stammgast
#15 erstellt: 16. Jul 2012, 23:14
Hallo Bernhard,

ich könnte mir auch vorstellen, dass man gar nicht am Poti drehen muss. Es würde ja auch nur eine gewisse Fertigungstoleranz der Laserdiode ausgeglichen werden müssen. Ob der Laser durch den einfachen Wechsel ohne Abgleich sofort kaputt geht? Ob ich mich trauen sollte einfach mal die Laufwerke auszutauschen um zu testen ob das Geräusch dann weg ist?
Bertl100
Inventar
#16 erstellt: 18. Jul 2012, 15:12
Hallo Searge,

das kann ich nicht 100%ig beantworten.
Ich kenne die Fertigungstoleranzen von Laserdioden Bj 1988 nicht!

In vielen Halbleiterprozessen hat man aber heute noch -50/+100% Streuung bei bestimmten Parametern.

Gruß
Bernhard
Searge69
Stammgast
#17 erstellt: 18. Jul 2012, 15:42
Hallo Berndard,

aber werden dann nicht Halbleiter die außerhalb einer Toleranz sind aussortiert?
Ich habe im Internet auch gelesen, ich weiß nicht ob das stimmt, dass man dei Philips nur Musterplayer eingestellt hat und in der Serie das Poti nur auf die optisch gleiche Stellung gestellt hat. Der Auschuß durch Nichtfunktionieren soll billiger als der Abgleich gewesen sein.
Bertl100
Inventar
#18 erstellt: 18. Jul 2012, 17:49
Hallo zusammen,

in der Halbleiterproduktion wird nach Möglichkeit überhaupt gar nix aussortiert. Sowas würde ja Geld kosten, das kein zahlen will!
Es wird höchstens SORTiert. Z.b. nach Stromverstärkung in Klassen eingeteilt.

Das mit dem Abgleich nach optischem Muster bei Philips hab ich auch schon mal gelesen :-)
Allerdings ist diese Poti hier für den Laserstrom - wenn ich mich richtig entsinne - eine geschlossene Ausführung mit Sechskant-Abgleichloch. Da wäre das mit dem optischen Abgleich dann schwierig und fehlerhaftet.

Gruß
Bernhard
Searge69
Stammgast
#19 erstellt: 22. Jul 2012, 17:32
Hallo,

so, ich kann die Reparatur meines CD-Players vermelden.

Zunächst hatte ich den Laserstrom gemessen und ein wenig runtergestellt, weil die Stellgröße 70mV statt 50mV betrug. Das ging relativ einfach, weil unter dem Poti ein Loch in der Platine ist, durch welches man das Poti einstellen kann. Somit kann die Servoplatine unter dem Laufwerk bleiben. Das hatte aber nichts gebracht. Auch ein Hoch- und Runterstellen hat nichts bewirkt. Ich habe daraufhin den Wert heruntergestellt und das Laufwerk aus meinem Philips CD460 eingebaut. Das hat gut funktioniert. Einziges Problem war, dass das neue Laufwerk nicht in senkrechter Lage abspielt. Das Alte hatte das gemacht.Somit musste ich die Einstellerei immer in gestopptem Zustand machen und dann in waagerechter Lage das Ergebnis während des Abspielens überprüfen.

Es ist schon erstaunlich, und spricht für die Robustheit des Laufwerks, dass es meine unprofessionelle Hantiererei überlebt hat.
Als kleines "Dankeschön" für die Hilfe hier mal ein paar Fotos von dem Gerät.

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Bertl100
Inventar
#20 erstellt: 22. Jul 2012, 17:46
Hallo Searge,

na, da muß man doch gratulieren!

Dein Einfall, den Laserstrom vor dem Tausch herunterzudrehen, ist sehr gut.
Dadurch hast du quasi zusätzliche Reserve gewonnen! Reserve in Richtung Zerstörung.
Das Laufwerk des CD460 spielt jetzt ohne störendes Geräusch?

Gruß
Bernhard
Searge69
Stammgast
#21 erstellt: 22. Jul 2012, 18:32
Hallo Bernhard,

danke für die Gratulation. Es ist schon interessant an so einem CD-Player herumzuschrauben und mal zu sehen wie der Laser über die Platte schwenkt oder die Linse fokussiert.

Ja, der Player ist jetzt leise. Das Geräusch ist nur ganz kurz nach einem Titelsprung vor der Wiedergabe des Titels zu hören und ist wohl normal.

Ich bin mal gespannt ob das alte Laufwerk im CD460 auch sirrt. Werde den bei Gelegenheit mal zusammenschrauben.

Gruß
Stefan
Searge69
Stammgast
#22 erstellt: 26. Jul 2012, 16:00
So, der CD460 ist auch zusammengebaut.

Wunderbare Reparatur!!! Der Player ist jetzt auch leise, weiß der Geier warum.

Jetzt kann ich je nach Geschmack gelegentlich wechseln.
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