Hörtests MP 30/300, 2M Blue, AT52 (am SL1200 bzw. P3)

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myfriend.harvey
Stammgast
#1 erstellt: 27. Apr 2011, 21:49
Hallo,

nachdem ich hier viel gelernt habe, möchte ich auch einen kleinen Beitrag leisten. Vielleicht hilft's ja dem einen oder anderen.
Ich habe einige Zusammenstellungen einem direkten Hörvergleich unterzogen.
Einziges Testobjekt bei allen Varianten: Def Leppard - Too late for Love (Pyromania).

Variante 1: (meine "Referenz", 100%)
Nordmende RP1651, AT52, Marantz PM7000, B&W CDM7NT, ohne VV
Der Nordmende ist aus dem Jahr 1983 (viel gespielt), das AT52 aus dem Jahr 2000 (wenig gespielt). Das Ganze kling ganz ordentlich. Dynamik und Bass ausreichend, obenrum allerdings deutlich eingeschnürt.

Variante 2: (105%)
Technics SL1200 MK5, AT52, Rest wie oben (ohne VV).
Das das AT52 zu leicht für den Arm ist, einfach eine Mutter als Gewicht draufgebunden. Ergebnis klingt etwas ausgewogener als Variante 1, Qualität aber ähnlich.

Variante 3: (105%)
Technics SL1200 MK5, Nagaoka MP-30, Aikido FET, Rest wie oben.
Wider Erwarten nicht besser (wengleich viel teurer) als Variante 2, egal bei welcher Einstellung. Möglicher Grund: Mein Technics hat ein Kabel mit 325pF und das MP-30 mag das nicht.

Variante 4: (150%)
Technics SL1200 MK5, Nagaoka MP-300, Aikido FET, Rest wie oben.
Also nur eine Null mehr als bei Variante 3... Der Klang allerdings deutlich besser, obenrum luftig, besser aufgelöst. Gefühlter Druck/Bass etwas geringer als bei obigen Varianten, aber nicht zu schwach. Angenehmes Klangbild. Falls die hohe Kabelkapazität bei Variante 3 das Problem war, dann kommt das MP-300 damit viel besser klar als das MP-30.

Variante 5a (90%)
Rega P3-24, 2M Blue, Marantz PM7003, B&W Boxen, ohne VV
An diesem Verstärker und Boxen im direkten Vergleich mit einer CD Aufnahme von Variante 1: Klanglich schwächer, insgesamt noch mehr eingeschnürt. Eher enttäuschend.

Variante 5b (100%)
wie 5a, jedoch mit Lehmann Black Cube Statement
Klingt wider Erwarten nicht besser als Variante 1, obwohl deutlich teurer.

Abschließend bringen mich meine Erfahrungen zu folgenden Tipps:

(1) Es geht nichts über "selbst anhören". Man weiß nie, wo die eigenen Komponenten etwas anders sind oder wie der persönliche Geschmack beiträgt.

(2) Darüber hinaus sind die Empfehlungen hier im Forum sehr hilfreich, z.B. für eine erste Eingrenzung möglicher Kandidaten. Allerdings genau lesen und überlegen, was davon für einen selbst wichtig ist.

(3) Über die eigenen und mögliche (alternative) technische Gegebenheiten informieren. Die Nutzer hier im Forum sind dafür eine unschätzbare Quelle. In meinem Fall war die Info, dass mein PS ein Kabel mit hoher Kapazität hat, ein Aha Erlebnis. Leider habe ich das erst sehr spät herausgefunden.

Wenn Interesse besteht und ich mal Zeit übrig habe, kann ich digitale Hörproben zu den o.g. Varianten erstellen. Bitte ggf. per PM bei mir melden.

So long
Harvey
Fhtagn!
Inventar
#2 erstellt: 28. Apr 2011, 08:22

Mein Technics hat ein Kabel mit 325pF und das MP-30 mag das nicht.


Die Überlandleitung solltest du aber austauschen. So betreibst du die TAs ja unter katastrophalen Bedingungen.

MfG
Haakon
Albus
Inventar
#3 erstellt: 28. Apr 2011, 12:32
Tag,

die Durchläufe 5 a und 5 b - war die Tonarmhöhe am Rega-PL für den Betrieb mit dem 2M-Tonabnehmer (18 mm Bauhöhe) korrekt eingestellt worden? Die Differenz zur Rega-Höhe von ~15 mm ist schon deutlich, und zwar im Hinblick auf den richtigen Einfallswinkel des Diamanten sowie die Wiedergabe. War es also korrekt angepasst worden?

Freundlich
Albus
lini
Inventar
#4 erstellt: 29. Apr 2011, 12:52
Harvey: Ist der PM7000er noch im Urzustand - oder hast Du den schon auf 'ne brauchbarere Eingangskapazität umgebaut/umbauen lassen? Letzteres wäre sehr ratsam, dann ansonsten ist die Phono-Sektion gar nicht übel...

Und falls Du tatsächlich die Kabelvariante mit der hohen Kapazität hast: Das AT52 will auch eher weniger sehen - zudem würd ich da zu einer Nachrüstung mit 'ner originalen ATN55/57/59XE raten.

Grüße aus München!

Manfred / lini
myfriend.harvey
Stammgast
#5 erstellt: 29. Apr 2011, 14:49
@Haakon:
Das mit dem Kabel habe ich leider erst nach den o.g. Tests herausgefunden. Im 1210 Thread hier ist nur von 150 pF die Rede. Erst neulich gab's einen Thread zu den Kabeln. Nun ja, ich werde einen suchen, der mir das nachmisst und auch das Kabel tauschen kann. Ich nämlich nicht ...
Allerdings: Das MP-300 hört sich auch mit diesem Kabel gut an. Vielleicht weiß ich ja nur nicht, wie viel besser es sich mit dem anderen Kabel anhören würde ...

@Albus:
Zu 5a/b kann ich leider nichts genaueres sagen. Das war bei einem Fachhändler von diesem montiert. Ich habe das selbst nicht überprüft.

@lini:
Ja, der PM7000 ist noch im Urzustand. Ich traue mich da nicht ran. Nachdem ich mittlerweile einen VV habe, ist's ja auch egal. Ich werde am PM7000 zukünftig nur den Technics mit dem MP-300 via Aikido betreiben. Verbleibt also nur noch der Kabeltausch am Technics. Die weitere Verwendung des Nordmende mit dem AT52 ist noch nicht klar. Aber danke für den Tipp zur Nachrüstung! Werde dann mal versuchen, auch das Kabel des Nordmende nachzumessen.

Im übrigen finde ich es saudoof, dass solche Angaben nicht per se bei den Geräten dabei sind (nicht mal in der Anleitung).

Grüße
Harvey
myfriend.harvey
Stammgast
#6 erstellt: 29. Apr 2011, 15:14
Hi,

mal noch 'ne andere Frage:

Ich habe einen Marantz PM8000 geerbt (wie es der Zufall so will).

Mein Fachhändler sagt, der sei bis auf den Class A Betrieb identisch mit dem PM7000. Und das bringt nur bei leiser Klassik (oder so) einen Vorteil. Naja, mittlerweile bin ich mit Aussagen von Fachhändlern doch recht vorsichtig geworden ...

Was meint Ihr? Sollte ich vom Class A Betrieb des PM8000 eine merkliche Verbesserung gegenüber meinem PM7000 erwarten? Zur Erinnerung: meine Musik ist Def Leppard, Dio & Co.

Danke und Grüße
Harvey
Albus
Inventar
#7 erstellt: 29. Apr 2011, 18:40
Tag,

auf einer Hauptplatine des PM68 basieren die Modelle PM7000, PM7200 sowie PM8000, der PM8000 nur mit den Änderungen, die sich aus den 25 W/8 Ohm in Class A ergeben, dazu gehört ein geringerer Dämpfungsfaktor von 130, gegenüber 150 für die anderen Modelle. Die Chance, daraufhin, Class A, etwaige Änderungen im Auditiven zu finden, sind verschwindend gering.

Für alle Geräte ist ein Service Manual zuständig.

Freundlich
Albus
myfriend.harvey
Stammgast
#8 erstellt: 06. Nov 2011, 20:37
Hallo,

ich kann nun einen weiteren Test zu meiner Liste hinzufügen. Leider kann ich den Originalbeitrag nicht mehr ändern. Ich habe den Test nun nochmal gemacht, nachdem ich das Kabel meines SL1200 (hatte das mit den 320pF) gegen das HiFi Chord (ca. 75pF) getauscht habe. Also:

Variante 6: (150%)
Technics SL1200 MK5, Nagaoka MP-300, Aikido FET, HiFi Chord
Bis auf das Kabel also identisch mit Variante 4. Ich kann bei mir keinen Unterschied zu Variante 4 (mit dem alten Kabel) hören. Ergo: Das MP-300 hat kein Problem mit der hohen Kapazität 320pF, zumindest keines, das ich bei mir hören könnte. Die Kabalkapazitäten habe ich übrigens zur Sicherheit selbst nachgemessen.

Grüße
Harvey
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