Beyerdinamic M500N Reparieren

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Keksstein
Inventar
#1 erstellt: 05. Sep 2012, 21:02
Hallo,

ich hoffe das passt hier rein, schließlich kann man dieses Mikro ja auch als Klassiker bezeichnen.
ich habe ein Beyerdinamic M500N neulich für 2 Euro vom Flohmarkt mitgebracht:

klick

Das ist ein Bändchen Mikrophon und scheinbar recht hochwertig, es soll besonderst gut für die Aufnahme von Gitarren und Stimmen geeignet sein habe ich im Netz gelesen.

Nun habe ich es mit einem befreundeten Gitarristen mal ausprobiert, leider ist der Klang relativ dünn und es fehlt an Details / Auflösung.
Ein billig Mikro, das ich für den Vergleich benutzt habe, klang um Längen besser.

Deshalb die Frage, müssen so alte Bändchenmikros gewartet / Restauriert werden? Lässt sich der Klang vielleicht durch einen Defekt erklären?

Gruß

Jan
AnthonyP
Inventar
#2 erstellt: 06. Sep 2012, 09:23
Hallo Jan,

eigentlich sollte das Mic gut klingen. Hab das hier im Netz gefunden http://www.coutant.org/beyer500/m500e.pdf

Vieleicht zerlegst du es mal, eventuell gibt es korrodierte Kontaktstellen.
Hatte zuerst gedacht, dass das Mic ev Phantomspeidung braucht, aber das ist wohl nur bei Kondnesatormics so. Bändchen sidn natürlich durch ihre filligrane Bauart etwas anfällig.
Vielleicht ist auch einfach Schmutz im/am Bändchen.
Vielleicht hilft die das Infoblatt weiter.
Gruß
jo
kadioram
Inventar
#3 erstellt: 06. Sep 2012, 15:08
Hi,

das Mic braucht Phantomspeisung.

Wenn das Bändchen allerding beschädigt oder korrodiert sein sollte, dann wird es mit Ersatz eher schwierig. Da würde ich eine Mail direkt an den Support von Beyerdynamik schreiben.

Andere mögliche Defekte wäre z.B. ein defekter Überträger. Mess mal nach, sollte 200 Ohm haben.


Grüße
Keksstein
Inventar
#4 erstellt: 06. Sep 2012, 16:15
Hallo zusammen,

danke für Eure Tipps.
Wenn ich es öffne sieht es genau so aus:

http://medias.audiof...c-m-500-n-290270.jpg

diese gewölbte Gitter sowie ein Darunterliegendes Gitter schützen das Bändchen vor Dreck, meine Vermutung war das diese Teile verschmutzt sind. Leider ist das nicht so, weiter zerlegen kann ich es nicht.

Das Mit der Phantomspannung kann fast nicht sein, bedingt durch den Übertrager.
Die Idee mit dem Support ist allerdings gut, vielleicht gibt es ja bekannte Fehler....

Gruß

Jan
kadioram
Inventar
#5 erstellt: 06. Sep 2012, 16:25
Mein Bändchen, en Superlux, hat auch einen Überträger und braucht Phantom...


EDIT: andererseits ist in dem Datenblatt auch kein aktives Element erwähnt, das Spannung bräuchte... (im Gegensatz zu meinem Superlux)


Versuch mal, dass du es komplett zerlegst. Imo hat Beyerdynamic keine "Wegwerf-Mikros" produziert (nach dem Motto "wenn kaputt dann kaputt"), also sollte es möglich sein, direkt ans Bändchen ranzukommen.


[Beitrag von kadioram am 06. Sep 2012, 16:37 bearbeitet]
PBienlein
Inventar
#6 erstellt: 06. Sep 2012, 16:49
Hallo zusammen,

nach meiner bescheidenen Meinung macht das Anlegen einer Phantomspannung bei diesem Mikro nicht so viel Sinn. Ich zitiere mal Wikipedia:

"Bändchenmikrofone
Es existieren spezielle Bändchenmikrofone, die anstatt eines Übertragers eine aktive Verstärkerelektronik besitzen. Diese nutzt die Phantomspeisung zur Spannungsversorgung. Insbesondere ältere konventionelle Bändchenmikrofone werden durch das Anlegen einer Tonaderspannung an die Adern a und b in der Regel zerstört, da das Bändchen durchbrennt. Phantomspannung ist in dieser Hinsicht unkritisch, da keine Spannung zwischen den Tonadern liegt.

Aktuelle Bändchenmikrofone vertragen in der Regel das Anlegen einer Phantomspeisung."


Eine aktive Verstärkerelektronik scheint es aber hier nicht zu geben.

Vielleicht ist das Bändchen nur "ausgeleiert" und müsste ersetzt werden?

Gruß
PBienlein
kadioram
Inventar
#7 erstellt: 06. Sep 2012, 16:52
HIER mal noch ein Link mit weiteren Bildern, auch vom Bändchen selbst.

Insg. scheint es ein sehr gutes Mikro zu sein (s. div. Reviews). Bleib dran, wenn du es wieder hinkriegst, dann hast du ein tolles Mikro.


Und bloß keine Spannung anlegen!!! Vll. hat das ja der Vorbesitzer gemacht und es so "gehimmelt"...



EDIT: kannst ja auch mal diesen User anschreiben, vll. kann er dir "aushelfen", falls dein Bändchen durch ist (fragen kostet ja nix)


[Beitrag von kadioram am 06. Sep 2012, 16:57 bearbeitet]
Keksstein
Inventar
#8 erstellt: 06. Sep 2012, 18:21
Hallo zusammen,

danke nochmals!

Ich muss wohl in den "sauern Apfel" beißen, scheinbar lässt es sich dann ja wirklich zerlegen., danke für den Link!

In dem Link den AnthonyP eingestellt hat ist weiter unten das Schaltbild zu sehen. Das Bändchen ist komplett mit Übertrager getrennt, eine Phantomspannung führt also höchstens zu dessen Zerstörung.

Das Micro selbst ist für den Test an eine Revox B77 die "nur" der Vorverstärker sein sollte angeschlossen, die B77 gibt keine Phantomspannung aus.

Naja ich bleib am Ball (=


Gruß

Jan
Keksstein
Inventar
#9 erstellt: 07. Sep 2012, 23:43
Hallo,

so, heute hatte ich theoretisch Zeit. Ich habe mir das ganze mal angesehen, dieses Schutzgitter über dem Bändchen ist festgeklebt und bewegt sich bei mir kein Stück. Ich wollte nicht unbedingt fest dran ziehen um nichts zu beschädigen....

Morgen schreibe ich eine Mail an Beyerdynamics, bin mal gespannt was raus kommt (-;

Gruß
Detsi_Bell
Stammgast
#10 erstellt: 02. Okt 2012, 14:09
Hallo!

Vielleicht hat Dein Mikrofoneingang nicht genug Verstärkung für ein Bändchen, die haben ja doch eher niedrige Ausgangspegel, und es klingt deshalb "dünn"? Aber eigentlich glaube ich das nicht, denn ich hatte auch schon ein M500 in einem gemischten Setup, da ist mir nichts besonderes aufgefallen.


Keksstein schrieb:
... dieses Schutzgitter über dem Bändchen ist festgeklebt und bewegt sich bei mir kein Stück. Ich wollte nicht unbedingt fest dran ziehen um nichts zu beschädigen....


Zum Glück! Deine Nachforschungen haben doch sicher ergeben, daß das Bändchen selbst sehr empfindlich ist. Irgendwo wurde doch sicher auch der Hinweis, niemals in ein Bändchenmikro hineinzublasen gegeben, oder?

Zum Glück ist dieser Hinweis bei einem Beyer M500 überflüssig, aber er zeigt doch, das man es hier mit filigranster Technik zu tun hat.


Morgen schreibe ich eine Mail an Beyerdynamics, bin mal gespannt was raus kommt


Und?

Best: Detsi
Keksstein
Inventar
#11 erstellt: 04. Okt 2012, 17:37
Hallo Desti,

noch habe ich nicht an Beyer geschrieben, mal sehen ob ich das heute schaffe. (ich war erkältet und habs dann vergessen)

Als Vorverstärker habe ich die Mikrofoneingänge meiner B77 benutzt, diese waren rauscharm genug dafür. Trotzdem, eigentlich müsste doch ein Bändchen sehr hochauflösend sein?


Deine Nachforschungen haben doch sicher ergeben, daß das Bändchen selbst sehr empfindlich ist. Irgendwo wurde doch sicher auch der Hinweis, niemals in ein Bändchenmikro hineinzublasen gegeben, oder?


Ja, das wusste ich. Trotzdem danke für den Hinweis.
Das M500N müsste aber eigentlich recht unempfindlich sein oder? Es ist ja eigentlich ein Bühnen Gesangsmikro, da wird ständig reingepustet.
Die Frage ist wie der Vorbesitzer es behandelt hat, ich hab es in einer Kiste mit vielen anderen (schweren!) Dingen gefunden, äußerlich sieht es erstaunlicherweise wie neu aus.


Gruß

Jan
Detsi_Bell
Stammgast
#12 erstellt: 05. Okt 2012, 15:15

Keksstein schrieb:
Das M500N müsste aber eigentlich recht unempfindlich sein oder? Es ist ja eigentlich ein Bühnen Gesangsmikro, da wird ständig reingepustet.


Genau.

Tja, wenn der Klang so daneben ist, dann hat es vielleicht doch jemand geschafft, das Bändchen zu beschädigen. Entweder hat er kräftige Lungen oder mit einem Stromstoß das Bändchen aus dem Luftspalt geschossen.

Oder er hat versucht, mit dem Mikro Nägel reinzuklopfen. Mit einem SM58 soll man das angeblich machen können.....

Klarheit könnte entweder der Hersteller, oder zumindest ein direkter Vergleich mit einem anderen Exemplar schaffen.

Best: Detsi
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