Mit Fragen: laufendes Projekt Davis Dapo aus den 90ern

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feinmechaniker
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 04. Jan 2021, 18:44
Hallo zusammen,

schön die Möglichkeit zu haben hier mal was vom Stapel zu lassen - sowohl für allgemein interessierte, für ggf. Nachahmer eines inzwischen Oldiprojektes und nicht zuletzt für mich als Laien, der in der Mache ist und ein paar Fragen hat.
Zu meinem Hintergrund: Technisch versiert, handwerklich begabt, aber Tontechnisch wie gesagt Laie. Habe eine Ausbildung als Feinmechaniker abgeschlossen, liebe genaues Arbeiten, aber manchmal auch den schnellen Weg. Werkzeuge für Holz- und Metallbearbeitung sind vorhanden (inkl. mittlerer Drehmaschine und kleiner/mittlerer Fräsmaschine).

Geplant habe ich seit gut zwei Jahren - gefolgt von in der Zwischenzeit abgeschlossener zweiter Ausbildung, Hauskauf und -renovierung, Papawerden, ... und nun endlich aktiv dabei - folgendes:

Den Bau zweier Davis Dapo, 2.5-Wege Bassreflexboxen mit je 2x23 Litern

Seinerzeit entwickelt bei Audite Akustik in Bremen durch Fritz W. Hosang, veröffentlicht in der Klang+Ton 4/92 (scheinbar schon als zweite Version dieser Box, in K+T 2/91 soll die erste Generation behandelt worden sein, damals noch mit einem Vifa Hochtöner).

Aktuell habe ich ein paar Canton GLE-490 Standlautsprecher, die ich teils etwas getunt habe, aber die klingen mir nicht gut genug und etwas handwerklich umsetzen ist eh meins, darum nun Neubau. Habe aus Spaß die MTs oben einfach gegen die nächsten Abschnitt genannten Davis TMTs ausgetauscht und lose rangeschraubt (da sind Lücken, mannomann) und ein paar alte, selbst reparierte Vifa HTs eingesetzt - und das klingt zusammen trotzdem schon um Welten besser. Aber mir nicht gut genug

Ich bin beim Bau eines Centerlautsprechers (nach Gefühl und mit Fertig-/Standardfrequenzweiche) mit einem Kollegen durch Zufall zu ein paar Davis 17 KLV 6a Treibern gekommen und beim Googeln (das bisschen was man findet) entstand für mich der Plan diese Boxen zu bauen. Es sind nicht exakt die Treiber die damals bei der Dapo verwendet wurden, die Bezeichnung war damals "17 KLV 6" (also ohne "a" am Ende), und so sind auch die in der K+T genannten Technischen Daten leicht abweichend zur aktuellen (bzw. nun auch auslaufenden) Serie der "*6a". Meines Wissensstandes nach aber wohl hauptsächlich nur ausschlaggebend für die Trennung. Zumindest wird mit den Neuen ein Sprung gemacht, mir wird es gefallen ein schönes Projekt vollendet zu haben und (hoffentlich) einen schönen, unaufdringlichen, lebhaften, detailreicheren Sound zu haben.
Ach ja - und als Hochtöner kommen ein paar Seas KT25S (H457) zum Einsatz.

Beim mehrmaligen Versuch Teile für die Frequenzweichen im Warenkorb etablierter Audioversandhäuser zusammen zu bekommen bin ich jedes Mal verzweifelt: In der Stückliste tauchen Daten auf wie "1,2mH mit 1,3mm Drahtdurchmesser mit Pulverkern" ("welcher der angebotenen Kerne ist jetzt <<PULVERkern>>"?) gefolgt mit der Einsicht, dass ich nirgends genau die Werte finde, die gefordert sind - gepaart mit weiterer Einsicht, dass ich keine Ahnung habe, mit welchen Teilen ich die Weiche stattdessen aufbauen kann um zum gleichen Ergebnis zu kommen. Erste Idee war passenden Draht kaufen und selber Wickeln, da es auch keine mit passenden Drahtdurchmessern gab, etc, nächster Gedanke war, das wird eine Never ending Story. Lange Rede, kurzer Sinn, am Ende habe ich hier nun eine Behringer DCX2496 liegen.
Ggf. verbessere ich hier und da noch mal was an dem Gerät (gibt ja einiges zu finden, wie man aus dem Teil noch so richtig was rauskitzeln kann), dies aber soll an dieser Stelle jetzt kein Thema sein. Also Fazit: Passivweiche lasse ich sein, Signal wird digital getrennt.

Dazu nun das grundsätzliche Signalschema, wie das ganze aufgebaut werden soll, also wie der Ton an den einzelnen Treibern ankommen soll:
-das Signal kommt aus meinem Denon AVR 2313, dann gehts über Preout raus
-rein in den DCX, von dort dann sechs Kanäle
-in die 7.1-Eingänge an einem Marantz RS-3001 (wo auch der Center mit passiver FW aus dem Preout des Denons reinkommt)
-vom Marantz über die Anschlüsse zu den LS

Wie und wo genau ich da pegeln, Widerstände oder nicht einbauen muss etc, da es sich ja einerseits um Hifi, andererseits um PA handelt, suche ich mir noch raus. Zielführende Hinweise sind aber auch da sehr gerne willkommen. Anyway: Leider habe ich so nun eine mehrfache DA-Wandlung, aber so ist das momentan. Wie ich das sinnvoll umgehen kann, ist wieder ein eigenes, anderes Thema. Man (ich) nimmt, was man nun hat - man muss später ja auch noch Projekte haben zum Upgrade

Was zu den LS bekannt bzw. der K+T zu entnehmen ist (Zitate der K+T in " ") :
-2,5-Wege Bassreflexgehäuse
-Die Box heißt zwar Dapo, D'Appolito ist aber nicht wirklich ein Thema, da u.a. Abstandsmaße etc. dafür nicht stimmen, und
-der untere der MTTs (Davis) "sich schon bei etwa 500 Hz verabschiedet"
-Mittelton macht nur der obere Davis, demzufolge aber auch den Tiefton mit
-Boxen sind aus 22mm MDF
-Je 2 x 23 Liter Kammern
-"auf der Innenseite größtenteils mit 10mm dickem Spezialfilz beklebt" gegen "Materialresonanzen" und "zur Bedämpfung". Interessant:"Lediglich die Seiteninnenwände [..] kommen ohne aus".
-"Das obere Gehäuse ist mit einem 50-Millimeter-Rohr bestückt und resoniert daher bei einer tieferen Frequenz als das untere Gehäuse, dessen Reflexrohr die gleiche Länge, aber doppelte Querschnittsfläche hat."
-"Im Komplettbausatz enthaltenes Zubehör: 2 Baßreflexrohre, Durchm. 70mm, 100mm lang [...]"
-Laut Zeichnung eine Bohrung D46mm in der oberen Kammer und eine in D76mm in der unteren.

Aktueller Stand:

-Material ist da, auf Längen gesägt und per 45°-Verleimfräser bereits bearbeitet (Außenteile).
-Chassieinlässe sind noch nicht drinnen.
-Kabel sind auch schon da, noch nicht konfektioniert, je 4,4 mm2 für die Zuleitungen zur Box inkl. Längen für Innen. In diesem Fall habe ich mich entschieden die Chassis direkt zu verkabeln, d.h. ohne Terminals an den Boxen. Sollte es mal nötig sein das zu ändern, so kann ein Terminal o.ä. unten ja nachträglich angebaut werden.

Außerdem noch geplant:
Das ganze am Ende furnieren. Auch noch nie gemacht. Irgendwann fängt man mit allem an, und wenn es vieles Neues/Anspruchsvolles auf einmal ist - genau mein Ding

Nun zu meinen Fragen:
Zu allererst natürlich würde es mich sehr freuen, wenn es jemanden gibt, der die Dapo kennt und auch bereit ist etwas nachzuschauen, soweit das möglich ist - oder wer vielleicht in der K+T 2/91 mal Punkt 1 nachblättern kann. Nicht weniger freue ich mich natürlich auf Antworten, die von Leuten stammen, denen die Dapo nichts sagt oder nicht genau kennen.
-In der Zeichnung sind links leider die Höhenangaben der Kammerbegrenzungen abgeschnitten. Vielleicht weiß die jemand bzw. hat eine K+T 2/91 liegen, in der vielleicht auch eine Zeichnung ist? Andernfalls kann man das, sollten es exakt 23 Liter sein, ja aber ausrechnen
-Macht es Sinn eine andere Trennfrequenz als die 500Hz an der DCX einzustellen, da leicht andere Chassis?
-Punkt sieben der Liste der bekannten Facts oben: Was ist mit "10mm Spezialfilz" gemeint, bzw. mit welchem was man so findet (ob "Lifehack" wie Teichfilz oder aber Produkt speziell für Bedämpfung) komme ich weiter (hoffentlich nicht nur probieren?)?
-Sind wirklich, so wie ich das interpretiere, nur die Schall- und Rückwand zu bedämpfen und nicht die viel längeren Seitenwände?
-Letzte drei punkte der Liste: sind die Durchmesserangaben der Reflexrohre auf Innen- oder Außendurchmesser bezogen, welches Material ist grundsätzlich vorstellbar (Sorry für die Grundlagenfragen an dieser Stelle)?
-Welche Durchmesserwerte stimmen denn nun, ich nehme an die auf der Zeichnung sind richtig - und demzufolge sind die anderen (teils sich widersprechenden) Werte die Innendurchmesser?
-Gibt es ein paar Hacks, was man aus allgemeiner oder dapospezifischer Erfahrung oder an der Konstruktion noch verbessern kann? (nicht a la "diese oder jene Treiber verwenden" o.ä., jene genannten habe ich nun) Daher eher etwas wie "Wenn du von hier nach da noch eine Versteifung einbaust, ...."
-Was gibt es noch grundsätzliches (noch mal sorry - ja, hier könnte man ein ganzes Buch als Antwort schreiben, ich weiß!) zu beachten wie "Zieh die Kabel innen an der Schallwand lang/in der Ecke der Schallwand/..." (hab keine Ahnung ob das Beispiel relevant und/oder richtig ist).

Noch gibt es von mir nicht wirklich Bilder dazu beizusteuern, außer einem chaotischen Keller, der dank einer undichten Fräsabsaugung (*@#§!!) flächendeckend in eine Winterwunderlandschaft verwandelt wurde und den gefasten MDF-Platten. Beides zu zeigen betrachte ich mal als nicht gewinnbringend.

Ich freue mich auf den Bau, auf Anregungen und hilfreiche Antworten - und am Ende auf ein schönes Projekt und hoffentlich schön was auf die Ohren, genauso wie auf Interessierte und gegenseitige Inspiration
Noch ein Frohes, Neues und Grüße
Feinmechaniker

PS: Noch eine Frage: Gerne würde ich natürlich Zeichnung etc. aus der K+T mit anhängen. Aus meinem bisherigen Berufsleben weiß ich, dass man das rechtlich eben nicht mal so einfach kann - weiß jemand, wie die von der K+T das sehen? Es handelt sich um einen Vergleichstest der Dapo und einer weiteren und kleiner Zeichnung und Schaltplan, sowie Komponentenliste.

PPS: Man, war das nun viel Text
Flumme
Stammgast
#2 erstellt: 04. Jan 2021, 22:35
Hallo,
wenn die Davis Chassis andere Parameter ( was heißt leicht abweichend?) besitzen, stimmt eventuell die Abstimmung der Frequenzweiche nicht mehr. Wenn die Angaben der Frequenzweiche Bauteile nicht übereinstimmen, müssen sie kombiniert werden ( z.B. zwei parallel geschaltete Kondensatoren).
Entstammen die Seas HT dem Originalbauplan? Wenn nicht würde es auf eine Neuentwicklung des LS hinauslaufen.
feinmechaniker
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 05. Jan 2021, 01:17
Hi Nick,

danke für deine Antwort. Ja, "leicht abweichend", wie ich das als Laie beurteilen kann. Aber kann mir auch vorstellen, dass ich damit daneben liege. Ist bisher halt noch nicht so mein Fachgebiet.
Hier Angaben zum den 6a, die ich habe:

58574655-C24E-41D6-B71D-967C36CCD131
Quelle: http://lsv-achenbach.de/listen/davis.htm
Zumindest die 6,2 Ohm kann ich da bestätigen

Die Werte des 6er aus der K+T:
fs: 60Hz
Re: 6.1 Ohm
Qms: 5,0
Qes: 0,59
Qts: 0,52
Vas 14 Liter
SPL 89dB

Zum Teil unterschieden sich aber auch die Angaben der 6a, je nach Shop (Strassacker, Intertechnik, Jobst,...)

Spielen die Abweichungen denn eine Rolle was den Gehäusebau angeht oder nur betreffend einer Weiche?
Getrennt werden soll ja digital, nicht passiv. Wird dann auch noch mal ein Thema für sich, aber schon mal eine kurze Frage dazu: Bisher verstand ich den Anschluss ohne weitere Elektronikteile daran - richtig?

Seas: In der Stückliste im Heft ist von einem "T 25 S" die Rede, aus dem Text geht Seas als Marke hervor. Ich habe ein paar Seas KT 25 S zusammen mit einem Paar der 6a von einem Hifiler gekauft, so wie ich ihn verstand bzw. es in Erinnerung habe, seien das passende. Wohl laufend unter Kennung H457. Darunter widerum finde ich KT25F und 25TFF per Google.
Hier das Datenblatt zu den H457: http://seas.no/images/stories/vintage/pdfdataheet/h0457_25tff.pdf


Gruß
Feinmechaniker


[Beitrag von feinmechaniker am 05. Jan 2021, 01:45 bearbeitet]
Flumme
Stammgast
#4 erstellt: 06. Jan 2021, 01:27
Hi, die Thiele-Small-Parameter sind für die Auslegung der Box und der Frequenzweiche schon von Bedeutung. Was hier z.B. deutlich auffällt ist das unterschiedliche Äquivalentvolumen ( Vas). Das sind schon sehr deutliche Unterschiede. Du musst es sonst ausprobieren wenn Du die Chassis schon hast. Besitzt Du den auch den genauen Frequenzweichenplan ?
feinmechaniker
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 06. Jan 2021, 11:39
Moin,

hm ok, hätte gedacht die anderen Parameter wären hierbei die wirklich wichtigen.
Den Schaltplan und Stückliste der FW habe ich, kann ich den einfach hier reinstellen?
Ist die Kopie aus der K+T, wird das normal von denen geduldet?

Beste Grüße
Feinmechaniker


[Beitrag von feinmechaniker am 06. Jan 2021, 11:40 bearbeitet]
Flumme
Stammgast
#6 erstellt: 06. Jan 2021, 21:54
Hallo,
Schaltpläne darfst Du nicht veröffentlichen! Sie sind geistiges Eigentum der K+T.
Du musst es mit der Frequenzweichenschaltung probieren. Ohne Messzubehör kommt man da nicht weiter. Die Chassisdaten der Hersteller unterscheiden sich öfters von den gemessenen Parametern. Der Unterschied bei Äquivalenzvolumen ist trotzdem ziemlich hoch.
feinmechaniker
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 06. Jan 2021, 22:21
Moin,

davon bin ich nämlich grundsätzlich erst mal ausgegangen, darum hab ich lieber noch mal gefragt wie das im konkreten Fall gehandhabt wird.

Das heißt ohne eine richtige Weiche bin ich erst mal in einer Sackgasse?

Welche Werte müssen denn wofür ermittelt werden? Was kann simuliert und/oder errechnet werden?

Ich habe mir vorhin noch mal unterschiedliche Angaben auf Shopseiten zu den (aktuellen 6a) Treibern angesehen. Interessant war, dass es auf Seiten a und b gleiche Angaben gab, auf c leicht andere, auf d und e wieder übereinstimmende, aber jeweils nur untereinander, also bei a und e bspw. waren es unterschiedliche Werte. Was sagt uns das, oder würden diese Parameter ganz bzw. In Teilen eh neu gemessen werden wenn ich dich richtig verstehe?

Kurz zum Thema Gehäuse: sind die Parameter der Treiber dafür relevant oder kann ich 5 von 6 Seiten schon mal zusammenleimen?
Möchte vermeiden, dass hinterher etwas rauskommt wie zum Beispiel, dass ich Taschen ins Material hätte fräsen müssen um Bitumen einzukleben.

Danke und beste Grüße
Feinmechaniker
turbo_rolf
Stammgast
#8 erstellt: 06. Jan 2021, 23:04
Da du eine Aktivweiche hast, brauchst du keine anderen Weichenbauteile. Dein Plan ist schon korrekt, aktiv filtern und jedem Chassis seinen eigenen Verstärker.
Ich würde Mittel- und Hochtöner trotzdem jeweils einen "Schutz"-Kondensator vorschalten, um die ganz falschen tiefen Töne von denen fernzuhalten, falls du an der Weiche etwas falsch einstellst.
Denn das wird die Hauptaufgabe sein: die richtigen Einstellungen der Weiche zu ermitteln. Dazu brauchst du mindestens noch einen PC mit Soundkarte und ein gutes Mikrofon. Denn irgendwie Trennfrequenzen einstellen und hoffen, dass das das Beste aus dem Material rausholt wird nicht funktionieren. Allerdings kann man Fehlabstimmungen zwischen Chassis und Gehäuse per Aktivweiche auch noch ausbügeln.

Viel Erfolg!
feinmechaniker
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 07. Jan 2021, 20:03
Moin Rolf,

danke für deinen Beitrag!
Dann ist der nächste Schritt also das Gehäuse fertig zu bauen, Chassis rein, messen und einstellen?

Beste Grüße
Feinmechaniker
Flumme
Stammgast
#10 erstellt: 07. Jan 2021, 22:19
Warum fragst Du denn zum Bau der Frequenzweiche ( Bauteilewerte usw.), wenn Du die Lautsprecher aktiv betreiben willst? Dann macht das doch gar keinen Sinn.
Wünschenswerter ist es natürlich, wenn das Gehäuse nicht völlig falsch dimensioniert sind. Sind es eigentlich BR- Gehäuse? Wenn ja muss das Bassreflexrohr auch richtig dimensioniert sein.
Wenn Du das nötige Messequipment hast steht den neuen Aktivboxen ja nichts mehr im Wege.


[Beitrag von Flumme am 07. Jan 2021, 22:22 bearbeitet]
feinmechaniker
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 07. Jan 2021, 23:32
Da habe ich mich vielleicht zu kompliziert ausgedrückt und mich in weiterer Unterhaltung verfangen, meine Frage was diesen Part des Projektes (Parameter der Chassis) angeht:
sind die Werte die die aktuellen Treiber haben beim Bau des Gehäuses zu berücksichtigen - da sie abweichen - oder kann ich das Gehäuse schon mal beginnen zumindest zusammenzuleimen? Danach: Welche Parameter in Kombination mit Gehäuse ggf. bedingen abweichende Maßnahmen wie es vielleicht zb bei der Bedämpfung sein kann da abweichende Chassis - oder dämpfe ich genau so nach diesen (spärlichen, ggf. unvollständigen) Angaben?
Was lässt sich sagen, was nur in der Tendenz und gefolgt von Versuchen?

Ich habe leider wie gesagt zu wenig Ahnung bisher, was ich in welcher Reihenfolge abarbeite. Ich habe halt keinen Bausatz mit Anleitung mit dem ich alles nach Vorgabe 1:1 abarbeite a la 1. 2. 3. ... nur eine kleine Skizze, teils widersprüchliche Angaben, Liste der Frequenzweichenbauteile, Schaltplan, Liste mit ein paar weiteren Bauteilen und Foto wie sie fertig aussieht.

Ja, es sind BR-Gehäuse. Wie ich Bassreflexrohre nach den Parametern bzw. Volumen berechne habe ich rausgefunden (hoffentlich richtig). Die Frage nach Material dazu inzwischen hat sich geklärt.
Das Problem ist offensichtlich, dass es zu viel Neues für mich ist mit zu vielen Fragen die unübersichtlich, trotz Bemühung meinerseits, hier im Raum stehen. Dass ich digital trennen will habe ich zb von Anfang an gesagt (kein Vorwurf an dich, siehe vorheriger Satz).

Ziel ist es, die Dapo in ihren Eigenschaften/Charakteristik möglichst genau zu reproduzieren - nur eben aktiv getrennt und an manchen Stellen vielleicht auch nach dem aktuellen Stand der Technik, wenn jemand Verbesserungsvorschläge diesbezüglich hat (oder wie:“Da du jenes jetzt abweichend so machst, musst du solches dafür jetzt so machen“).

Beste Grüße und danke
Feinmechaniker
Pollton
Inventar
#12 erstellt: 08. Jan 2021, 01:33
Hallo Feinmechaniker,


sind die Werte die die aktuellen Treiber haben beim Bau des Gehäuses zu berücksichtigen - da sie abweichen - oder kann ich das Gehäuse schon mal beginnen zumindest zusammenzuleimen? Danach: Welche Parameter in Kombination mit Gehäuse ggf. bedingen abweichende Maßnahmen wie es vielleicht zb bei der Bedämpfung sein kann da abweichende Chassis - oder dämpfe ich genau so nach diesen (spärlichen, ggf. unvollständigen) Angaben?
Was lässt sich sagen, was nur in der Tendenz und gefolgt von Versuchen?

Ja klar muss man die Werte der aktuellen Chassis beim Bau der Gehäuse mit berücksichtigen. Andere TSP erfordern auch eine andere Abstimmung, einen gewissen Freiheitsgrad hat man zwar, aber dafür gibt es ja Simulationsprogramme. In der Praxis sieht es oft wieder anders aus, bei einer neuen Konstruktion kommt es auch auf viele Versuche an.


Ich habe halt keinen Bausatz mit Anleitung mit dem ich alles nach Vorgabe 1:1 abarbeite a la 1. 2. 3. ... nur eine kleine Skizze, teils widersprüchliche Angaben, Liste der Frequenzweichenbauteile, Schaltplan, Liste mit ein paar weiteren Bauteilen und Foto wie sie fertig aussieht.

Da es wohl auf eine Neukonstruktion hinausläuft, brauchst du diese Dinge nicht.



Ziel ist es, die Dapo in ihren Eigenschaften/Charakteristik möglichst genau zu reproduzieren - nur eben aktiv getrennt und an manchen Stellen vielleicht auch nach dem aktuellen Stand der Technik, wenn jemand Verbesserungsvorschläge diesbezüglich hat (oder wie:“Da du jenes jetzt abweichend so machst, musst du solches dafür jetzt so machen“).

Du möchtest andere Tieftöner und Hochtöner verwenden. Mit der originalen Dapo hat es wohl nicht mehr so viel zu tun. Wie willst du die Eigenschaften und Klang Charakteristik nachbilden, wenn du das Original nicht kennst?
turbo_rolf
Stammgast
#13 erstellt: 09. Jan 2021, 15:09

feinmechaniker (Beitrag #11) schrieb:
oder kann ich das Gehäuse schon mal beginnen zumindest zusammenzuleimen?
Ja, kannst du!
Wenn du das Projekt ernsthaft betreiben willst, wirst du nicht daran vorbeikommen, ein neues Gehäuse zu bauen. Da helfen dann die Erkenntnisse und Messungen mit diesem Gehäuse.
Wie gesagt: dank Aktivweiche wirst du die Box ans Spielen kriegen. Aber eigentlich entwickelt man sowas anders.
feinmechaniker
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 09. Jan 2021, 22:30
Hallo Werner, hallo Rolf.

Danke auch euch für eure Beiträge!

Mein jetziger Plan ist es als erstes die Gehäuse zu verleimen und die Chassis durchzumessen um erstmal eine Grundlage auf Basis der tatsächlichen Werte zu haben. Dazu werde ich mir mal eine Arta Box und Mikro besorgen.

Sobald es weiter geht und es Neues gibt, berichte ich wieder.

Beste Grüße und ein schönes Wochenende
Feinmechaniker


[Beitrag von feinmechaniker am 09. Jan 2021, 22:40 bearbeitet]
Pollton
Inventar
#15 erstellt: 10. Jan 2021, 00:20
Hallo feinmechaniker,

um mal ein wenig konstruktives beizusteuern, habe ich mir mal die Mühe gemacht, die 2 Chassis mit Basscade zu simulieren.
Die Daten vom KLV 6a sind im Datenbank enthalten und die vom KLV 6 habe ich von deinen Angaben genommen.

2

Grün: 17 KLV 6 nach deinen Angaben wie in der Dapo. 23 L mit Rohrdurchmesser 7 cm und 10 cm länge, Abstimmfrequenz 57 Hz (5cm Duchmesser und 5 cm länge ergibt ungefähr die gleiche Abstimmung)
Blau: 17 KLV 6a auch mit 23 L mit Rohrdurchmesser 7 cm und 10 cm länge ergibt Abstimmfrequenz 57 Hz
Rot: 17 KLV 6a mit 23 L mit Rohrdurchmesser 7 cm, aber mit 16 cm länge ergibt Abstimmfrequenz 48 Hz
Grau: 17 KLV 6a, in 30 L mit Rohrdurchmesser 7 cm, aber mit 16 cm länge ergibt Abstimmfrequenz 42 Hz

Fazit: Die 2 Chassis unterscheiden sich doch schon etwas, aber du kannst die 23 L nehmen, musst aber das Rohr auf 16 cm verlängern, dann erhältst du ungefähr den gleichen Charakter, denn mit 10 cm länge bekommst du einen heftigen Bassbuckel. Die richtige Abstimmung gibt es eigentlich nicht, du hast da mehrere Freiräume. So kannst du z. B. auch auf 30 L gehen, dann geht es etwas tiefer, aber du wolltest ja den gleichen Chrakter, dann bleib bei 23 L pro Chassis.
Ist ja nur eine Simulation, ob das Alles in der Realität auch so passt, kann man nie genau wissen.


[Beitrag von Pollton am 10. Jan 2021, 00:28 bearbeitet]
turbo_rolf
Stammgast
#16 erstellt: 10. Jan 2021, 12:09

feinmechaniker (Beitrag #14) schrieb:
Arta Box
war mir zu aufwändig. Ich messe mit einem einfachen Kabel gemäß LIMP-Handbuch - 2 3,5mm-Stereo-Klinkenstecker und ein Widerstand - und die Ergebnisse sehen auch gut und genau aus http://www.hifi-foru...ead=800&postID=46#46
Eine Messung free-Air und eine Messung mit Zusatzmasse oder im geschlossenen Gehäuse (kannst du deins für nehmen, nur BR-Kanal verschließen) und du hast die TSP.
feinmechaniker
Schaut ab und zu mal vorbei
#17 erstellt: 10. Jan 2021, 13:25
Nur per Kabel wäre auch noch eine Möglichkeit, hab mich nur bisher nur der Thematik angenähert. Wenn ich ehrlich bin wird es wohl auch darauf hinauslaufen, ich nehme an, dass ich nicht lebenslang durchgängig Boxen bauen werde. Was ich konkret wie brauche werde ich die Tage mal schauen.

Einen schönen Sonntag!
Feinmechaniker
feinmechaniker
Schaut ab und zu mal vorbei
#18 erstellt: 10. Jan 2021, 13:33
@Werner:
Super, dankeschön - cool! Werde ich mal schauen, was ich da mache. Vielleicht kann ich ja noch etwas (nur leicht) nach unten bauen, der Freiraum für Frequenzweiche und Terminal unter der zweiten Kammer für Tieftonsektion ist ja ungenutzt. Überschlagen habe ich da noch 11 Liter Platz.

Beste Grüße
Feinmechaniker
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