Ortofon Rondo Bronze

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Launcelot
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 15. Nov 2009, 22:08
Ein Freund von mir offeriert mir sein Ortofon Rondo Bronze mit 400 Laufstunden für 300 Euro. Neu geht das Ding für gut
825 Euro über den Tresen. Das Angebot scheint mir verlockend. Das Rondo Bronze ginge an meinen SME 3009 MK II improved mir wahlweise einem STM-72 oder MCA-76.
Zuschlagen?
Bepone
Inventar
#2 erstellt: 15. Nov 2009, 22:18
Hallo,

mit 400 Stunden hat ganz sicher schon der Verschleiß am Diamanten begonnen.
Weiterhin weißt du nicht, wie das System behandelt wurde und in welchem Zustand die Platten waren, die damit abgespielt worden sind.

Für 300€ würde ich das Risiko nicht eingehen wollen.

Falls du das System bei dir zuhause (!) eingehend testen kannst, dann kannst du dir die Sache natürlich überlegen.


Gruß
Benjamin
Hörbert
Inventar
#3 erstellt: 15. Nov 2009, 22:29
Hallo!

Der SME-3009 S2 imp. hat von Hause aus eine zu geringe Bandbreite bei der Auflagekrafteinstellung und bei der Antiskatingeinstellung. Die ist hier auf 1,5 Gramm begrenzt. Allerdings gibt es von SME einen Umrüstsatz.

Eine andere Frage ist ob du das 10,5 Gramm schwere System noch ausrtariern kannst.

Insgesamt ist der Tonarm mit seinen Messerlagern und dem etwas wackeligen Aufbau eine ziemliche Zicke die nur mit wenigen Tonabnehmern gut zusammenarbeiten will.

Ich habe hier neben anderen Tonarmen und Systemen sowohl einen Der SME-3009 S2 imp. wie auch ein Rondo-bronze, aber es würde mir im Traum nicht einfallen beide zu kombinieren.

Gut geeignet für den SME-3009 S2 imp. wäre z.B. ein Grado wenn es möglicht rund und stimmig klingen sollte. Z. B. ein Grado Statement Platinum sollte eigentlich alles rausholen können was der Tonarm zu leisten vermag. Mit einem etwas härter aufgehängtem MC wie dem Rondo-bronze würde ich den Grado nicht unbedingt bestücken.

MFG Günther
High_Fidelity_Freak
Inventar
#4 erstellt: 15. Nov 2009, 22:31
Hi,
da würd ich lieber ein neues Bronze kaufen.
599 Flocken bei WSS.
Grüße,

Daniel
Launcelot
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 16. Nov 2009, 09:12
Besten Dank meine Herren für die Infos. Anmerkung: Dem SME 3009 Series II improved habe ich kürzlich ein Bronze-Messerlager verpasst. Verändert dies die Ausgangslage?
Gruss an die Fachleute
Rudolf
Hörbert
Inventar
#6 erstellt: 16. Nov 2009, 12:07
Hallo!

Leider sind die Messerlager an sich die Crux. Der SME-3009 S2 imp. repräsentiert den Stand der Tonarmbau-Technik der frühen 70ger Jahre im mittleren Preisegment. Die Konzeption zielte auf Abtaster der damals üblichen MM-Systeme mit hoher Nadelnachgiebigkeit und geringer Auflagekraft ab. Die beste Leistung erzielt der SME-3009 S2 imp. auch heute noch mit Systemen dieser Machart.

Das von mir genannte Grado Statement Platinum stellt m.E. die Obergrenze dessen dar was man dem Tonarm zumuten sollte.

Das Rondo-bronze ist hingegen auf die Zusammenarbeit mit Tonarmen zeitgenössischer Bauart hin konzipiert, der sehr scharfe Schliff, die recht hohe Auflagekraft und die relativ niedrige Compliance sowie das Korpusgewicht sind auf die wesentlich spielfreieren Kugel- und Spitzenlager der heutigen Bauformen ausgelegt.

Eine gute Wahl für einen SME-3009 S2 imp. wäre z.B. auch ein Ortofon 2M Blue, zwar kein System vom Range eines Rondo-bronze aber sowohl vom Schliff als auch von den übrigen technischen Daten her ein geeignetes System. Noch besser aber leider nur noch auf dem Gebrauchtmarkt zu erhalten eines der großen Shure-Systeme der V-15-Reihe, (V-15/III bis /V wären geeignet) hier spielt der SME-3009 S2 imp. richtig gut auf.

Es macht einfach keinen Sinn den SME-3009 S2 imp. mit einem System zu versehen mit dem er nicht gut zurechtkommt, hier wird nur der Tonarm überfordert und kann das was er leisten kann nicht gut rüberbringen. Auch das Rondo-bronze kann hier seine Vorteile nicht recht ausspielen sondern muß etwas leisten für das es gar nicht gedacht ist es muß quasi den Tonarm führen anstatt daß der Tonarm das System führt. Damit verschenkst du gleich zweimal Potential.

Fie 400 Euro sind besser in einem passendem System wie den schon genannten angelegt. Es ist in diesem Fall einfach besser eine gute Leistung auf einem etwas niedrigeem Niveau anzustreben als eine weniger als mäßige Leistung auf einem höherem.

Natürlich macht ein System den Löwenanteil am Ergebniss aus, aber der Tonarm muß halt auch ein wenig mitspielen. Ich würde ein Rondo-bronze zwar bedenkenlos in den Original-Tonarm eines Technics SL12xx MKII schrauben und ein gutes Ergebniss erwarten aber nicht in einen SME-3009 S2 imp. oder auch in einen anderen Tonarm mit Messerlagern Hier gehen einfach die unterschiedlichen Konzeptionen nicht recht zusammen.

MFG Günther
Launcelot
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 16. Nov 2009, 13:28
Lieber Günther

Herzlichen Dank für diese Ausführungen, welche allesamt sogar mir als Laien einleuchten. Von den Ortofon Systemen habe ich mich mittlerweile - abgesehen von einer eventuellen Reparatur meines MC 20 - so gut wie verabschiedet. Abgesehen von Deiner Empfehlung des Grado, bist Du nun aber bereits der zweite der mir ein Shure V-15 III empfiehlt (auf dem Gebrauchtmarkt) und dazu eine in Japan angefertigte SS Nadel. Ich denke, dass ich mal diesen Weg einschlagen werde. Zumal es einen Spezialisten gib in Deutschland, der anstelle des originalen Shure Plasticgehäuses ein selbiges aus Metall liefert, bzw. einpasst.

Was meinst Du?

Gruss R
Hörbert
Inventar
#8 erstellt: 16. Nov 2009, 16:58
Hallo!

Volle Zustimmung, ich habe neben anderen selbst ein altes Shure-V-15/III, es klingt nicht nur im SME-3009 S2 imp. Aber gerade da habe ich es längere Zeit genutzt. (z.Z. befindet es sich gerade in einem Pro-Ject 9cc der bei mir den SME-3009 S2 imp. zumindestens vorläufig in die Vitrine versetzt hat.)

Die Metallkapselung kannst du dir allerdings sparen, der eigentliche Korpus besteht bereits aus Metall, nur die Halbzollbefestiguing besteht aus einem Kunststoffklotz. Also brauchst du allenfalls an eine Umarbeitung zu denken falls optische Gesichtspunkte dafür ausschlaggebend sind.

Die Japanischen SAS (Super Analog Stylus) Nadel der Fa. Jico sind recht gut. Eine Alternative dazu bietet dir diese Firma: http://www.schallplattennadeln.de Hier kannst du eine Shibata-Retippte Nadel erwerben die dem Japanischem Produkt in nichts nachsteht. Allerdings solltest du damit die Shibata-Spezifikationen einhalten, d.h. eine Auflagekraft zwischen 1,5 und 2 Gramm.

Der SME-3009 S2 imp. und das Shure wurden ihrerzeit als eine der "Traumehen" bezeichnet, hier passen beide Komponenten gut zusammen. Das etwas runde Shure dämpft das etwas zickike Hochtonverhalten des SMe und dieser wiederum gibt den Shure minimale zusätzliche Hochtonfülle.

MFG Günther
Launcelot
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 16. Nov 2009, 21:51
Lieber Günther

Jetzt muss ich Dich nochmals belästigen. Habe nun auf dem Internet ein SHURE V15-III-TM ersteigert. Nun stellt sich also die Frage nach der richtigen Nadel. Deinem Rat folgenden bin ich bei der Firma Jico auf die Nadel VN35 gestossen. Ich nehme an dass das from Typ her korrekt ist. Nun gibt es davon aber diverse Ausführungen...HE, HE SAS und bei der Firma in Deutschland...Shibata MR, HE etc. etc. Was nun? Was ist die richtige Entscheidung?

Gruss Rudolf
silberfux
Inventar
#10 erstellt: 16. Nov 2009, 22:16
Hi, ein Rondo (egal welcher Farbe) würde auch ich nicht wirkklich für einen Impr. empfehlen. Bei mir gehen/ bzw. gingen daran gut: Ortofon 540 II und Ortofon OM 40. Auch ein Shure 15 nn sollte gut gehen. Es gibt allerdings - das sollte nicht verschwiegen werden - immer mal wieder Berichte von Usern, die auch ein wenig härter aufgehängte MCs am Impr. betreiben. Die Aufwendungen für die normalerweise erforderlichen Aufrüstung des Impr. würde ich aber nicht auf mich nehmen, wenn bzw. so lange ich nicht schon ein MC habe, das ich daran montieren möchte. Mit anderen Worten: Kauf Dir doch kein System, das von vorn herein nicht optimal passt bzw. Zusatzinvestitionen nach sich zieht.

Beste Grüße

Silberfux
Hörbert
Inventar
#11 erstellt: 17. Nov 2009, 08:09
Hallo!

@Launcelot

Ganz klar entweder eine Jico/SAS oder ein Retipp mit einer Shibata-Nadel.

Alle diese Bezeichnungen, Shibata, SAS, HE, und MR bezeichnen unterschiedliche Nadelschliffe.

Die Original V-15/III Nadel gab es ursprünglich nur in den Formen "E" (elliptisch) und "HE" (Hyper-elliptisch) später wurde eine "MR" (Micro-Rigde) Nadel nachgeschoben das ist ein noch schärferer Schliff der heutzutage immer noch sehr beliebt ist.

Der Shibata-Schliff ist quasi der Urvater aller schärferen Schliffe jenseits von HE und kommt dem Micro-Ridge wohl noch am nächsten. Über den SAS-Schliff kann ich dir nicht allzuviel sagen, aber er dürfte wie viele schärferen Schliffe entweder ebenfalls eine der Shibata-Varianten sein. Oder aber einer der später aufgekommenen Triangele-Schliffe wie sie z.B. von Gyger und VdH produziert werden.

MFG Günther
Launcelot
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 17. Nov 2009, 08:47
Lieber Günther und Co.

Habt all recht herzlichen Dank für die freundliche Unterstützung und wertvollen Tips. War echt ein
Knaller, Euer Fachwissen teilen zu dürfen.

Gruss Rudolf
Hörbert
Inventar
#13 erstellt: 17. Nov 2009, 09:16
Hallo!

Es wäre nett wenn du gelegentlich berichtest wie es weitergeht. Jedenfalls viel Spaß noch mit dem SME und dem Shure.

MFG Günther
GandRalf
Inventar
#14 erstellt: 17. Nov 2009, 12:52

Launcelot schrieb:
Lieber Günther

Jetzt muss ich Dich nochmals belästigen. Habe nun auf dem Internet ein SHURE V15-III-TM ersteigert. Nun stellt sich also die Frage nach der richtigen Nadel. Deinem Rat folgenden bin ich bei der Firma Jico auf die Nadel VN35 gestossen. Ich nehme an dass das from Typ her korrekt ist. Nun gibt es davon aber diverse Ausführungen...HE, HE SAS und bei der Firma in Deutschland...Shibata MR, HE etc. etc. Was nun? Was ist die richtige Entscheidung?

Gruss Rudolf


Moin auch,

Da musst du jetzt aber auf das Nachbaugehäuse zurückgreifen.
Das TM ist in ein Gehäuse mit nur einer Schraubbefestigung eingesetzt. Das passte nur ins Headshell des Telefunken 600.

Habe hier auch noch so eines rumliegen.
-Aber auch ein Shure M95 in dem passenden Gehäuse...

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