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Radio ist uncool und für die Generation 40+ ?

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amor_y_rabia
Stammgast
#102 erstellt: 04. Mrz 2014, 15:36

Meyersen (Beitrag #101) schrieb:
...die Alternativen, die Internetradio heute liefert, sind schon traumhaft...

...reines UKW-Radio, dann muss man halt damit leben, dass die breite Masse das Programm bestimmt.


Wobei ich hier auch gestehen muss, dass ich im I-Net radio meist Sender höre, die auch über UKW kämen
Die D-radio Schiene und WDR...
Pigpreast
Inventar
#103 erstellt: 04. Mrz 2014, 16:26

Meyersen (Beitrag #101) schrieb:
Wenn es um das Baustellenradio geht, kann ich das nachvollziehen. Ich habe selbst jahrelang als Elektriker / Techniker auf diversen Baustellen verbracht. Da war das Radio als kleine Auflockerung des Arbeitsalltags hoch willkommen. Kulturell wertvolle Beiträge konnte man sich da eh nicht reintun - zu viel Nebengeräusche.

Das mauss man nicht auf Baustellen beschränken. Wenn bei der Arbeit Radio gehört wird, kann man sich - auch bei vergleichsweise leisen Arbeitsplätzen - eh nicht dauerhaft auf's Programm konzentrieren. Wieso also kulturell hochstehendes?
Meyersen
Stammgast
#104 erstellt: 04. Mrz 2014, 16:43
Moin,

das Baustellenradio diente doch lediglich als ein anschauliches Beispiel.

Im Bad morgens läuft die kleine Medion-Anlage und Radio 21 liefert mir die ersten Nachrichten und ein wenig (Rock-) Musik zum Wachwerden. Zum Frühstück, der wichtigsten Mahlzeit am Tag, läuft dann Internetradio, meist ein chilliger Sender aus Süddeutschland oder Bluesradio UK.

Diese Reihe könnte ich jetzt weiter führen bis zum Schlafengehen...

Mein Fazit ist halt, das Radio an sich für mich keinesfalls uncool oder gar tot ist - trotz (oder gerade wegen?) Ende der 40er. BTW, meine Zeit als End-40er läuft am Wochenende ab...

Egal, I'll keep on rockin' !

Gruß

Kai
Pigpreast
Inventar
#105 erstellt: 04. Mrz 2014, 23:35

Meyersen (Beitrag #104) schrieb:
das Baustellenradio diente doch lediglich als ein anschauliches Beispiel.

Ja klar. Und ich habe das Beispiel lediglich erweitert.

Wahrscheinlich ist Radio tatsächlich uncool und für die Generation 40+. Kommt mir aber gerade recht. Erstens bin ich ja genau diese Generation und zweitens muss ich zugeben, dass ich, wenn ich was wirklich cooles will, auch an andere Dinge als an Radio denke und in den Situationen, in denen ich es nutze, auch gar nicht empfänglich für cooles wäre... da bin ich froh, dass Radio das ist, was es ist.


[Beitrag von Pigpreast am 04. Mrz 2014, 23:36 bearbeitet]
OsirisDeath
Hat sich gelöscht
#106 erstellt: 05. Mrz 2014, 10:49
Radio ist das erste, was ich morgens anschalte, damit mein Gehirn erstmal gestört wird und was zu tun hat und nicht wieder einschläft =D
Zudem höre ich auf R.SA Donnerstagabends gerne rein, da ist nämlich Rockzirkus!
Die einzige Radioshow, die ich über UKW reinbekomme, wo MEtal läuft
Pigpreast
Inventar
#107 erstellt: 05. Mrz 2014, 13:36

OsirisDeath (Beitrag #106) schrieb:
Radio ist das erste, was ich morgens anschalte, damit mein Gehirn erstmal gestört wird und was zu tun hat und nicht wieder einschläft

Genau! So könnte ich das auch für mich sagen.

Aber zum wirklich Zuhören, am Ende sogar noch Anspruchsvollem, bin ich um die Uhrzeit überhaupt nicht in der Lage. Da wäre mir zudem sogar das Auswählen einer CD zu viel. Und per Zufallsauswahl auf die eigene Musiksammlung zuzugreifen, bedeutete wiederum zu wenig Störung!

OsirisDeath, Du hast es auf den Punkt getroffen.
Jamhead
Ist häufiger hier
#108 erstellt: 05. Mrz 2014, 13:45
Früher war mehr lametta! ....heute iss mir Radio mir einfach zu schlecht geworden. Man findet ja wenig Sender die immer das Spielen was man hören möchte. Und die ganzen Telefonstreiche reichen langsam auch mal

Da ist es mit Spotify und co schon einfacher. Und für die Nachrichten zwischendurch reicht SPON.
Pigpreast
Inventar
#109 erstellt: 05. Mrz 2014, 13:50
Für das, wie ich es heute nutze, ist es gerade recht, wie es ist. Und ehrlich gesagt bin ich auch ganz froh, dass da nicht alle zehn Minuten ein Stück kommt, bei dem ich aufhorche und nervös frage: "Was ist das, klingt ja geil, muss ich googeln, will ich haben..." Ich bin froh, wenn ich meine CDs ausreichend würdigend gehört bekomme, und da komme ich auch so immer wieder auf neue Errungenschaften.
fotoralf
Inventar
#110 erstellt: 05. Mrz 2014, 14:20

Pigpreast (Beitrag #109) schrieb:
Und ehrlich gesagt bin ich auch ganz froh, dass da nicht alle zehn Minuten ein Stück kommt, bei dem ich aufhorche und nervös frage: "Was ist das, klingt ja geil, muss ich googeln, will ich haben...".


Naja, die eine oder andere Entdeckung ist schon ganz nett. Auf Künstler wie Fiona Apple, Caecilie Norby oder die tolle CD Diagnostic von Ibrahim Maalouf wäre ich im Leben nie gekommen, wenn ich sie nicht irgendwann bei FIP gehört hätte.

Ralf


[Beitrag von fotoralf am 05. Mrz 2014, 14:20 bearbeitet]
Bollze
Inventar
#111 erstellt: 05. Mrz 2014, 14:29

OsirisDeath (Beitrag #106) schrieb:
Radio ist das erste, was ich morgens anschalte, damit mein Gehirn erstmal gestört wird und was zu tun hat und nicht wieder einschläft =D
Zudem höre ich auf R.SA Donnerstagabends gerne rein, da ist nämlich Rockzirkus!
Die einzige Radioshow, die ich über UKW reinbekomme, wo MEtal läuft :*



Die "Metalls" und Rockfans aus meiner Bekanntschaft schauen oft IMUSIC 1TV, wo die Sendung IM Rocks läuft.
Leider geht es den Sender finanzell sehr schlecht, man wechselt jetzt auch über Astra auf einen kostengünstigeren Transponder, der nur mit DVB-S 2 Receiver empfangbar ist. Die Homepage ist leider auch nicht erreichbar, derzeit.
Fäesbuck funz aber noch
https://www.facebook.com/iM1.tv/app_289050074450855


----
Der Sound von IM 1TV dürfte auch besser sein als R.SA Sachen. RSA Sachen ist eigentlich immer zurückhaltend beim Soundverbasteln gewesen.
RSA hat aber neuerdings wieder mal am Optimod gedreht um mehr Bass und Höhen in den Sound reinzudrücken. Klappt auch. Nun hab ich an meiner guten Stereoanlage mit einen der bekanntermassen tieftonstarken Technicstunern mit DCMPX die Bässe und Höhen entspechend korrigiert, nun klingt RSA unruhiger wie früher, eintönig atmende klopfenden Bässe, auf Dauer nervt es. Die Techniker von RSA sollten mal die Ploppfilter für die Mikro verbessern, das wird durch dieses Soundprozessing schön überbetont.
Das Dudelradio ist nicht mehr für eine hochwertige Soundwiedergabe ausgelegt, sondern auf die üblichen Plastikschachteln optimiert und die meist einfachen Soundanlagen im Auto, wo Tieftonchassis in ihrer Eigenresonanz ausflattern und somit für mehr Basseindruck sorgen.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 05. Mrz 2014, 14:44 bearbeitet]
amor_y_rabia
Stammgast
#112 erstellt: 05. Mrz 2014, 16:13

fotoralf (Beitrag #110) schrieb:

Naja, die eine oder andere Entdeckung ist schon ganz nett. Auf Künstler wie Fiona Apple, Caecilie Norby oder die tolle CD Diagnostic von Ibrahim Maalouf wäre ich im Leben nie gekommen, wenn ich sie nicht irgendwann bei FIP gehört hätte.

Ralf


Das ist spannend. Das hat es bei mir in den letzten drei-vier Jahren eher selten gegeben. Die meisten interessanten Neuigkeiten hab ich aus Spex, Stereoplay (sic!) und Netzveröffentlichungen, Stöbereien etc...

Gute Musiksendungen muss man im Radio inzwischen wie Perlen im Misthaufen suchen, find ich.
Jamhead
Ist häufiger hier
#113 erstellt: 05. Mrz 2014, 16:29

amor_y_rabia (Beitrag #112) schrieb:


Gute Musiksendungen muss man im Radio inzwischen wie Perlen im Misthaufen suchen, find ich.


Genau deswegen empfehle ich gerne mal die Vorschlagsradios von z.b Spotify oder Last.fm.
Was abgeht sind die Background-Anekdoten und Interviews - aber dafür eine hohe Trefferquote an Songs und Bands die man entweder noch nicht kannte oder sowieso schon mag.
ZodiacWuppertal
Hat sich gelöscht
#114 erstellt: 03. Jun 2014, 00:29
[quote="Olvin (Beitrag #16)"]Radio? Höre ich seit Jahren praktisch nicht mehr. Es sei denn, es läuft irgendwo zufällig nebenher.

Warum? Aus verschiedenen Gründen:

1) Die ständigen Wiederholungen der immergleichen Musik nerven extrem. Selbst eigentlich gute Lieder werden totgespielt.

Hallo zusammen,
danke Olvin Du sprichst mir aus der Seele !
Radio ist wie auch TV, an einer öffentlichen Toilette angeschlossen. Wohin man auch schaltet.....Kacke.
Nachts kann man noch einigermassen gut die ARD- Hitnacht aus Saarbrücken hören. Aber das war es dann auch schon.
Ich gebe Dir und auch einigen Anderen vollkommen Recht.

GlG Roland
Willi.E
Stammgast
#115 erstellt: 09. Jun 2014, 14:57
Guten Tag,

ob ich Radio höre? Ja, natürlich.

Ich höre über UKW die bei mir empfangbaren Hitdudler. Darunter Star FM, den Rocksender. Radio N1, die Popwelle
und dann noch die ganzen anderen Sender die sich auf dem Band tummeln. Energy gehört auch dazu.

Auf Mittelwelle hörte ich früher gerne On3-Radio. Heute leider Bayern Plus. Mit Schlagern kann ich als junger Mensch (14) nichts anfangen.

Sat-Radio eher nicht. Da fehlt mir die Schüssel, hehe.
Auf DVB-T gibt's kein Radio.

In letzter Zeit öfter Internet-Radio über meine TuneIn-App auf dem Handy.


Was haltet ihr eigentlich von DAB? Lohnt sich die Anschaffung. Meine Meinung ist ja, dass die Tonqualität aufgrund von niedrigen Bitraten zu wünschen übrig lässt. Das liegt im Bereich von 72 kbit/s, was nicht einmal standartmäßige MP3-Qualität ist.
cr
Inventar
#116 erstellt: 09. Jun 2014, 16:29

Auf Mittelwelle hörte ich früher gerne On3-Radio. Heute leider Bayern Plus. Mit Schlagern kann ich als junger Mensch (14) nichts anfangen

Mit Schlager konnte ich weder als junger Mensch noch jetzt, 30 Jahre später, was anfangen. Beim Hören dt. Schlager bekam und bekomme ich immer die Krätze.


[Beitrag von cr am 09. Jun 2014, 16:31 bearbeitet]
amor_y_rabia
Stammgast
#117 erstellt: 09. Jun 2014, 17:40

technikfreak91 (Beitrag #115) schrieb:
Was haltet ihr eigentlich von DAB? Lohnt sich die Anschaffung. Meine Meinung ist ja, dass die Tonqualität aufgrund von niedrigen Bitraten zu wünschen übrig lässt. Das liegt im Bereich von 72 kbit/s, was nicht einmal standartmäßige MP3-Qualität ist.


Hallo Technikfreak,

die Anschaffung lohnt sich meiner Meinung nach nicht. Internetradio ist vielseitiger und steht klanglich der DAB+-Soße in nichts nach.

Schönen Montag noch!
pragmatiker
Administrator
#118 erstellt: 09. Jun 2014, 17:55
......und wenn das Internet mal großflächig und langanhaltend ausfällt oder die ganzen Apache-Server dieser Welt großflächig von Bösewichten gekapert werden, dann steht man ganz ohne Radio (und damit ohne aktuelle Informationsquelle) da.....

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 09. Jun 2014, 17:58 bearbeitet]
Willi.E
Stammgast
#119 erstellt: 09. Jun 2014, 18:12
Finden hier in diesem Thema eigentlich manche Leute das analog terrestrische Fernsehen noch gut, oder was?
Gut, dem Argument, dass manchmal eine schwierige Empfangsmöglichkeit bei schwächeren Sender besteht ist schon gut.
Da hatte man früher eben schlechtere Qualität jedoch trotzdem ein Programm.
Trauert jemand dieser Technik nach?


Das einzige was ich hasse, das ist auch analog, sind diese alten 56K Modems.
Ey, da kann man nicht surfen ohne nach fünf Minuten einen Nervenzusammenbruch zu kriegen.
Da lob ich mir DSL.

Analog-Radio oder TV hätte ruhig bleiben können.
amor_y_rabia
Stammgast
#120 erstellt: 09. Jun 2014, 18:17

technikfreak91 (Beitrag #119) schrieb:

Analog-Radio oder TV hätte ruhig bleiben können. ;)


Analoges Radio gibt es ja noch! Bei uns hier als Sender und Empfänger...
Willi.E
Stammgast
#121 erstellt: 09. Jun 2014, 18:31
Ja, Analog-Radio schon, aber Analog-TV nicht mehr.
amor_y_rabia
Stammgast
#122 erstellt: 09. Jun 2014, 18:36

technikfreak91 (Beitrag #121) schrieb:
Analog-TV


vermiss ich nicht...
pragmatiker
Administrator
#123 erstellt: 09. Jun 2014, 19:01
Ich vermiß' Analog-TV schon a bisserl - z.B. Sender an der Empfindlichkeitsgrenze (= weiter entfernte Sender, z.B. aus dem Ausland (ORF), welche die Informationsbreite auf eine ungleich breitere Basis gestellt haben --> da hörte man über Sachen, die in Deutschland passieren, die sich im deutschen Fernsehen total anders anhörten oder gleich überhaupt nicht anhörten --> Informationsvielfalt). Früher waren diese Sender ggf. halt mit a bisserl Rauschen im Ton und Grieseln im Bild, aber durchaus anhör- und ansehbar, zu empfangen. Und heute? Im Zuge der Digitalumstellung wurden (auf Betreiben der Privatsender, die kein werbefreies zeitgleiches Parallelprogramm mit identischem Inhalt wollten) die Strahlungskeulen dieser Sender (z.B. des ORF) so "optimiert", daß kaum noch was nach Deutschland strahlt. Und den unvermeidlichen Strahlungsrest muß man sich mit einem riesigen technischen Aufwand rausfischen, weil bei DVB-T ja gilt: Geht - oder geht nicht (digital halt)....Zwischenstufen wie beim analogen Fernsehen gibt es da nicht. Umstieg auf Satellit? Täte ich beim ORF ja gerne - nur ist der (ebenfalls auf Betreiben der Privatsender) verschlüsselt.....und die erforderliche Decoder-Card erhält man nur mit nachgewiesenem Wohnsitz in Österreich - und auch nur eine pro Haushalt.

Wenn diese Bevormundung und von oben gesteuerte Beschneidung der Meinungsvielfalt der digitale Fortschritt sein soll - nun ja. Für mich persönlich kann ich das nur als eklatanten Rückschritt sehen.......zumal mir persönlich die Privatsender völlig wurscht sind und schon immer völlig wurscht waren, weil ich mir persönlich dieses unsägliche Programm mit teilweisem Potential zur kompletten Volksverblödung und medialen Körperverletzung freiwillig nicht antue.....

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 09. Jun 2014, 19:22 bearbeitet]
cr
Inventar
#124 erstellt: 09. Jun 2014, 19:51
Bei Radio kann man notfalls noch auf Mittelwelle ausweichen, oder wird das auch mangels Interesse von immer weniger Sendern bedient? Habe schon ewig nicht mehr reingehört...
Willi.E
Stammgast
#125 erstellt: 09. Jun 2014, 20:14
Auf Mittelwelle ist nicht mehr viel los. Früher gab es mal DLF darauf. Ich glaube das wurde eingestellt.
grendia
Stammgast
#126 erstellt: 09. Jun 2014, 22:02
Ich höre jeden Tag Radio. Meine Bevorzugten UKW Sender sind:

BR5 = Nachrichten - meist beim Autofahren. Ist mir lieber wie Musik.
BR1 = Oldies der 60/70/80 oft Abends oder wenn Besuch da ist. Will nicht ständig selbst Auflegen. Und die Moderatoren halten sich sehr zurück.
Gong = Rock Musik
Deutschlandfunk = Beide Programme. Ist nicht so ein sinnloses labern wie auf vielen Privaten.
BR2 = wieder häufiger. Die Musik zwischen den "Wort Beiträgen" ist kein Mainstream.

Dann auch noch öfter WDR (weiß jetzt aber nicht welches Programm).

Ich informiere mich auch über Sondersendungen im Radio. Es gibt oft ganz tolle Sendungen zu bestimmten Themen oder Bands.

Bei diesen Sendungen steht dann die Information und nicht das plappern von Moderatoren im Vordergrund.
DB
Inventar
#127 erstellt: 10. Jun 2014, 14:45

technikfreak91 (Beitrag #125) schrieb:
Auf Mittelwelle ist nicht mehr viel los. Früher gab es mal DLF darauf. Ich glaube das wurde eingestellt.

Nö. Der DLF ist noch da, wie auch abends noch eine ganze Reihe weiterer Sender.

MfG
DB
Willi.E
Stammgast
#128 erstellt: 10. Jun 2014, 20:38
Auf welcher Frequenz ist der? Habt ihr eigentlich mal eine gute Liste mit den in Deutschland empfangbaren Mittelwelle-Sendern?
cr
Inventar
#129 erstellt: 10. Jun 2014, 22:05
Wikipedia hat meiner Erinnerung nach eine Liste
Willi.E
Stammgast
#130 erstellt: 10. Jun 2014, 22:21
Ist die aktuell? Ich werde mal nachsehen.
grendia
Stammgast
#131 erstellt: 11. Jun 2014, 06:27
Hier ist ein Bericht über die Zukunft der Mittelwelle.

http://www.radioszene.de/55530/2015-stirbt-die-mittelwelle.html
cr
Inventar
#132 erstellt: 11. Jun 2014, 12:45
Auf Langwelle konnte ich schon vor 30 Jahren bestenfalls einen Sender empfangen.
Langwelle war wegen der tiefen Frequenz von 150 -300 kHz und der damit nur wenigen unterbringbaren Sender immer ein Problem, zudem die geringe Reichweite als Bodenwelle.
Keine Ahnung, wozu Langwelle mal wirklich gut war.....
pragmatiker
Administrator
#133 erstellt: 11. Jun 2014, 14:06

cr (Beitrag #132) schrieb:
zudem die geringe Reichweite als Bodenwelle.

Umgekehrt wird wohl eher ein Schuh draus:

Wikipedia schrieb:
Ein Vorteil der Langwelle ist die große Reichweite der Bodenwelle (bis über 1000 km), sodass mit einem einzigen Sender große Flächen mit einem stabilen Signal versorgt werden können. Hierbei werden oft sehr leistungsstarke Sender eingesetzt (bis zu 2000 kW). Raumwellenausbreitung hat eine geringere Bedeutung als bei höheren Frequenzen, sodass Störungen durch Nahbereichsfading (Überlagerung von Boden- und Raumwelle in der Nacht) kaum auftreten

Die weitgehende Stabilität der Langwellenausbreitung unabhängig von Tages- und Nachtzeiten und unabhängig vom Wetter gepaart mit großen Reichweiten war in der Vergangenheit einer der wesentlichen Gründe für ihre Verwendung - z.B. auch zur Navigation von Schiffen und Flugzeugen. Hier mal eine Liste der Langwellen-Funkfeuer: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Funkfeuer

Keine Ahnung, wozu Langwelle mal wirklich gut war.....

Kommunikation mit getauchten U-Booten ist überhaupt nur mit Lang- und Längstwellen möglich: https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%A4ngstwelle .

Was derzeit in Deutschland (leider) sehr aktuell ist (Höhlenrettungsaktion in Bayern), ist der Langwellenfunk unter Tage (Bergwerk, Höhlen) - auch das geht auf größere Distanzen nur auf Langwelle vernünftig.

Und für den Rundfunk selbst war es in früheren Zeiten ja so, daß es (auch international) gar nicht soooo besonders viele nahe beieinader liegende Rundfunksender gab - und da kam man dann auch mit dem begrenzten Bandbreitenangebot gut hin. Außerdem kam Langwelle in der Anfangszeit des Rundfunks einer Massenverbreitung von Rundfunkgeräten durchaus entgegen, weil die Geräte deutlich billiger wie diejenigen für höhere Frequenzen gebaut werden konnten (geringere erforderliche Güte von Schwingkreisen und Bandfiltern, geringere erforderliche Stabilität von Oszillatoren, höhere erzielbare Verstärkung mit einer vorgegebenen Anzahl von Röhren usw.).

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 11. Jun 2014, 14:15 bearbeitet]
cr
Inventar
#134 erstellt: 11. Jun 2014, 15:26

Umgekehrt wird wohl eher ein Schuh draus:


Kann man auch anders sehen:
Mittelwelle: Bodenwelle 1000km, Stratosphäre (nachts): 5000 und mehr. Darum hat man ja tags nur regionale Sender, nachts die halbe Welt
Langwelle hat nur Bodenwelle, bleibt also immer lokal (1000 km ist lokal). Das meine ich unter kurzer Reichweite.

Abgesehen von den erwähnten Anwendungen wird Langwelle noch für die Funkuhren und für Gartenwetterstationen verwendet (sind zwar selten, aber im Gstz zu GHz-Funk unschädlich, sollte mehr beworben werden...)
pragmatiker
Administrator
#135 erstellt: 11. Jun 2014, 15:46
Ja, die bei uns empfangbaren Frequenznormale DCF77 (77.5[kHz]), MSF (60[kHz]) und TDF (162[kHz]) sind Langwellensender - und das müssen sie auch sein, weil die zweite gleichberechtigte Funktion dieser Sender (neben der Verbreitung der Uhrzeit) die Verbreitung einer Normalfrequenz ist. Und das letzte, was man bei Normalfrequenzen brauchen kann, ist Fading oder Überlagerungen von Boden- und Raumwelle.

Eine Reichweite von 1.000[km] (das sind 2.000[km] im Durchmesser oder ca. 3.14 Millionen km² Fläche) würde ich persönlich nicht mehr als "lokal" ansehen, weil diese Reichweite ja bereits über die nationalen Landesgrenzen jedes europäischen Landes hinausreicht - eine hieb- und stichfeste Abgrenzung der Begriffe "lokal - regional - national - international" kann ich aber leider auch nicht liefern.

Durch die recht stabilen Langwellenausbreitungsbedingungen hören sich übrigens Langwellenprogramme (auch Musik) durchaus ansprechend an, wenn sowohl der Sender (davon kann man in den meisten Fällen ausgehen) wie auch das Radiogerät (davon kann man heute in den allermeisten Fällen nicht mehr ausgehehen) was taugen. Ein intaktes Röhrenradio aus den 50er-Jahren - ein sogenannter "Großsuper" - kann in dieser Hinsicht sehr, sehr erhellend sein, was die Klangqualität angeht.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 11. Jun 2014, 15:47 bearbeitet]
miamoto
Neuling
#136 erstellt: 11. Jun 2014, 15:52
Hallo,
ich habe mir heuer für meine zweit Anlage ins Herrenzimmer im Keller ( Accuphase E 305, Marantz CD 16 Exclusive, HGP Corda ) noch einen Tuner ( Accuphase T 108 ) und ein Antenne unters Dach gegönnt, und ich muss sagen, Klasse, hoffentlich wird noch lange gesendet.
Viele Grüße
Gerhard
cr
Inventar
#137 erstellt: 11. Jun 2014, 15:52

Ein intaktes Röhrenradio aus den 50er-Jahren - ein sogenannter "Großsuper" - kann in dieser Hinsicht sehr, sehr erhellend sein, was die Klangqualität angeht.


Hatten wir bis in die 80er, einen großen Philips-Kübel mit links und rechts einem großen Breitbänder (nicht Stereo natürlich).
Unser alter DUAL-Tuner aus 1972 ist auch noch gut ausgestattet:
LW, MW, 2 x KW
Nur ist keine Antenne dafür dran.....

De facto geht Langwelle keine 1000 km für Radio. Es ist extrem störanfällig und schwache Singale sind immer von 50/100Hz Brummen massiv überlagert, besonders tagsüber, nach meiner Erfahrung waren nur Sender im Umkreis von 300 km halbwegs erträglich empfangbar. Und selbst in den 70ern habe ich am Tag nur einen Sender gefunden, in der Nacht 2-3 brauchbare. Habe mich daher schon damals gefragt, was Langwelle noch für einen Sinn hat. Mittelwelle war dagegen damals nachts total voll und am Tag bekam ich so 5 Sender. Und das sogar mit meinen selbstgebastelten Empfängern a la Heinz Richter.....


[Beitrag von cr am 11. Jun 2014, 15:58 bearbeitet]
amor_y_rabia
Stammgast
#138 erstellt: 11. Jun 2014, 15:58

miamoto (Beitrag #136) schrieb:
Hallo,
ich habe mir heuer für meine zweit Anlage ins Herrenzimmer im Keller ( Accuphase E 305, Marantz CD 16 Exclusive, HGP Corda ) noch einen Tuner ( Accuphase T 108 ) und ein Antenne unters Dach gegönnt, und ich muss sagen, Klasse, hoffentlich wird noch lange gesendet.
Viele Grüße
Gerhard


Glückwunsch, Gerhard. Bestimmt ein tolles Gerät. Und UKW wird ja noch ein Weile bleiben!
Passat
Inventar
#139 erstellt: 11. Jun 2014, 15:58
Oftmals haben Einfachtuner einen besseren Mittel- und Langwellenempfang aus größere Modelle.

Von meinen Grundig Slimlines ST 1000, ST 1500, ST 2000, ST 6000 und ST 6500 hat ausgerechnet der kleinste ST 1000 den besten Mittel- und Langwellenempfang.

Grüße
Roman
cr
Inventar
#140 erstellt: 11. Jun 2014, 16:01
Habe gar nicht gewußt, dass Heinz Richter schon 1971 gestorben ist, seine Bücher waren bis in die 80er noch recht verbreitet.....
http://de.wikipedia.org/wiki/Heinz_Richter_(Ingenieur)
Zaianagl
Inventar
#141 erstellt: 11. Jun 2014, 16:10
Ob Radio nun uncool ist oder laß ich mal beiseite. Was mich betrifft ist es nervig!!!
Ich höre freiwillig genau Null Radio.
Wenn ich dann mal im Büro bin (ADler), und dort den ganzen tag das Radio dudelt, dann werd ich nach ca 2h oder dem zum verdammten dritten mal diesem "Lieder" jammernden scheinheiligen Sangesbarden (was im übrigen das Gleiche ist) sowas von aggressiv, daß mirs die Zehennägel stellt.
Von dem dummen Gelaber und den tollen "Witzchen", "Telefonstreichen" oder "Gewinnspielen" mal ganz zu schweigen....


Und ja, ich habe früher (>25Jahre) viel Radio gehört. Und ich danke noch heute diesem Wahnsinnigen, der "Xanadu" damals in voller Länge gespielt hat.
Das hat mich musikalisch nachhaltig geprägt. Und nein, es lag an diesem verregneten Samstagabend nicht an den komischen Zigaretten, die wir damals im Käfer meines Kumpels geraucht haben...
0300_Infanterie
Inventar
#142 erstellt: 11. Jun 2014, 16:24

cr (Beitrag #1) schrieb:
In der Schweiz hören Jüngere immer weniger Radio. Musik wird im Internet besorgt. Das Anhören der immer gleichen Songs und das Moderatorengequatsche nervt immer mehr.

http://webpaper.nzz....77b1b057735e9dbd0d44

Seht ihr das auch so?

Zu mir: Ich höre seit vielen Jahren nicht mehr Radio, vielleicht noch ab und an im Auto die Nachrichten. Musik gar nicht, ganz selten etwas Klassik über Sat-Radio, meist eher zufällig.



Ich hoere seit ein paar Jahren wieder Radio ... nach vielen jahren, wo ich nichtmal im Auto hoeren wollte hab ich heute wieder ein aktiveres Ohr.
Warum? Naja, man ist informiert und bekommt auch mal Neues mit ... dazu haben gute Sender - vor allem abends und nachts - interessante Programme, ab vom Mainstream und der Hot Rotation!
Naja... und wozu haette ich sonst so schicke UKW Empfaenger, wenn ich sie nicht nutzte

Internetradio hab ich auch, nach anfaenglicher Begeisterung hat das aber nachgelassen und wird als Genresender hoechstens mal zur Partyhintergrundbeschallung genutzt.

Ach ja, auch wenn ich 40plus bin: Ich hoere einslive ... also oeffentlich-rechtlich ... und den Moderatoren kann ich da viel abgewinnen, aber ich hab sowas vor ueber 20 Jahren ja auch mal selbst gemacht ...


[Beitrag von 0300_Infanterie am 11. Jun 2014, 16:26 bearbeitet]
Sonyfreak2
Ist häufiger hier
#143 erstellt: 11. Jun 2014, 17:47

pragmatiker (Beitrag #48) schrieb:

Thema Internetradio: Hier ist kürzlich mal das Internet providerseitig für längere Zeit weggewesen. Ich konnte den Provider hierzu nicht mal anrufen, weil natürlich "www.telefonbuch.de" bzw. "www.<provider.de>" auch nicht ging. Meine gedruckten Telefonbücher (die ich gottseidank noch habe), hätten mir auch nicht viel genutzt, weil der Provider natürlich an der anderen Ecke Deutschlands sitzt, für die ich keine Telefonbücher habe. Wie ging das doch gleich mit der Telefonauskunft? Sprich: Wenn's irgendwie kriselt und ich Meldungen im Radio hören möchte, dann wär' das Letzte, auf das ich mich verlassen würde, Internetradio. DAB+ wäre - wegen des Leistungsverbrauchs der Empfangsgeräte, die ja kleine Computer sind und deswegen jeden Akku wie nix leersaugen - das zweitletzte. Das Mittel der Wahl wäre hier UKW, weil ein üblicher batteriebetriebener Kofferradio bei kleiner Lautstärke aus 6...9[V] weniger als 20[mA] zieht und ich damit eine sehr lange Batterielebensdauer habe - im Krisenfall nicht ganz unwichtig. Gottseidank wird schon allein durch die riesige Basis an UKW-Autoradios (auch in fabrikneuen Autos sind praktisch noch keine DAB+ Autoradios zu finden) noch sehr viel UKW gehört, so daß es noch sehr lange dauern dürfte, bis UKW tatsächlich abgeschaltet wird.

Grüße

Herbert

Tja und hier kommt die Frage auf: Wer bringt im Krisenfall (letztes Unwetter in NRW) die wichtigen Infos dazu rüber?
Genau der Lokalsender (nicht im Web, das geht dann meistens nicht mehr; DAB ist auch tot, weil die meisten DAB-Sender keine Notstromversorgung mehr haben) auf dem alten, analogen UKW-Band geht noch....
Es dauert (laut Auskunft eines Bekannten der früher als technischer Leiter bei einem örtlichen ÖR-Radiosender gearbeitet hat) noch vieel länger, als manche meinen....Warum? Weil technische Empfangsprobleme bei DAB vorhanden sind, die nicht eben mal so "ausgetrickst" werden können.
Das kann ich bestätigen. Besitze eines der wenigen DAB/UKW Autoradios und habe einen Empfangseinbruch genau an der Stelle gehabt, die mir später der Bekannte bestätigte, ohne das ich die Stelle ihm gesagt hatte. Es wird urplötzlich vom DAB-Tuner vom Lokalsender in Sichtweite der KFZ-Antenne, auf einen weit entfernten auf dem gleichen Kanal sendenden Sender umgeschaltet. Das dauert zwar nur ca. 3-5 Sek. (etwa ca. 200m Fahrstrecke) Aber das führt zu einer Schrecksekunde als Autofahrer.

Gleich dazu noch etwas, was vielen bestimmt auch schon aufgefallen ist:
Habt ihr euch nicht schon mal gefragt, warum die KW/LW und MW Sender in den letzten Jahren, mit dem Aufkommen von DAB und Webradio verschwunden sind/abgeschaltet wurden?
Das hat nicht nur finanzielle Gründe (das wird gerne vorgeschoben).
Nein gerade eben das, was viele heutztage (ich auch) besitzen: Smartphones mit Internetflatrate, mit dem man sich (fast) überall seine Musik (MP3 Player) und Radiosender anhören kann.
Das gleiche passiert (ausser Internetzugängen) dem Kabelfernsehen in den nächsten Jahren. Wenn es weitere schnelle Zugänge ins Net gibt, wird IPTV neben Sat TV interessanter werden und damit auch Radioempfang.
pragmatiker
Administrator
#144 erstellt: 11. Jun 2014, 19:22

Sonyfreak2 (Beitrag #143) schrieb:
Habt ihr euch nicht schon mal gefragt, warum die KW/LW und MW Sender in den letzten Jahren, mit dem Aufkommen von DAB und Webradio verschwunden sind/abgeschaltet wurden?
Das hat nicht nur finanzielle Gründe (das wird gerne vorgeschoben).

Naja - aber die finanziellen Gründe sind schon ausschlaggebend:

  • Ein UKW-FM Sender mit 5[kW] Ausgangsleistung an der Antennenbuchse zieht wegen des mit dem C-Betrieb verbundenen guten Wirkungsgrad ca. 7....8[kW] Leistung aus dem Netz. Bei 12[dB] Antennengewinn macht er (unter Abzug der Kabelverluste) ca. 50[kW] Strahlungsleistung (ERP).
  • Ein typischer, in die Jahre gekommener, "kleiner" 100[kW] Oberstrichleistung Mittelwellen AM-Sender (die ganz modernen Doherty / PWM-Versionen lassen wir jetzt mal außen vor) zieht bei nur kleinen bis mittleren Modulationsgraden im Schnitt mindestens ca. 100[kW] Leistung aus dem Netz - ist der Sender größer (und nicht wenige sind das), geht die Stromrechnung entsprechend hoch. Da heute jedoch Optimods und andere Kompressorverfahren zur Steigerung der Lautheit (der Durchdringung) eingesetzt werden, ist heutzutage eher mit hohen Modulationsgraden (und damit mit einer entsprechend gesteigerten Stromrechnung) zu rechnen.
  • Ein Mittelwellensender mit 100[kW] Oberstrichleistung ist heutzutage ein eher kleiner Sender für eher regionale Versorgung - solche Sender müssen wegen der (durch die großen Wellenlängen) sehr ausgedehnten Antennenanlagen immer auf riesigen, ebenen Grundstücken großer Erdbodenleitfähigkeit stehen, was eine Aufstellung auf Bergen praktisch ausschließt. Die Gelände solcher Sender müssen komplett eingezäunt und gegen unbefugtes Betreten gesichert werden. Die Wartung solcher Sender ist recht teuer.
  • Ein Mittelwellen-AM-Sender zur regionalen Versorgung zieht damit weit mehr als zehnmal soviel Leistung aus dem Stromnetz wie ein entsprechender UKW-FM Sender, der, wenn auf einem Berg aufgestellt (z.B. Wendelstein) auch ein riesiges Gebiet abdeckt. Und es macht schon einen Unterschied, ob ein Rundfunksender (bei einem angenommenen Preis von EUR 0.24 / [kWh]) im Jahr ca. EUR 16.800,-- an Stromrechnung wegfrißt - oder deutlich mehr als den zehnfachen Betrag (speziell wenn man das über die Lebensdauer solcher Sender - in der Regel >> 10 Jahre - sieht).

Das Elegante mit den digitalen Modulationsverfahren (wie z.B. bei DAB+ angewendet) ist ja, daß der beim Empfänger für einen einwandfreien Empfang erforderliche Signal- / Rauschabstand sehr viel geringer ist wie bei den analogen Modulationsverfahren AM und FM. Und das heißt, daß die Sender in ihrer Sendeleistung deutlich reduziert werden können (die allermeisten DAB+ Sender sind mit 500[W] bis 1[kW] unterwegs) - was sich durch den reduzierten Leistungsverbrauch auf der Senderseite dann direkt in sehr viel geringeren Stromkosten beim Senderbetreiber bemerkbar macht.

Das wirklich Perfide an der Sache ist aber, daß die Leistungsbilanz der digitalen Modulationsverfahren alles andere als "ökologisch wertvoll" ist - der Leistungsverbrauch wird nämlich einfach vom Sender auf den Empfänger verschoben und der Gesamtleistungsverbrauch des Systems "Sender - Empfänger" steigt (zumindest im Betrachtungsfall "UKW - DAB+") dabei deutlich an. Dazu eine Beispieldaumenpeilung:

  • Fall #1: UKW-FM: Leistungsverbrauch 5[kW] Sender: ca. 8[kW]. Annahme: 50.000 Zuhörer mit 50.000 Radiogeräten (Mix aus Stationärgeräten und netzbetriebenen Kofferradios. Mix aus mono und stereo. Mix aus "mit Display" und "ohne Display". Zimmerlautstärke). Weitere Annahme anhand des vorstehenden Mixes: Durchschnittsverbrauch pro Gerät: 3[W] --> Verbrauch der Empfangsgeräte: 50.000 * 3[W] = 150[kW]. Das Gesamtsystem "Sender - Empfänger UKW-FM" braucht also 8[kW] + 150[kW] = ca. 158[kW].
  • Fall #2: DAB+: Leistungsverbrauch 1[kW] Sender: maximal ca. 3[kW] (QAM = 2 * AM). Annahme: 50.000 Zuhörer mit 50.000 Radiogeräten (Mix aus Stationärgeräten und netzbetriebenen Kofferradios. Mix aus mono und stereo. Mix aus "mit Display" und "ohne Display". Zimmerlautstärke). Weitere Annahme anhand des vorstehenden Mixes: Durchschnittsverbrauch pro Gerät: 3[W] (für die vorstehende Mix-Ausstattung) plus mindestens 1[W] für den Digitaldecoder --> Gesamtdurchschnittsverbrauch pro Gerät also: 4[W] --> Verbrauch der Empfangsgeräte: 50.000 * 4[W] = 200[kW]. Das Gesamtsystem "Sender - Empfänger UKW-FM" braucht also 3[kW] + 200[kW] = ca. 203[kW].
  • Damit wird für den betrachteten DAB+-Fall also ca. 45[kW] mehr Systemleistung gegenüber dem UKW-FM-Fall verbraucht - und das für NUR 50.000 Empfangsgeräte - wahrscheinlich dudeln in Deutschland rund um die Uhr im Schnitt mehrere Millionen Rundfunkgeräte.

Werden die Decoder schneller (schnellere Programmwechselzeit) und besser (höhere Klangqualität), dann brauchen sie auch deutlich mehr elektrische Leistung - das nur am Rande. Diese DAB+ - Radios sind ja nichts anderes als Computer mit vorgeschaltetem HF-Frontend und nachgeschaltetem Lautsprecher (so wie Autos heute auch nichts anderes mehr sind als gummibereifte Computer) - das muß man sich immer klarmachen. Und jeder weiß, daß man "normale" Kofferradios mit vier Mignonzellen (AAA-Zellen) "ewig" betreiben kann......jetzt muß man sich im Geiste nur mal die Batterielebensdauer eines Computers vorstellen, der mit vier dieser Zellen betrieben wird......ein schönes Beispiel hab' ich hier stehen: Den DAB+ - "Koffer"radio "Pure One Mini". Volumenmäßig fast die Hälfte des Gerätes ist der Lithium-Ionen-Akku (3.7[V] / 4.2[Ah] - mit normalen Trockenbatterien läßt sich dieses Gerät erst gar nicht betreiben) - und im Betrieb kann man praktisch zuschauen, wie das Gerät den Akku "leersaugt" - dieses Gerät ohne Ladegerät auch nur in einen Kürzest-Urlaub mitzunehmen wäre fahrlässig. Beim Akku steht dabei: "Bis zu 20 Stunden mobiler Hörgenuß" - das ist meiner Erfahrung nach definitiv falsch - oft ist es nicht mal die Hälfte. Rechnen wir mal: 3.7[V] * 4.2[Ah] = 15.54[Wh]; 15.54[Wh] / 20[h] = ca. 777[mW] Leistungsverbrauch für die Digitalitis (basierend auf der sehr optimistischen 20-Stunden-Herstellerangabe) - den Leistungsverbrauch des Analogteils kann man bei Zimmerlautstärke vernachlässigen - der liegt sicher bei < 150[mW] (damit scheint meine Daumenpeilung weiter oben von ca. 1[W] für die netzbetriebene Digitalitis pro Radio ganz gut zu passen). Als Not- und Katastrophengerät ist dieses Gerät wegen der geringen Akkubetriebsdauer auf alle Fälle unbrauchbar.

Wenn man diese Dinge richtig durchdenkt und betrachtet und dies dann vor dem Licht des Glühlampenverbots (die ja im Winter - dann, wenn man Licht braucht - ihre Abwärme zur Heizung beisteuern und damit den Heizungsthermostaten entsprechend "runterdrehen") sieht, kann man praktisch gar nicht umhinkommen, die "Fach"leute in Deutschland bzw. der EU, die sich solche bizarren Ergüsse ausdenken, für ganz große "Leuchten" zu halten.

Egal - wir müssen den Rattenfängern folgen: "Nur digital ist gut und jede Form von analog ist schlecht" - und ich hoffe nicht, daß uns dieses von interessierter Seite mit höchstem (auch politischem) Druck gegen den Willen der Bevölkerung durchgepreßte Dogma irgendwann einmal auf die Füße fällt, weil uns irgendwann mal eine Katastrophe heimsucht, die das glatte Gegenteil plakativ beweist.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 11. Jun 2014, 19:39 bearbeitet]
0300_Infanterie
Inventar
#145 erstellt: 11. Jun 2014, 19:51
danke Herbert, wiedermal sehr erhellend
DB
Inventar
#146 erstellt: 11. Jun 2014, 20:14

pragmatiker (Beitrag #144) schrieb:

Wenn man diese Dinge richtig durchdenkt und betrachtet ... kann man praktisch gar nicht umhinkommen, die "Fach"leute in Deutschland bzw. der EU, die sich solche bizarren Ergüsse ausdenken, für ganz große "Leuchten" zu halten.


Naja, es gibt ja auch Dunkelstrahler...

MfG
DB
Willi.E
Stammgast
#147 erstellt: 11. Jun 2014, 21:35
Also was analoges Internet angeht, bin ich froh, dass es weg ist...
cr
Inventar
#148 erstellt: 11. Jun 2014, 21:41
So ein UKW-Gerät hat wirklich recht wenig Strom verbraucht, teils haben wir welche mit Batterien betrieben, weil kein Netzgerät dabei war, mit 6xBaby kamen wir dabei 1,5 Monate aus, bei jeden Tag ein paar Stunden (wenn die Batterien schwach wafen, gings mit MW nochmals zwei Wochen...). Und das waren noch keine Alkaline, sondern Kohle-Zink mit 1/3 Leistungsdichte. Bei 6 Stk viell. 18 Wh. Bei 100 h Betrieb wären das 0,18W Verbrauch, das mag schon hinkommen. Denn sonst hätten die ganz kleinen mit den schwachen 9V-Transistorbatterien (Kapazität damals ca 1Wh) gar nicht lang funktionieren können. Gingen aber auch etliche Stunden...


[Beitrag von cr am 11. Jun 2014, 21:41 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#149 erstellt: 11. Jun 2014, 21:43

technikfreak91 (Beitrag #147) schrieb:
Also was analoges Internet angeht, bin ich froh, dass es weg ist... :L

Naja.....auch das, was auf den allermodernsten DSL-Leitungen rumsaust, ist immer noch analog (Amplituden- und Phasenmodulation von Mehrfach-Trägern - IQ-Modulation, also QAM Modulation) - nur ist's halt nicht mehr 56[kBit/s] Modem-Geknörksel, weil sich auch die analoge Technik inzwischen weiterentwickelt hat (das mag reine Digital-Afficionados erstaunen, aber so ist es).....und sei es in der finalen Low-Cost-Ausprägung durch DSPs, die (mit Hilfe vorgeschalteter DACs und ADCs) analoge Signale modulieren und demodulieren.

Weil: mit rein digitaler Übertragung (also ohne Berücksichtigung der Amplitude) wären auf den alten Telefonleitungen, die heute zum großen Teil in Deutschland noch für das Internet verwendet werden, nicht im Entferntesten die Datenraten zu erzielen, die heute DSL- / ADSL- / VDSL- verwöhnte User so gewohnt sind - oder, anders gesagt: Mit rein digitaler Übertragung auf der Telefonleitungsseite wären Dinge wie iTunes, youtube, skype, IPTV und anderes schlicht und ergreifend Wunschträume.....diese Sachen funktionieren nur, weil es eben die gute alte analoge Übertragung gibt......

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 11. Jun 2014, 22:02 bearbeitet]
Willi.E
Stammgast
#150 erstellt: 11. Jun 2014, 23:41
Vermisst jemand Analog-TV?
Passat
Inventar
#151 erstellt: 11. Jun 2014, 23:49
Nicht wirklich.
Die Bildqualität von DVB ist deutlich besser und auch die Sendervielfalt ist bedeutend höher.
Beides ist bei DAB+ gegenüber UKW aber leider nicht gegeben, obwohl das System das Potential dazu hätte.
Aber die Sender vermurksen die Qualität, damit möglichst viele Sender in ein Ensemble gequetscht werden können.

Grüße
Roman
Moretto_Delucci
Hat sich gelöscht
#152 erstellt: 12. Jun 2014, 10:39
Ich, mit 20, höre FM nur im Auto. Und wenn, dann „You FM“. Die sind ziemlich aktuell unterwegs und spielen auch Songs von unbekannten Künstlern, und erwarten dann Feedback über den „You-FM-Like-Dislike Button“. So entscheidet die junge Hörerschaft aus erster Hand was ihr gefällt und was nicht und bestimmt so den Weg, den der Sender einschlägt.

Trotzdem wird im Auto überwiegend eine CD gehört, da des einfach Spaß macht, seine eigene Mix-CD zusammenzustellen und dann mit den Freunden auszutauschen.
Daheim höre ich viel Internetradio. Da hab ich so meine Sender für jedes Genre, auf die kann man sich verlassen.
Gruß


[Beitrag von Moretto_Delucci am 12. Jun 2014, 10:40 bearbeitet]
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