Gleichlaufschwankung oder schlechte Vinyl Produktion

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tek_san
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 31. Mai 2012, 09:18
Guten Morgen,

ich habe das Aretha Now Album von amazon gekauft. album...

Speziell Seite B, letztes Stück, I Can't See Myself Leaving You, da höre ich die meisten Gleichlaufschwankungen.
Die lassen sich gut bei den Bläsern hören, die leiern ein wenig. Mal mehr mal weniger

Ich habe einen Dual 701 und einen Technics 1310. Beide laufen aus meiner Sicht tadellos.
Schließlich spielen Sie alle meine Alben sauber ab. Nur eben bei dem Aretha Franklin Album klingt es leiernd.

Ich hab mir spaßeshalber die mp3 von dem besagten Musikstück heruntergeladen und dort klingt alles sauber.

Jetzt frag ich mich natürlich, ist es der Spieler oder ist es das Album....
Kennt jemand das Album und mag es mal mit dem Stück probehören, ob da auch der Eindruck des "Leierns" entsteht?

Mich wunderts halt, Miles Davis, ein Dutzend Alben, Leiern? Fehlanzeige.
Eumir Deodato, nix, alles fein, Thelonious Monk, prima und Aretha klingt schlecht...
Hmmmm, eure Meinung?

Grüße
Oliver
8erberg
Inventar
#2 erstellt: 31. Mai 2012, 09:42
Hallo,

guck mal ob das Loch wirklich richtig in der Mitte ist.... "moderne" Pressungen haben das öfters.
Da hilft nur zurück zum Händler.

Peter
Hörbert
Inventar
#3 erstellt: 31. Mai 2012, 09:51
Hallo!

Neben der Möglichkeit eines Fertigungsfehlers bei der Schallplatte besteht auch noch die Möglichkeit das du eine leicht fehlerhafte Justage hast oder auch das die vewendeten Abtastsysteme einfach an ihrer Grenze angelangt sind.

Es ist in der Tat nicht einfach mit einem Drehtonarm die Innenrille einer Schallplatte korrekt abzutasten, hier kommen einige Faktoren zusammen. Zum einen ist hier die Relativgeschwindigkeit recht gering, hohe Töne oberhalb von 6-7 KHz können praktisch nicht mehr sauber abgetastet werden und sind bei korrekt gefertigten Schallplatten auch gar nicht erst vorhanden. Bei nicht ganz korrekter Justage steigt die Verzwerrungsrate in diesem Bereich leicht auf über 3%. Die üblichen sphärischen und einfache elliptische Schliffe sind in diesem Bereich alles andere als ideal geeignet um noch komplexe Signalformen abzutasten.

Allerdigs ist die Wahrscheinlichkeit eines Fertigungsfehlers der Schallplatte nicht von der Hand zu weisen, ( erst der Gegencheck mit einem sehr hochwertigen Tonabnehmer der garantiert exakt justiert ist könnte hier endgültige Klarheit bringen, ) nicht umsonst wurden früher Stücke mit hochtonreichem Material nicht in die Innenrille gelegt.

MFG Günther
tek_san
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 31. Mai 2012, 11:31
Danke für die Antworten.
Ja, was ist ein hochwertiges System?
Verbaut sind einmal Shure V15 Typ 3 mit Jico
und einmal audio technica at 440 mla am Technics.
Beide Systeme in sehr gutem Zustand und zwar von mir aber nicht unbedingt schlecht montiert.. Mit Schablone und Geduld..
Sicher sind beide Spieler eher betagt, aber eigentlich klingen sie gut ;-) Bis auf Aretha eben...
Ich werd mal die Zentrierung in Augenschein nehmen.
Grüße
Oliver
Hörbert
Inventar
#5 erstellt: 31. Mai 2012, 11:55
Hallo!

Ich nehme einmal an daß das V-15 im CS-701 verbaut ist und die Dual-Clip-in Variante repräsentiert? Hier steht und fällt die Justage natürlich mit der Länge des von Jico verbauten Nadelträgers und es läßt sich wohl nur sehr schwer eine gültige Aussage treffen.

Aber zumindestens das AT-440 MLa sollte bei sauberer, nicht runtergepielter Nadel und exakter Justage im Technics-Tonarm in der Lage sein auch komplexere Passagen einigermaßen gut aufzulösen. Von einer leichten Hochtonüberhöhung abgesehen hat das System eigentlich keine echte Fehler. Gleichlaufschwankungen sind beim Laufwerk des SL-12xx MKII eigentlich kein Thema und der Tonarm ist gut genug gefertigt mit Systemen bis zu einem Benz-Micro ACE zurechtzukommen.

Hier dürfte in der Tat ein für den inneren Sektor ungeeignetes -zumindestens aber schlecht geeignetes- Musikstück verwendet worden sein und das wäre dann ein klarer Schlampigkeitsfehler der wohl auf Nichtwissen um die Zusammenhäne bei der mechanischen Abtastung zurückzuführen ist.

Möglicherweise wäre das Stück mit einem sehr hohen Aufwand bei System und Tonarm (z.B. Linn Ittok/Ekos mit Ortofon Rondo-bronze) noch erträglich abzutasten, aber das steht in keinem Verhältniss zum Nutzen, die Platte gehört wahrscheinlich zu den 5% bei denen sich der Aufwand in solches Equipment auszahlt.

MFG Günther
tek_san
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 31. Mai 2012, 11:58
Dann wähle ich die 99 cent mp3 Variante ;-)

Danke

Grüße

Oliver
Bepone
Inventar
#7 erstellt: 31. Mai 2012, 12:07
Hallo,

dass Gleichlauffehler mit dem Abtaster und Tonarm zu tun haben, wär mir aber neu!

Schau mal, ob der Tonarm stark hin und her oder auf und ab pendelt (letzteres in den Innenrillen aber unwahrscheinlich).


Gruß
Benjamin
stbeer
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 31. Mai 2012, 12:54
Meiner Meinung nach kommen zwei Ursachen in Betracht:

A) Das Mittelloch ist nicht zentriert genug; die Exzentrizitaet ist an der Bewegung des Tonarms sichtbar.

oder

B) Die Schneidemaschine hatte bei der Herstellung der Lackfolie (also beim Schnitt der "Urplatte" fuer Herstellung der Pressmatrizen) bereits zu grosse Gleichlaufschwankungen. Auch das waere - zumindest - denkbar.

Ist A) nicht sichtbar, ist's B).

Gruss Stefan
Hörbert
Inventar
#9 erstellt: 31. Mai 2012, 13:17
Hallo!

@Bepone

Wenn es sich wie eine Gleichlaufschwankung anhört muß es sich nicht notwendigerweise auch um eine solche handeln, ich gehe hier eher von einen eirigen oder leierigen Klangbild aus das seine Ursache auch in einer mangelnden Impulsabtastung haben kann.
Neben einer unzentrischen Schallplatte mit der nicht alle Tonarme und Systeme gleichgut zurechtkommen ist das sogar eine relativ häufig vorkommende Störung die bei einen kleinen Teil der Schallplatten (ca. 5%) vorkommen kann.

@tek_san


Dann wähle ich die 99 cent mp3 Variante


Klar, wenn es dir rein um die Musik geht ist das der logische Weg, es ist zudem nicht gesagt das mit den von mir geenannten Mitteln die Störung zu beheben wäre, -ich habe das Zeug auch nur weil ich es eben haben wollte, das ist halt Hobby-.

MFG Günther
tek_san
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 31. Mai 2012, 13:22
Ist halt irritierend und ich befürchte, mit angemessenem Aufwand komme ich nicht zu einem befriedigendem Hörerlebnis.
Und wenn andere Aufnahmen bzw. Platten gut klingen, dann hake ich die Aretha mal unter Fertigungsproblem ab.

Letztlich genieße ich gute Alben aber verteufel die CD erst recht nicht und manchmal auch mp3 nicht.

Ich mag den Vinyl Sound, wie er bei mir wiedergegeben wird. Schön voll und warm und breit.
Und wenns dann mal bei einer nicht klappt, wird halt die Alternative gewählt...

Grüße

Oliver
Hörbert
Inventar
#11 erstellt: 31. Mai 2012, 13:38
Hallo!

Im laufe der Zeit wird dir bei Schallplatten und alles was damit zusammenhängt noch so manches sauer aufstoßen, das ist normal und sollte dem Hobby an sich keinen Abstrich tun. Nicht umsonst besorge ich mir konsequent alle neueren Aufnahmen als CD. Nur Scheiben die es als CD nie gegeben hat oder Erstpressungen von Sachen die nur in miserabler Qualität auf CD erschienen sind kommen mir noch als Platten gebraucht ins Haus, diue letzte neue Platte habe ich mir irgendwann um 1985 herum gekauft.

Gerade aber weil die alten Scherben durch den Zahn der Zeit nicht besser werden habe ich mir nach und nach immer hochwertigeres Equipment zugelegt.

MFG Günther
tek_san
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 31. Mai 2012, 13:48
Wann kommt das?
Höre seit den 70igern und dem zarten Alter von 6 oder 7) Platte ;-)
Einstiegsdroge: Ummagumma und Relics von Pink Floyd und die obligatorische Elvis, 40 Greatest Hits ;-)...
Später kamen dann Märchenplatten.. Was sagt das aus?.....

Zuerst mit Schrott Spielern, die mir mein Vater mitgebracht hat (mal sehen, wie viele 10Pfennig Stücke man auf dem Tonarm übereinander stapeln kann und die Nadel spielt noch immer),
dann mit Thorens TD 166mk2, dann Dual und Plastikschrott. Dann gar nicht mehr..

Seit 5 Jahren wieder und endlich mit den Geräten, die ich damals in den 80igern immer haben wollte ;-)

Bis dato bin ich gut weg gekommen, aber die spezielle Platte werd ich mir spaßeshalber noch mal als Original aus den 70igern kaufen.
Ich nehme mal an, die ist einfach mies gefertigt....

Schade, dass sie grad keiner da hat, das wär doch das spannendste, ob bei jemand anderem die aktuelle Pressung eben auch so leiert.

Werd heut Abend mal ne Sam & Dave auflegen, ma gucken, ob mir da auch so Geleiere in die Ohren springt.
Falls ja, wird Aretha feierlich in die Tonne gedrückt..
Grüße
Oliver
Hörbert
Inventar
#13 erstellt: 31. Mai 2012, 14:02
Hallo!

Na ja, ich habe gar nie damit aufgehört, seit ca. 1990 habe ich mir zu meinem übrigen Geraffel einen LP-12 mit Ittok zugelegt und mir dann später noch einen Ittok dazugekauft, -das war dann der letzte neue Plattenspieler den ich mir zugelegt habe-, zudem auch der einzige Kauf den ich heute bereue, z.Z. habe ich einige Laufwerke und Tonarme aus dem Gebrauchtsektor rumstehen und höre vorwiegend mir einem alten original restauriertenTechnics SL-110A derzeit mit Koshin GST-801 und Lyra Dorian (gibts leider nicht mehr) Schallplatten ab, wenn das mich langweilt wechse ich zu einem Ittok LVII mit Ortofon Rondo-bronze oder zu einem Ekos mit Benz-Micro ACE die auf entsprechende Tonarmbretter für den Technics montiert sind . Der Rest meiner Tonarme, Laufwerke und Systeme liegt zur Zeit eher brach, -ist halt Frühsommer und Konzertsasion-.

MFG Günther
tek_san
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 31. Mai 2012, 14:10
Den Technics würde ich auch nehmen ;-)
schönes Teil, aber wenn man den nicht von Damals rüber gerettet hat, ist er wohl unbezahlbar, zumindest nach ebay Maßstäben....
Neid ;-)
germi1982
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 31. Mai 2012, 20:28

Hörbert schrieb:
Hallo!

Im laufe der Zeit wird dir bei Schallplatten und alles was damit zusammenhängt noch so manches sauer aufstoßen, das ist normal und sollte dem Hobby an sich keinen Abstrich tun. Nicht umsonst besorge ich mir konsequent alle neueren Aufnahmen als CD. Nur Scheiben die es als CD nie gegeben hat oder Erstpressungen von Sachen die nur in miserabler Qualität auf CD erschienen sind kommen mir noch als Platten gebraucht ins Haus, diue letzte neue Platte habe ich mir irgendwann um 1985 herum gekauft.

Gerade aber weil die alten Scherben durch den Zahn der Zeit nicht besser werden habe ich mir nach und nach immer hochwertigeres Equipment zugelegt.

MFG Günther


Man kann aber auch Glück haben bei neuen Pressungen. Ich habe z.B. Best of Depeche Mode Vol. 1. Das kam 2006 auf den Markt, sind in der Vinyl-Version 3 Platten. Bei keiner Platte wird der volle Platz bis zur Mitte hin ausgeschöpft, es sind auch nur drei Lieder auf einer Seite. Da hat sich einer auf jeden Fall Gedanken gemacht bei der Herstellung. Störungen habe ich keine. Gehört wird bei mir mit Dual 704 mit Ortofon M20 FL Super.

Die Aretha-Platte würde ich zurückgehen lassen....und mich auf dem Gebrauchtmarkt umsehen nach einem adäquaten Ersatz....


[Beitrag von germi1982 am 31. Mai 2012, 20:32 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#16 erstellt: 31. Mai 2012, 23:09
Hallo!

Den Technics habe ich 2006 günstig bekommen, ebenso den Koshin (2008) man muß nur wissen was man will und eine Weile warten können. Insgesamt habe ich gerechnet zusammen mit dem Dorian gerade einmal 1400 für den Technics nebst Koshin hingelegt. Den Ittok und den Ekos hatte ich bereits.

Unter 350 Euro bekommt man einen funtionsfähigen SL-110A allerdings nicht in die Finger, dazu braucht es noch einen entsprechenden Tonarm, optisch finde ich den Koshin auf der großen Zarge ernorm ansprechend, Ekos, Ittok oder auch ein Pro-Ject 9cc wirken hier eher etwas verloren.

MFG Günther
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