Bass-Alternative zu AKG-K701? Evtl. Denon o.ä?

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hifijan
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 02. Aug 2010, 17:23
Hallöchen,

stöbere regelmäßig im Forum und habe heute selbst mal eine Frage:
Bin intensiv auf der Suche nach einem neuen KH.
Mein Liebling ist bereits seit ca. 5 Jahren "tot".
Kabelbruch an meinem knapp 20 Jahre alten Koss.
Leider habe ich bis heute nichts vergleichbares mehr gehört.
Er war offen(!), sehr robust konstruiert (viel besser als die heutigen Koss)und hatte einen fantastischen Bass. Alle gängigen Sennheiser, AKGs, Beyerdynamics etc. konnten IMHO in der musikalischen Grundtonwärme nicht an den leider defekten Uralt-Ami heran, zumindest nicht als offene Konstruktionen, auch wenn sie oft besser auflösten.

Besitze seit ein paar Jahren einen Koss Pro 3AA Titanium. Verarbeitungsmäßig nicht mit den Vorgängern der 80er vergleichbar - viel billiges Plastik!
Aber immerhin: Der Grundton ist satt, der Focus liegt nicht auf der Sezierung von Hintergrundanteilen sondern auf dem melodischen Fluß. Seit gestern vergleiche ich bei mir zu Hause mit einem Beyerdynamic DT990 und einem AKG K701.
Der Beyer spricht mich nicht sonderlich an, der AKG hat hingegen eine faszinierende Auflösung - aber keine realistische Basswiedergabe. Habe selbst in Bands gesungen, und wenn bei einem Schlagzeug nur die Felle klirren, aber "untenrum" kein akustischer Druck erzeugt wird, klingt es für mich künstlich luftig, zu sehr auf die Höhen fokussiert. (Wie bei guten Standboxen: Der Bass hat einen gehörigen Anteil am realistischen Raum-Eindruck von einer Aufnahme, auch wenn die Kompakten oft feiner zeichnen)

Meine Frage an Euch:
Wird der AKG im Bass mit der Zeit voluminöser oder "nur" härter?
Gibt es eine (offene) Alternative mit ähnlich toller Auflösung, aber vollerem "Unterbau"?
Wie klingen die aktuellen Denons AH D 2000/5000?
(Sind zwar geschlossen, was ich eigentlich nicht wollte, aber wenn sie "offener" und detailreicher klingen als mein Pro3AA, wäre es auch o.k.)

Ich höre u.a. Pop, Folk, viel Stimmenfokusiertes, Singer-Songwriter-Sachen, gerne Musik mit akustischen Instrumenten, Weltmusik aller Art mit viel Schwung, Dynamik und bunter Instrumentierung, i.d.R. also nichts hartes.

Vielleicht kann mir jemand ein paar Tipps geben - schon mal vorab vielen Dank!
Alex
Peterb4008
Inventar
#2 erstellt: 02. Aug 2010, 19:04
Ohhhh je datt wird schwierig

Also eine große veränderung im Bassbereich konnte
ich nicht feststellen 701.

Besitze ich ca. zwei Jahre, den Beyerdynamic DT990 pro
habe ich auch.

Denon 2000 an meinen Ohren auch nicht viel anders
als der Beyer aber subjektive Meinung.

Denon 5000 http://www.hifi-foru...um_id=211&thread=182

Gibt es eine (offene) Alternative mit ähnlich toller Auflösung, aber vollerem "Unterbau"?

Würde ich auch gerne haben wollen,
das wäre bei mir der Utrasone editon 8 aber der Preis

Alternativ MS 1000 aber große Bühne nee aber feiner KH.

http://www.hifi-forum.de/viewthread-211-118.html

Gruß

Peter


[Beitrag von Peterb4008 am 02. Aug 2010, 20:05 bearbeitet]
hifijan
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 02. Aug 2010, 20:14
Hallo Peter,

vielen Dank für Deine Einschätzung!

Tja, der Ultrasone wäre mir mit den geforderten 1200 Euronen doch eine Nummer zu groß (Schmerzgrenze ca. 500,-).

Und - witzig - der MS1000 erinnert in seiner Bauform stark an meinen abgedankten alten 80er-Jahre-Koss.

Der Beyerdynamic DT990 (nicht der "Pro", sondern der deutlich teurere)klingt schon kräftig untenrum, aber irgendwie in Hoch- und Tiefton "zerlegt", also beide Bereiche bemüht betont, aber nicht richtig homogen.

Vielleicht muß ich mir doch den 5000er irgendwo anhören oder nach Hause bestellen - soll ja gem. dem Link nicht wirklich geschlossen sein, sondern wohl eher halboffen.

Echt schade, dass Koss keine bezahlbaren und gleichzeitig gut verarbeiteten Home-Hifi-KH mehr baut...

Ciao,
Alex
Peterb4008
Inventar
#4 erstellt: 02. Aug 2010, 21:21
Hey Alex

Ups noch vergessen das könnte vieleicht passen.

http://www.hifi-foru...hread=265&postID=1#1

Gruß

Peter
Matzio
Inventar
#5 erstellt: 02. Aug 2010, 21:50
Wenn Dir vor allem sauberer, ausgewogener, tief gehender und nicht aufgemotzter Bass wichtig ist, vergiss alle vorgenannten Modelle und hör Dir mal den Magnetostaten HiFiMAN HE-5LE an.
In dieser Disziplin für mich der zur Zeit beste KH am Markt (über die Mitten- und Hochtonwiedergabe kann man indes streiten). Der Preis bewegt sich allerdings hart an Deiner Schmerzgrenze.
hifijan
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 03. Aug 2010, 11:43

Peterb4008 schrieb:
Hey Alex

Ups noch vergessen das könnte vieleicht passen.

http://www.hifi-foru...hread=265&postID=1#1

Gruß

Peter



Hallo Peter,

thanks! - die Einschätzung bzgl. des DT990 und seiner proportional eher zurückhaltenden Stimmwiedergabe kann ich auch bestätigen.

Habe gestern Nacht nochmals ausführlich den AKG K701 gehört - und muss (leicht provokant ) feststellen: Er ist (zumindest für mich) ein charmanter Blender!
Wenn ich an meiner Hifianlage die Höhen aufreisse, krieg ich einen ähnlichen "Auflösungs"-Effekt wie bei der 701-Abstimmung: Schlagzeug-Gezingel, Obertöne, S-Laute werden deutlicher, scheinen die Raumakustik zu präzisieren.
Aber ich habe den Eindruck, dass dies nur ein Teil der "Wahrheit" ist. Und zwar der trügerische!
Mir erscheint dieser losgelöste Obertonbereich zu sehr abgekoppelt vom Aufnahmeraum. Bei reinen Studioaufnahmen mit viel Elektonikanteil mag diese Vorspiegelung einer "end"-, besser: wand-losen Raumsituation ja noch tolerierbar.
Aber bei "normaler" akustischer Instrumentierung oder Liveaufnahmen wird´s artifiziell, künstlich.
Diese zunächst beeindruckende Oberton-Dynamik wirkt zwar sehr feinzeichnend, aber sie präsentiert sich wie "herausgeschält" und auf einem Sockel plaziert, es fehlt die Schwärze bis in den Mittenbreich, der akustische "Schatten",der einer Reproduktion mindestens ebensoviel Kontur, Glaubwürdigkeit und Wiedererkennbarkeit verleiht.
Wenn ich jetzt meinen (technisch sicher unterlegenen!) Koss Pro3AA vergleiche sind (fast - und das ist natürlich das Mehr an Qualität des deutlich teureren AKGs) alle Details ebenso vorhanden - man muß sie nur er-hören.
Sie werden einem aber nicht mit dieser Verve "um die Ohren gehauen" sondern in einem "dunkleren", für mich natürlich-wärmeren Kontext präsentiert.
Der 701 rückt fast alle Oberton-Details ganz nah an das Ohr des Zuhörers. Aber eben das wirkt unrealistisch. Beim Live-Zuhören drück ich meine beiden Ohren ja auch nicht einzeln und gleichzeitig an eine bestimmte, hell klingende Stelle der Instrumente, sondern bekomme/höre eine Abmischung aus Darbietung und Raumreflektion, aus der ich dann emotional "wähle" und mich darauf besonders einlasse. Diese realistische Räumlichkeit aber habe ich bis dato nur von guten Lautsprechersystemen erfahren. Ein KH muß IMHO diese Aufgabe gar nicht erfüllen, zumindest die aktuellen, die ich bisher gehört habe, wirken dadurch bemüht und künstlich statt sich auf die Klangfarben und den emotionalen Fluss der Musik zu konzentrieren. Lieber die Musik als Ereignis "im Kopf", dafür aber mit glaubhaftem Korpus und Schwärze als ein nach unten amputierter, obenrum überquirliger Kunst-Raum.
Ein KH muß mich träumen lassen, ohne bei jeder 2. Note mit akademischer Akribie an meinen Verstand zu appellieren.
Ich will schlicht den KH auf meinen Ohren vergessen können...

Ich schreibe dies deswegen so ausführlich, damit auch offensichtlich so seltene Hör-Typen wie ich, nicht gleich ein "schlechtes Gewissen" bekommen, weil sie den wohl schon jahrelangen Fachpresse- und Publikums-Hype um den 701er persönlich nicht nachvollziehen können.

Vielleicht bin ich altbacken, aber auch vor gut 20 Jahren waren mir die hochgelobten europäischen KH zu blutarm.
Damals war´s der Koss für mich.
Mal sehen, vielleicht find ich noch eine Alternative.

Aber eines mußte ich erstaunt feststellen:
Der krasse Klang-Vorsprung, den einst KH gegen Lautsprecher hatten ist meiner Meinung praktisch Geschichte.
Wenn ich an meine sehr schnelle und homogene Quadral Platinum Ultra 9 eine guten Verstärker (egal ob Transistor oder Röhre) hänge habe ich praktisch keinen Detailverlust - aber eben eine realistische Bühne und Tiefen-"Schwärze".

Wer noch Vorschläge hat: Würd mich freuen!

Alex
hifijan
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 03. Aug 2010, 12:09

Matzio schrieb:
Wenn Dir vor allem sauberer, ausgewogener, tief gehender und nicht aufgemotzter Bass wichtig ist, vergiss alle vorgenannten Modelle und hör Dir mal den Magnetostaten HiFiMAN HE-5LE an.
In dieser Disziplin für mich der zur Zeit beste KH am Markt (über die Mitten- und Hochtonwiedergabe kann man indes streiten). Der Preis bewegt sich allerdings hart an Deiner Schmerzgrenze.
:prost



Hallo Matzio,

danke für den Tipp!
Wie ich so sehe kostet der Hifiman ca. 600,- Euro.
Ok, falls das Teil die ultimative Lösung unter 1000,- darstellt, würde ich das noch akzeptieren.

Was meinst Du jedoch damit: "über die Mitten- und Hochtonwiedergabe kann man indes streiten"?
Wo kann man diese Magnetostaten hören/kaufen?
Hast Du ihn selbst?

Ciao,
Alex
shaft8
Inventar
#8 erstellt: 03. Aug 2010, 15:15
Hallo hifijan,
deine Meinung zum 701er finde ich witzig beschrieben. Ich denke auch bei so ziemlich allen KH, dass dies oder jenes verbesserbar ist.
Womit man testen kann, ob einem ein KH liegt ist ein Song zu hören - und zwar hintereinander mit 2 verschiedenen KH.
Bei einem von beiden KH wird dir etwas positives gegenüber dem anderen KH auffallen. Ganz dem Motto, "das klang eben aber anders".
Mit Höhen hochziehen kann man diesen Effekt nicht erzielen, sonst könnte man beim 701 ja einfach die Höhen runterziehen.

Ein KH für alle Genres ist imho unmöglich.
In der Riesenauswahl an KH ist man übrigens geneigt, nach kürzester Hörerfahrung ein Urteil zu bilden. "Der kann schonmal weg, der auch, dieser auch.......bis man seine Auswahl erheblich reduziert und endlich eine Entscheidung gefällt hat.

Hör den 701 mal mit Trompeten oder Saxophonen oder diverse Elektronummern. Da kann er im direkten Vergleich auftrumpfen.

Bei Rock wird er eben nie erste Wahl sein.
hifijan
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 03. Aug 2010, 16:41

shaft8 schrieb:
Hallo hifijan,

...
Hör den 701 mal mit Trompeten oder Saxophonen oder diverse Elektronummern. Da kann er im direkten Vergleich auftrumpfen.

Bei Rock wird er eben nie erste Wahl sein.



Hallo shaft8,

empfand ich ebenso: Bei Blasinstrumenten kommt seine Oberton-Präsenz durchaus positiv zur Geltung (Röhrenähnliches Klangspektrum mit eingängigem Vibrato, um es irgendwie zu veranschaulichen).

Ich ging gestern eben exakt so vor:
Die 2 - 3 Kopfhörer hintereinander am selben Stück/demselben Stil und dann weiter. Und so treten dann genau die oben beschriebenen Eigenheiten zu Tage.

Und um nicht missverstanden zu werden:
Der AKG K701 ist beileibe kein "schlechter" KH! Was er macht, macht er mit viel Hingabe (v.a. zu diesem derzeit günstigen Tarif!). Aber mir gefällt halt nicht alles, was er macht...

Ciao,
Alex
Peterb4008
Inventar
#10 erstellt: 03. Aug 2010, 17:27
Alex bist aber auch ein schwieriger Kunde

Ich habe das so gelöst.

AKG K 701 Klassik - Jazz

MS 1000 alle Musik mit Fussmitwipfaktor

Grado 225 SR Metal und Rock

Beyerdynamic DT-990 Pro Filme - DVD - Spiele

Der HiFiMAN HE-5LE würde mich auch intressieren.

Gruß

Peter
shaft8
Inventar
#11 erstellt: 03. Aug 2010, 20:27

empfand ich ebenso: Bei Blasinstrumenten kommt seine Oberton-Präsenz durchaus positiv zur Geltung


Die Trompeten klingen bei mir auf dem 701 immer wie -> echte Trompete udn auf einem anderen KH -> Kopfhörertrompete.

Aber mal was anderes, du schwärmst ja so von deinem 20 Jahre altehrwürdigen Koss. Ersetze ihn mit was Besserem und hol dir was Besonderes, auch wenns ein bisschen teurer wird!

Laut Zeitungstest soll auch der Denon AH-D7000 dieses "komplette Musikhören von Anfang an" draufhaben.
hifijan
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 03. Aug 2010, 21:48
Danke nochmals für Eure Tipps!

@Peter:

Tja, eine konsequente Lösung: 4 Kopfhörer-Spezialisten für jeden Zweck. Aber nicht gerade billig, oder...?


@shaft8:

An den 7000er hab ich auch schon gedacht - bestimmt ein edles aber teures Teil (Seufz...).

Mal sehen, wo ich zunächst den 5000er zum Probehören herkrieg. Und den neuen B&W gibt´s jetzt bei meinem Händler am Ort - werd´ ich auch mal testen.

Übrigens:
Der AKG K701 hat mir nach längerem Hören (halbe Stunde aufwärts)recht unangenehm aufs Schädeldach gedrückt.
Hier empfand ich den Beyer wesentlich angenehmer.


@alle:

Kennt/Hat jemand den Grado 325is? Soll lt. Audio auch ganz oben mitspielen und wäre noch human im Preis (ca. 400,-). Hatte aber noch nie einen Grado in der Hand, geschweige denn am Ohr.

Ciao,
Alex
shaft8
Inventar
#13 erstellt: 03. Aug 2010, 22:19
Bei Amazon für 774 Euro (immerhin) und bei Ebay gibt es eine Auktion.

Unabhängig vom Klang ist die Tatsache, dass er geschlossen UND bequem ist, schon was besonderes.
hifijan
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 03. Aug 2010, 22:58

shaft8 schrieb:
Bei Amazon für 774 Euro (immerhin) und bei Ebay gibt es eine Auktion.

Unabhängig vom Klang ist die Tatsache, dass er geschlossen UND bequem ist, schon was besonderes.



Ja, ja - die Ebay-Aktion von dem Engländer hab ich natürlich auch schon unter "Beobachtung"...
Hab mir aber soeben den 5000er vom Thomann geordert (560 Euronen mit 30 Tage Rückgabe + 3 Jahren Garantie) - werd demnächst mal berichten über den Holz-Hörer.

Bon soir,
Alex
holzohr33
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 04. Aug 2010, 09:02
Hallo Alex,
ich habe das Vorgängermodel vom SR325is, den Grado SR325i. Natürlich kann selber anhören nichts ersetzen - aber von dem was Du bisher hier geschrieben hast würde ich mal sagen, dass der Grado Dir wohl eher nicht gefallen wird. Du sagst es ist Dir wichtig, dass der KH den Bass gut darstellt. Im Vergleich zu den Denons und dem DT990 gelten Grados eher als bassarm. Sie haben meiner Meinung nach einen schönen Kickbass, aber wenig Tiefbass. Die Mitten sind sehr schön - auch wenn weg von einer neutralen Wiedergabe. Der SR325i hat noch dazu detailierte Höhen, die manchen, vielen nicht zusagt.
Hinzu kommen die Gehäuse aus Aluminium, die den KH nicht leicht machen. Mir alles macht das keine Probleme und auch wenn ich mittlerweile den Allesandro Pro als Ulti umgebuat habe, höre ich immer noch von Zeit zu Zeit gerne mit dem SR325i, weil er eben direkter spielt.
Aber ich höre fast ausschliesslich Gitarrengeschrammel und singer/songwriter Krempel - Genres, die für meine Ohren gut zu den Gradessandros passen. Bei Klassik und Jazz gibt es sicher geeignetere Höhrer...
Beste Grüsse
Martin
zuglufttier
Inventar
#16 erstellt: 04. Aug 2010, 09:32
Ah, es klingt so als ob du einen ähnlichen Geschmack hast wie ich. Für mich darf es im Bass auch nicht mangeln, da ansonsten ein eher unrealistischer Eindruck bleibt. Die Auflösung vom K701 ist in der Tat nicht schlecht aber der Hochton ist auch nicht die perfekte Lösung. Durch die überbetonte Räumlichkeit wirkt der Klang nicht wie aus einem Guss. Kann gefallen, muss aber nicht.

Das Problem ist, leider, dass du richtig guten Bass und vor allem Tiefbass wahrscheinlich nur von einem geschlossenen System erwarten kannst, die naturgemäß in anderen Bereichen schwächeln können. Richtig gut fand ich persönlich ja den Audio Technica W5000 aber der ist noch extremer gesoundet und somit nicht für jeden etwas... Da sind die Mitten sehr weit von neutral entfernt und auch der Bass ist eigentlich zu leise im Vergleich.

Insgesamt ein schwieriges Thema. Weiß nicht wieviel Bass dir wichtig ist aber vielleicht solltest du Sennheiser auch nicht ganz abschreiben. Eine gute Auflösung und einen vollen Grundton findest du definitiv beim HD650. Mir gefiel der Hörer auch sehr gut, allerdings war es mir manchmal ein bisschen zuviel des Guten im Grundton/Oberbass aber das ist auch schon Meckern auf hohem Niveau. Ein bisschen weniger Auflösung und etwas weniger sanften Hochton bietet dir der HD600. Aber dafür ist der etwas schlanker abgestimmt und gefiel mir im Gesamtpaket besser. Technisch gesehen ist der HD650 besser. Und auch, wenn ich mir deine Musik angucke, ist der Sennheiser sicherlich interessant. Der packt nicht so zu und ist generell eher sanft vom Charakter und sollte passen.
hifijan
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 04. Aug 2010, 19:59

holzohr33 schrieb:
Hallo Alex,
ich habe das Vorgängermodel vom SR325is, den Grado SR325i. Natürlich kann selber anhören nichts ersetzen - aber von dem was Du bisher hier geschrieben hast würde ich mal sagen, dass der Grado Dir wohl eher nicht gefallen wird. Du sagst es ist Dir wichtig, dass der KH den Bass gut darstellt. Im Vergleich zu den Denons und dem DT990 gelten Grados eher als bassarm. Sie haben meiner Meinung nach einen schönen Kickbass, aber wenig Tiefbass. Die Mitten sind sehr schön - auch wenn weg von einer neutralen Wiedergabe. Der SR325i hat noch dazu detailierte Höhen, die manchen, vielen nicht zusagt.

Beste Grüsse
Martin



Hallo Martin,

danke für Deine Einschätzung des Grado.
Hab mir den 325is heute bei einem Händler vor Ort angehört.
Er klingt schon interessant, da eben recht direkt.
"Bassarmut" konnte ich eigentlich nicht feststellen. Er baut durchaus Druck auf, eher von der harten Sorte, nicht so soft wie ein Koss.
Allerdings klingt er im Grundton auch nicht sehr warm, nach ca. einer viertel Stunde empfand ich ihn sogar als etwas metallen, auch und gerade im Stimmbereich.

Dennoch: Die Art so direkt zu spielen aber nicht "am Ohr zu kleben" findet bestimmt ihre Fans. Und die Verarbeitung macht Hoffnung auf ein langes KH-Leben - ist vertrauenerweckender als z.B. das viele Plastik samt Gummibändchen am AKG K701.


Bei einem anderen Händler hab ich eine halbe Stunde vorher noch den neuen B&W gehört: Auch nicht schlecht!
Angenehm abgestimmt mit einem unaufdringlichen, aber wirklich sehr feinen, fast schon vornehmen Hochtonbereich! Toller Tragekomfort!
Auflösung nicht übertrieben, auch im Bassbereich nicht vordergründig.
Ich würde sagen: Ein angenehm leichter Hörer, den man stundenlang auf den Ohren hat ohne dass er akustisch oder mechanisch irgendwie nervt, einer zum total relaxen. Why not?

War mir zwar alles in allem für eine Neuanschaffung dann doch einen Tick zu unspektakulär - aber auch das kann ja eine Qualität für sich sein.

Morgen kommt hoffentlich der 5000er Denon - bin schon gespannt...

Ciao,
Alex
Matzio
Inventar
#18 erstellt: 05. Aug 2010, 12:59

hifijan schrieb:
Hallo Matzio,

danke für den Tipp!
Wie ich so sehe kostet der Hifiman ca. 600,- Euro.
Ok, falls das Teil die ultimative Lösung unter 1000,- darstellt, würde ich das noch akzeptieren.

Was meinst Du jedoch damit: "über die Mitten- und Hochtonwiedergabe kann man indes streiten"?
Wo kann man diese Magnetostaten hören/kaufen?
Hast Du ihn selbst?

Ciao,
Alex

Hallo, Alex,

Klasse finde ich den HiFiMAN im Bass, wo er m.M.n. kaum (außer von InEars) zu schlagen ist. Er hat weder diesen künstlich erzeugten Oberbassbuckel diverser offener Modelle, noch diesen oftmals wabernden Tiefbass geschlossener oder Bassreflex-Systeme.

Für weniger gelungen halte ich ihn in der Abstimmung der Mitten, wo für meinen Geschmack leider etwas ganz wesentliches fehlt. Bei vielen Liedern habe ich meine liebe Müh mit der Sprachverständlichkeit, was ich mit keinem anderen Hörer bisher hatte.
Es klingt alles sehr klar, präzise, "auf den Punkt", aber ausgerechnet Gesang scheint häufig unterzugehen in den Instrumenten und den tieferen Frequenzen.

Also für mich persönlich auch nicht ganz die eierlegende Wollmilchsau (vielleicht das nächste Modell HE-6?). Wenn es Dir bei Deiner Suche aber vorrangig um realistische Basswiedergabe geht, wärest Du m.E. mit dem HE-5LE momentan am nächsten am Traumhörer dran.
hifijan
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 06. Aug 2010, 10:32
Hallo Peter,

habe gestern den Denon AH-D5000 bei mir zu Hause getestet.
Hat mich auch nicht weiter gebracht:
Hervorragende Passform, angenehmer Sitz.
Klang feinzeichnend, aber nicht allzu dreidimensional.
Bass kräftig-präzise, aber Stimmenbereich irgendwie unterkühlt, unbeteiligt. U.a. bessere Auflösung als mein Koss Pro3AA, keine Frage, aber weniger emotionale Grundtonwärme. Sehr neutral, aber (zumindest für mich) nicht packend.
Irgendwie ähnlich abgestimmt wie die Denon-Amps:
Untenrum viel Bumms und schön präziser Druck, aber Richtung Stimmbereich eher strähnig (= Gegenteil von z.B. Marantz mit leuchtkräftiger Stimmwiedergabe).

Tja, bin nun etwas ratlos .
Am besten gefiel mir im Gesamtpaket tatsächlich noch der B&W.
Doch der mit dem ausgeprägtesten Charakter ist tatsächlich (au weh... ) der K701. Er hat im Vergleich mit den anderen wohl am meisten Potential, wenn er nicht so hell (z.B. S-Laute) abgestimmt wäre.

Langsam versteh ich, warum Du derzeit vier KHs im Einsatz hast. Die "eierlegende Wollmilchsau" gibt´s wohl auch unter teuren Kopfhörern nicht - eher schon bei Lautsprechern, weil man da noch mit der Raumakustik, Platzierung, Kabel, Subwoofer etc. etliches verändern kann.


Vielleicht könnte ein etwas voluminöserer, in den Höhen sanfter abgestimmter KH-Verstärker (Röhre?) helfen?
Dennoch bleibt beim AKG das Manko mit dem drückenden Kopfband (völlig unverständlich seitens der Ösis: Eine glatte, durchschnittliche Polsterung und das Problem wäre gelöst!).

Bin jetzt eigentlich genauso weit wie am Anfang meiner Suche...
Auf jeden Fall vielen Dank an alle für Eure Tipps und Meinungen!

Ciao,
Alex




Peterb4008 schrieb:
Alex bist aber auch ein schwieriger Kunde

Ich habe das so gelöst.

AKG K 701 Klassik - Jazz

MS 1000 alle Musik mit Fussmitwipfaktor

Grado 225 SR Metal und Rock

Beyerdynamic DT-990 Pro Filme - DVD - Spiele

Der HiFiMAN HE-5LE würde mich auch intressieren.

Gruß

Peter
zuglufttier
Inventar
#20 erstellt: 06. Aug 2010, 11:16
Hast du den HD650 denn nun schon mal gehört?
hifijan
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 06. Aug 2010, 11:29

zuglufttier schrieb:
Hast du den HD650 denn nun schon mal gehört?


Hallo Zuglufttier,

bin just gerade beim googeln nach Einschätzungen zum 650er.
Einen guten aktuellen Sennheiser hab ich tatsächlich noch nicht gehört (billigere Senns haben mich bis dato nicht besonders beeindruckt). Der HD-800 scheint ja ein Traum zu sein, liegt aber ausserhalb meiner finanziellen Möglichkeiten.
Kennst Du den 650er aus eigener Praxis?

Ciao,
Alex
zuglufttier
Inventar
#22 erstellt: 06. Aug 2010, 11:45
Jau. Hatte den HD600 ein paar Jahre und den HD650 ein paar Monate. Kann beide empfehlen.

Der HD800 ist nicht so mein Fall. Bissel zu wenig Bass und insgesamt zu zahm, finde ich. Da fehlt auch ein bisschen Biss und sowas sollte bei einem Hörer in der Preisklasse nicht der Fall sein. Ist aber wie immer Geschmackssache. Lange habe ich den HD800 aber noch nicht gehört, drum könnte das anders aussehen, falls ich den mal über längere Zeit teste.
shaft8
Inventar
#23 erstellt: 06. Aug 2010, 14:50

........Stimmenbereich irgendwie unterkühlt, unbeteiligt.....


Ein KH, bei dem die Stimmen sehr gut zur geltung kommen im Sinne von "die Hauptrolle" spielen ist der Beyerdynamic Edition 880 mit 600 OHM.
Hat auch recht schönen (noch dezenten) Bass. Irgendeine Frequenz in den Höhen ist allerdings hörbar überbetont, was je nach Song manchmal auffällt.
Ist aber nicht so schlimm, dass es immer stört oder so.
Musik kommt auch aus einem Guss und bei manchen Songs hört man zum ersten Mal auf den Text, weil eben die Stimmen so angenehm rüberkommen. Finde ich deutlich anders als den 701, bei dem z.B. Pop auch nett klingt, beim 880er kommt der Song jedoch wie in den 80zigern an einem Stück rüber (schwer zu erklären ) , was erst die richtige Pop-Musik-Stimmung erschafft. Der Song selbst ist das Event und nicht die einzelnen Instrumente oder sowas.
Bei Elektro ist an einem Stück jedoch völlig falsch, das ist dann wieder das Gebiet vom 701.

Wie gut isoliert der Denon eigentlich?
hifijan
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 06. Aug 2010, 16:30
Genau, shaft8, so empfinde ich den Unterschied auch!

Das Auseinanderfieseln der Details kann durchaus faszinieren - aber es wirkt nicht mehr die Gesamtheit der Komposition/Darbietung. Dadurch geht genauso etwas "verloren" wie durch die gegenteilige "Ungenaugigkeit"/Überdeckungen anderer, klanglich geschlossenerer Konstruktionen.

Hör Dir mal einen Koss Pro3AA an - der ist in dieser Hinsicht das krasse Gegenstück. Ich hatte bis dato noch keinen in sich homogeneren KH auf den Ohren. Natürlich verliert er im Ranking der HifiZeitschriften aufgrund seiner nicht so ausgeprägten Auflösung und der leider recht billigen Gehäusequalität (Kunststoff-Gehäuse knarzt).

Dennoch: Diese Abstimmung an sich hat etwas ungemein charmantes - dieses klassische Koss-Feeling eben(siehe Uralt-Werbung: Mona-Lisa mit fettem KOSS auf den Ohren + Bild-Unterschrift: "Ever wondering while she is smiling?" )
Da kommt auch ein 700,-Euro-Denon (trotz all seiner Vorzüge!) nicht heran.
Ich hatte gehofft so etwas eben auf einer tonal und qualitativ höherwertigeren Ebene erwerben zu können, am besten als offene Konstruktion, um Telefon/Hausklingel nicht zu überhören. Bis dato ohne Erfolg.

Vielleicht greif ich mir noch den Sennheiser HD650.

Ist zwischen dem DT880 und dem 990 (nicht Pro!) ein deutlicher klanglicher Unterschied? Mir ist der 990 im Bass und Höhenbereich zu aufdringlich, irgendwie angestrengt. 880 hab ich noch nicht gehört.

Der 5000er-Denon (soweit ich es im ruhigen Zimmer überhaupt beurteilen konnte - ist schon wieder eingepackt) hatte so eine mittlere Abschirmung von Aussen - wie er sich für andere im Raum anhört(isoliert) weiß ich leider nicht.

Mal sehen wo ich den 650er hören kann...

Ciao,
Alex





... Der Song selbst ist das Event und nicht die einzelnen Instrumente oder sowas.
Bei Elektro ist [i]an einem Stück [/i]jedoch völlig falsch, das ist dann wieder das Gebiet vom 701.

Wie gut isoliert der Denon eigentlich?[/quote]
hifijan
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 13. Aug 2010, 22:58
[quote="zuglufttier"]Jau. Hatte den HD600 ein paar Jahre und den HD650 ein paar Monate. Kann beide empfehlen.

Hallo Zuglufttier,

sitze gerade vor meinem Rechner, nebenbei läuft ein Kenwood KR-4140-Receiver von 1972 und selbst an diesem begeistert mich der Klang vom ... HD 650

An meiner WoZi-Anlage wird er von einem farbenfroh-räumlichen Harman HK610-Oldie versorgt (klingt daran deutlich räumlicher und differenzierter als an meiner NAD-Vorstufe!). Bei manchen Stücken liegt das Bassvolumen des 650er zwar an der Grenze zum Überschwang, aber diese relaxt-samtige Gesamtabstimmung zieht mich immer mehr in seinen Bann!

Dieser Hörer hat genauso viel "Charakter" wie der besonders obenrum faszinierende AKG K701, aber eben "vom Boden weg".
Und ich empfinde ihn trotz seiner sonoren Gangart durchaus als räumlich, ohne dies durch übertriebene Höhendarstellung zu erkaufen.

Ein einziges Manko hat er jedoch - und vielleicht schick ich ihn deshalb wieder zurück:

Er drückt mir dermaßen auf den Kiefer, dass es nach einer längeren Zeit wirklich unangenehm wird, hab sogar ganz leichten Kopfdruck davon.
(Wie vorbildlich diesbezüglich doch die Beierdynamic sind!)

Meine Frage daher(hab ja nur 14 Tage Rückgaberecht):
[b]GIBT SICH DAS MIT DER ZEIT?[/b]
Zu Deutsch:
[b]WERDEN DIE POLSTER WEICHER?
Oder kann man den Bügel gezielt "dehnen" ohne dass er seine Federkraft verliert???[/b]

Vielleicht hast Du ja Erfahrung mit dem 650er in dieser Hinsicht - ansonsten nämlich würd ich ihn wohl nicht mehr hergeben...

Ciao,
Alex
zuglufttier
Inventar
#26 erstellt: 13. Aug 2010, 23:10
Das ist normal, leider... Aber es gibt Abhilfe! Entweder die Zähne zusammenbeißen oder den Hörer über Nacht über ein paar Bücher spannen. Natürlich nicht zu weit aber eben ne Ecke weiter als wenn du den Hörer tragen würdest. Das müsste schon ein bisschen bringen und mit der Zeit werden die Polster auch definitiv weicher.
hifijan
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 14. Aug 2010, 01:21

zuglufttier schrieb:
Das ist normal, leider... Aber es gibt Abhilfe! Entweder die Zähne zusammenbeißen oder den Hörer über Nacht über ein paar Bücher spannen. Natürlich nicht zu weit aber eben ne Ecke weiter als wenn du den Hörer tragen würdest. Das müsste schon ein bisschen bringen und mit der Zeit werden die Polster auch definitiv weicher.



Tja. werd also noch eine Zeit lang was für meinen Zahnarzt tun ,
und wenn`s Polster nicht weicher wird, die Dinger eben ein wenig "entspannen".
Der Klang ist halt echt geil...

Bon soir,
Alex
zuglufttier
Inventar
#28 erstellt: 14. Aug 2010, 01:41
Freut mich, dass er dir gefällt! Also wie gesagt, die Einspannmethode funktioniert definitiv. Einfach mal über Nacht einwirken lassen
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