Qualität eines Dual 721 Einstufung nach heutigen Maßstäben?

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kipfel
Stammgast
#1 erstellt: 19. Aug 2010, 11:30
Ich habe einen Dual 721 mit Ortofon VM Silver (540MKII).
Der Dreher ist wie neu, funktioniert absolut prächtig und macht mir viel Freude.
Momentan hängt er noch an einem Yamaha AVR RX-V1800, aber die Anschaffung eines Stereo-Vollverstärkers Yamaha A-S1000 ist geplant.
Meine Boxen sind die Canton Carat 790 DC.

Mich würde mal interessieren wie die Qualität des alten Dual 721 heutzutage subjektiv einzuschätzen ist.
Bin über jede Meinung erfreut. Sagt einfach was Euch in den Sinn kommt.

Worauf ich danach hinaus will, wäre eine anschließende Frage:
Wieviel Geld muss ich in einen anderen Plattenspieler investieren (neu oder gebraucht, aber mit System)
damit eine signifikante klangliche Verbesserung zu erwarten ist?
Tipps sind erwünscht. Danke!


.


[Beitrag von kipfel am 19. Aug 2010, 11:31 bearbeitet]
kipfel
Stammgast
#2 erstellt: 19. Aug 2010, 15:24
Traut sich niemand?
Fhtagn!
Inventar
#3 erstellt: 19. Aug 2010, 16:01

kipfel schrieb:

Wieviel Geld muss ich in einen anderen Plattenspieler investieren (neu oder gebraucht, aber mit System)
damit eine signifikante klangliche Verbesserung zu erwarten ist?


Neu ca. 2000€.

Gebraucht ca. 500€.

Gruß
Haakon
Passat
Inventar
#4 erstellt: 19. Aug 2010, 16:01
Wenn man als Basis die Preisentwicklung des 505 nimmt (1980 = UVP 299,- DM, 2010 = UVP 548,- €), dann würde ein 721 heute ca. 1800,- € kosten.

Grüsse
Roman
silberfux
Inventar
#5 erstellt: 19. Aug 2010, 16:08
Hi, was sollen denn solche Rechenspielchen bringen?

Konrad
raphael.t
Inventar
#6 erstellt: 19. Aug 2010, 16:09
Hallo K.!

Es ist keine Sache des Trauens, eher des Wollens.

Du scheinst zufrieden zu sein mit der Paarung Dual 721 und VM Silver.
Dann aber interessiert es dich doch, wieviel Geld es kosten würde, den Plattenspieler in der bestehenden Konfiguration zu toppen.
Was soll man darauf schon antworten?

Ich kenne zwar den 721 nicht, dafür aber 701 und 704 sehr gut und mit den entsprechenden Tonabnehmern versehen, sind das schon ausgezeichnete Geräte.
Der Gleichlauf und die Abtastfähigkeit sind hervorragend.

Bin nie ein Freund von Rankings gewesen, aber immer ein begeisterter Plattenspieler-Sammler.

Und nun noch eine philosophische Frage:

Wärest du, wenn du etwas "Noch-Besseres" erwerben könntest, dann zufrieden oder gingen deine Wünsche noch weiter?

Ich mache es anders:
Bei mir gibt es ein fröhliches Miteinander aller meiner Plattenspieler (und es sind viele), ein Gegeneinander mag ich nicht.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
hifi-zwerg
Stammgast
#7 erstellt: 19. Aug 2010, 16:31
Hallo!


Thema ist nun zwar nicht erstmalig hier, trotzdem einige Gedanken:


Wieviel Geld muss ich in einen anderen Plattenspieler investieren (neu oder gebraucht, aber mit System)
damit eine signifikante klangliche Verbesserung zu erwarten ist?


In einem Test aus dem Jahr 1977 wurde dem Dual 721 bescheinigt, bereits besser zu sein als für das Abspielen von Schallplatten erforderlich, dh, nicht mehr der Plattenspieler ist dar begrenzende Faktor sondern die Schallplatte selbst. Am Laufwerk und Tonarm ist also nicht wirklich was zu verbessern. Das damals getestete System war das damals original verbaute Shure V-15 III, das allerdings nicht mehr erhältlich ist.

Signifikante Klangliche Veränderungen, die keine Verschlechterngen sind, wird nur über ein anders System möglich sein.

System und Arm müssen allerdings harmonieren, und da hören die Vergleichsmöglichkeiten auf. Ein anderes Gerät mit vergleichbareb Eingenschaften aber ggf. anderer Charakteristik wird in der von Haakon genannten Größenornung (gebraucht) liegen, wenn es denn dann ein deutlich besserer TA sein soll wirds allerdings ehr nicht reichen. Ob es dann klanglich wirklich signifikant besser (und nicht nur anders) ist mußt du dann selbs beurteilen.

Im Neumarkt gibst nichts Vergleichbares:
1) Vollautomaten gibs tn der Qualitäststufe gar nicht
2) Hochwertige Direct drives gibts noch genau einen den Technics SL-12x0 MKII und seine Brüder (sieht man mal von Exoten wie den Brinkmann Geräten im 5 stelligen Eurobereich ab)
3) Für einen dem 721 entsprechenden Tonarm muß man heute viel Geld hinlegen, wenn er alles können soll was der 721 kann (dynamisch belastet, höhenverstellbar, Antiskting nicht über Fädchen oder verdrillen von Kabeln) bin ich mir nich sicher ob es soetwas überhaupt noch am Markt gibt.

Für eine Verbesserung des Klangs wäre mein Tip:
- 721 warten lassen (ggf falls noch nicht geschehen DIN Stecker gegen Cinch austauschen)
- besseres zun 721 passendes System kaufen
- Besseren anpassbaren Vorverstärker anschaffen.

Gruß
Zwerg
kipfel
Stammgast
#8 erstellt: 19. Aug 2010, 16:39
Ich wollte einfach nur mal ein paar Eurer Gedanken dazu aufschnappen. Ich bin nicht der riesige Plattenspieler-Experte und deshalb habe ich Euch gefragt.

Wenn ich die Antwort bekäme, dass ein moderner 1000 Euro Dreher XY um Klassen besser ist als mein 30 Jahre alter Dual 721, dann würde ich über einen Neukauf nachdenken.
Wenn ich die Antwort bekomme, dass dem nicht so ist oder dass ich einige tausend Euro investieren müsste in ein neues Gerät (und evt. in den Rest der Kette)
damit ich ein signifikant besseres Hörerlebnis habe, dann wäre für mich der Drops gelutscht und ich behalte den 721 auf immer und ewig.

Das sind wohl jetzt die Extreme und die Wahrheit liegt bestimmt dazwischen, aber darum ging es mir mit der Frage.

Ich wollte sicher keine wissenschaftlich Diskussion, sondern nur ein paar subjektive Meinungen.


Und nun noch eine philosophische Frage:
Wärest du, wenn du etwas "Noch-Besseres" erwerben könntest, dann zufrieden oder gingen deine Wünsche noch weiter?

Das ist eine Frage des Preisrahmens bei mir. Ich kaufe mir nichts was ich mir nicht leisten kann/möchte.
Ich setze mir persönlich eine Grenze. 1000 Euro ist in meinen Augen viel Geld für ein Baustein einer Hifi-Kette. Für andere sicher nicht. Anders gesagt,
ich würde keine 2000 Euro für einen Dreher ausgeben. Da der o.g. DUal 721 mit 100 Euro recht günstig war, wäre hier finanziell noch etwas Spielraum.


[Beitrag von kipfel am 19. Aug 2010, 16:46 bearbeitet]
wolfgang-dualist
Stammgast
#9 erstellt: 19. Aug 2010, 16:44
Hallo,

ich habe da folgende Idee. Mach Dich auf die Suche nach einem versierten Hifihändler der auch eine Auswahl an neuen Plattenspielern in Deiner Preisregion hat.

Nimm " Deinen 721 und Deine Lieblingsplatten " mit zum Händler und höre Dir die Geräte im Vergleich an. Noch besser wäre, Du könntest bei Dir den vergleich durchführen.

Erst dann wirst Du eine für Dich belastbare Aussage erhalten.

Alternative ist:

Du nimmst 500 oder gar 2000 € in die Hand, und kaufst Platten und Platten und Platten...

Das Grinsen kommt dann von alleine.

Bis denne

Wolfgang
hifi-zwerg
Stammgast
#10 erstellt: 19. Aug 2010, 16:45
Hallo


Wenn man als Basis die Preisentwicklung des 505 nimmt (1980 = UVP 299,- DM, 2010 = UVP 548,- €), dann würde ein 721 heute ca. 1800,- € kosten.


Die Rechnung verstehe ich nicht, der Dual 721 hat m.W. 77 so knapp unter 800,- DM gekostet, ist aber egal, da der Vergleich eh hinkt, der 505 ist im wesentlichen aus Komponenten hergestellt, die heute am Markt erhältlich sind oder recht einfach zu fertigen sind, und somit wären die selbst die 1800,-€ noch bei weitem zu wenig .

Rein über die Inflation gerechnet wären es 850,-€ (von 750 DM in 1977), aber die 750,- galten selbst unter den Massenproduktionsaspeketen seinerzeit als ertsunlich niedriger Preis.

Der Manufaktur DD Brinkman Bardo (ohne Automatik) kostet satte 12.000,-.

Gruß
Zwerg
kipfel
Stammgast
#11 erstellt: 19. Aug 2010, 16:51
Vielen Dank, das sind doch schon die Antworten die ich mir erhofft hatte!


Für eine Verbesserung des Klangs wäre mein Tip:
- 721 warten lassen (ggf falls noch nicht geschehen DIN Stecker gegen Cinch austauschen)

Der 721 wurde gewartet und hat hochwertige Cinch Kabel und Stecker dran.

- besseres zun 721 passendes System kaufen

Welches passt denn da besser zum 721 und ist noch erschwinglich?

- Besseren anpassbaren Vorverstärker anschaffen.

Da muss der Yamaha A-S1000 mal ausreichen


ich habe da folgende Idee. Mach Dich auf die Suche nach einem versierten Hifihändler der auch eine Auswahl an neuen Plattenspielern in Deiner Preisregion hat.
Nimm " Deinen 721 und Deine Lieblingsplatten " mit zum Händler und höre Dir die Geräte im Vergleich an. Noch besser wäre, Du könntest bei Dir den vergleich durchführen.
Erst dann wirst Du eine für Dich belastbare Aussage erhalten.

Das wäre natürlich das Optimum, aber ob ich mich dazu durchringen kann....


Alternative ist:
Du nimmst 500 oder gar 2000 € in die Hand, und kaufst Platten und Platten und Platten...

Ja, die gefällt mir auch echt gut!


[Beitrag von kipfel am 19. Aug 2010, 16:55 bearbeitet]
hifi-zwerg
Stammgast
#12 erstellt: 19. Aug 2010, 16:59
Hallo!

habe bei meinen Vorposts dein Preislimit von 1000,- noch nicht gesehen. Das 540 II kostet alleine neu schon 200,-, es blieben also für den Dreher 800,-. Neu gibt es für das Geld sicher nichts, das signifikant besser klingt. Das 540 ist in seiner Preisklasse schon sehr gut, aber je nach Geschmack kann es für 150,- bis 500,- Euro schon Systeme geben, die für Dich besser klingen, ggf in Zusammenspiel mit einem externen Pre (gute anpassbare gibt es so ab 200,-€). Hier ist schon noch das letzte Quäntchen rauszuquetschen. GGF ist auch im Konsumrausch ein Plattenwaschmaschine interessant. Wenn die Optik stört, gibt es auch Leute die für den Dual schicke Holzzargen bauen.

Gruß
Zwerg
kipfel
Stammgast
#13 erstellt: 19. Aug 2010, 17:06

im Konsumrausch ein Plattenwaschmaschine interessant.

ich wasche meine Platten mit zwei Knostis nacheinander mit unterschiedlicher Mischung, welche immer weggeworfen wird.
Ich hoffe, ich werde dafür nicht gesteinigt.


Wenn die Optik stört, gibt es auch Leute die für den Dual schicke Holzzargen bauen.

Ja, die stört in der Tat. Hatte schon einmal angesetzt eine Zarge zu bauen und lackieren zu lassen. Liegt aber noch im Rohbau im Keller. Alternativ gibts ja auch schöne Holzzargen zu kaufen. Sin aber auch nicht ganz billig.


Das 540 ist in seiner Preisklasse schon sehr gut, aber je nach Geschmack kann es für 150,- bis 500,- Euro schon Systeme geben

Gibts da Geheimtipps? Systeme die auf jeden Fall klasse sind? Oder muss ich dahingehend zwingend Probehören und es geht nur um den subjektiven Geschmack?


[Beitrag von kipfel am 19. Aug 2010, 17:06 bearbeitet]
Fhtagn!
Inventar
#14 erstellt: 19. Aug 2010, 17:21
Tja, welches System würde wohl passen .

Irgendwie hat kaum einer ein wirklich gutes System an seinem 7xx, alles meistens normale MMs oder die alten V15er.

Komisch, oder?
Da durch den Anti-Resonator keine Systeme mit niedriger Compliance klingen, ist schonmal ein guter Teil (alle) der MCs aussen vor.

Ich hatte an meinem 704 schonmal ein sehr gutes MC montiert, dazu musste ich erstmal ein TK aufsägen damit das überhaupt passt. Naja, das Ergebnis: Das spielt nun wieder an einem Japan-DD .

Bleiben also nur MMs mit 20+ Compliance, davon gibts gerade mal drei sehr gute, beim Nagaoka bin ich mir aber nicht mal sicher wie die Comp. ist.

Ortofon 2M Black
Goldring 2500
Nagaoka MP 500

Also bei aller kultischer Verherrlichung der 7xx Dual Serie: Die Geräte sind arg eingeschränkt, lassen den Betrieb mit wirklichen Hammer-TAs im Originalzustand nicht zu und haben diese schreckliche TK Headshell.
Alles Dinge, die man nicht vergessen sollte.

MfG
Haakon
hifi-zwerg
Stammgast
#15 erstellt: 19. Aug 2010, 17:22
Hallo!

Na bei zwei Knostis ist das Thema PWM bis zum nächsten Lottogewinn erstmal abgedeckt (besser gehts natürlich immer, aber zu welchem Preis)



Gibts da Geheimtipps? Systeme die auf jeden Fall klasse sind? Oder muss ich dahingehend zwingend Probehören und es geht nur um den subjektiven Geschmack?


Der Dual sollte mit allem zurechtkommen was so 5-8 g wiegt und eine Compliance von 14 -25 hat (ich habe leider keine Daten zur effektiven Tonarmmasse, kann also nur schätzen). Begrenzend ist hier ehr der Verstärker, hier konnte ich aber keine Daten zu den Abschlußimpedanzen des Verstärkers finden. Da aber neue Verstärker dazu neigen sehr hohe Abschlußkapazitäten zu haben, kann man eigentlich nur kapazitätsunempfindliche MM oder MI bzw MC empfehlen. Leider hängt das auch stark von Musikrichtung und Geschmack ab. Ist veieleicht eine Suche hier im Forum wert, hatten wir bestimmt schon mal das Thema.

Gruß
Zwerg

Edit: Da Haakon wohl schon Erfahrungen mit MC gemacht hat und ich aus der Theorie komme, bitte meine Angaben mit Vorsicht genießen.


[Beitrag von hifi-zwerg am 19. Aug 2010, 17:25 bearbeitet]
Fhtagn!
Inventar
#16 erstellt: 19. Aug 2010, 17:33
"Gehen" tut das schon mit einer Comp. von ~15mN, es ist aber nicht optimal.
Wirklich hochwertige Tonabnehmer sollte man aber nur optimal fahren, sonst führt sich das ja ad absurdum.
Leider ist der Anti-Resonator nicht einstellbar, sonst könnte man da etwas mehr anpassen.

Früher gab es ja auch noch MCs mit recht hoher Comp, so im 18-21er Bereich, die sind aber alle ausgestorben.

Meine Erfahrung mit einem MC mit einer Comp. von 15mN war jedenfalls negativ.

Gruß
Haakon
kipfel
Stammgast
#17 erstellt: 19. Aug 2010, 18:18
Ihr erwähnt beide die erforderliche Compliance von 20+
Mein Ortofon VM Silver hat eine von 30. Wäre für den mittelschweren Tonarm ja eher ungeeignet. Nachdem was ich gerade so ergoogelt habe wird ein Wert von 15-20 empfohlen.

Sorry, aber ich bin in diesen Dingen nicht so fit und muss mich wohl erst noch etwas einlesen.

Aber vielen Dank für Eure Hilfe.


[Beitrag von kipfel am 19. Aug 2010, 18:44 bearbeitet]
Passat
Inventar
#18 erstellt: 19. Aug 2010, 18:27
Der Arm des 721 ist noch kein ULM-Arm!

Dual gibt die effektive Masse des 721-Arms mit 18g an, er gehört daher eher in die Kategorie mittelschwer-schwer.

Grüsse
Roman
Fhtagn!
Inventar
#19 erstellt: 19. Aug 2010, 18:57
Mittelschwer mit Anti-Resonator.......

Der ist bei den 721/704 nicht einstellbar wie z.B. beim 731q oder 606. Nicht das Gewicht ist problematisch, sondern die Schwingungsfrequenz. Passt das nämlich nicht, "flattert" der Arm.
Man dann das Teil aber auch einfach stillegen......


[Beitrag von Fhtagn! am 19. Aug 2010, 19:06 bearbeitet]
a.j.h.
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 19. Aug 2010, 19:22
Moin,

eines vorweg: Ich habe keinen 721, dafür aber den 704 mit gleichem Arm und quasi gleicher Einbauumgebung ("Laufwerk"). Auch zwei 701, 1219, 1009,... Egal.

Ein VM-Silver ist eine richtig derbe Ansage am 721. Chinchumbau mit separater, getrennter Masseleitung vorausgesetzt.

Ich habe immer wieder ein VM-Blue am 704 laufen, und das passt von der Compliance sehr gut. Der Arm gilt als mittelschwer, etwa 12,5g träge Masse.

Zurzeit läuft ein Yamaha MC-9 dran, dem Vernehmen nach eine Compliance von ca. 14 bis 15 mm/N (entgegen der Herstellerangaben, die sich wohl auf 100 Hz beziehen).
Im Dual-Board wurden auch Versuche/Mesungen mit alten Ortofon-MC's gemacht, um die Funktion des Antiresonators zu prüfen. Mit dem Ergebnis, dass diese MC's sehr gut funktionieren, theoretisch sogar besser als das serienmässige V-15-III. Theoretisch.

Ein Ortofon MC-10 oder MC-10-Super läuft sehr gut am Dualarm, besser aber an einem Thorens-TD-125-II, weshalb ich meinen Vorredner bezüglich der MC-Systeme teilweise Recht geben möchte.

Hingegen anders ist es beim MC-9 von Yamaha. Das Teil läuft extrem gut am 704.

Worauf ich hinaus will:
Der 704/721 spielt mit dem VM-Blue/Silver, MC-9 oder dem V-15-III (am besten Jico/SAS-Nadel) absolut in einer Klasse, für die man heutzutage mehr als 1000,- Euros hinlegen muss. Der genaue Betrag lässt sich schwer einschätzen, aber es werden wohl mitunter deutlich mehr als 1000,- Euros sein.

Ich habe das Gerät (704) neben ein paar anderen Klassikern laufen und kann sagen, dass es zum Besten gehört, das im leistbaren Rahmen erhältlich war. Gemessen an damaligen Verhältnissen. Heute kostet ein gebrauchter 704 einen Witz, der 721 ist 'n bisschen teurer, aber immer noch günstig. Den hohen Produktionszahlen sei gedankt.

Ein TD-160 ist nicht so gut, ein TD-125 ist auf Höhe mit meinem 701, dann wird der 721 nicht sooooo weit weg sein.

Ein Technics 1200/1210 ist nur teilweise vergleichbar mit dem 704/721. Zum einen, weil er keine Automatik bzw. Halbautomatik hat, zum anderen, weil er zwar den ausgezeichneten DD-Antrieb hat, aber der Tonarm einfach nicht an den der Duale rankommt. Auch wenn der Arm des Technics gerne unterschätzt wird.

Die Optik der Duals ist gewöhnungsbedürftig und selbst bei geschmacksbefreiten Plattenhörern umstritten. Ich mag das Teil optisch auch nicht besonders, aber wenn ich meinen Linn-Axis/Akito mit Ortofon MC-10-Super mit dem 704/MC-9 im Klang vergleiche, dann bin ich froh, das Teil zu haben.

Es hat sich nicht viel bewegt, in den letzten 30 Jahren. Wenn, dann meist in die falsche Richtung, von ein paar extrem hochpreisigen Ausnahmen abgesehen. Die sollen aber nicht verschwiegen werden.
Nur, ich glaube, fünfstellige Beträge diskutieren wir lieber nicht.
Fhtagn!
Inventar
#21 erstellt: 19. Aug 2010, 19:27
Die Optik kann man ja recht einfach verbessern.
Handwerklich nicht begabten sind hierzu die Ebel-Zargen zu empfehlen. Wenn die gut lackiert werden, sieht auch ein 7xx Dual sehr gut aus.
kipfel
Stammgast
#22 erstellt: 19. Aug 2010, 19:52
Ihr verunsichert mich.
Ich habe schon oft gelesen, dass mein jetziges Ortofon VM Silver am 721 (gemessen am Preis) sehr gut sein soll. a.j.h. hat dies gerade auch geschrieben.
Dieser TA hat eine Compliance von 30. Also eher für leichte bis mittelschwere Tonarme heisst es. Demnach ist es eher weniger geeignet, da der des 721ers eher in Richtung schwer tendiert. Dies lese ich auch aus den anderen Beiträgen hier heraus.
Es werden aber wiederum TA mit mehr als 20 Comp. empfohlen.

Gibt es da keine einheitliche Linie? Ist das eher eine Philosophie? Ich seh da mit meinem laienhaften Verständnis noch keine Logik. Oder ich steh gerade neben mir.
Fhtagn!
Inventar
#23 erstellt: 19. Aug 2010, 20:02
Keine Panik, ich habe auch ein VM in einer Dual TK und das läuft sehr gut im 704.
Die VM und 2M Serien von Ortofon passen gut zu den 721/704, also kein Grund zur Verunsicherung.
Mit dem VM Silver ist das doch schon eine sehr gute Kombination. Ich würde den so lassen wie er ist und höchstens in einen PhonoPre investieren.
kipfel
Stammgast
#24 erstellt: 19. Aug 2010, 20:40
Ich hätte noch die Option den vorhandenen neuen Ortofon VM Silver kostenfrei entweder gegen einen Grado Prestige Gold, einen Goldring 1022, Goldring 2400 oder ein Ortofon 2M Blue einzutauschen.

Das Dumme daran ist, dass ich sie nicht ausprobieren darf, sondern mich blind entscheiden muss.

Soll ich den VM Silver behalten?


[Beitrag von kipfel am 19. Aug 2010, 20:43 bearbeitet]
Fhtagn!
Inventar
#25 erstellt: 19. Aug 2010, 21:15
Ich würde beim VM silver bleiben.
kipfel
Stammgast
#26 erstellt: 19. Aug 2010, 21:24
Ok, dann mache ich das so. Danke!
germi1982
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 19. Aug 2010, 21:57
Jup, ich habe meinem 704, also dem halbautomatischen Bruder des 721, ein Ortofon M20 FL Super spendiert. Das ist klanglich etwa gleich mit dem VM Silver. Das sind schon gute Systeme, vor allem für Rock und Pop. Für Jazz oder Klassik sollte man ein anderes System wählen.

Aber zum Laufwerk, damit bist du bestens bedient. Es gibt kaum einen Spieler der flexibler und anpassbarer ist und zudem mehr Komfort bietet. Vor allem nicht bei modernen Geräten, da kann man lange nach sowas suchen. Vollautomaten gibts nur noch im Billigsegment, die Absenkgeschwindigkeit des Liftes lässt sich nach Gusto einstellen, die Tonarmhöhe lässt sich einfach und ohne große Verrenkungen einstellen. Der Tonarm ist dynamisch balanciert, der würde sogar über Kopf funktionieren bei gleichen Einstellungen wie im Normalbetrieb und natürlich festgeklemmter Platte. Das Laufwerk selbst ist exzellent was die Werte betrifft.

Viele der Features gibts bei modernen Geräten nicht mehr, und wenn dann wirds richtig teuer! Also lieber behalten. Zudem klingt das Laufwerk selbst nicht, das macht der Tonabnehmer! Ein gutes Laufwerk hat nicht zu klingen, es hat die Platte mit möglichst wenig Schwankungen und leise mit ihrer Solldrehzahl zu drehen.


[Beitrag von germi1982 am 19. Aug 2010, 21:58 bearbeitet]
stbeer
Hat sich gelöscht
#28 erstellt: 19. Aug 2010, 23:54
Kipfel,

der CS721 ist mbMn der beste Plattenspieler, den DUAL jemals gebaut hatte; besseres gibt es auch heute kaum, was in den Technischen Daten auch einsehbar waere!

Das ORTOFON VM Silver ist ein sehr guter Tonabnehmer, der der Originalbestueckung (ein SHURE V15-3) in nichts nachsteht - im Gegenteil: Die FG70 Nadelgeometrie beim VM Silver sollte noch mehr Hochtonaufloesung bringen als das betagte V15 (die JICO-Nadel mal nicht eingeschlossen)!
Ich verwende das baugleiche 540MK2 seit Jahren auf meinem TD2001 und bin mit meiner Kombination wirklich sehr gluecklich!

Meine Empfehlung:
- Statte Deinen Plattenspieler mit einem Anschlussterminal fuer die Cinchbuchsen aus: Dadurch hast Du die Moeglichkeit, auch andere (d.h. bessere und nicht unbedingt teurere) Phonokabel anstecken zu koennen.
- Bei der Gelegenheit koenntest Du auch den Kurzschliesser (sofern vorhanden zumal ich einen CS721 nie besessen habe) umgehen!
- Kaufe Dir im Preisrahmen eine "vernuenftige" Phonostufe, welche vielseitigst einstellbar ist (bspw. den ALBS RAM4; bei diesem sind Verstaerkung 4-fach und die Eingangskapazitaet 16-fach einstellbar)!
- Halte das Kabel zwischen Plattenspieler und Phonostufe so kurz wie moeglich um Verluste so gering wie moeglich zu halten; bei mir sind es gerade mal 20cm!
- Probiere unterschiedliche Phonokabel! Ggf. kann ich Dir ein Kabel anbieten, das optimal zum VM Silver und RAM4 passt ...

Ein Forumskollege war bei mir vor kurzem zu besuch ... "es spiele sehr beeindruckend" so sein Kommentar. Ich war dann aber beeindruckt als er dachte, es spiele die CD bis ich schliesslich den Tonarmlift meines TD2001 betaetigte ...

Stefan


[Beitrag von stbeer am 19. Aug 2010, 23:58 bearbeitet]
germi1982
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 20. Aug 2010, 00:18
Das Kabel so kurz wie möglich ist manchmal sub-optimal. Vor allem für Systeme die nach hoher Kapazität verlangen, die älteren Ortofon-Systeme wollen 400 pF. Die späteren Ortofon laufen mit 200-300 pF am besten. Die Angaben sind vom Hersteller.

Deswegen gabs vom M20 FL Super auch zwei Versionen. Ein Mal die normale Version mit silbernem Metallkorpus und ohne Schrift hinten wo die Kontakte sind. Und dann noch eine mit goldenem Metallkorpus und der Nummer 210 hinten drauf. Letztere Version fügt der Gesamtkapazität die ja aus Kapazität Kabel plus Kapazität Phonoanschluss besteht nochmal 210 pF hinzu.

Die Dual-Strippe ist schon gut, sie sieht zwar nicht so aus, aber sie ist gut. Deren Kapazität liegt bei 100 pF, ein Kabeltausch ist nicht nötig, es sei denn es ist defekt. Dann doch lieber die einstellbare Phonostufe.


[Beitrag von germi1982 am 20. Aug 2010, 00:22 bearbeitet]
a.j.h.
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 20. Aug 2010, 12:13
Moin,

ich würde das VM-Silver lassen. Besser geht es nur mit intensiver Geldausgabe
Und dann landet man automatisch bei den MC-Systemen. Nicht bei den Einsteiger-MC's, wohlgemerkt.

Eine gute Phonovorstufe ist bei dem VM-Silver immer gut, obwohl der neue Yamaha schon gut ausgestattet sein soll.

Die Strippe am Dual würde ich lassen. Die ist gut und wesentlich besser als sie aussieht. Ordentliche Chinch-Stecker ran und gut.
Obwohl, so kurze Leitungen sind schon vorteilhaft (bei Einhaltung der Kapazität, aber die lässt sich an der Phonostufe ja bauteilmässig beeinflussen).
kipfel
Stammgast
#31 erstellt: 20. Aug 2010, 12:46
Ich danke Euch vielmals für Eure Anregungen.
Die originalen Kabel waren übrigens nicht mehr dran. Ich habe stattdessen 1,0 m lange RG58 mit Gewebeschlauch ummantelt und Potentialausgleich zum Verstärker montiert. Gute Cinch-Stecker sind natürlich auch vorhanden.
Ich lasse den VM Silver dran und kümmere mich lieber um eine andere Baustelle, die Zarge. Denn die ist schon ziemlich ätzend.

Ich habe bei Ebel angefragt, aber eine schöne, furnierte Zarge kostet, je nach Finish, 400-800 Euro. Das ist mir allerdings zu viel für den alten 721er.
Ich werde beizeiten mal die Schreiner in der Umgebung befragen.
stbeer
Hat sich gelöscht
#32 erstellt: 20. Aug 2010, 23:14
Kipfel,

in Bezug auf die Wertigkeit des CS721 - verglichen mit Plattenspielern gleicher Guete aus aktueller Produktion - finde ich 400-800 EUR fuer eine neue Zarge fuer die naechsten Jahrzehnte aber gut angelegt ...

Nur meine Meinung, Stefan
Fhtagn!
Inventar
#33 erstellt: 20. Aug 2010, 23:26
400-800€

Mit Ebenholz-Beplankung?

Die Zarge für die großen Dual Chassis kostet bei Ebel 169,00€ unlackiert.

Wenn man das schleifen und glätten selber macht (3-4 Stunden Arbeit) kostet eine richtig gute Lackierung höchstens 100€.

Sind dann ~270€.

Gruß
Haakon
kipfel
Stammgast
#34 erstellt: 21. Aug 2010, 00:02
Wenn man die Zarge dort furniert bestellt kostet sie je nach Furniertyp etwa 350-450 Euro. Eine Lackierung schlägt je nach Art und Ausführung bei Ebel-Holztechnik nocheinmal mit 100 bis 350 Euro zu Buche.
Die einfache Multiplex Zarge zum selber zusammenbauen ist natürlich viel billiger. Ist dann halt Handarbeit angesagt. Sieht ohne Furnier IMHO nicht schön aus. Und Multiplex lässt sich angeblich nicht einfach so furnieren weil es nur in eine Richtung formstabil genug ist. Das Furnier kann irgendwann reißen.
Ich werde mir den Einbaurahmen bestellen, die Zarge aus MDF selber bauen, selber furnieren und dann mal schauen. Entweder wachsen bzw. Ölen oder doch lackieren lassen.


[Beitrag von kipfel am 21. Aug 2010, 00:05 bearbeitet]
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